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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Claudi2023:
Ich denke nach wie vor es war ein großer Fehler von ihm zu gehen.

Du siehst es so - wie er es beurteilt, können wir hier alle nicht wirklich wissen !
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Zitat von Claudi2023:
dann müsste es ihm doch eigentlich jetzt deutlich besser gehen.

Könnte man denken, das es so sein sollte ?
Doch sind es auch die schon von mir genannten Spekulationen, denn dazu bräuchte es zu wissen,
woran er in seiner Therapie arbeitet.

05.02.2023 20:10 • x 3 #6676


Stefan1985
Zitat von Sandra-k:
Hallo, Ich kenne meinen Partner schon aus Jugendzeiten, wir haben uns immer mal wieder gesehen. Aber im letzten Jahr hat es klick ...

Hallo Sandra-k
Eerstmal danke für diese Sicht auf eine Person mit Depression.
Es ist toll das du dich hier äußerst.

Wenn ich an meine Depressionart denke ,kann ich dir sagen das es wirklich gut ist das du dich so um ihn bemüht. Ich würde mich freuen wenn ich frühs und über den Tag hin weg liebe bzw liebevolle Nachrichten bekommen würde .
Generell ist es bei mir so ,das ich mehr oder weniger darauf angewiesen bin das man sich bei mir meldet damit ich nicht das gefühl habe balast zu sein bzw zu nerven.

LEider können wir dir hier auch nur unsere Sicht sagen . Denn keiner hier kennt die Art der Depression die dein partner hat .
Klar ist aber du gibst dein bestes und mehr kannst du nicht machen.

Vielleicht schlägst du ihn auch mal das Forum hier einfach vor .

05.02.2023 20:14 • #6677


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


A
@Claudi2023

Ich verstehe deine Ansicht. Rational betrachtet wirkt sein ganzes Verhalten so, als wärt ihr ihm egal.

Mich macht es aber nachdenklich, was ich seit Monaten über Depressionen gelesen und gelernt habe. Nämlich genau das, was auch ohneFunktion in ihrem Beitrag schreibt (vielen Dank für deinen Einblick). Dass es oft kein nicht wollen sondern ein nicht können ist.
Das habe ich jetzt in so vielen Beiträgen in Zusammenhang mit Depressionen gelesen.

Aber letztlich wird man die Frage wohl erst beantworten können, wenn er diese depressive Episode überwunden hat, was von der Depression kam und was von Charakter.

In meinem Fall habe ich, trotz Zweifeln, immer noch das Vertrauen, dass seine Gefühle da noch irgendwo sind und dass sein aktuelles Verhalten an der Depression liegt. Aber sicher wissen kann ich es nicht.

05.02.2023 20:38 • x 4 #6678


O
@Claudi2023

Zitat von Senca:
dem Vater eurer Tochter alle Türen, er geht den notwendigen Schritt nicht.

Ich denke, er geht den notwendigen Schritt indem er sich behandeln lässt. Für Außenstehende mag alles zu langsam sein, aber die Psyche braucht Zeit. Je größer der Druck und die Ungeduld desto länger der Stillstand.

Zitat von Claudi2023:
Habe Angst das ich durch die Vorbelastung in eine Depression rutsche und für die Kleine ebenfalls nicht da sein kann

Diese Angst kann ich gut nachvollziehen. Wochenbettdepressionen bekommen auch Frauen ganz ohne Vorbelastungen. Das hat keiner in der Hand.
Aber bitte versuche Dir den Druck zu nehmen funktionieren zu müssen. Es gibt immer einen Weg. Und Du schreibst selbst:
Zitat von Claudi2023:
Natürlich sind für den Fall meine Familie da und würden sich mit aller Liebe um sie kümmern, aber ich habe solche Angst davor.

Deine Familie ist da. Dein Kind wird alles haben was es braucht.
Und ich gehe ganz stark davon aus, dass Du klarkommen wirst.

Möglicherweise rückt Dein Mann auch etwas in den Hintergrund, wenn die Kleine da ist. Die Natur hat es so eingerichtet, dass der Mann nicht notwendigerweise da sein muss. Das Baby wächst in Dir und wird von Dir geboren. Das wird Dir Kraft geben.

Wir Mamas sind Löwinen.
Und auch ein hormoneller Einbruch in den ersten Tagen gehört dazu. Die Tränen dürfen fließen. Das tut Deinem Wuzelchen nichts.

Und was viel zu wenig berichtet wird, aber Tatsache ist: Eine Wochenbettdepression führt in den meisten Fällen NICHT zu einer Bindungsstörung. Dh, falls Du in eine totale Verstimmung kommen solltest kannst Du Deinem Kind trotzdem nahe sein, es füttern, etc.
Allerschlimmstenfalls kocht in dieser Zeit jemand aus Deiner Familie für Dich und wickelt das Baby. Aber auch das ist ok.

Das Kind wird Deine Liebe bedingungslos annehmen und das könnte sich für Dich gut anfühlen, gerade wo die Liebe zu Deinem Mann im Moment nicht fließen darf.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und ganz ganz viel Kraft und Vertrauen!

05.02.2023 20:41 • x 3 #6679


K
Zitat von Claudi2023:
Das er mir oder der Kleinen etwas antun könnte, das schließe ich komplett aus.

Nein, das glaube ich auch nicht. Die Probleme des Partners meiner Greundin liegen auch nicht in der Depression, sondern woanders.
Ich wollte damit nur sagen: Es könnte auch noch schlimmer sein.

Zitat von Claudi2023:
Ich habe momentan solche Angst vor dem Wochenbett. Habe Angst das ich durch die Vorbelastung in eine Depression rutsche und für die Kleine ebenfalls nicht da sein kann,

Das verstehe ich. Du tust aber dein Bestes, genau das zu verhindern indem du dir bereits Hilfe geholt hast.

Zitat von Claudi2023:
er hat auch in den ersten Wochen der Schwangerschaft so sehr auf mich geachtet. Hat immer gesagt ich soll alles liegen lassen, er macht es nach der Arbeit. Ich soll mich schonen und ausruhen.

Achting, Spekulation: Könnte ihn sein eigenes Verhalten vielleicht überfordert haben?

05.02.2023 20:43 • x 2 #6680


Claudi2023
Zitat von ohneFunktion:
Ich denke, er geht den notwendigen Schritt indem er sich behandeln lässt. Für Außenstehende mag alles zu langsam sein, aber die Psyche braucht Zeit. Je größer der Druck und die Ungeduld desto länger der Stillstand.

Ich habe immer das Gefühl es muss doch nach 6 Wochen Klinik mal besser werden. Wahrscheinlich hast du Recht und ich erwarte zu viel.

Zitat von ohneFunktion:
Das Kind wird Deine Liebe bedingungslos annehmen und das könnte sich für Dich gut anfühlen, gerade wo die Liebe zu Deinem Mann im Moment nicht fließen darf.

Ich hoffe sehr das meine Kleine mir wieder Glück und Freude zurückbringt und ich ihr die Liebe sie braucht und verdient geben kann.

05.02.2023 20:48 • x 2 #6681


A
@Claudi2023

Ich hatte auch eine Kinderwunschbehandlung und trotzdem in den ersten Tagen nach der Geburt eine Art Baby Blues, den ich gar nicht verstanden habe. Ich war trotzdem immer für mein Baby da und habe es geliebt. Aber die ganzen Veränderungen, die ein Baby mit sich bringt,dürfen einen auch erstmal umhauen.
Das Leben ändert sich sehr. Aber glaub mir, es wird schön. Es wird dein Leben bereichern. Das ist eine so wunderschöne innige Bindung.
Und wenn es mal zu viel ist, scheu dich nicht deine Family einzubinden. Du bist eine so starke empathische Frau und du wirst auch ganz bestimmt eine tolle Mama sein!

05.02.2023 20:49 • x 3 #6682


Claudi2023
Zitat von Kylie:
Achting, Spekulation: Könnte ihn sein eigenes Verhalten vielleicht überfordert haben?

Er hat nur noch funktioniert und wollte mir gefühlt alles recht machen. Ich habe mal zu ihm gesagt er braucht auch mal eine Pause und er soll sich einfach mal ausruhen und nichts machen. Da sagte er zu mir „wenn es um dich oder uns geht, da gibt es keine Pause“. Er war wirklich im Dauerstress, Handwerker im Haus, die Renovierung, unser Haustier wurde operiert und musste 3x pro Woche zur Nachsorge und gleichzeitig die Kinderwunschbehandlung mit etlichen Terminen.

05.02.2023 20:52 • x 2 #6683


A
@Claudi2023

Geduld ist nicht leicht. Vor allem wenn man keine Gewissheit, wie es mal sein wird.
Das ist nach so einer langen Zeit mehr als verständlich.
Das ist für mich auch das Schwierigste, diese Geduld aufzubringen.

Am Ende kannst nur du entscheiden, ob du sie weiter aufbringen kannst und willst.
Und wie die anderen schon geschrieben haben, wenn du es nicht mehr willst, ist das auch völlig legitim und in Ordnung!
Schau, dass es dir gut geht!

05.02.2023 20:52 • x 3 #6684


Claudi2023
Zitat von Angel_88:
Du bist eine so starke empathische Frau und du wirst auch ganz bestimmt eine tolle Mama sein!

Liebe @Angel_88 vielen Dank für deine lieben Worte! Es tut wirklich gut mit euch allen reden zu können.

05.02.2023 20:54 • x 2 #6685


A
@Claudi2023

Das finde ich auch ganz toll in diesem Forum. Alle hier sind so empathisch, verständnisvoll, geben Kraft machen Mut, geben Denkanstöße zur Reflexion und wertvolle Einblicke!

Vielen Dank euch allen!

05.02.2023 20:58 • x 3 #6686


Jedi
Hi @ohneFunktion

Vieles was Du on Deinen Beiträgen schreibst, dass hat sicher Hand u. Fuß !
--
Doch hier;
Zitat von ohneFunktion:
Die Natur hat es so eingerichtet, dass der Mann nicht notwendigerweise da sein muss.

möchte ich Dir sehr Widersprechen !

Ich empfand mich, als der Vater meiner Kinder genauso wichtig, wie die Mama, die unsere Kinder
beboren hat.
Ein Kind braucht meiner Meinung beides, es braucht die liebende Mutter, die natürlich zu Beginn eine besondere
Rolle im Leben dieses Babys hat, aber auch der Vater, mit seiner Liebe u. Fürsorge, trägt sehr zu
einem Urvertrauen bei.
Ein Säugling braucht die Resonanz von Mutter u. Vater u. besonders in den ersten drei Lebensjahren.
Ein Kind lernt in der Resonanz zur Mutter, dass es noch eine weitere Person, den Vater gibt,
dem ich auch voll vertrauen kann.
Als Vater ist es ein besonderes Erlebnis, bei der Geburt dabei gewesen zu sein u. sein Kind, danach nah an
seinem Körper zu haben. So ist es dann nicht nur eine Beziehung zu dem Säugling, sondern es entsteht
eine Bindung, die ich für noch viel wichtiger empfinde !

05.02.2023 20:59 • x 4 #6687


Claudi2023
Zitat von Jedi:
Als Vater ist es ein besonderes Erlebnis, bei der Geburt dabei gewesen zu sein u. sein Kind, danach nah an
seinem Körper zu haben. So ist es dann nicht nur eine Beziehung zu dem Säugling, sondern es entsteht
eine Bindung, die ich für noch viel wichtiger empfinde !

Deswegen hatte ich so sehr gehofft das mein Mann dabei sein kann oder zumindest ins Krankenhaus kommt. Ich hätte mich für unsere Tochter so sehr gefreut und ich denke auch für ihn wäre es ein wunderschöne Erfahrung gewesen, die ihn weitergebracht hätte.

05.02.2023 21:05 • x 4 #6688


Jedi
Zitat von Claudi2023:
Deswegen hatte ich so sehr gehofft das mein Mann dabei sein kann

Deshalb hatte ich das auch geschrieben, dass auch der Vater sehr wichtig für ein Neugeborenes ist !
Habe deshalb auch immer Deinen Wunsch verstanden, dass er sich für sein Kind doch auch interessieren möchte !
Ob er zu einem späteren Zeitpunkt, da noch die Bindung hinbekommt, wird von verschiedenen Dingen abhängen -
möglich ist es sicherlich - wird aber auch besondere Anstrengungen von seiner Seite bedeuten.

Warum er so handelt, wie er handelt, da kann man nur hoffen, dass dies auch ein zentrales Thema,
neben anderen, auch in seiner Therapie ist ?

05.02.2023 21:40 • x 2 #6689


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


O
Lieber @Jedi !

Ich wollte mit meinem Beitrag keinesfalls die Wichtigkeit und Rolle der Papas schmälern, denn da bin ich ganz Deiner Meinung.

Zitat von Jedi:
Ich empfand mich, als der Vater meiner Kinder genauso wichtig, wie die Mama, die unsere Kinder
beboren hat.


Ich möchte aber @Claudi2023 versichern, dass sie es auch gut ohne Mann schaffen wird. Und dafür hat die Natur gesorgt: Das Baby im Bauch einer Frau wächst auch ohne die Anwesenheit des Mannes und es kommt auch durch die Frau auf die Welt. Es muss nicht notwendigerweise an die Brust des Vaters gelegt werden...

Und der erkrannte Vater wird sich sehr wahrscheinlich irgendwann einbringen. Aber nicht jetzt.
Und Claudi wird das Kind in der Zwischenzeit schon schaukeln. Im wahrsten Sinne des Wortes.

05.02.2023 21:48 • x 5 #6690

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