Hallo, ich melde mich mal wieder! Und möchte etwas loswerden. Feel free, es durchzulesen, wer mag.
Mein Freund hat mir nach unserer letzten Auseinandersetzung mitgeteilt, dass er aktuell wieder nichts empfindet, also keinerlei Liebesgefühl. Es läge nicht an mir, er hätte generell kein Liebesgefühl und sei lustlos (Er hatte lange auf einen neuen Pc gespart und gefreut und hat jetzt keine Motivation/Lust zu spielen/macht den Pc nach 5min wieder aus zB.)
In unserem Telefonat kam heraus, dass ihn aktuell vieles belastet, außerhalb der Beziehung. Unsere Auseinandersetzung war wohl der letzte Tropfen, dass er gemerkt hat Ihm geht’s gerade nicht gut.
Wir hatten 2 Telefonate, eins direkt nach der Auseinandersetzung, dort hieß es ,,Ich will eigentlich nicht Schluss machen und empfinde auch etwas/viel für dich - aber mir gehts nicht gut, Einen Tag bin ich extrem verliebt am nächsten will ich ein halbes Jahr keinen sehen, wir sind zusammen aber ich fühle mich einsam, ich weiß nicht ob ich nur noch mit dir zusammen bin weil ich Angst habe sonst alleine zu sein, weil ich keinerlei (enge/Reallife) Freunde habe‘‘
Und die Sätze ,, in der Therapie kommt immer mehr raus, dass ich so sehr um die Beziehung kämpfe weil es für mich schön ist ab und zu einen Menschen privat zu sehen‘‘ in Bezug auf die Auseinandersetzungen (keine Gravierenden, bloß Missverständnisse) ,,jeder andere wäre getrennt, aber ich kämpfe so um die Bz weil sie mir wichtig ist, aber auf Dauer raubt es Energie wenn es dir schlecht geht und nichts was ich versuche hilft‘‘
Mein Gedanke dazu: Dieser Zweifel besteht, weil er die letzten Wochen viel für mich da war, aber egal was er tat, wenig half, was an seiner Energie zerrte und ihn traurig machte. Er sagte auch, das tat ihm weh.
Darum habe ich mich jetzt
selbst gekümmert, denn das ist MEINE Verantwortung, dass es MIR gut geht.
Gespräch 2 war einige Tage später, nachdem er sich viele Gedanken machte ,,Aktuell empfinde ich gar nichts, so ehrlich will ich sein‘‘ und erzählte, wie anstrengend die Arbeit ist, dass er beim Essen oder wenn er YouTube schaut fast einschläft etc. Weshalb es ihm genau schlecht geht, kann er nicht sagen. Sowas weiß man ja oft nicht, sonst wäre die Therapie deutlich leichter. Aber, ich/die Beziehung wäre es wohl nicht?
Ich denke, da kommt ganz vieles zusammen, weshalb die Gefühle gerade überdeckt werden.
Wir sind noch zusammen, glaub ich. Zumindest teilte er dies einer Bekannten von sich vor einigen Tagen mit. Und wollen uns weiter treffen, sind fürs WE verabredet. Wir denken beide, jetzt keinen Kontakt zu haben, würde dazu führen, dass es entweder zur Trennung führt, weil wir uns so nicht annähern können, oder er nach 3 Wochen merkt, ,,Ich will sie doch‘‘ und das will er mir nicht antun.
Allerdings weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll.
Sein Therapeut meinte, wir sollten es locker angehen und gucken wie sich’s entwickelt. Heißt, einfach machen. will er Zärtlichkeiten austauschen, machen und andersrum. Und jeweils akzeptieren, wenn wer was nicht will und sagen wie man sich mit was fühlt. zB soll ich sagen, wenn er mich gerade nicht küssen will, dass es mich verletzt etc.
Das Gespräch hat mich verwirrt, weil er so rational gedacht und Lösungen vorgeschlagen hat. Wir haben alle Ausgänge besprochen. zB haben wir Karten für eine Show nächstes Jahr. Das setzt ihn unter Druck weil er denkt ,,Ich will da gerne mit ihr hin, aber weiß nicht ob ich es schaffe, aber weil wir die Karten haben, muss ich es ja schaffen‘‘ Ich habe ihm die Karte geschenkt, haben aber durchgesprochen was im Fall der Fälle wäre, um Druck rauszunehmen.
Er sagt auch, dass er innerhalb der Bz. oder in Bezug auf mich/uns vieles vergisst. Beispiel dazu war, dass wir eine ähnliche Situation vor 2 Jahren hatten und er bis ich ihn korrigierte, dachte das wäre letztes Jahr gewesen. Oder manchmal sag ich was worüber wir gesprochen haben und er erinnert sich nicht daran oder denkt er hätte was anderes gesagt.
Eine Lösung nun ist wie gesagt, dass ich daran arbeite, dass die Auseinandersetzungen nicht mehr vorkommen, denn die waren die letzten Wochen oft präsent und ich habe das tieferliegende Problem davon bei mir gefunden, welches jetzt gelöst ist. Damit er diese Energie für sich aufsparen kann. Ich finde, dass wir uns abseits davon gut verstehen weil wir aneinander ähneln, deswegen denke ich dass das eine Ursache für den Gefühlsschwund ist. Ich bin mir relativ sicher, dass sie ,,zurückkommen‘‘ bzw. wieder greifbar werden, da wir sonst nicht an diesem Punkt hier wären mit dieser Vorangehensweise und dieser Offenheit, oder?
Er sieht, dass ich das Problem angegangen bin und es klappt, weshalb er bereit ist, mit mir das Ganze durchzustehen. Er meinte, wenn er wüsste, dass da keine Gefühle mehr wären, würde er es beenden. Er kann sich vorstellen, dass die Gefühle in den Hintergrund gerutscht sind, weiß es natürlich nicht. Und er meinte, er will, auch wenn wir uns in 10 Jahren trennen zumindest sagen können, dass er alles gegeben hat. Auf Nachfrage ob er denn will, dass sie wieder kommen ,,Ja‘‘
Er könnte auch eine Freundschaft mit mir führen, nachdem einige Zeit verstreicht natürlich, weil er mich nie ganz verlieren will weil ich ihm wichtig bin. Ich kann bzw möchte dies aber nicht. Weil: Einerseits habe ich ja das Ziel, dass er seine Gefühle wieder spüren kann… Ausserdem bin ich zwar auch aktuell durch den Wind seit dem Gespräch, ABER: Welcher Partner lässt den anderen einfach im Stich? Ich möchte ihn auf seinem Weg heraus begleiten. Er war die letzten Wochen genauso für mich da. Gefühle schwanken auch abseits dieser Krankheit mal, oder? (Ich weiß es nicht, da erste richtige Beziehung)
Und der letzte Punkt, den wir BEIDE offen ausgesprochen haben, bzw ich dachte es innerlich und ER sprach es aus und dann stimmte ich zu: WÜRDE ich jetzt sagen dass Freundschaft ok ist, wäre der Ausgang für ihn zu einfach, indem er dann sagt ,,Ja dann sind wir Freunde‘‘ und es gar nicht versucht, dass er die Gefühle wieder spüren kann.
Ich finde, das klingt zuversichtlich oder mache ich mir Hoffnung? Wie gehe ich nun mit der Situation und mit ihm um? Inwiefern kann ich ihn unterstützen und zeitgleich zum gewünschten Ziel kommen?
Eine Frage noch. Er kuschelt auch in Freundschaften gerne, das hat bei ihm nichts mit Liebesgefühl zu tun. (Da er keine Reallife Freunde mehr hat/es sich auseinander gelebt hat, ist dies seitdem wir zusammen sind aber nicht passiert) Heißt wenn wir uns sehen würden wir kuscheln, von ihm aus. Für mich ist Kuscheln aber sehr besonders. Ich bin mir unsicher, ob ich ,,trotzdem‘‘ kuscheln soll, in der Hoffnung, dass bei ihm langsam die Gefühle kommen, weil Kuscheln Nähe ist. Und ich es ja auch toll finde, aber andere Gefühle dabei habe. Oder soll ich es ablehnen? Oder nach Gefühl?
Das gleiche gilt für im gleichen Bett schlafen.
Natürlich will ich mich so verhalten, dass seine Gefühle wieder spürbar werden. Das teilte ich ihm auch mit. Laut ihm soll ich einfach ich selbst sein. Er würde auch auf einer Liege schlafen etc. wenn ich mich nicht wohl fühle. Ich weiß ja, aber ich denke man kann meinen Gedanken nachvollziehen?
Eine letzte Frage: Viele verwechseln ja Verliebtheit mit Liebe und denken, wenn die Verliebtheit schwindet, dass sie keine Gefühle mehr haben, obwohl da erst die Liebe beginnt. Kann man sagen, ob eine Depression wirklich beides überdecken kann? Oder denkt er vielleicht nur, dass die starken Gefühle weg sind? Weil bis vor kurzem sagte er noch Dinge wie ,,Ich verstehe nicht wie ich dich so sehr lieben kann‘‘ Und plötzlich ist’s weg? Wir haben uns seitdem noch nicht gesehen, aber beim letzten Mal wäre es bei ihm schon etwas mehr weg gewesen.
Es tat gut, diesen Roman irgendwo aufzuschreiben, egal ob er gelesen wird und jemand darauf eingeht oder nicht. Das löst ein wenig mein Gefühlschaos.
29.05.2024 17:18 •
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