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Gehöre nirgends dazu

Juju
Zitat von Schlüsselkind:
PS: Hier fehlte noch ein Absatz, konnte leider nicht mehr editieren: Viele Menschen, die in Familien und langjährigen Partnerschaften leben, können ...


Danke für Deine ausführlichen Erklärungen zu meinem Thema.
Du hast es für mich auf einen verständlichen Punkt gebracht.
So bewusst war mir das gar nicht, dass ich irgendwo dazwischen liege...aber es fühlt sich gut an mit diesem Gedanken. So bin ich also nicht falsch sondern einfach anders, habe eine andere Farbe, anstatt schwarz und weiß.
Deine Worte wirken in mir wie Balsam für meine Seele.
Ich möchte mich herzlich bei Dir bedanken.

10.10.2021 08:50 • x 7 #91


Schlüsselkind
Zitat von Juju:
So bin ich also nicht falsch sondern einfach anders, habe eine andere Farbe, anstatt schwarz und weiß.


... einfach anders, und das ist etwas sehr schönes!

Bin mir sicher, hat sich erst einmal ein Schalter im Kopf umgelegt und hat man diese Erkenntnis für sich so angenommen, kann man sich auf eine neue Art und Weise selbst kennenlernen. Finde es sehr bewundernswert, dass Du nach den ganzen Jahren mit dem Fuß aufstampfst und sagst: Hey, ihr alle - ich habe immer so viel für euch gegeben - jetzt bin ich endlich dran!

Habe einmal folgendes Zitat der Schriftstellerin Jaqueline Schreiber gelesen und finde es sehr ermutigend:

Ich halte es für unerlässlich,
dass es Menschen gibt,
die sich in die Mitte des Raumes stellen
und darauf bestehen, gesehen zu werden.

12.10.2021 21:39 • #92


A


Hallo Juju,

Gehöre nirgends dazu

x 3#3


Juju
es ist wieder soweit... ich bin wieder an dem Punkt angelangt, an dem ich spüre, dass ich ziemlich alleine bin und nirgends wirklich dazugehöre. Ich habe zwar einen Freundeskreis und einige Familienmitglieder, Schwester, Tante, Cousin und dessen Kinder und dennoch bin ich sooooo einsam.
Keine Partnerschaft zu haben, man wird einfach nicht gefragt, ob man dabei sein möchte, mitkommen möchte, mitfahren. Die tägliche Kommunikation fehlt mir einfach.
Ausgelöst durch meine Corona-Erkrankung und das Wissen, dass ich durch mein Knie an vielen Aktivitäten nicht mehr oder nur massivst eingeschränkt teilnehmen kann. Alle planen Konzerte, Feste, Freiern, Urlaube. Ich bin seit nun 8 Tagen in Quarantäne und mir fällt extrem die Decke auf den Kopf. Mir tut der Rücken weh beim Sitzen, das Knie beim Gehen und der Steiß beim Liegen. Ich hasse mich selbst und dieses Leben momentan so sehr. Es ist einfach kein Lichtblick da. Niemand liebt mich, gibts denn das? Warum ist das denn so? Warum macht es mir überhaupt zu schaffen? Warum denke ich andauernd ich sei nichts wert oder es nicht wert geliebt zu werden?
Ich sitze hier seit Tagen herum, aber es ist keinem wichtig, alle leben ihr leben und interessieren sich nur für ihre eigenen Belange und sorgen und kümmern sich um die Menschen, die ihnen am Herzen liegen. Ich liege niemandem am Herzen, das habe ich in dieser Woche wieder gespürt.
Es tut mir so weh, ich bin am Weinen und ich frage mich, ob es mir jemals anders gehen wird? Es ist, als würde ich meine Lebenszeit nur absitzen. Ich würde auch gerne schöne Dinge erleben, Menschen lieben und geliebt werden. Ich liebe, aber es wird nicht erwidert. Vielleicht sind meine Erwartungen auch wieder zu groß. Ich habe einfach nichts, wofür mein Herz schlägt und niemanden, dessen Herz für mich schlägt. Kein Mutterherz, kein Freundesherz, keine Kinderherz.... nichts....Ich werde bald 50 und nichts habe ich erlebt.
Nun bin ich körperlich so eingeschränkt....

23.07.2022 07:17 • x 3 #93


Kate
Ach Juju
eine unsägliche Situation im Moment. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, man kann und soll es weder schön reden, noch kann Dir irgendwer was abnehmen.
Ich persönlich glaube aber, sobald Du wieder rauskannst, wird das schlagartig ein Stück besser. Aber das wirst Du jetzt vermutlich weder sehen noch fühlen können.
Aber bis es soweit ist, ist hier immer jemand da, der mit Dir Schreiben wird

23.07.2022 09:36 • x 6 #94


Juju
Zitat von Kate:
Ach Juju eine unsägliche Situation im Moment. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, man kann und soll es weder schön reden, noch kann Dir irgendwer was abnehmen. Ich persönlich glaube aber, sobald Du wieder rauskannst, wird das schlagartig ein Stück besser. Aber das wirst Du jetzt vermutlich weder sehen noch ...


Liebe Kate, Du wirst sicher recht behalten. Es wird so sein, wenn es mir wieder besser geht, ich raus kann, kleine Lichtblicke da sind. Die sind ja jetzt schon da. Ihr, Dir mir hier schon gut zugesprochen habt, entsteht ein besseres Gefühl. Aber es ist eben nicht wirklich Real, es ist nicht meine Realität. Bitte versteh mich nicht falsch. Ich bin ja froh, dass ich hier schreiben kann und es auch Menschen gibt, die mich bisschen hier kennen. Aber ich empfinde in mir eine Leere, etwas, was nicht aufzufüllen scheint. Dieses Gefühl erdrückt mich. Ich bräuchte Milch und Brot, aber keiner fragt nach. Wobei das im Grunde gar nicht stimmt. Die Selbstverständlichkeit fehlt irgendwie. keine Ahnung ob man das verstehen kann. Auf der anderen Seite habe ich selbst auch so keine Verpflichtungen, was meiner Psyche letzten Endes sehr gerecht wird...

23.07.2022 09:43 • #95


Kate
Diese innere Leere kenne ich auch zugut. Die lässt sich durch nichts füllen.
Ich glaube die bleibt für immer, man ist mit niemandem wirklich verbunden.

23.07.2022 09:46 • x 4 #96


Lilly-18
Liebe Juju, auch ich kenne das Gefühl der inneren Einsamkeit. Und das, obwohl ich Familie und Partner habe. Das ist etwas, das kommt aus einem selbst, begründet wahrscheinlich in einer traumatischen Erfahrung in der Kindheit oder sonst irgendwann im Leben. Bei mir ist das so, das weiß ich. Das kriege ich auch nicht mehr weg, ich kann nur inzwischen damit umgehen, weil ich es weiß, warum es so ist.
Wenn ich mich dann aber durchringe und selbst aktiv werde, wird es besser. Wenn du etwas vom Einkaufen brauchst, sprich doch einfach deine Nachbarn an oder ruf einen Freund an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du auf Ablehnung stoßen wirst.
Generell hilft es mir, jemanden anzurufen. Pläne zu machen. Mich mit jemandem zu verabreden für die Zeit, wenn du wieder raus kannst.
Kauf dir Konzert- oder Theaterkarten und gehe notfalls alleine dahin. Ich mache das inzwischen sehr oft. Mach dein Wohlbefinden nicht von anderen abhängig. Oft ergeben sich gerade dann viele Gelegenheiten, jemanden kennen zu lernen, wenn man alleine unterwegs ist.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas Mut machen. Es wird wieder besser!

23.07.2022 10:25 • x 6 #97


Juju
Gestern wurde dem ganzen gehörig eins draufgesetzt. Ich habe erfahren, dass ein Klassentreffen stattgefunden hatte, zu dem ich nicht eingeladen wurde. Ich bin nur am Weinen....

24.07.2022 07:10 • #98


Marylu
Guten Morgen liebe Juju, weißt du, warum nicht?

24.07.2022 07:12 • #99


Marylu
Wie ist es dir eigentlich in der vorangegangenen Zeit ergangen? Hat dich das Thema da nicht so sehr beschäftigt?

24.07.2022 07:15 • x 1 #100


Juju
Zitat von Marylu:
Guten Morgen liebe Juju, weißt du, warum nicht?


ja, es gab mal Streit vor 2 Jahren. Da war ich ungehalten und ich hatte mich damals entschuldigt und um Verzeihung gebeten, die aber nicht angenommen wurde. Da diese Personen das Treffen organisiert haben, (wo ich sonst immer dabei war) wurde ich eben nicht eingeladen. Gestern habe ich es dann ein Bild von dem Treffen gesehen. Hab es auch kommentiert, dass ich es schade finde, dass man mich ausgeschlossen hat. Ich wurde dann komplett gelöscht.

24.07.2022 07:17 • #101


Juju
Zitat von Marylu:
Wie ist es dir eigentlich in der vorangegangenen Zeit ergangen? Hat dich das Thema da nicht so sehr beschäftigt?
es war besser, das ist es oftmals zwischendurch. Wenn ich mein hoch habe und normal denken kann.

24.07.2022 07:17 • #102


Juju
Nun ist mein Gefühl ja Realität. Im Grunde weiß ich, dass ich mir keine Gedanken machen sollte und auch nicht brauche. Ich habe viele Freunde, die mir zur Seite stehen und mit denen ich über solche Dinge reden kann. Auch mögen sie mich sicherlich. Es ist wahr, das ich eine extrovertierte Person bin, die nach außen hin etwas ganz starkes und großes verkörpert. Das stimmt im Grunde genommen auch. Ich bin innerlich schon eine starke Persönlichkeit. Allerdings bringen mich manche Situationen so stark zum Schwanken. Ich schäme mich gerade, dass es Menschen gibt, die mich meiden und mich nicht mehr wollen. Es ging mir jetzt ja schon einige Male so. Damals, hat mich mein Trainer nach 15 Jahren raus geworfen, weil seine neue Partnerin mich nicht wollte, dann die Trennung von meiner Partnerin, weil sie mich von heute auf Morgen plötzlich nicht mehr liebte. Die Sache mit meinem Knie und der Verlust der selbstverständlichen Mobilität. Meine Arbeit wurde mir deshalb gekündigt und alle Kolleginnen verhielten sich schäbig. Kürzlich trennte sich ein Paar von mir, weil ich mit der Ex-Freundin vom Mann befreundet sei, und das können sie nicht nachvollziehen und haben mich deshalb aus ihrem Leben gelöscht. Und jetzt das hier mit dem Klassentreffen. Ich hab mit 3en davon fast mein ganzes Leben zu tun gehabt.
Ich komme mit dieser Schmach nicht zurecht, Es tut mir so weh, wenn ich so verstoßen werde.
Das geht so tief in mein Seele, dass es mir Angst bereitet. Angst davor, dass dies noch mehr machen könnten.
Was stimmt mit mir nicht?

24.07.2022 07:42 • #103


Marylu
Ach du Liebe, das ist ja echt blöd, dass du direkt ausgeladen wurdest. Bedeuten die Leute dir denn was?
Ist doch schön, dass es dir eine ganze Zeit gut ging. Weißt du, warum es wieder schlechter ist?

24.07.2022 07:47 • x 1 #104


A


Hallo Juju,

x 4#15


Juju
Zitat von Marylu:
Ach du Liebe, das ist ja echt blöd, dass du direkt ausgeladen wurdest. Bedeuten die Leute dir denn was? Ist doch schön, dass es dir eine ganze Zeit ...


Ja, weil ich Covid habe, nicht abgelenkt bin, Angst habe und mir einiges mehr zu Herzen nehme.

24.07.2022 07:53 • #105

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