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Gestörten Tag-Nacht-Rhythmus normalisieren

Friederle
Hallo, seit meiner letzten Depression, naja zu 100%ig bin ich noch nicht raus, ist mein Tag-Nacht-Rhythmus ziemlich kaputt. Ich bekomme seit drei Wochen Valdoxan und laut meinem Psychiater sollte das beim Einschlafen helfen. Ich brauche jedoch bestimmt zwei Stunden fürs Einschlafen und schlafe auch nicht wirklich lange so etwa fünf Stunden. Müde werde ich auch immer recht früh morgens. Hat jemand Erfahrung damit so etwas wieder in den Griff zu bekommen denn mich belastet das schon sehr?

19.07.2019 13:00 • #1


Mabaja
Hallo Friederle,
wie sähe denn ein idealer Schlaf-Wach-Rhythmus für dich aus?

19.07.2019 13:08 • #2


A


Hallo Friederle,

Gestörten Tag-Nacht-Rhythmus normalisieren

x 3#3


Friederle
So gegen 23 Uhr einschlafen und am nächsten Morgen früh (7 Uhr vielleicht) wach und fit zu sein. Derzeit bin ich weder wirklich fit sondern fühle mich so etwas ähnliches wie verkatert wenn ich aufwache und Kater kanns nicht sein da ich seit Wochen schon keinen Tropfen Alk. getrunken habe.

19.07.2019 13:21 • #3


L
Vielleicht täte Bewegung gut täglich, oder hast Du schon genug?
Liebe Grüsse Lisa

19.07.2019 13:30 • #4


L
Oder das Valdoxan tut Dir nicht gut?
Lisa

19.07.2019 13:31 • #5


Mabaja
Dann gehst du also immer so gegen 21 Uhr zu Bett?

19.07.2019 13:40 • #6


Friederle
Ich sorge schon dafür genug Bewegung zu bekommen aber selbst wenn ich mich mit Sport komplett fertig mache dann kann ich kurz schlafen so etwa eine Stunde und bin dann wieder hell wach.
Valdoxan bekommt mir eigentlich gut denn der Antrieb ist wieder da und die antidepressive Wirkung setzt langsam ein. Jeden Tag um 21 Uhr ins Bett gehen ist irgendwie keine Option denn das habe ich auch schon ausprobiert aber außer Stundenlanges rumwälzen im Bett führt das zu nichts und letztendlich tut mir irgendwann der Rücken weh und ich stehe wieder auf.
Ich möchte einfach nur wieder so leben können das es mit einem Erwerbsleben kompatible ist denn ich beabsichtige demnächst eine Weiterbildung anzufangen und das würde derzeit überhaupt nicht funktionieren.

19.07.2019 13:58 • x 1 #7


Mabaja
Zitat von Friederle:
Jeden Tag um 21 Uhr ins Bett gehen ist irgendwie keine Option denn das habe ich auch schon ausprobiert aber außer Stundenlanges rumwälzen im Bett führt das zu nichts und letztendlich tut mir irgendwann der Rücken weh und ich stehe wieder auf.


Missverständnis: Ich halte es auch nicht für eine Option. Ich fragte dies, weil es dein Wunsch war, um 23 Uhr zu schlafen, und du sagtest, dass du zwei Stunden zum Einschlafen brauchst.

Zitat von Friederle:
Valdoxan bekommt mir eigentlich gut denn der Antrieb ist wieder da und die antidepressive Wirkung setzt langsam ein.

Das hört sich doch gut an
Ich sehe dabei jedoch auch einen Widerspruch . Wie kann ein Mittel, dessen Wirkung antriebssteigernd und stimmungsaufhellend sein soll, gleichzeitig schlafanstoßend sein?

19.07.2019 14:16 • x 2 #8


Friederle
Valdoxan ähnelt von der chemischen Struktur dem des Melatonins und das ist das Hormon was uns einschlafen lässt. Das ist ein scheinbarer Widerspruch. Ich habe mal vor etlichen Jahren Venlafaxin genommen und das war tatsächlich so, dass es zu viel antriebssteigernd war und zu wenig antidepressiv was zur Folge hatte, dass ich schwer depressiv im Bett lag und mich gefühlt habe als hätte ich zehn Kannen Kaffee getrunken.
Die zwei Stunden sind jetzt kein fixer Wert sondern betrifft die Situation wenn ich mich ins Bett lege und schon ziemlich müde bin. Um 21 Uhr bin ich jedoch alles andere als Müde sondern schaffe da vieles was ich in der Vergangenheit Abends nicht mehr geschafft habe z.B. Wäsche waschen oder Haushalt machen.

19.07.2019 14:29 • x 1 #9


Mabaja
Ah so, okay.

Nee, ins Bett legen ohne müde zu sein, is Käse.
Letztens sagte ein Schlafexperte im TV, dass man bei Einschlafproblemen am besten das (Schlaf-)Zimmer verlassen soll. Einfach für kurze Zeit in einen anderen Raum gehen. Dort aber nicht anfangen, irgendwas aufregendes wie Waschmaschine füllen oder Krimi im TV gucken machen, sondern lieber in die Küche setzen und ein Glas Wasser oder einen Tee trinken. Hast du das schon einmal probiert?

19.07.2019 14:43 • x 1 #10


Friederle
Aufregende Sachen mache ich vor dem schlafen gehen nie. Fernseher habe ich nicht und Musik höre ich um die Uhrzeit meist leichte Klassik also keine Wagner-Opern. Tee trinke ich gerade extrem viel aber keinen schwarzen Tee sondern diverse Kräutertees denn da ist garantiert kein Coffein drin oder etwas anderes was aufputscht.
Wenn ich nicht schlafen kann dann habe ich mir schon vor längerer Zeit angewöhnt wieder auf zustehen denn wenn man sich im Bett rumwälzt schläft man irgendwann unter Garantie nicht mehr ein weil sich die Gedanken nur noch um das krampfhafte Einschlafen drehen.

19.07.2019 14:56 • x 1 #11


Mabaja
Was ist mit Autogenem Training?

19.07.2019 15:16 • x 1 #12


ZeroOne
Hi @Friederle !

Hast du dich schon mal mit dem Thema Schlafhygiene auseinandergesetzt? Das klingt irgendwie komisch, wird aber in diversen therapeutischen Einrichtungen gelehrt. Einfach mal googeln!

Bei mir ist das Schlafthema dank der psychischen Erkrankung seit nunmehr zehn Jahren chronisch und jetzt als davon unabhängige Insomnie diagnostiziert. Mir helfen Neuroleptika in der Off-Label-Use ganz gut zum schlafen. Frag doch mal deinen Psychiater dazu. Damit habe ich die Erfahrung gemacht im Gegensatz zu herkömmlichen Schlafmitteln das man morgens zum aufstehen nicht diesen gravierenden Durchhänger hat. Zudem machen Sie nicht abhängig.

LG
ZeroOne

19.07.2019 15:35 • x 1 #13


F




lieber Friederle,

mir hilft am meisten die progressive Muskelentspannung. Sie hilft mir seither am besten beim Einschlafen. Wichtig ist aber, das du sie regelmäßig anwendest, das heißt täglich. Am Anfang dauert es seine Zeit, das du immer ruhiger und ausgeglichener werden darfst. Es ist wie beim Sport. Da dauert es auch seine Zeit, bis sich dein Körper umgestellt hat.

Mir hilft diese Entspannung für mein Innerstes, aber auch für meinen Körper. Wir leben in einer Zeit, wo jeden Tag so viele Dinge auf dich einstürzen, diese ganzen Medien, alles wird immer schneller.

Wie soll da ein Mensch wieder zur Ruhe kommen, Ruhe finden. Indem du versuchst, auch tagsüber bewusster zu leben.

Das du deine Zeit so gut es geht einteilst, das du auch deinen Tag über, immer wieder Momente der Stile und der Ruhe für dich finden darfst.

Oder das was dir Sorgen macht, einfach einmal aufschreibst. Vieles über das wir uns sorgen, trifft gar nicht so ein.

Da wünsche ich dir immer auch eine Gelassenheit, eine Ruhe, einen tiefen Frieden für dein Leben.


in guten Gedanken für dich,

Frederick

19.07.2019 17:54 • x 2 #14


L
So wahre und schöne Worte, Frederick!

19.07.2019 18:20 • x 1 #15


A


Hallo Friederle,

x 4#16


Friederle
Vielen Dank für eure Gedanken und Anregungen.

Ich war jetzt den halben Nachmittag draußen und habe fotografiert. Autogenes Training damit habe ich keine Erfahrung und PME nach Jacobsen kenne ich aus der Klinik. Dort funktionierte das auch recht gut aber irgendwie zuhause nicht. Keine Ahnung wieso. So ganz kann ich meine Baustellen nicht ausblenden und habe das schon einmal hier aufgeschrieben: burnout-oder-nicht-und-was-tun-t26116.html
Vor Jahren habe ich auch mal Seroquel als Off-label-use zum schlafen genommen und später dann niedrig dosiert Trimipramin. Natürlich werde ich mit meinem Psychiater, der nächste Termin ist Anfang August, darüber sprechen. Diese Schlafprobleme die ich gerade habe kenne ich allerdings so lange in dieser Form nicht und ich empfinde sie als sehr belastend da der halbe Tag im Eimer ist.
Ich bilde mir ein, dass sich die Schlafprobleme geben werden wenn ich erst einmal wieder einen vernünftigen Rhythmus habe. In der Depression nimmt man sich jede Minute Schlaf die man bekommen kann aber da komme ich langsam raus. Ich habe mir heute alkfreies Radler geholt und vielleicht hilft das ja denn Hopfen soll ja entspannend und beruhigend wirken. Es ist aber nicht ein Gedankenkreisen was mich vom Einschlafen abhält sondern es geht irgendwie einfach nicht.

19.07.2019 19:53 • #16