Hallo zusammen.
Habe mich nach sehr langer Zeit tatsächlich dazu durchgerungen, zu einer Homöopathin zu gehen. Sie kommt eigentlich aus der Allgemeinmedizin und war Unfallchirurgin, was mich ein wenig beruhigt hat. Ich habe schon einige Horror-Geschichten gehört von Leuten, die mit Homöopathie rumgespielt haben... Das wolle ich nicht und deshalbbin ich ganz froh, bei einer Ärztin zu sein die wirklich weiß, was sie tut...
Wie dem auch sei, ich habe zwei sehr lange und ausführliche Gespräche geführt und ihr alles, wirklich ALLES erzählt... Das war zwar sehr anstrengend, weil ich andauernd weinen musste, aber na ja. Ich denke das kennt man. ;)
Der Grund, wieso ich überhaupt zu ihr gegangen bin, ist der, dass meine ANgst wirklich Überhand genommen hat. Es sind nicht nur die Ängste, vor die Tür zu gehen, nicht nur Ängste, Besuch zu bekommen weil ich mich dann bedrängt fühle, nicht nur die Ängste bei Menschenmengen... Mittlerweie geht es so weit, dass ich mich nicht mehr traue, Medikamente zu nehmen. Und ich verzichte sogar auf bestimmte Lebensmittel. Ich trinke keinen Kaffee mehr, weil ich Angst vor Herzrasen habe. Ich esse keinen Knoblauch mehr, weil ich denke mein Kreislauf könnte das nicht so gut vertragen. Ich esse keine Tomaten mehr, weil dann die Zunge kribbelt... Lauter solche Späße. Und ich weiß, dass der Kreis immer enger werden wird, wenn ich nicht bald die Notbremse ziehe.
Ich habe vor einigen Monaten versucht, wieder meine Medikamente zu nehmen, die ich früher genommen hatte. 7 ganze Jahre lang... Venlafaxin. Damit ging es mir gut. Aber als ich dann abgesetzt hatte und wieder voll in der Depression drin war, hatte ich plötzlich Angst, sie wieder zu nehmen. Weil ich dann der Wirkung ausgeliefert bin, mich nicht wehren kann, abwarten muss. Mit dem Gedanken kam ich nicht klar und ich hatte aus lauter Panik drei Tage lang einen Puls von 140. Das war der Horror und deshalb versuche ich jetzt einen anderen Weg zu gehen, in der Hoffnung dass es mir endlich besser gehen wird...
Mir wurden von der Homöopathin jetzt Tropfen verschrieben, in einer sehr geringen Dosis. Bisher konnte ich noch keine davon nehmen, es kostet mich einfach zu viel Überwindung. Das Mittel heißt Stramonium, auch bekannt als Stechapfel. Als ich das gehört habe, musste ich erst mal schlucken... Denn ein ehr guter Freund hat vor einigen Jahren versucht, sich damit das Leben zu nehmen. Hat Gott sei Dank nicht geklappt, aber negativ belastet ist es natürlich für mich jetzt schon...
Hat jemand Erfahrung mit Stramonium??? Wäre zwar vermutlich ein großer Zufall, aber es wäre toll darüber was zu erfahren.
Sollte es damit nicht klappen, werde ich versuchen, auf stationärem Wege wieder an Medikamente herangeführt zu werden. Ich hab einfach so Panik davor... Seinem eigenen Körper ausgeliefert zu sein... Für mich der absolute Horror. Ich hoffe, dass mich mein Therapeut (der erste seit langem, der mich einigermaßen versteht und wirklich hilft) da unterstützen kann. Habe nur noch Angst und die Lebensqualität ist momentan echt nur knapp über null...
Wünsche euch alles Liebe und bin gespannt auf Antworten.
18.07.2014 19:23 •
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