Gänseblümli
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Hallo,
ich bin nun ganz neu hier und weiß gar nicht richtig, wie ich anfangen soll. Eigentlich geht es gleich um zwei Dinge.
Ich habe vor kurzem jemanden kennengelernt, der mir gleich relativ schnell berichtet hat, dass er Depressionen hat. Wir verstehen uns sehr gut, lernen uns eben gerade erst kennen, sprechen oft sehr lange miteinander und harmonieren da wunderbar, aber es kommt auch immer wieder zu Situationen, in denen ich nicht weiß, wie ich richtig reagieren soll.
Und schon bin ich beim zweiten.
Ein langjähriger Freund von mir leidet seit vielen Jahren an Depressionen. Wir sind einfach nur gute Kumpel. Er war krankgeschrieben zuhause und an den Wochenenden haben wir Ausflüge unternommen. Er war damals schon in Behandlung mit Gesprächstherapie und Medikamenten. Unsere Ausflüge waren sein Highlight der Woche und recht unbeschwert. Das ging jahrelang so. Dann wurden seine Depressionen schlimmer und er sah keinen Sinn mehr in seinem Leben. Eines Abends waren wir bei Freunden verabredet, er kam nicht, aber schrieb mir stundenlang übers Handy seine düstersten Gedanken. Es war erschreckend und egal was ich antwortete, ich konnte einfach nichts sinnvolles tun. Am nächsten Tag kam er zu einem gemeinsamen Ausflug sagte mir aber danach, dass wir uns gerne dann wieder treffen können, wenn es ihm besser geht. Er wird sich melden. Und damit zog er sich erstmal von allen Freunden zurück.
Ich bin völlig verwirrt nach Hause gegangen. Noch zwei Stunden zuvor war ich überfordert mit der Situation, als mir der Gedanken kam: was mache ich, wenn er jetzt nicht kommt? Dann muss ich zu ihm nach Hause und schauen, ob alles in Ordnung ist.
Er wollte sich melden, also habe ich ihn in Ruhe gelassen. Gelegentlich haben wir uns dann noch bei gemeinsamen Freunden getroffen (wir wussten nie, ob er kommt) und wussten nicht, wie wir miteinander umgehen sollen. Wochen später bat ich ihn um einen kleinen Gefallen und bei der Gelegenheit fragte er ganz vorsichtig, ob ich denn vielleicht wieder mal etwas mit ihm unternehmen würde.
Wir trafen uns wieder. Beim ersten Ausflug hat er erzählt und ich hab mehr oder weniger schweigend zugehört. Wir wollten doch beide nie in diese Situation kommen, dass einer hilflos ist und der andere sich erst distanziert und dann den Weg zurück nicht mehr findet. Er hat so oft gesagt, ich könnte nichts dafür, ich hätte nichts machen können. Aber ich frage mich so oft, ob er sich wirklich irgendwann gemeldet hätte, wenn ich nicht wegen dieser Kleinigkeit um Hilfe geben hätte und er damit die Möglichkeit bekam, mich zu fragen, ob wir nicht wieder was unternehmen können.
Ich weiß, das kann wahrscheinlich niemand beantworten. Er selbst kann es auch nicht, er weiß es nicht. Ich hab ihn mal gefragt. Heute ist alles wieder gut. Zumindest mit dem langjährigen Freund. Mit dem Mensch, den ich neu kennelerne stehe ich wieder vor Fragezeichen.
Ich habe ja überhaupt kein Problem, jemanden in Ruhe zu lassen, wenn er Ruhe will. Ich fühle mich nur so hilflos in der Situation. Die Frage Wie gehts dir mit der ich eigentlich jedes Gespräch beginne, egal mit wem, weil ich wirklich wissen will, wie es demjenigen geht, mögen übrigens beide nicht, weil sie sie nicht beantworten wollen. Auch manchmal etwas schwierig für mich.
Mach ich mir einfach zu viele Gedanken? Habt ihr irgendwelche Ratschläge oder Meinungen für mich?
Danke schonmal.
ich bin nun ganz neu hier und weiß gar nicht richtig, wie ich anfangen soll. Eigentlich geht es gleich um zwei Dinge.
Ich habe vor kurzem jemanden kennengelernt, der mir gleich relativ schnell berichtet hat, dass er Depressionen hat. Wir verstehen uns sehr gut, lernen uns eben gerade erst kennen, sprechen oft sehr lange miteinander und harmonieren da wunderbar, aber es kommt auch immer wieder zu Situationen, in denen ich nicht weiß, wie ich richtig reagieren soll.
Und schon bin ich beim zweiten.
Ein langjähriger Freund von mir leidet seit vielen Jahren an Depressionen. Wir sind einfach nur gute Kumpel. Er war krankgeschrieben zuhause und an den Wochenenden haben wir Ausflüge unternommen. Er war damals schon in Behandlung mit Gesprächstherapie und Medikamenten. Unsere Ausflüge waren sein Highlight der Woche und recht unbeschwert. Das ging jahrelang so. Dann wurden seine Depressionen schlimmer und er sah keinen Sinn mehr in seinem Leben. Eines Abends waren wir bei Freunden verabredet, er kam nicht, aber schrieb mir stundenlang übers Handy seine düstersten Gedanken. Es war erschreckend und egal was ich antwortete, ich konnte einfach nichts sinnvolles tun. Am nächsten Tag kam er zu einem gemeinsamen Ausflug sagte mir aber danach, dass wir uns gerne dann wieder treffen können, wenn es ihm besser geht. Er wird sich melden. Und damit zog er sich erstmal von allen Freunden zurück.
Ich bin völlig verwirrt nach Hause gegangen. Noch zwei Stunden zuvor war ich überfordert mit der Situation, als mir der Gedanken kam: was mache ich, wenn er jetzt nicht kommt? Dann muss ich zu ihm nach Hause und schauen, ob alles in Ordnung ist.
Er wollte sich melden, also habe ich ihn in Ruhe gelassen. Gelegentlich haben wir uns dann noch bei gemeinsamen Freunden getroffen (wir wussten nie, ob er kommt) und wussten nicht, wie wir miteinander umgehen sollen. Wochen später bat ich ihn um einen kleinen Gefallen und bei der Gelegenheit fragte er ganz vorsichtig, ob ich denn vielleicht wieder mal etwas mit ihm unternehmen würde.
Wir trafen uns wieder. Beim ersten Ausflug hat er erzählt und ich hab mehr oder weniger schweigend zugehört. Wir wollten doch beide nie in diese Situation kommen, dass einer hilflos ist und der andere sich erst distanziert und dann den Weg zurück nicht mehr findet. Er hat so oft gesagt, ich könnte nichts dafür, ich hätte nichts machen können. Aber ich frage mich so oft, ob er sich wirklich irgendwann gemeldet hätte, wenn ich nicht wegen dieser Kleinigkeit um Hilfe geben hätte und er damit die Möglichkeit bekam, mich zu fragen, ob wir nicht wieder was unternehmen können.
Ich weiß, das kann wahrscheinlich niemand beantworten. Er selbst kann es auch nicht, er weiß es nicht. Ich hab ihn mal gefragt. Heute ist alles wieder gut. Zumindest mit dem langjährigen Freund. Mit dem Mensch, den ich neu kennelerne stehe ich wieder vor Fragezeichen.
Ich habe ja überhaupt kein Problem, jemanden in Ruhe zu lassen, wenn er Ruhe will. Ich fühle mich nur so hilflos in der Situation. Die Frage Wie gehts dir mit der ich eigentlich jedes Gespräch beginne, egal mit wem, weil ich wirklich wissen will, wie es demjenigen geht, mögen übrigens beide nicht, weil sie sie nicht beantworten wollen. Auch manchmal etwas schwierig für mich.
Mach ich mir einfach zu viele Gedanken? Habt ihr irgendwelche Ratschläge oder Meinungen für mich?
Danke schonmal.