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Habe Angst, dass meine Freundin sich umbringt

J
Hallo,

ich habe mich hier in diesem Forum angemeldet, da ich echt nicht mehr weiß was ich noch machen soll. Eventuell kann mir hier jemand weiterhelfen.
Zu der Geschichte:

Es geht um meine beste Freundin (24 Jahre). Ich nenne sie in diesem Beitrag jetzt mal Marie.

Meine Freundin Marie hatte keine schöne Kindheit. Ihr Vater ist früh bei einem Unfall verstorben und ihre Mutter hat sich nie wirklich um sie gekümmert. Die Mutter hat zudem einen neuen Freund, der ein starkes Alk. hat.
Ab und zu besucht sie aber trotz allem ihre Mutter und versucht den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Zu ihrer Cousine hat sie aber ein sehr gutes Verhältnis.

Als Marie volljährig war, ist sie sofort in eine eigene Wohnung gezogen. Ihr Leben hat sie aber nie wirklich unter Kontrolle bekommen (Überforderung mit dem Haushalt, geldprobleme, verschiedene Ausbildungen angefangen und immer wieder abgebrochen).
Vor ein paar Jahren wurde zudem eine Darmkrankheit diagnostiziert, die einmal monatlich mit einer starken Infusion behandelt wird. Die Krankheit ist mal besser und mal schlechter, auch abhängig von ihrer psychischen Verfassung.

Meine Freundin geht auch nicht gerne unter Menschen. Sie macht ihre Einkäufe meistens kurz vor Ladenschluss und hat auch sonst, bis auf mich keine Freunde und möchte auch keinen Kontakt zu Nachbarn etc.
Ansonsten verbarrikadiert sie sich den ganzen Tag in ihrer Wohnung und falls ich sie mal überreden kann, am Wochenende mit weg zu wegen, muss ich sie wochenlang darauf vorbereiten.
Meistens sagt sie aber dann doch kurz vorher ab.

Das Marie Depressionen hat und psychisch labil ist, ist bekannt und sie geht auch deshalb regelmäßig zu einer Psychologin.
Ich habe allerdings nicht das Gefühl, das es besser wird (eher im Gegenteil).
Immer häufiger bekommt sie Panikattacke, bei denen Sie mich mitten in der Nacht anruft und jämmerlich weint. Meistens möchte sie dann auch, dass ich vorbei komme. Dann ruft sie nochmal kurz an und möchte auf einmal doch alleine sein. Meistens bin ich dann trotzdem hin gefahren und habe gehofft, dass sie die Türe überhaupt öffnet. Ich muss aber dazu sagen, dass es mich selbst sehr mitnimmt und ich auch oft an meine Grenzen komme. Zudem habe ich auch ein eigenes Leben und muss meinen Verpflichtungen nachkommen. Ich und auch ihre Cousine versuchen trotz allem so gut es geht zu helfen.

Weshalb ich eigentlich gerade diesen Beitrag erfasse:
Ich habe unheimliche Angst, dass meine Freundin sich etwas antut.
Die Panikattacken kommen immer öfters und ihre Äußerungen werden immer komischer.
In eine psychiatrische Klinik möchte sie aber nicht, da sie der Meinung ist, es würde ihr nichts bringen.
Auch ein betreutes Wohnen kommt für sie wegen ihrer Darmkrankheit (ist ihr unangenehm) nicht in Frage.
Ich und ihre Cousine haben uns den Mund schon fusselig geredet, es hilft aber alles nicht bzw. wird von ihr abgelehnt.
Marie war bereits vor ca. einem Jahr in einer 3 wöchigen Behandlung (freiwillig), die ihr aber laut ihrer eigenen Aussage nichts gebracht hat.

Meine Frage wäre jetzt, kann man jemanden zwangseinweisen oder hat jemand tipps, was ich noch tun könnte? Es geht echt nicht so weiter.

Vielen Dank im Voraus

30.08.2019 11:21 • x 4 #1


Jedi
Hallo Jana2310 !

Toll von Dir, dass Du den Mut gefunden hast, Dich hier anzumelden, um. uns Deine Sorge hier mitzuteilen !
Die Geschichte u. die Erfahrungen, die Du von deiner Freundin Marie hier schilderst, sind nicht untypisch, die zu starken Seelischen Belastungen, gerade bei einem noch so jungen Menschen führen können.
Deine Sorge, dass sie sich etwas antun könnte, sind sicherlich nicht unbegründet.
schwierige Kindheitserfahrungen,
dann ein neuer Lebenspartner der Mutter, der offensichtlich Alk. Probleme hat.
dann Allein Leben, mit all den Verantwortlichkeiten.
ihre Darmerkrankung (könnte es sich dabei um Colitis Ulcerosa od. Morbus Crohn handeln ?) auch nicht kann Untypisch bei Seelischen Belastungen.
Gesellschaftlicher Rückzug,
Kontaktvermeidung da kommt sehr viel für deine Freundin Marie zusammen !

Gut das Du für sie offensichtlich noch wie ein Anker fungierst u. ihr halt vermittelst.
Natürlich solltest Du gut auf Dich acht geben, eine gesunde Distanz wahren (was sicherlich sehr schwer für dich ist), aber notwendig, damit Du weiterhin für deine Freundin ein Ankerplatz sein kannst.
Zitat von Jana2310:
Die Panikattacken kommen immer öfters und ihre Äußerungen werden immer komischer.

Ja, dass sind schon Anzeichen, die man ernst nehmen sollte !
Was für komische Äußerungen macht deine Freundin ?

Zitat von Jana2310:
In eine psychiatrische Klinik möchte sie aber nicht,

Das ist schade ! Wäre sicherlich jetzt die beste Option für sie ! Aber sicherlich nicht nur für 3 Wochen !
Aber zwingen kann man sie nicht u. Du schreibst von der Möglichkeit einer Zwangseinweisung, dazu sind ganz bestimmte Vorraussetzungen erforderlich !
Ich glaube, dass diese bei deiner Freundin noch nicht gegeben sind (was ich hier aus deinem Beitrag heraus entnehmen kann ) !
Zitat von Jana2310:
haben uns den Mund schon fusselig geredet

Davon möchte ich Euch dringend abraten, weil es ihren Widerstand gegen eine Hilfe weiter fördert,
sie unter Umständen zu Euch das vorhandene Vertrauen verlieren könnte u. sie so noch tiefer in ihre Verzweiflungsgedanken rutschen könnte !

Dir würde ich raten, bleib weiter in Kontakt zu deiner Freundin u. bleibe wachsam, wie sie sich weiter verhält u. was sie so Äußert !


Aber Du, solltest auch gut für Dich sorgen u. Du darfst dich auch gegenüber deiner Freundin auch begrenzen !
Das ist nicht schädlich für deine Freundin, sondern es gibt ihr auch Orientierung im Umgang , mit Dir !

Denke aber immer daran, dass deine Freundin für ihr Leben ganz allein verantwortlich ist u. Du ihr nur eine Begleitung u. Stütze sein kannst !
So übernimm dich nicht mit den Gedanken, dass Du verantwortlich bist, für den Zustand, die Probleme u. Entscheidungen deiner Freundin !

Toll, so eine Freundin an der Seite zu wissen, denn ich hatte in einer für mich schwierigenZeit, auch einen solchen tollen Menschen an meiner Seite.

LG Jedi

30.08.2019 12:46 • x 3 #2


A


Hallo Jana2310,

Habe Angst, dass meine Freundin sich umbringt

x 3#3


Alexandra2
Liebe Jana,
Herzlich willkommen im Forum.
Ich finde es sehr hilfreich, was Du für Deine Freundin tust.
1. Begrenze Deine Hilfe auf Stunden, Uhrzeit, Tage etc, so wie es für Dich passt
2. Du könntest Dich beraten lassen, wie Du Dich verhalten solltest, was wichtig für Dich ist.
3. Zwangeseinweisung ist nur bei Gefahr für sich oder Gefahr für Andere nach dem entsprechenden Landesunterbringungsgesetz möglich
4.offenbar gibt es keine komplexe Behandlung: Psychiater, Medikamente, ausreichende Psychotherapie etc. In dieser Kombination wird es ihr vermutlich besser gehen.
5.anstatt nachts angerufen zu werden, kannst Du ihr Telefonnummern des Sozialpsychiatrischen Dienstes, der Telefonseelsorge, des Notarztes etc bereit legen. Es fällt sicher schwer, sie im Notfall auf entsprechende Stellen zu verweisen. Es hat den Effekt, daß sie sich Fachleute suchen muss und sich nicht mehr hinter Dir verstecken kann und Du bist nicht mehr überfordert. Du kannst ihr sagen, daß Du für evtl Notfälle einfach ratlos bist, weil sie keine professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.
Liebe Grüße Alexandra

30.08.2019 13:48 • x 3 #3


mutmacher
Wie wär`s mit einer Psychiatrischen Tagesklinik ?

30.08.2019 15:30 • x 1 #4


J
Zitat von Alexandra2:
Liebe Jana,
Herzlich willkommen im Forum.
Ich finde es sehr hilfreich, was Du für Deine Freundin tust.
1. Begrenze Deine Hilfe auf Stunden, Uhrzeit, Tage etc, so wie es für Dich passt
2. Du könntest Dich beraten lassen, wie Du Dich verhalten solltest, was wichtig für Dich ist.
3. Zwangeseinweisung ist nur bei Gefahr für sich oder Gefahr für Andere nach dem entsprechenden Landesunterbringungsgesetz möglich
4.offenbar gibt es keine komplexe Behandlung: Psychiater, Medikamente, ausreichende Psychotherapie etc. In dieser Kombination wird es ihr vermutlich besser gehen.
5.anstatt nachts angerufen zu werden, kannst Du ihr Telefonnummern des Sozialpsychiatrischen Dienstes, der Telefonseelsorge, des Notarztes etc bereit legen. Es fällt sicher schwer, sie im Notfall auf entsprechende Stellen zu verweisen. Es hat den Effekt, daß sie sich Fachleute suchen muss und sich nicht mehr hinter Dir verstecken kann und Du bist nicht mehr überfordert. Du kannst ihr sagen, daß Du für evtl Notfälle einfach ratlos bist, weil sie keine professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.
Liebe Grüße Alexandra



Vielen lieben Dank für die nette Antwort. Das mit der telefonseelsorge ist wirklich ein guter Tipp!

30.08.2019 15:48 • x 2 #5


Mabaja
Hallo Jana,

weißt du den Namen der behandelnden Psychologin - sodass du vielleicht Kontakt aufnehmen könntest?

Gruß
Julienne

30.08.2019 15:54 • x 1 #6


J
Zitat von Jedi:
Hallo Jana2310 !

Toll von Dir, dass Du den Mut gefunden hast, Dich hier anzumelden, um. uns Deine Sorge hier mitzuteilen !
Die Geschichte u. die Erfahrungen, die Du von deiner Freundin Marie hier schilderst, sind nicht untypisch, die zu starken Seelischen Belastungen, gerade bei einem noch so jungen Menschen führen können.
Deine Sorge, dass sie sich etwas antun könnte, sind sicherlich nicht unbegründet.
schwierige Kindheitserfahrungen,
dann ein neuer Lebenspartner der Mutter, der offensichtlich Alk. Probleme hat.
dann Allein Leben, mit all den Verantwortlichkeiten.
ihre Darmerkrankung (könnte es sich dabei um Colitis Ulcerosa od. Morbus Crohn handeln ?) auch nicht kann Untypisch bei Seelischen Belastungen.
Gesellschaftlicher Rückzug,
Kontaktvermeidung da kommt sehr viel für deine Freundin Marie zusammen !

Gut das Du für sie offensichtlich noch wie ein Anker fungierst u. ihr halt vermittelst.
Natürlich solltest Du gut auf Dich acht geben, eine gesunde Distanz wahren (was sicherlich sehr schwer für dich ist), aber notwendig, damit Du weiterhin für deine Freundin ein Ankerplatz sein kannst.

Ja, dass sind schon Anzeichen, die man ernst nehmen sollte !
Was für komische Äußerungen macht deine Freundin ?


Das ist schade ! Wäre sicherlich jetzt die beste Option für sie ! Aber sicherlich nicht nur für 3 Wochen !
Aber zwingen kann man sie nicht u. Du schreibst von der Möglichkeit einer Zwangseinweisung, dazu sind ganz bestimmte Vorraussetzungen erforderlich !
Ich glaube, dass diese bei deiner Freundin noch nicht gegeben sind (was ich hier aus deinem Beitrag heraus entnehmen kann ) !

Davon möchte ich Euch dringend abraten, weil es ihren Widerstand gegen eine Hilfe weiter fördert,
sie unter Umständen zu Euch das vorhandene Vertrauen verlieren könnte u. sie so noch tiefer in ihre Verzweiflungsgedanken rutschen könnte !

Dir würde ich raten, bleib weiter in Kontakt zu deiner Freundin u. bleibe wachsam, wie sie sich weiter verhält u. was sie so Äußert !


Aber Du, solltest auch gut für Dich sorgen u. Du darfst dich auch gegenüber deiner Freundin auch begrenzen !
Das ist nicht schädlich für deine Freundin, sondern es gibt ihr auch Orientierung im Umgang , mit Dir !

Denke aber immer daran, dass deine Freundin für ihr Leben ganz allein verantwortlich ist u. Du ihr nur eine Begleitung u. Stütze sein kannst !
So übernimm dich nicht mit den Gedanken, dass Du verantwortlich bist, für den Zustand, die Probleme u. Entscheidungen deiner Freundin !

Toll, so eine Freundin an der Seite zu wissen, denn ich hatte in einer für mich schwierigenZeit, auch einen solchen tollen Menschen an meiner Seite.

LG Jedi



Hallo,
vielen Dank für die nette Antwort!

Meine Freundin leidet an der Darmkrankheit morbus crohn.
Die Krankheit ist damals ganz plötzlich aufgetreten.

Bezüglich den Äußerungen:
Meine Freundin äußert öfters mal, dass sie eine Belastung ist bzw. sich als Belastung sieht und unglücklich ist. Auch sagt sie öfters, dass sie alleine ist, sie sich alleine fühlt und keiner ihr hilft. Das stimmt natürlich nicht, aber anscheinend nimmt sie das leider so wahr.
Deshalb habe ich auch Angst, dass sie sich vielleicht etwas antun könnte/würde.

Meine Freundin ist nicht immer so. Manchmal, wenn auch nicht sehr oft, möchte sie ins Schwimmbad gehen (obwohl hier ja immer viele Menschen sind) oder irgendetwas unternehmen. - und dann kommt plötzlich wieder ein totales down, bei dem sie Menschen meidet und wie bereits geschildert diese extremen Zusammenbrüche hat.
Gestern Nacht war mit einer der schlimmsten Zusammenbrüche, die ich jemals bei ihr erlebt habe.

Sie weiß auch selbst dass sie krank ist, ich denke sie weiß nur nicht wie sie es ändern kann/soll, bzw. glaubt sie, dass keiner ihr helfen kann.
Ich denke auch, dass ein großes Problem der nicht geregelte Tagesablauf ist.
Sie ist die meiste Zeit alleine zuhause, geht nicht arbeiten und versucht quasi den Tag zu überstehen. Deshalb denke ich, dass ein stationärer Aufenthalt gut wäre. Den lehnt sie jedoch leider ab und ich weiß nicht, wie ich sie dazu bewegen kann oder was ich sonst für Möglichkeiten habe.

Ich muss sagen, dass ich vor einem Jahr sehr wenig bis gar keinen Kontakt zu ihr hatte. Ich habe teilweise nachts nicht mehr geschlafen, da ich mir nur Gedanken gemacht und nach einer Lösung gesucht habe.
Daraufhin ist sie ja freiwillig 3 Wochen in eine Therapie gegangen, die jedoch leider nichts gebracht hat. Hier konnte sie aber auch kommen und gehen wann sie möchte.

30.08.2019 16:07 • x 2 #7


J
Zitat von julienne:
Hallo Jana,

weißt du den Namen der behandelnden Psychologin - sodass du vielleicht Kontakt aufnehmen könntest?

Gruß
Julienne



Leider weiß ich den Namen nicht. Ich könnte meine Freundin danach fragen, allerdings wäre dann hier die Frage ob sie es mir überhaupt sagt.

30.08.2019 16:13 • #8


Mabaja
Nein, frag sie besser nicht. Es hätte ja sein können, dass sie den Namen beiläufig mal erwähnt hätte. Das mache ich auch im Gespräch mit meiner Freundin, dass ich sage: Morgen muss ich wieder zu x.

30.08.2019 16:16 • #9


Alexandra2
Weißt Du Jana,
bevor ich schwer krank wurde, war immer schon krank. Ich wusste es nur nicht, fühlte mich immer immer traurig und dachte, das geht allen so.Schlimm war das Alleinsein, da tat sich ein riesengroßes Loch auf. Deshalb habe ich mich in Arbeit gestürzt, in den Jahren immer mal wieder Therapie gemacht, was etwas Besserung brachte, aber anhielt.
Ich hatte das Gefühl. daß mir niemand helfen kann, daß ich halt so eine Schwere mit mir rumschleppe.
Als ich dann komplett zusammenbrach und zur [u]ambulanten [/u]Sozialpsychiatrie kam, wurde deutlich, daß Einiges zusammenkam: eine Entwicklungstraumatisierung (? dachte ich noch.) und Depression mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, was sich alles gegenseitig beeinflusst, oft nachteilig. Aber das große Aha-Erlebnis kam mit der Entwicklungstraumatisierung. Das Gefühl abgelehnt, ungeliebt, zurückgestoßen zu werden ist so früh angelegt worden, daß einige Schritte nicht erfolgten (sicher sicher fühlen, zugehörig fühlen), aber jetzt nachgeholt werden können. Dafür musste ich aber auch dazu in der Lage sein. Deswegen schrieb ich von komplexer Behandlung, es ist nachgewiesen, daß Medikamente und Psychotherapie Depressionen heilen können.Je schwerer die Depression desto komplexer die Behandlung, denke ich heute. Wenn dann alles maßgeschneidert passt, gehts bergauf.
Das Gefühl Deiner Freundin, sie falle ins Loch, habe keine Kraft mehr und Angst vor der Psychiatrie kenne ich auch, viele andere bestimmt auch. Die Psychiatrie hat sich gewandelt und immer mehr Ärzte kooperieren stark mit ihren Patienten, arbeiten auf Augenhöhe. Wenns nicht so passt, liegt es an der Chemie. Da hilft nur weiter suchen.
Die Tagesklinik ist eine gute Zwischenlösung: der Tag ist strukturiert, sie wird behandelt mit verschiedenen Methoden, lernt Leidensgenossen kennen (ich habe aus der Zeit eine Freundin gewonnen) und lernt, was sie außerdem selbst tun kann, damit es ihr besser geht.Das ist für einen Neuling eine gute Sache, aber natürlich anstrengend.
Ich wollte Dir mal aus dem Nähkästchen plaudern, was mir geholfen hat. Vielleicht räumt es auch Vorurteile (Deiner Freundin) zur Seite. Es gibt immer solche und solche, dh gute Beispiele und schwarze Schafe bei Kliniken, Ärzten, Therapeuten der Psychiatrie. Für mich war und ist meine psychiatrische Behandlung lebensrettend.
Liebe Grüße Alexandra

30.08.2019 18:08 • x 5 #10


J
Zitat von Alexandra2:
Weißt Du Jana,
bevor ich schwer krank wurde, war immer schon krank. Ich wusste es nur nicht, fühlte mich immer immer traurig und dachte, das geht allen so.Schlimm war das Alleinsein, da tat sich ein riesengroßes Loch auf. Deshalb habe ich mich in Arbeit gestürzt, in den Jahren immer mal wieder Therapie gemacht, was etwas Besserung brachte, aber anhielt.
Ich hatte das Gefühl. daß mir niemand helfen kann, daß ich halt so eine Schwere mit mir rumschleppe.
Als ich dann komplett zusammenbrach und zur [u]ambulanten [/u]Sozialpsychiatrie kam, wurde deutlich, daß Einiges zusammenkam: eine Entwicklungstraumatisierung (? dachte ich noch.) und Depression mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, was sich alles gegenseitig beeinflusst, oft nachteilig. Aber das große Aha-Erlebnis kam mit der Entwicklungstraumatisierung. Das Gefühl abgelehnt, ungeliebt, zurückgestoßen zu werden ist so früh angelegt worden, daß einige Schritte nicht erfolgten (sicher sicher fühlen, zugehörig fühlen), aber jetzt nachgeholt werden können. Dafür musste ich aber auch dazu in der Lage sein. Deswegen schrieb ich von komplexer Behandlung, es ist nachgewiesen, daß Medikamente und Psychotherapie Depressionen heilen können.Je schwerer die Depression desto komplexer die Behandlung, denke ich heute. Wenn dann alles maßgeschneidert passt, gehts bergauf.
Das Gefühl Deiner Freundin, sie falle ins Loch, habe keine Kraft mehr und Angst vor der Psychiatrie kenne ich auch, viele andere bestimmt auch. Die Psychiatrie hat sich gewandelt und immer mehr Ärzte kooperieren stark mit ihren Patienten, arbeiten auf Augenhöhe. Wenns nicht so passt, liegt es an der Chemie. Da hilft nur weiter suchen.
Die Tagesklinik ist eine gute Zwischenlösung: der Tag ist strukturiert, sie wird behandelt mit verschiedenen Methoden, lernt Leidensgenossen kennen (ich habe aus der Zeit eine Freundin gewonnen) und lernt, was sie außerdem selbst tun kann, damit es ihr besser geht.Das ist für einen Neuling eine gute Sache, aber natürlich anstrengend.
Ich wollte Dir mal aus dem Nähkästchen plaudern, was mir geholfen hat. Vielleicht räumt es auch Vorurteile (Deiner Freundin) zur Seite. Es gibt immer solche und solche, dh gute Beispiele und schwarze Schafe bei Kliniken, Ärzten, Therapeuten der Psychiatrie. Für mich war und ist meine psychiatrische Behandlung lebensrettend.
Liebe Grüße Alexandra


Vielen Dank für die Offenheit.
Ich bin wirklich froh, dass Ihr mir hier alle so weiterhelft und Ratschläge gebt, bzw. auch eigene Erfahrungen schildert.
Das mit der Tagesklinik werde ich auf jeden Fall versuchen, meiner Freundin nahe zu bringen.

Ich weiß selbst, dass der Betroffene es selbst wollen muss und dass man als Außenstehender jemanden nicht zwingen kann, sich Hilfe zu suchen, diese durchzuziehen und auch stationär in eine Behandlung zu gehen.
Meine Tante war auch psychisch krank, meine ganze Familie hat damals alles versucht um ihr irgendwie zu helfen. Allerdings hat meine Tante vor den Ärzten geschauspielert, was meine Freundin glaube ich nicht macht.
Da ich weiß wie schlimm sowas enden kann und vorallem wie schnell und unerwartet, mache ich mir wirklich Gedanken um meine Freundin. Ich hoffe sehr, dass sie den Vorschlag mit der Tagesklinik annehmen wird.

30.08.2019 19:56 • x 2 #11


Jedi
Hallo Jana !

Zitat von Jana2310:
Meine Freundin leidet an der Darmkrankheit morbus crohn.

Das ist schon ein schweres Krankheitsbild u. ich hoffe, dass sie damit in guter Ärztlicher Behandlung sich befindet.
Zitat von Jana2310:
Die Krankheit ist damals ganz plötzlich aufgetreten.

Ja, die Auslöser können sehr unterschiedlicher Herkunft sein, aber es ist eine schwere Entzündung, der den gesammten Dickdarm betrifft.
Eine gute Therapie ist wichtig u. manchmal wird auch eine OP nötig sein, damit ein Betroffener besser leben kann !
Jedenfalls ist das für jeden der Betroffen ist, eine große Belastung, die sich oft auch Seelisch negativ bemerkbar macht !

Zitat von Jana2310:
Bezüglich den Äußerungen:
Meine Freundin äußert öfters mal, dass sie eine Belastung ist bzw. sich als Belastung sieht und unglücklich ist.
Auch sagt sie öfters, dass sie alleine ist, sie sich alleine fühlt und keiner ihr hilft.

Kann ich in ihrer Wahrnehmung gut verstehen.
Ein Mensch, der auch von einer Depression betroffen ist, sieht seine Welt um sich herum so.
Zitat von Jana2310:
Das stimmt natürlich nicht,

Das ist bestimmt so, wie du es schreibst, aber in der gefühlten Wahrnehmung deiner Freundin, sieht sie es so !
Zitat von Jana2310:
Meine Freundin ist nicht immer so.

Verstehe es gut ! u. dieses ambivalente Verhalten ist eben auch ein Ausdruck einer Depression.
Dies lässt Außenstehende Menschen, eine solche Erkrankung so unverständlich erscheinen !
Zitat von Jana2310:
Gestern Nacht war mit einer der schlimmsten Zusammenbrüche, die ich jemals bei ihr erlebt habe.

Magst Du einmal berichten, wie sich dieser Zusammenbruch bei deiner Freundin geäußert hat ?
Nur wenn Du magst !
Zitat von Jana2310:
Sie weiß auch selbst dass sie krank ist, ich denke sie weiß nur nicht wie sie es ändern kann/soll, bzw. glaubt sie, dass keiner ihr helfen kann.

Auch das ist ein von mir nicht unbekanntes Gedankenkonstrukt.
Da kann man von Außen auch schwer gegen Argumentieren, auch wenn man es noch so gut meint !
Zitat von Jana2310:
Ich denke auch, dass ein großes Problem der nicht geregelte Tagesablauf ist.

Ein geregelter Tagesablauf, wäre für solche Menschen sehr wichtig !
Den würde sie in einer Klinik, mit entsprechender Hilfe, manchmal auch mit hilfe von Antidepressiva erreichen können.
Wobei ihre Darmerkrankung, Morbus Chron da zu berücksichtigen wäre.
Aber das wissen in der Regel die Ärzte !
Zitat von Jana2310:
Deshalb denke ich, dass ein stationärer Aufenthalt gut wäre. Den lehnt sie jedoch leider ab

Da würde ich Dir absolut recht geben !
Wenn sie es ablehnt, dann wird es zur Zeit wenig möglichkeiten für Dich geben, sie da umzustimmmen !
Einfach dran bleiben, aber keinen Druck ausüben u. ihr von möglichen Vorteilen für ihr Leben dazu erzählen.
Zitat von Jana2310:
wie ich sie dazu bewegen kann oder was ich sonst für Möglichkeiten habe.

Schwierige Situation für Dich, aber da gibt es aus meiner Sicht, aktuell keine Möglichkeit.
Zitat von Jana2310:
Ich habe teilweise nachts nicht mehr geschlafen, da ich mir nur Gedanken gemacht und nach einer Lösung gesucht habe.

Das ist für dich nicht gut u. hilft deiner Freundin auch nicht.
Eine gesunde Distanz zu halten, ist da sicher eher Hilfreich ! Sowohl für Dich, aber auch für Deine Freundin !
Zitat von Jana2310:
Daraufhin ist sie ja freiwillig 3 Wochen in eine Therapie gegangen, die jedoch leider nichts gebracht hat. Hier konnte sie aber auch kommen und gehen wann sie möchte.

3 Wochen Therapie ist für deine Freundin sicherlich deutlich viel zu wenig !
Davon bin ich überzeugt, dass es deiner Freundin vermittelt hat, dass es nichts gebracht hat !
So beurteile ich dies hier im Forum, Aber die genauen Umstände, sind mir ja nicht bekannt.
Dies kommen u. gehen, ist sicherlich etwas für Patienten, die nicht so schwer erkrankt sind, wenig schwere Krankheitssymptome haben u. die bestenfalls über ein intaktes Soziales Umfeld u. ausreichender Eigenverantwortung verfügen.

Bleibe weiter in Kontakt mit deiner Freundin !
Achte aber auch auf eine nötige Distanz, damit Du gesund bleibst u. Du nicht noch seelischen Schaden nimmst !

LG Jedi

30.08.2019 19:58 • x 3 #12


Alexandra2
Liebe Jana,
Warum lehnt Deine Freundin die Behandlung ab? Hat sie dazu mal etwas gesagt?
Was müsste passieren, damit sie in Behandlung geht? Das wäre eine Frage an sie.
Warum arbeitet sie nicht?
Warum hat sie nach 3 Wochen die Psychotherapie abgebrochen?
Kannst Du dazu etwas sagen?
Liebe Grüße Alexandra

30.08.2019 20:38 • x 1 #13


J
Zitat von Jedi:
Hallo Jana !


Das ist schon ein schweres Krankheitsbild u. ich hoffe, dass sie damit in guter Ärztlicher Behandlung sich befindet.

Ja, die Auslöser können sehr unterschiedlicher Herkunft sein, aber es ist eine schwere Entzündung, der den gesammten Dickdarm betrifft.
Eine gute Therapie ist wichtig u. manchmal wird auch eine OP nötig sein, damit ein Betroffener besser leben kann !
Jedenfalls ist das für jeden der Betroffen ist, eine große Belastung, die sich oft auch Seelisch negativ bemerkbar macht !


Kann ich in ihrer Wahrnehmung gut verstehen.
Ein Mensch, der auch von einer Depression betroffen ist, sieht seine Welt um sich herum so.

Das ist bestimmt so, wie du es schreibst, aber in der gefühlten Wahrnehmung deiner Freundin, sieht sie es so !

Verstehe es gut ! u. dieses ambivalente Verhalten ist eben auch ein Ausdruck einer Depression.
Dies lässt Außenstehende Menschen, eine solche Erkrankung so unverständlich erscheinen !

Magst Du einmal berichten, wie sich dieser Zusammenbruch bei deiner Freundin geäußert hat ?
Nur wenn Du magst !

Auch das ist ein von mir nicht unbekanntes Gedankenkonstrukt.
Da kann man von Außen auch schwer gegen Argumentieren, auch wenn man es noch so gut meint !

Ein geregelter Tagesablauf, wäre für solche Menschen sehr wichtig !
Den würde sie in einer Klinik, mit entsprechender Hilfe, manchmal auch mit hilfe von Antidepressiva erreichen können.
Wobei ihre Darmerkrankung, Morbus Chron da zu berücksichtigen wäre.
Aber das wissen in der Regel die Ärzte !

Da würde ich Dir absolut recht geben !
Wenn sie es ablehnt, dann wird es zur Zeit wenig möglichkeiten für Dich geben, sie da umzustimmmen !
Einfach dran bleiben, aber keinen Druck ausüben u. ihr von möglichen Vorteilen für ihr Leben dazu erzählen.

Schwierige Situation für Dich, aber da gibt es aus meiner Sicht, aktuell keine Möglichkeit.

Das ist für dich nicht gut u. hilft deiner Freundin auch nicht.
Eine gesunde Distanz zu halten, ist da sicher eher Hilfreich ! Sowohl für Dich, aber auch für Deine Freundin !

3 Wochen Therapie ist für deine Freundin sicherlich deutlich viel zu wenig !
Davon bin ich überzeugt, dass es deiner Freundin vermittelt hat, dass es nichts gebracht hat !
So beurteile ich dies hier im Forum, Aber die genauen Umstände, sind mir ja nicht bekannt.
Dies kommen u. gehen, ist sicherlich etwas für Patienten, die nicht so schwer erkrankt sind, wenig schwere Krankheitssymptome haben u. die bestenfalls über ein intaktes Soziales Umfeld u. ausreichender Eigenverantwortung verfügen.

Bleibe weiter in Kontakt mit deiner Freundin !
Achte aber auch auf eine nötige Distanz, damit Du gesund bleibst u. Du nicht noch seelischen Schaden nimmst !

LG Jedi



Ja, die Krankheit ist wirklich schlimm und macht ihr auch schwer zu schaffen. Ich habe deshalb auch immer nachvollziehen können, warum sie nicht auf öffentliche Veranstaltungen gehen wollte.
Anfangs gestaltete sich die Therapie der Darmkrankheit als schwierig.
Es wurden viele Medikamente ausprobiert, die ihr nicht geholfen haben. (u.a. auch cortison, was natürlich das optische Erscheinungsbild auch beeinflusst hat) Mittlerweile bekommt sie Infusionen dagegen, die ihr gut helfen.

Ich selbst habe das Gefühl, dass ich die Situation gut stämmen kann und möchte ihr auch helfen, wo ich nur kann. Vor einem Jahr hat mich das ganze wirklich überfordert, weshalb ich auch den Kontakt abgebrochen habe.
Man hat ja trotzdem immer ein Päckchen selbst zu tragen und die zusätzliche Belastung war mir zu diesem Zeitpunkt einfach zu viel. Mittlerweile tut es mir sehr leid, dass ich damals so reagiert und die psychische Verfassung nicht komplett nachvollziehen konnte. Ich würde nie wieder den Kontakt abbrechen, sondern anders handeln, wenn ich merke mir wird es zu viel.


der Zusammenbruch gestern:

angefangen hat es damit, dass sie mich mehrmals mit anonymer Rufnummer angerufen hat. Da ich unterwegs war und nicht wusste, dass sie es ist, bin ich nicht ans Telefon.
Später hat sie dann mit ihrer Nummer angerufen, aber sofort wieder aufgelegt. Traurige sms folgten. Als ich sie zurück gerufen habe, ging sie zwar hin, hat aber keinen Ton gesagt.
Das Spiel ging ca 10 Minuten lang.
Plötzlich hat sie dann einfach nur geweint, nichts gesagt, einfach nur schrecklich geweint.
Habe sie natürlich dann gefragt was los ist. Ihre Antwort war: ich kann nicht mehr, kannst du kommen.
Da ich unterwegs war und keine Möglichkeit hatte zu ihr zu fahren, hab ich sie gebeten ihre Cousine zu kontaktieren.

Heute morgen habe ich mich dann mit ihrer Cousine unterhalten, die mir erzählte, dass es bei ihr und ihrer Mutter (Tante) genau so abgelaufen ist. Unzählige Anrufe und nichts sagen, sms, usw.
Als ihre Tante dann zu ihr gefahren ist (Cousine hatte Spätschicht), hat sie einfach wie so oft die Türe nicht freiwillig geöffnet. Die Tante hat die Tür dann mit dem Ersatzschlüssel geöffnet und den Zusammenbruch miterlebt. Ihr muss es sehr, sehr schlecht gegangen sein. Heute hatte meine Freundin dann den ganzen Tag das Handy aus, was nach einem Zusammenbruch auch immer vorkommt. Sie löscht sogar ihr Profilbild in whats App raus und stellt es paar Tage - wenn es ihr besser geht - wieder rein.

30.08.2019 20:46 • x 3 #14


Alexandra2
Oh je, das ist ja für alle ein Alptraum.
Ich denke, in so einer Situation würde ich den RTW rufen und es ihr sagen (Nervenzusammenbruch). Das ist eine Situation, wo niemand mehr weiter weiß.
Und dann würde ich mitfahren in die Klinik. Das ist wichtig. Wenn sie dann am nächsten Tag wieder gehen möchte, wäre das auch okay. Es wäre ein Anfang für sie.
Liebe Grüße Alexandra

30.08.2019 21:00 • x 2 #15


J
Zitat von Alexandra2:
Liebe Jana,
Warum lehnt Deine Freundin die Behandlung ab? Hat sie dazu mal etwas gesagt?
Was müsste passieren, damit sie in Behandlung geht? Das wäre eine Frage an sie.
Warum arbeitet sie nicht?
Warum hat sie nach 3 Wochen die Psychotherapie abgebrochen?
Kannst Du dazu etwas sagen?
Liebe Grüße Alexandra


Ja, ich habe des Öfteren versucht mit ihr darüber zu reden.
Man muss auch sagen, dass meine Freundin nicht immer dazu bereit ist, alles zu erzählen was die Behandlungen usw. betreffen.
Manchmal ja (wenn es ihr schlecht geht), manchmal blockt sie jedoch ab oder versucht z.B. die Aufgaben die sie mit der Psychologin festgelegt hat ins lächerliche zu ziehen.

Sie hat aber geäußert, dass eine Therapie ihr nichts bringen würde und ihr keiner helfen kann.
Deshalb hat sie auch die Therapie nach 3 Wochen abgebrochen.
Es waren viele junge Patienten in dieser Klinik, u.a. auch mit Krankheiten wie z.B. Magersucht oder Bulimie. Hier fühlte sie sich nicht krank genug.
Was passieren müsste, damit sie nochmal in eine Behandlung geht, kann ich leider nicht beantworten. Diese Frage werde ich ihr aber stellen.

Bezüglich der Arbeit:
Ich kenne meine Freundin schon mein ganzes Leben lang. Als damals die Schule fertig war und das Berufsleben los ging, hat sie wie jeder andere auch eine Ausbildung begonnen.
Nach ca. 2 Jahren Lehrzeit jedoch abgebrochen, da es ihr zu viel wurde und sie die Mitarbeiter nicht mochte.
Im Laufe der Zeit hat sie es noch 2x probiert und nach dem 3. Versuch beschlossen zu arbeiten, ohne eine Ausbildung (zusätzliche Belastung durch das Lernen in der Berufsschule) zu absolvieren.
Dies hat sie allerdings auch nicht lange durchgezogen.

30.08.2019 21:17 • x 2 #16


Jedi
Hallo Jana !

Zitat von Jana2310:
(u.a. auch cortison, was natürlich das optische Erscheinungsbild auch beeinflusst hat)

Ja ,dass ist für Patienten sehr belastet, da sie wie aufgeschwemmt aussehen, dabei kommt es zu Ödemen, die das normale
Aussehen stark verändern können.
Zitat von Jana2310:
Mittlerweile bekommt sie Infusionen dagegen, die ihr gut helfen.

Das ist schon einmal eine gute Nachticht hier von Dir !
Zitat von Jana2310:
Ich selbst habe das Gefühl, dass ich die Situation gut stämmen kann und möchte ihr auch helfen, wo ich nur kann.

Ganz toll Jana u. wie ich schon geschrieben hatte, so einen Menschen an seiner Seite zu wissen, ist ein wahrer Glücksfall.
Auch wenn deine Freundin es zur Zeit, villt. noch nicht so erkennen kann, aber innerlich bist Du ihr bestimmt eine sehr wichtige u. vertraute Person !
Zitat von Jana2310:
Man hat ja trotzdem immer ein Päckchen selbst zu tragen und die zusätzliche Belastung war mir zu diesem Zeitpunkt einfach zu viel.

Und deshalb ist richtig u. wichtig, gut für sich zu sorgen !
Wer für sich selbst nicht gut sorgen kann, der wird auch Anderen nicht gut helfen können !
Zitat von Jana2310:
Mittlerweile tut es mir sehr leid, dass ich damals so reagiert

Das braucht dir nicht leid tun !
Dies nennt man Selbstfürsorge !

Wem nützt es, wenn man selbst krank wird u. kann dann dem Anderen auch nicht mehr helfen.
Zitat von Jana2310:
der Zusammenbruch gestern:

Was Du dazu geschrieben hast, zeichnet schon einen schwer seelisch erkrankten Menschen !
Dies ambivalente Verhalten, so auch mit dem WhatAppbild zeigt , dass deine Freundin offensichtlich völlig seelisch u. in ihrer Persönlichkeit aus der Balance geraten ist.

Bleibe für dich geduldig u. achtsam u. mute dir nur das zu, was Du auch ertragen kannst !
Villt. kommt bei deiner Freundin bald ein so starkes Krankheitsgefühl, dass sie dann doch bereit ist, in eine Klinik zu gehen.
Die Hoffnung darauf, darf man nie aufgeben !
Manchmal sind es fast nichtige Anlässe, die ein Umdenken plötzlich möglich machen.
Diesen Zeitpunkt zu erwischen, da braucht es dann Dich an ihrer Seite.

Diese Spielchen mit ihren Anrufverhalten, damit zeigt sie ihre ganze innere Zerrissenheit u. Hilflosigkeit !
Solche Menschen finden da auch nicht mehr zu einem Vernunftgesteuerten Verhalten dazu .

Ich wünsche Dir eine Menge an Kraft dafür, weiter für deine Freundin da zu sein !

LG Jedi

30.08.2019 21:17 • x 3 #17


J
Zitat von Jedi:
Hallo Jana !


Ja ,dass ist für Patienten sehr belastet, da sie wie aufgeschwemmt aussehen, dabei kommt es zu Ödemen, die das normale
Aussehen stark verändern können.

Das ist schon einmal eine gute Nachticht hier von Dir !

Ganz toll Jana u. wie ich schon geschrieben hatte, so einen Menschen an seiner Seite zu wissen, ist ein wahrer Glücksfall.
Auch wenn deine Freundin es zur Zeit, villt. noch nicht so erkennen kann, aber innerlich bist Du ihr bestimmt eine sehr wichtige u. vertraute Person !

Und deshalb ist richtig u. wichtig, gut für sich zu sorgen !
Wer für sich selbst nicht gut sorgen kann, der wird auch Anderen nicht gut helfen können !

Das braucht dir nicht leid tun !
Dies nennt man Selbstfürsorge !

Wem nützt es, wenn man selbst krank wird u. kann dann dem Anderen auch nicht mehr helfen.

Was Du dazu geschrieben hast, zeichnet schon einen schwer seelisch erkrankten Menschen !
Dies ambivalente Verhalten, so auch mit dem WhatAppbild zeigt , dass deine Freundin offensichtlich völlig seelisch u. in ihrer Persönlichkeit aus der Balance geraten ist.

Bleibe für dich geduldig u. achtsam u. mute dir nur das zu, was Du auch ertragen kannst !
Villt. kommt bei deiner Freundin bald ein so starkes Krankheitsgefühl, dass sie dann doch bereit ist, in eine Klinik zu gehen.
Die Hoffnung darauf, darf man nie aufgeben !
Manchmal sind es fast nichtige Anlässe, die ein Umdenken plötzlich möglich machen.
Diesen Zeitpunkt zu erwischen, da braucht es dann Dich an ihrer Seite.

Diese Spielchen mit ihren Anrufverhalten, damit zeigt sie ihre ganze innere Zerrissenheit u. Hilflosigkeit !
Solche Menschen finden da auch nicht mehr zu einem Vernunftgesteuerten Verhalten dazu .

Ich wünsche Dir eine Menge an Kraft dafür, weiter für deine Freundin da zu sein !

LG Jedi


vielen lieben Dank!
Bin sehr froh darüber, mich hier in diesem Forum angemeldet zu haben!

30.08.2019 21:42 • x 2 #18


Alexandra2
Liebe Jana,
Ich mache mir Sorgen über das Weltbild Deiner Freundin. Keiner kann ihr helfen? Dann geht's ihr nicht schlecht genug oder sie hat völlig abgeschlossen mit der Welt. Das kann ein Krankheitsgewinn sein, bei dem jemand mit der Krankheit Aufmerksamkeit und Zuwendung findet.
Das kann aber auch ein sehr ernstes Symptom sein, das Misstrauen in die Welt. Wie kommt sie auf die Idee? Vielleicht kann sie dazu etwas sagen?
Ihre Haltung passt auch zur abgebrochenen Ausbildung, es fehlen Kontakte und Erfolgserlebnisse. Wichtige Erfahrungen hat sie nicht gemacht.
Was passiert, wenn Du sie um Hilfe bitten würdest? Immer mal wieder, um ihr Vertrauen in Dich zu stärken, ihr Aufgaben zu geben, die sie herausfordern? Daß sie Dich auch mal in eine Beratungsstelle begleitet, im Vorraum wartet, dort wo die Flyer liegen. Vielleicht schaut sie sich um, wenn Ihr geht, dann schaust Du Dir die Flyer selbst an und steckst die Dich interessierenden wortlos ein.
Ich habe einen Link gefunden, bin nach meinem Gefühl gegangen, vielleicht findet sich da etwas, oder auch ausschließend nicht.
https://www.docsonnet.com/de/depression.depression

Liebe Grüße Alexandra

30.08.2019 21:59 • x 1 #19


Mabaja
Hallo @Jana2310 ,
heute läuft um 22:35 h auf MDR die Dokumentation Zwangseinweisungen in die Psychiatrie

05.09.2019 20:57 • x 2 #20


Lilly-18
Die Doku ist mir sehr an die Nieren gegangen . wie furchtbar das Leid dieser Menschen ist, nicht nur das der Kranken, auch die Mütter tun mir unendlich leid .

05.09.2019 22:06 • x 1 #21


Irgendeine
Ich stimme da Alexandra zu. Das wäre der Zeitpunkt gewesen, zu dem ich die 112 gewählt hätte. Ich habe auch eine Freundin, die aktuell ziemlich labil ist und mich immer mal wieder (dann meistens betrunken) heulend anruft. Sie will sich auch nicht wirklich helfen lassen.
Wenn sie mich aber in dem von dir beschriebenen Zustand anrufen würde, würde ich nicht lange fackeln und RTW und Polizei dahin schicken. Und dann natürlich selbst hinfahren, aber das dauert 40 Min. Das fände sie zwar nicht gut und wäre wahrscheinlich sauer, aber wenn sie dadurch überlebt, dann ist mir das egal. Manchmal muss man Menschen auch ein bisschen in den Hintern treten. Und ich wünschte, ich hätte jemanden wie dich gehabt, als es mir so schlecht ging.

06.09.2019 13:31 • x 2 #22


J
Hallo an alle,

habe momentan sehr viel auf der Arbeit zu tun, weshalb ich Eure Beiträge erst jetzt gelesen habe.
Schade, die Dokumentation habe ich leider verpasst.
Ich werde mal im Internet suchen - bestimmt kann ich mir die Dokumentation nochmal irgendwo ansehen.

hier ein Update zu meiner Freundin:
Sie hatte zwar keinen Zusammenbruch mehr, aber besser geht es ihr anscheinend nicht.
Ich habe die letzten Tage mehrmals versucht Kontakt zu ihr aufzunehmen:
ich bin hin gefahren und die Türe wurde nicht geöffnet, Nachrichten gehen erst gar nicht raus und Anrufe gehen auch nicht durch. Ich nehme stark an, dass ihr Handy aus ist, ich mal wieder (ja es kommt öfters vor, nach paar Tagen meldet sie sich meistens wieder und tut so, als wäre nichts gewesen) blockiert wurde und/oder sie hat sich mal wieder eine neue Nummer geholt, damit sie keiner kontaktieren kann.
Bei ihrer Cousine das selbe, aber zu ihrer Mutter geht sie täglich zum Essen.

Wünsche Euch allen ein schönes Restwochenende! Viele Grüße

08.09.2019 10:05 • x 1 #23


J
Zitat von *beep*:
Ich stimme da Alexandra zu. Das wäre der Zeitpunkt gewesen, zu dem ich die 112 gewählt hätte. Ich habe auch eine Freundin, die aktuell ziemlich labil ist und mich immer mal wieder (dann meistens betrunken) heulend anruft. Sie will sich auch nicht wirklich helfen lassen.
Wenn sie mich aber in dem von dir beschriebenen Zustand anrufen würde, würde ich nicht lange fackeln und RTW und Polizei dahin schicken. Und dann natürlich selbst hinfahren, aber das dauert 40 Min. Das fände sie zwar nicht gut und wäre wahrscheinlich sauer, aber wenn sie dadurch überlebt, dann ist mir das egal. Manchmal muss man Menschen auch ein bisschen in den Hintern treten. Und ich wünschte, ich hätte jemanden wie dich gehabt, als es mir so schlecht ging.



Hallo,
vielen Dank für deinen Beitrag.
Der RTW wurde bei meiner Freundin schon mal geholt, sie ist aber dann natürlich nicht mitgegangen.

Darf ich fragen, an was Deine Freundin leidet? Hat sie Depressionen?

Viele Grüße

08.09.2019 10:16 • x 1 #24


A


Hallo Jana2310,

x 4#25


Irgendeine
Zitat von Jana2310:


Hallo,
vielen Dank für deinen Beitrag.
Der RTW wurde bei meiner Freundin schon mal geholt, sie ist aber dann natürlich nicht mitgegangen.

Darf ich fragen, an was Deine Freundin leidet? Hat sie Depressionen?

Viele Grüße


Deswegen ja auch die Polizei dazu. Dann muss sie mit. Ich weiß nicht genau, woran meine Freundin leidet. MMn Depression und Trauma.

08.09.2019 11:07 • x 2 #25

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