5

Habe ich Panikattacken oder etwas anderes? MRT Platzangst

luko90
Guten Abend liebes Forum,

ich bin der Lukas, 28 Jahre alt und bin Angestellter.

Ich habe seit dem 8. Februar 2019 immer wieder mit unterschiedlichen Symptomen zu kämpfen die nicht verschwinden.
An diesem Tag hatte ich Symptome die für mich auf einen Herzinfarkt deuteten aber es war zum Glück keiner. Ich war bei meinen Eltern zu besuch und wir unterhielten uns. Plötzlich wurde mir sehr warm in der Brust und ich verspürte ein enge Gefühl in der Brust. Ich fing an Schweißausbrüche zu bekommen, ich hatte keine Kraft mehr in den Armen und Beinen und alles drehte sich im Kopf. Das ganze dauerte 20 bis 30 Minuten. Danach als es vorbei war, war ich sehr müde und habe innerlich gezittert.

Aufgrund dieser Symptome habe ich verschiedene Untersuchungen gemacht um alle lebensbedrohlichen Erkrankungen auszuschließen, angefangen mit großem Blutbild, Untersuchung der Schilddrüse durch Ultraschall, mehrere Ruhe EKGs und ein Belastungs-EKG, Herzuntersuchung beim Kardiologen, Gleichgewichtsuntersuchung beim HNO und zuletzt ein Kopf-CT (Kopf-CT deswegen, weil ich beim MRT Platzangst bekommen habe und es abbrechen musste).
Zu meinem Glück wurden keine lebensgefährlichen Erkrankungen festgestellt und da bin ich sehr froh drüber.
Bei der letzten Sprechstunde bei meiner Neurologin hat sie mir gesagt, dass diese Symptome die ich habe eine Art Panikattacken sind.

Diese plötzlichen Symptome wiederholten sich im laufe der Zeit (also bis heute) mehr als 15 mal (führe Tagebuch darüber).
Im laufe der Zeit hat sich alles dann immer schrittweise verschlimmert mit neuen Symptomen wie häufige Benommenheit, Gefühl der Unsicherheit, Gefühl in Ohnmacht zu fallen, weiche Knie, Häufiger Schwindel, Herzklopfen, Zittern oder Beben, Schwitzen, Übelkeit und Bauchbeschwerden, Entfremdungsgefühle, Hitzewallungen, Schmerzen und Druck in der Brust, Angst die Kontrolle zu verlieren, Antriebslosigkeit und innere Leere, Muskelverspannungen im Rücken, Mundtrockenheit und auch Ohrensausen.
Diese Symptome traten natürlich nicht alle gleichzeitig auf sondern abwechselnd über den Tag. Besonders häufig im Vordergrund stand Schwindel, Benommenheit, Gefühl in Ohnmacht zu fallen, Herzklopfen, Zittern und Schwitzen. Irgendwann hatte ich eine Art Angst vor der nächsten Attacke entwickelt.

Mittlerweile neigt sich der Mai dem ende zu und einige der Symptome wie Schwindel, enge in der Brust, Herzklopfen, Übelkeit und Bauchbeschwerden sind erstmal verschwunden aber leider haben sich seit letztem Wochenende andere Symptome manifestiert, wie das Gefühl in Ohnmacht zu fallen (kam die letzten Tage mehrmals am Tag vor), Schwierigkeiten beim einschlafen, mehrmals Schweißausbrüche am Tag, keine Konzentration, extreme Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit.

Ich habe mich natürlich schon vorher über Angststörungen etwas informiert und diese Symptome würden zu einer generalisierten Angststörung passen aber, weil ich in den letzten Tagen oft mit dem Gefühl in Ohnmacht zu fallen zu kämpfen hatte, muss ich immer wieder darüber nachdenken ob es doch nicht eine organische Ursache hat.
Also dieses Gefühl das ich in den letzten Tagen häufig hatte (in Ohnmacht zu fallen) ist wirklich sehr unangenehm für mich. Es ist so als ob ich gleich die Kontrolle über meinen Körper verliere und auf der Stelle umfalle und das mehrmals am Tag (Ohnmacht ist bis jetzt nie eingetreten). Und genau deswegen bin ich mir unsicher ob es psychisch, oder doch organisch ist. Mein Alltag wird mittlerweile deutlich von diesen Symptomen eingeschränkt. Ich gehe zwar nach wie vor weiterhin zu Arbeit aber es ist nicht leicht und es wird nicht leichter. Wichtig zur erwähnen wäre vielleicht noch, dass ich laute Umgebungen wie Räume gefüllt mit Menschen die sich laut unterhalten meide, weil ich die Geräuschkulisse nicht ertrage aber auch allgemein laute und hochfrequente Geräuschkulissen vermeide z.b. quietschen von Autobremsen oder Lautes hämmern oder Geräusche die ich nicht kenne oder nicht weiß woher sie kommen.
Irgendwie vermute ich, dass genau dies ein Trigger für meine Ohnmachtgefühle sein könnte.

Bisher habe ich einige Dinge versucht um die Symptome zu lindern wie Yoga, Entspannungsübungen, Sport, Stress abbauen aber nichts davon hat etwas gebracht. Mittlerweile bin ich seit letzter Woche auf der Suche nach einem Psychotherapeuten und hab mich auch schon bei drei verschiedenen auf die Warteliste setzten lassen. So wie es aber aussieht ist die Wartezeit zur Zeit sehr lang und jeder Psychotherapeut den ich angerufen habe sagte mir das er im Moment keine freien Plätze hat (vielleicht erst nach den Sommerferien). Werde morgen oder übermorgen meine Krankenkasse anrufen. Vielleicht schafft meine Krankenkasse mir einen Termin in den nächsten vier Wochen bei einem Therapeuten zu sichern.

Ich weiß ganz genau, dass dieses Forum hier nur zum Austausch der Erfahrungen dient und nicht um eine konkrete Diagnose über den Zustand der Person zu stellen. Ich würde mich aber trotzdem über Tipps, Erfahrungen und Äußerungen zu meinen Symptomen freuen und wäre über jede Hilfe und Unterstützung dankbar.

22.05.2019 21:55 • #1


Mabaja
Guten Morgen lieber Lukas,

ich bin mir sicher, dass du dir deinen Beitrag vor dem Absenden noch einmal durchgelesen hast - ist dir dabei etwas aufgefallen?
(Ich spiele damit nicht auf Fehler oder ein fehlerhaftes Verhalten an)
Liebe Grüße,
Julienne

23.05.2019 06:47 • #2


A


Hallo luko90,

Habe ich Panikattacken oder etwas anderes? MRT Platzangst

x 3#3


Mabaja
Ich meine, wie du mit dir und der veränderten Lebenssituation umgehst.

23.05.2019 07:07 • #3


luko90
Hi Julienne,

ich vermute du meinst die Sache, das ich das MRT wegen Platzangst abgebrochen habe und das ich Situationen die meine Panikattacken auslösen könnten meide ? Oder hast du das im Sinn, dass ich mir meine Frage schon selbst beantwortet habe?

Grüße

23.05.2019 08:14 • #4


Mabaja
Ich habe im Sinn, dass mir beim Lesen deines Beitrags aufgefallen ist, wie sachlich du vorgehst.

23.05.2019 09:01 • #5


luko90
Ok ich verstehe. Und was bedeutet das jetzt für dich und für mich ?

23.05.2019 09:03 • #6


Mabaja
Für mich bedeutet es, dass es mir leicht fällt, mit dir darüber zu reden, weil ich genauso bin. Für dich bedeutet es, dass du recht schnell einen guten Umgang mit den Panikattacken finden wirst.
Übrigens lief gestern Abend auf rbb eine Sendung über Panikattacken - sie ist auch in der Mediathek zu finden.

23.05.2019 09:13 • #7


luko90
Das finde ich gut das du so denkst nur in den letzten 5-7 Tagen hatten mich meine Symptome bzw. ich sag jetzt einfach Panikattacken voll im Griff gehabt. Ich muss auch sagen, dass es mir heute schon etwas besser geht und ich hoffe das es so bleibt.

23.05.2019 09:17 • #8


Mabaja
Es freut mich, dass es dir besser geht und drücke beide Daumen, dass es noch ganz lange anhält.
Ich werde dir noch ausführlich schreiben, was mir in deinem Beitrag aufgefallen ist. Vielleicht ist etwas dabei, was dich weiterbringt. Im Moment kann ich es nur nicht, weil meine Gesundheit nicht mitspielt.

23.05.2019 09:25 • #9


luko90
Ok ich verstehe. Danke das du mir die Daumen drückst. Ich drücke dir auch die Daumen ganz fest, dass es dir wieder besser geht Julienne.

23.05.2019 09:51 • x 1 #10


luko90
Ich werde mir heute die Sendung über Panikattacken auf rbb Mal anschauen. Danke für den Hinweis.

23.05.2019 10:49 • #11


Mabaja
Hi Lukas,
mir ist halt aufgefallen, wie sachlich und strukturiert du dein Problem mit den Panikattacken angehst. Du hast sofort begonnen, nach einem organischen, lebensbedrohlichen Grund für die erlebten Symptome zu forschen. Sogar die Diagnose der Neurologin hält dich nicht davon ab, weiterhin nach einem anderen als einen seelischen Grund zu suchen. Diese gründliche, sachliche Abklärung wird dir helfen zu lernen, Panikattacken künftig bereits im Ansatz sachlich zu begegnen, so dass sie ihren Schrecken verlieren und seltener werden.
Dennoch ist momentan der Stand, dass es sich um Panikattacken handelt. Wenn sie nicht als Nebenwirkung irgendwelcher Medikamente auftreten, findet sich der Ursprung in der Seele. Nur wenn du den Ursprung findest, kommst du weiter.
In deinem Beitrag erwähnst du nicht viel von deiner Gefühlswelt. Das verstehe ich, weil du hier noch neu bist. Es ist aber auch schade, weil es so den Eindruck erweckt, dass du nicht über mögliche seelische Belastungen nachdenken magst.

Ich lebe schon viele Jahre mit Panikattacken. Deine Schilderungen der Symptome sind mir nicht fremd. Ich hatte ebenso eine Odyssee an medizinischen Untersuchungen durchlaufen, bis es am Ende hieß: Das ist wohl doch eher etwas Psychisches. Dann hatte ich einen ersten Termin beim Psychiater. Ich erzählte ihm von der ersten Panikattacke und s. Missbrauch in der Kindheit. Er sah sofort eine Verbindung, obwohl fast vier Jahrzehnte dazwischen lagen und die Situation mit der ersten Panikattacke im Supermarkt überhaupt keine Triggerpunkte zum s. Missbrauch hatte.
Nach der ersten Attacke manifestierte sich mein Meideverhalten, bis ich mich gar nicht mehr traute, mein Haus zu verlassen. Ich vermutete anfangs als Auslöser die zu helle Beleuchtung in Geschäften - und nach und nach jede Art von Licht.
Mit meinem Psychotherapeuten und meinem Humor bekam ich mein Leben mit den Panikattacken wieder einigermaßen in den Griff, sodass ich den Alltag als Mutter wieder bewältigen konnte. Der nächste Schritt war dann, wieder berufstätig zu sein. Ein böser Fehler. Ich geriet an einen Vorgesetzten, der mich der räumlichen und kommunikativen Isolationsfolter aussetzte - wie ein gefährliches Tier. Dieses Trauma löste die Panikattacken wieder aus, mit denen ich nun zurechtkommen muss.

Aber zurück zu dir. War die TV-Sendung für dich aufschlussreich?

Gruß
Julienne

25.05.2019 21:02 • #12


luko90
Guten Abend Julienne. Erstmal ein herzliches Dankeschön für deine Antwort.

Ich möchte versuchen etwas über meine Gefühlswelt zu sprechen. Es ist so das ich mich oft einsam fühle, weil zur Zeit habe ich einfach niemanden. Ich habe da speziell eine Partnerin im Sinn. Klar ich habe meine Eltern die 15 min von mir wohnen und meine Schwester aber das ist halt nicht dasselbe wie eine Partnerin. Früher habe ich gedacht, dass ich alleine besser dran bin aber falsch gedacht. Das alleine sein und diese Leere bei mir in der Wohnung bringen mich um. Deshalb steigere ich mich wahrscheinlich noch mehr in meine Symptome und ich kann mich nicht durch andere Dinge die mir eigentlich immer Spaß gemacht haben ablenken. Mein Freundeskreis lässt sich an einer Hand abzählen. Mein Leben ist eigentlich ziemlich ruhig. Mo-Fr von 7 bis 15:30 arbeiten und Wochenende bei Eltern oder Schwester verbringen um wenigstens dann auf andere Gedanken zu kommen.

In meinem früheren Leben als Kind, also bis zum 11 Lebensjahr, sind keine besonderen Ereignisse passiert bei den ich Traumatische Folgen hätte erleiden können. Ich hatte wirklich eine sehr schöne Kindheit und viele Freunde in meinem Alter. Ich denke wirklich sehr gerne zurück an meine Kindheit.

Ab dem 11 Lebensjahr gab es bei meiner Familie ein großes Ereignis. Wir sind nach Deutschland gezogen als Spätaussiedler aus Polen. Anfangs war die Zeit für mich in Deutschland schwer, weil ich die Sprache lernen musste und ich hatte anfangs auch überhaupt keine Freunde. Zusätzlich zu den Umständen kam noch mein Übergewicht zum tragen. Das war natürlich wie gefundenes Fressen für die anderen, mir unbekannten Klassenkameraden. Ein dicker Ausländer den man mobben konnte. Dem war auch leider so bis ich nach und nach die deutsche Sprache beherrschte und mich irgendwann anfing verbal zu währen und mein Selbstbewusstsein Sicht steigerte. Mit Händen habe ich mich nie währen wollen, weil ich nicht bestraft werden wollte von den Lehrern und außerdem wurde ich nicht so von meinen Eltern erzogen. Irgendwann in der 7 Klasse hat das mobben aufgehört und ich hatte auch gute Freunde gefunden mit denen ich ähnlich viel Spaß hatte wie in meiner Kindheit in Polen. Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, dass vielleicht das Mobbing früher in der Schule ein Auslöser sein könnte aber es gibt noch einiges mehr worüber ich berichten möchte.

In meiner Familie also meine Mutter, Vater und meine Schwester haben alle psychische Probleme. Mein Vater war schon früher (als ich 5-8 Jahre alt war) in psychischer Behandlung wegen Platzangst. Er hatte immer Probleme in Örtlichkeiten zu gehen mit Menschenmengen z.B. Supermarkt. Bis vor 3 Jahren war in meiner Familie alles soweit gut. Dann ist meine Schwester auf die schiefe Bahn geraten wegen ihrem Freund (mittlerweile Ex Freund). Er hat sie psychisch so sehr kaputt gemacht dass sie auch Panikattacken hatte und Depressionen. Sie wurde psychotherapeutisch behandelt und es geht ihr jetzt besser. Dies hat meine Mutter natürlich psychisch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Eigentlich müsste meine Mutter auch in psychischer Behandlung sein, sie meint aber, dass sie noch klar kommt. Ich hab schon einiges über den genetischen Zusammenhang und psychischer Probleme gelesen und es könnte durchaus sein, dass es in der Familie liegt. Meine Oma (seitens meiner Mutter) ist auch psychisch krank und die Kinder meiner Tante (auch seitens meiner Mutter) sind ebenfalls psychisch krank. Oder aber die letzten 3 Jahre haben mir so wie meiner Mutter zugesetzt und deswegen bin ich psychisch belastet.

Des weiteren könnte es durch meinen relativ neuen Job sein. Ich habe eine neue Arbeitsstelle im Oktober 2017 angetreten. Meine Arbeit die ich mache macht mir an sich viel Spaß und anfangs (ca. die ersten 3 Monate) war auch alles in Ordnung auf der Arbeit. Irgendwann war mein Chef von einen Tag auf den anderen nicht mehr so nett zu mir wie die ersten 3 Monate. Ich spürte, dass sich irgendetwas geändert hat ich wusste aber nicht was. Es gab eine Situation die ich bis heute nicht verstehe. Ich ging zu meinen Chef an den Schreibtisch (Großraumbüro mit 8 Personen) um ihn etwas zu fragen. Ich habe ihn wie immer mit Nachnamen angesprochen (also Herr XY) plötzlich fing er an mich zu belehren und zu verbessern, dass ich seinen Nachnamen falsch ausgesprochen habe. Daraufhin versuchte ich ihm, so wie er es gesagt hat, nachzusprechen. Und obwohl ich es meiner Meinung nach richtig ausgesprochen habe, hatte er mich 5 oder 6 Mal dazu aufgefordert seinen Nachnamen quasi vor versammelter Mannschaft zu wiederholen. Ich fand das sehr seltsam. Das ist aber nicht alles. Ab diesen Zeitpunkt gab es immer irgendwas was er an mir auszusetzen hatte. In Besprechungen vor anderen Abteilungen bloßstellen oder er hat auch oft hinter meinem Rücken mehrere Minuten gestanden und geschaut was ich am PC mache, falsche Arbeitsanweisungen gegeben und später vor Projektleitern anderes behauptet, immer hingewiesen, dass dies oder das anders gemacht werden muss obwohl andere es auch so gemacht haben. Ich dachte mir irgendwann, dass er mich einfach weg haben will aber ich blieb hartnäckig und habe mich von ihm nicht weg scheuchen lassen. Ich weiß auch mittlerweile, dass er keinen Respekt vor mir hat. Ich kann auch keinen Respekt vor ihm haben, weil ich einfach so ein Mensch bin. Wenn mich derjenige nicht respektiert bekommt er auch keinen Respekt vor mir. Mittlerweile habe ich von anderen Mitarbeitern erfahren, dass er narzisstisch veranlagt ist. Ich habe mich über Narzissmus informiert und es passt ganz gut zu seinem Verhalten. Trotzdem habe ich beschlossen sich seinen Launen nicht zu beugen und einfach meine Arbeit zu machen und ihn soweit zu verdrängen und zu ignorieren. Bekanntlich sorgt ein schlechtes Arbeitsverhältnis zu seinem Chef für Unzufriedenheit und Frustration. Ich für meinen Fall würde schon sagen, dass ich mit meinem Chef unzufrieden bin und frustriert bin. Das ist bis jetzt der schlimmste Chef den ich je hatte und zum Glück geht er in 3 Jahren in Rente. Ja jedenfalls könnte es etwas mit der Tatsache zu tun haben, dass mein Chef mich auf dem Kicker hat und ich ihn gar nicht leiden kann. Da bin ich aber nicht alleine, weil ihn niemand leiden kann. Es ist auch so, dass wenn er da ist die anderen Mitarbeiter, alles sagen was er hören möchte aber sobald er im Urlaub ist lästern sie über ihn. Allgemein die Atmosphäre im diesem Großraumbüro ist für mich sehr komisch und angespannt. Man kann nie sagen was man wirklich sagen will, sondern man muss sich immer verstellen und vorher darüber nachdenken was der Chef den gerne hören möchte. Für mich steht fest, dass ich nie ein A****-Kriecher sein werde. Ich habe auch meine Würde. Das komische ist nur, das 4 Monate nach meiner Einstellung noch ein Mitarbeiter in unser Großraumbüro eingestellt wurde. Er wird bis jetzt wie quasi der beste Mitarbeiter den er je hatte behandelt.

Naja das ist so ziemlich alles was ich aus meinen Erinnerungen ausgraben konnte was relevant für meine Angststörung sein könnte.

Am Ende möchte ich noch etwas über mich erzählen bzw. über Dinge die ich im Laufe der letzten 10 Jahre herausgefunden habe. Seit dem ich denken kann hatte ich quasi immer eine andere Wahrnehmung als meine gleichaltrigen Freunde. Das hätte ich schon währen meiner Kindheit bemerkt. Und zwar geht es darum, dass wenn meine Freunde z.B. einfach einen Ball sahen, sah ich immer alle Details also die Nähte, die verschiedenen Stofflagen, das Ventil wo die Luft reingepumpt wird, die Farbe mit der die Schriftzüge auf der äußeren Stofflage lackiert waren usw. Dies passierte mir mit allen Dingen. Ich wusste vor 5 Jahren nicht was es ist bis ich zufällig durch eine Fernsehserie darauf gestoßen bin. Es nennt sich latente Inhibition. Das bedeutet, dass ein normales Gehirn in der Lage ist unnötige Informationen herauszufiltern (hohe latente Inhibition). In meinem Fall also mit der niedrigen latenten Inhibition habe ich das Problem bzw. mein Gehirn hat das Problem, dass es auch die unwichtigen Informationen weiterleitet und ich so nie zu Ruhe komme. Durch diese Phänomen bin ich sehr empfindlich gegen Geräusche, grelles Licht und Berührungen. Die Latente Inhibition ist leider noch nicht genug erforscht, sodass ich leider nicht viele Informationen darüber rausfinden konnte. Es ist auch keine anerkannte Krankheit. Ich bin auch ein Perfektionist z.B. wenn ich mir etwas neues Kaufe (ein Laptop) dann schaue ich direkt ob die Qualität so stimmt wie ich es mir vorstelle. Für alle anderen schein es in Ordnung zu sein aber ich finde immer was, das mir nicht gefällt.

Ich hoffe, dass es nicht zu viele Informationen auf einmal sind.

Jedenfalls nochmal danke für deine Antwort und ich wünsche dir einen schönen Abend.

25.05.2019 22:33 • #13


Hoffnung21
Hallo Lukas
Nur kurz von meiner Seite, da Panikattacken nicht so mein Thema sind. Wenn eine MRT Untersuchung ansteht, kannst du dir was spritzen lassen, damit du ein paar Minuten schläfst. Das mache ich auch so, ich geh auch nur schlafend ins MRT wegen (Platz-)Angst.

Liebe Grüße
Eis

26.05.2019 09:33 • x 1 #14


luko90
Hallo Eis,
danke für den Tipp. Ich hatte bereits eine CT Untersuchung genauer gesagt ein Kopf CT und das hat super geklappt. Für das MRT hatte man mir dort auch eine Spritze angeboten nur mein Problem war, dass mich keiner von dort abholen konnte denn nach der Spritze ist jegliches Autofahren verboten.
Ja jedenfalls ist nichts organisches festgestellt worden und nun bemühe ich mich um einen Psychotherapeuten.
Hoffe das klappt bald.

Liebe Grüße
Lukas

26.05.2019 10:24 • x 1 #15


Ilse77
Hallo Lukas,

ich leider zur Zeit auch unter Panikattacken plus evt. Burnout. Ich habe eine ähnliche Chef-Situation wie du. Auch mein Chef behandelt die Leute schlecht, wertet sie ab usw. hält sich selbst aber für grandios. Fast alle Kollegen hassen ihn. Einige sind schon krank geworden. Ich kann ihn auch nicht mehr ausstehen, er versucht einen immer auszuhören über die Kollegen (was ich abblocke), lügt, manipuliert, zettelt Kleinkriege an mit anderen Abteilungsleitern, die er am liebsten rausmobben würde. Ein Drecksack eben, der nach oben das charmante Arbeitstier präsentiert. Er ist ein workaholic und verteilt Sonntag nachts noch Mails (die ich montags erst gelesen habe, so viel Selbstschutz habe ich zum Glück noch.) Da ich optisch anscheinend in sein Beuteschema falle, versucht er auch immer mal mich leicht anzugraben. (Tolles Parfum hast Du wieder, wow, toll geschminkt bist du heute. Kotz würg). Ich hab das jetzt einige Jahre ausgehalten, denke aber, dass es einen großen Anteil hat an meinem jetzigen Zustand. Ich hab viel Wut unterdrückt und geschauspielert, bei den vielen Besprechungen mit ihm. Sich zu wehren ist schwierig, ein Kollege, der es versucht hat, wurde von ihm minutenlang nur angestarrt. In einem Seminar ist dieser gestandene Mann in Tränen ausgebrochen. Hat inzwischen Tinnitus und chron. Leukämie. Diese ganze sch. tut der Seele einfach nicht gut.
Ich verstehe sehr gut, was Du durchmachst. Vielleicht findest Du ja eine andere Lösung, als noch 3 Jahre durchzuhalten oder du findest einen Weg, damit umzugehen. Ich selbst sehe mich nicht mehr in der Lage, in diese Abteilung zurückzukehren (bin derzeit krank geschrieben).

LG
Ilse77

16.06.2019 09:14 • #16


A


Hallo luko90,

x 4#17


luko90
Hallo Ilse,

ich danke dir für deine ausführliche Antwort. Um ehrlich zu sein möchte ich nicht länger damit einfach leben und damit versuchen umzugehen. Mein Chef ist einfach ein Narzisst und ändert alle paar Stunden seine Stimmung und Launen. Ich habe schon lange über einen Arbeitgeber Wechsel nachgedacht und ich denke ich werde es tun. Für dich hoffe ich, dass du bald wieder zu dir kommst und es dir besser geht das du wieder arbeiten gehen kannst bei einem anderen Arbeitgeber wo dir der Job Spaß macht.

Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft

Ps: wenn du darüber reden möchtest und dir das vielleicht gut tut, kannst du gerne hier schreiben und ich werde mit Sicherheit antworten.

16.06.2019 10:00 • x 2 #17

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag