Hallo Sonnenschein2!
Ich war in der Hardtwaldklinik!
Mein erster Auffenthalt dort war 01-03/2001 und der zweite dann 04-05/2004.
Vor dem ersten Auffenthalt hatte ich sehr große Angst vor jedem und allem dort, doch ich kann dir sagen, die Mitarbeiter dort sind alle sehr freundlich.
Schön ist es, dass man dort ein Einzelzimmer hat, aber, wie du ja auch schon von anderen gehört hast, die Wände sind leider wohl nur aus Pappe.
Aber auch daran gewöhnt man sich, denn es ist ja nur für eine begrenzte Zeit. 2001 war es noch so, dass die Anreisenden zu einer Gruppe zusammen
gefasst wurden, d.h. in deiner Gruppe waren alle gleichgestellt, weil alle neu und keiner, außder den Therapeuten, wußte am Anfang, was einen so
erwartete. Ich hatte das Glück, in einer Gruppe zu sein, in der wir uns alle relativ gut verstanden haben. Wir hatten Einzeltherapie und Gruppentherapie,
in unserem Falle war es das Psychodrama, hört sich aber schlimmer an, als es wirklich ist. Vor allen Dingen ist es, im Nachhinein gesehen, besser als
einnfache Gesprächsgruppentherapie. Genial fand ich die sogenannte nonverbale Therapie in Form der Kunsttherapie. Hier konnte man malend
seinen Gefühlen freien Lauf lassen und es hat mich wirlich sehr erstaunt, was durch einfache Malerei, z.B. zu einem vorgegebenen Thema, so alles bei
uns zum Vorschein kam...
Jedenfalls hatte es mir beim ersten Mal dort supergut gefallen, so dass ich 2004 nochmals hinfuhr. Inzwischen hatte man aber leider das Konzept geändert,
denn jetzt kommt man in schon bestehende Gruppen hinein, sozusagen als Ersatz für gerade Abgereiste. Ich persönlich empfand das als schwieriger, denn
hier muß man um seinen Platz in der Gruppe härter kämpfen. Auch kam ich nicht, wie erwartet, wieder in die Psychodrama/Kunsttherapiegruppe, sondern
in eine ganz andere Abteilung. Bei der Abreise 2001 sagte man mir, das automatisch geprüft werde, ob man schon mal Patient dort war, dem war aber
nicht so, zumindest wurde es bei mir versäumt und so kam ich auf die 1. Dort gab es die ganz normale Gesprächstherapie und dazu Musiktherapie.
Nachdem ich aber aus 2001 Psychodrama und Kunsttherapie kannte, konnte ich mich für diese Therapieformen nur wenig erwärmen. Leider ist die
Klinik auch so eingefahren, das ein Wechseln nicht möglich war.
Fazit: Wenn du weißt, was du willst bzw. an welcher Therapieform du teilnehmen willst, dann sorge für dich, indem du an die Klinik schreibst und dort
deine Wünsche mitteilst, denn nur so ist ein Therapieerfolg, den ja ALLE wollen, gewährleistet.
Also: Die Unterbringung ist gut, auch die Verpflegung und vor allen Dingen die Umgebung! Die ist wirklich traumhaft, ich war sonst noch nie so viel in
der Natur, wie dort, die Umgebung reizt förmlich zum Spazieren gehen und Anschluß findet man auch eigentlich immer, ich habe bei beiden Auffenthalten
sehr nette Leute kennengelernt, 2001 sogar eine Frau hier aus Hamburg, zu der ich heute noch Kontakt habe.... Du siehst, es können sogar dauerhafte
Freundschaften entstehen, das ist aber wohl eher selten.
Am liebsten wäre ich dieses Jahr gern wieder hingefahren, mal sehen, was sich seit 2004 wieder alles so geändert hat, aber ich schaffe es wohl erst, für
2009 wieder eine Kur dort zu beantragen.
Du siehst also, so schlecht ist es dorf also gar nicht, ich finde sogar, du hast es ganz gut getroffen. Sehe es als Chance und hole für dich das Beste raus!
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft und Erfolg!
Deine Ellen
26.08.2008 23:01 •
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