Hat ein Behindertenausweis bei Jobsuche Nachteile?

Hallo,
habe ein verzwicktes Problem. Da ich vor ca. 8 Jahren eine starke Psychose hatte und ich davon noch mit einigen Zuständen wie zuwenig Belastbarkeit, Ängste u. Zwänge, Daueranspannung wenn unter Druck..zu tun habe, hatte mir eine Ärztin geraten mich doch eher auf einen Halbtagsjob zu konzentrieren. Da ein Vollzeitjob evtl wieder ein Rückfall bedeuten könnte. Habe mich auch wegen einem Antrag auf Schwerbehinderung erkundigt. Hier wurde mir gesagt, ich solle mir erste einen Halbtagsjob suchen u. dann den Antrag stellen, wäre für mich besser, da die Chancen für Leute mit Schwerbehindertenausweis nicht so gut wären.
Bei einem Vorstellungstermin wurde ich schon gefragt, warum ich denn (da ohne Kinder u. geschieden) mich auf eine Teilzeitstelle u. nicht auf eine Vollzeitstelle bewerbe..Jedesmal stehe ich ratlos da...Wenn ich meine gesundh. Einschränkungen erzählen würde, hätte ich heutzutage keine Chancen, da nicht belastbar...Lüge ich, fühle ich mich unwohl. Bewerbe ich mich auf Vollzeit..tue ich zwar das was richtig wäre, würde ich aber auf Dauer nicht durchstehen....Weiß jemand einen Rat? Wie ich mich verhalten soll? Hat ein Behindertenausweis bei Arbeitssuche nur Nachteile? Verzweifle langsam...Gruß Birte

Hallo Birte,

einen Antrag auf Schwerbehinderung würde ich auf jeden Fall stellen, denn es ist fraglich, ob Du den Grad der 50 % Grenze erreichst und solange Du die 50 % nicht bewilligt bekommst, brauchst du dem AG keine Auskunft über Deine Schwerbehinderung zu geben.

Wenn Du aber 30 % erhalten sollstest, hast Du die Möglichkeit, im Falle eines Falles (Kündigung des Arbeitsplatzes bzw. fürs Arbeitsamt wegen der Vermittlung) die Gleichstellung zu beantragen, was Vorteile für Dich wären bzw. hättest Du auch noch steuerliche Vorteile.

Ich würde die Frage wieso nur Teilzeitstelle damit beantworten, dass Du abgesichert bist und gerne nur teilzeit arbeiten möchtest.

Schöne Grüße
mag

Hallo Waldeule,

Hat ein Behindertenausweis bei Jobsuche Nachteile?

Hallo mag,
das klingt ganz pausibel. Wie ist es aber, wenn ich nun doch über 50% bekommen sollte, da ich noch mit Einschränkungen der Halswirbelsäule zu tun habe. Angenommen ich würde doch über 50% bekommen, hätte ich dann auf dem Arbeitsmarkt überhaupt noch eine Chance? Irgendwie möchte ich ja nicht, als psychisch krank behandelt werden, mir geht es nur darum soviel Stunden zu arbeiten, die ich schaffen kann. Gruß Birte

Hallo mag,
bei einem Psychol. Dienst hatte ich nach langerem Ringen mit mir selbst nun vorgesprochen. Das Gespräch war wirklich gut u. der Arzt konnte meine Lage so gut einschätzen, wie schon lange keiner mehr. Jedenfalls bei AA bin ich auf Teilzeit gemeldet. Mir geht es ja in erster Linie darum, dem Arbeitgeber bei einem Vorstellungstermin nichts davon sagen zu müssen, aber doch evtl. abgesichert zu sein, wenn der Fall einer Kündigung eintritt. Aber vielleicht hat man ja auch andere Vorteile...bin da nicht so auf den Laufenden. Gruß Birgit

Hallo Moon,

ich kenne es nur so, bei Schwerbehinderung unter 50 % gibt es keine Mitteilungspflicht, aber ab 50 % sollte man es mitteilen.

Hier kannst Du auch einiges nachlesen: http://www.norderstedt.de/static/de/8_0 ... /17824.pdf

Schöne Grüße
mag