Hallo Silke,
was du beschreibst,kenn ich auch recht gut!Ich hatte ne sehr gemischte Eßstörung mit überwiegend Freßanfällen,später ne lange Zeit heftig Bulimie,immer mal dazwischen Hungerphasen...
Aber jetzt mal zu dir:
Du warst schon als Baby molliger - weißt du,ob deine Mutter zu der Zeit einen versteckten Diabetes hatte?Schwangere mit unentdecktem Diabetes haben oft sogenannte Riesenkinder.Ich bin auch eins,hatte bei der Geburt fast 10 Pfund...
Der Diabetes kann übrigens nur schwangerschaftsbedingt sein und hinterher wieder sehr dezent bei der Mutter verlaufen.Der Haken ist,daß man als Kind dann schonmal überzuckert zur Welt kommt,und das bahnt der Adipositas und der Sucht nach Zucker schonmal den Weg...
Dann wird so ca. im ersten Lebensjahr die Zahl der Fettzellen angelegt.Die zu reduzieren kann man später fast gar nicht mehr.Man kann sie sich nur noch leerhungern.Kommen dann noch ausgedehnte Diätphasen dazu,stellt sich auch der Stoffwechsel entsprechend um - Insulinresistenz wurde bei dir ja schon festgestellt.
Fatal daran ist,daß man dann wirklich schon bei wenigen Kalorien zunimmt und sich mit Abnehmen schwertut.Spreche da aus leidvoller Erfahrung!
Folge ist,daß es einem kein Arzt oder Therapeut mehr glaubt,daß man wirklich nicht täglich Unmengen verputzt!
Das mal zum Hintergrund.
Jetzt mal zur Eßstörung:
Das hat mit Disziplin oder so echt gar nix zu tun!Und Freßattacken mit Wut und Zorn beherrschen wollen,das klappt regelmäßig nicht,sondern schlägt schnell ins Gegenteil um!
Ich hab mir da im Laufe der Zeit sowas ähnliches wie Skills zugelegt.Und für mich ist es auch ganz wichtig gewesen,erstmal hinzugucken und nachzuspüren,was denn meine SEELE grad für nen Hunger hat,wenn ich Freßgier spürte...
Das braucht ein bißchen Übung,zahlt sich aber aus.Denn wenn ich weiß,daß ich grad Geborgenheit bräuchte,dann kann ich die mir inzwischen mittels Imagination (Tagträumen etc.) selbst geben.Und die Freßgier läßt nach und wird beherrschbar...
Konnte ich nicht zuordnen,dann hab ich meine Skills abgearbeitet.Statt essen z.B. erst mal ne Stunde rausgehen.Oder ein Entspannungsbad.Oder erstmal ne CD fetzige Musik mit wildem Rumgetanze (sieht ja keiner ).Meist irgendwas mit Bewegung,manchmal auch Elemente aus der Körpertherapie,aus Yoga oder Meditation.je nachdem.Zeitlich nicht zu ausgedehnt,und dann erstmal wieder nachgespürt,wie es in mir denn danach aussieht.War der Freßdruck immer noch stark,dann hab ich was anderes hergenommen.
Inzwischen hab ich durch die Traumatherapie sehr gut gelernt,mittels Tagträumen mir entsprechende Antworten auf diverse miese Gefühle zu schaffen.Hätte nie gedacht,daß sowas so gut wirkt!
Mein Auslöser für meine Eßstörung war meine Mutter,die mich u.a. auch emotional m*ßbr**chte,und das versucht sie bis auf den heutigen Tag!Sie ist eine Gefühlstäterin,ein Gefühlsvampir,und ich bin diejenige,an der sie alles ausläßt.Ihre Hinterlassenschaften an inneren Stimmen in mir aufzuspüren und zu eliminieren hat mir am allermeisten geholfen,mit der Eßstörung fertigzuwerden!
Mann,das war jetzt viel Geschreibsel,aber vielleicht war auch ein bissl was für dich dabei!
20.10.2009 01:25 •
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