Herzrasen und Angst - sind das Burnout Anzeichen?

J
Hallo in die große Runde!

Ich muss hier leider mal ein neues Thema eröffnen, weil ich grad nicht mehr weiter weiß. Ich werde seit November 2009 wegen einer Angststörung mit Panik und Depression behandelt. Medis vertrage ich so gut wie keine. Ein Jahr lang Opipramol hat zwar die Unruhe bekämpft, aber keine Erfolge erzielt. Auch ein Jahr Verhaltenstherapie brachte nichts, daher ging ich im Januar für fünf Wochen in eine Klinik für psychosomatische Medizin.

Die Krankheit hat sich bei mir seit 2008 so langsam angekündigt, ich war häufig und ziemlich heftig krank und eine Masernerkrankung zeitgleich mit starker HWS-Symptomatik haben dann bei mir den Stein quasi ins Rollen gebracht. Die psychische Erkrankung hat mich über das Jahr dann noch mehr fertig gemacht.
In der Klinik diagnostizierte man jetzt bei mir eine agitierte Depression sowie eine generalisierte Angststörung. Mein Körper reagiert stark körperlich auf den psychischen Stress, nur leider ist das genau das Thema, das mir immer wieder Angst macht. Organisch wurde bei mir aber so gut wie nichts gefunden.

Ich musste im Dezember das Hamburger Modell abbrechen. Zu dieser Zeit habe ich auch das Opipramol ausgeschlichen, da der Nutzen geringer war als die Nebenwirkungen. Ich bekam häufig Schwächeanfälle, wobei mein Herz-Kreislaufsystem stabil war, ich mich aber körperlich derart geschwächt fühlte, dass ich Angst hatte, jeden Moment umzukippen (keine Panik). Sobald ich mich hinlegte war alles wieder besser. Aufgrund dessen nahmen meine Angst und meine Depressionen noch mehr zu. Meine Muskulatur fing an bei Kleinigkeiten zu zittern. Ich trug eine Einkaufstüte und konnte hinterher kaum einen Löffel ruhig halten. Nach Neujahr und einer weiteren psychischen Belastung hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch. Inzwischen krampften meine Muskeln sogar. Organisch konnte aber keine wirkliche Ursache gefunden werden.

Ich konnte dann endlich in die Klinik, mein Zustand besserte sich kurz zuvor schon etwas. In der Klinik waren die Symptome zwischenzeitlich sogar fast komplett verschwunden. Mit fortschreitender Therapie stieg bei mir auch enorm der Stresspegel an. Ich hatte wieder schwere Depressionsschübe, Angstzustände, Herzstolpern, massive Albträume und meine HWS schmerzte wieder stark. Zwischenzeitlich musste ich sogar zwei Tage mit der Therapie aussetzen, weil es nicht mehr ging. Abends hatte ich wieder häufiger Muskelkrämpfe und an ganz schlimmen Tagen war mein Körper so schwach, dass ich kaum zu einer Belastung fähig war. Dann ging es einige Tage wieder.

Bin jetzt seit knapp einer Woche entlassen und konnte mir ein paar Tage Ruhe gönnen. Seit drei Tagen spielt mein Körper wieder verrückt. Die Schwäche wird immer stärker, es fühlt sich jedoch nicht an, wie wenn man stark körperlich gearbeitet hätte. Auch mental bin ich nicht müde oder könnte dauernd schlafen. Dennoch schaffe ich es kaum, drei Schritte irgendwo hin zu gehen. Schon beim liegen merke ich, dass ich keine Kraft habe. Kurze Wege überfordern mich bereis. Muskelspannung funktioniert jedoch alles. Versuche ich mich sanft zu belasten, indem ich z. B. langsam spazieren gehe, tritt meine Wahrnehmung zurück, ich habe keine Kraft und ich fühle mich, als würde ich gleich abkippen. Auch Atemübungen helfen nicht. Es fühlt sich an, als hätte mir jemand die komplette Muskulatur aus dem Oberkörper genommen. Mich macht das gerade wieder so fertig, ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll. Depressionen und die GA sind schon schlimm genug, ich kann grad wirklich nicht noch mehr einstecken.

Sind das Zeichen eines Burn Outs? War in den letzten Tagen zwar stimmungsgedämpft, aber nicht schwer depressiv. Verstehe das alles nicht mehr. Traue mich kaum noch einen Fuss vor den anderen zu setzen.

Wie sind eure Erfahrungen? Was ist bei BO am besten? Komplette Ruhe? Wie lange können solche Phasen anhalten?

Ich bin in vier Wochen zur Reha, weiß aber echt nicht, wie ich es ohne Hilfe bis dahin schaffen soll, geschweige denn, wie ich den Weg mit dem Zug schaffen soll.

Wäre gerade für jeden Tipp sehr dankbar.

LG, Janine

21.02.2011 20:02 • #1


achtsamkeit
Hallo Janny,
wieso glaubst du , dass du jetzt auch noch BurnOut hast. Der Erschöpfungszustand zeigt sich eigentlich auf 3 Ebenen: Körper,Geist,Seele.
Körper: zB. Herzrhythmusstörungen
Geist:zB.Resignation mit Antriebs und Motivationsverlust
Seele: zB. Angst u. Depressionen zeigen sich in Körpersymptomen wie Händezittern, Schlafstörungen.
Das sind aber nur Beispiele. Das alles braucht Zeit um wieder in die Balance zu kommen. Da gibt es keine Patentrezepte und auch kein Medi das alles löst.
Bist du in Behandlung bei einem Psychiater oder gehst du nur zum Hausarzt.
Sei froh, dass du bald in eine Reha gehst.
Wenn du nicht in der Lage bist dort alleine hinzukommen, dann kreuzt dein Arzt dies entsprechend bei dem Fragebogen der Reha an, den er ausfüllen muss.
Also spreche mit ihm über deinen Zustand, deine Ängste.
Möchtest du in deinen Beruf zurück oder löst der Gedanke Ängste aus?
Ich wünsche dir,dass du die Zeit bis zur Reha meisterst.
Lieben Gruß Pelle

22.02.2011 15:58 • #2


A


Hallo Janny,

Herzrasen und Angst - sind das Burnout Anzeichen?

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J
Ich bin seit über einem Jahr krankgeschrieben, wurde verhaltenstherapeutisch behandelt, bekam Opipramol und war jetzt fünf Wochen in einer Klinik für Psychsomatik. Das war jetzt schlussendlich meine Notbremse. Die ambulante Therapeutin hat mich leider keinen Schritt weitergebracht, was ich leider zu spät bemerkte. Nach einem Jahr Therapie bekam ich zu hören, so einen Fall wie mich hätte sie noch nie gehabt und sie glaube auch nicht mehr, dass es psychisch sei. Na vielen Dank auch. Bei mir hat sich alles jetzt so übereinandergetürmt, ich bin körperlich und seelisch völlig am Ende. Ich würde so gern zurück in mein normales Leben, aber auch nach einem Jahr Kampf kann ich keine Erfolge verbuchen. Ganz im Gegenteil. Alles ist noch schlimmer. Ich kann einfach nicht mehr, Reserven leer. Da ist nicht mehr viel Zuversicht.

Mein Körper reagiert inzwischen auf jedes bißchen total über. Habe heute von lapidaren Lavendelölkapseln massives Herzrasen und Bluthochdruck bekommen, was mich dann in die Notaufnahme einer Klinik brachte. Herz alles okay, ich soll aber dringend wieder in eine Klinik. Muss ich sehen, wie ich das anstelle. Ohne Wartezeit oder Suizidgefahr nimmt dich keine Klinik so schnell auf. Das Spielchen kenne ich schon.

22.02.2011 22:03 • #3


M
Du könntest aber mindestens für den Anfang versuchen, einen anderen Therapeuten zu finden, wenn Du Dich bei Deiner jetzigen nicht wohl fühlst. Das ist mit Sicherheit kein Kinderspiel aber machbar. Schau Dich doch mal um, damit Du betreut bist, bis es mit einer Klink klappt .

24.02.2011 09:47 • #4


J
Darum hab ich mich zum Glück schon gekümmert. Das erste Vorgespräch hatte ich schon, das zweite kommt nächste Woche.

Im Moment weiß ich aber echt nicht mehr weiter. Kann kaum drei Schritte gehen, ohne dass mein Körper sich meldet. Und wieder diese Muskelkrämpfe dazu.
Hab langsam echt Angst, dass es der Beginn einer neurologischen Krankheit sein könnte. Hatte das im Dezember ja schon mal über Wochen, das war kein Zuckerschlecken. War froh, als es zurückging und wochenweise auch weg war, aber jetzt ist es wieder da. Ich hab echt nur noch Angst und weiß nicht mehr, wie´s weitergehen soll.

24.02.2011 11:17 • #5

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