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Hilfe, Freund zieht sich zurück

M
Hallo.
Ich bin neu hier und habe schon viel gelesen, trotzdem möchte ich mein Anliegen kund geben.
Mein Freund und ich sind seit über 1 Jahr zusamnen. Er hat mir von Anfang an gesagt, dass er öfters mal Zeit für sich braucht. Damit hatte/habe ich kein Problem mit. Ich (40) habe 2 Kinder(12+10) und brauche somit auch meine Zeit und gehe auch gern mein Hobbys nach. Das fand er auch sehr toll. Wir haben nach dem Kennenlernen uns dann öfters mit den Kindern zusammen getroffen und was unternommen. Meine Kinder lieben ihn, zu ihrem leiblichen Vater haben sie kaum Kontakt. Im Sommer sind wir alle 4 in den Urlaub gefahren für fast 2 Wochen. Danach hat er sich etwas zurück gezogen, was für mich aber okay war, da es mit Kindern auch nicht immer so einfach ist. Wir haben trozdem den Sommer weiterhin zusammen genossen und kleine Ausflüge unternommen. Nur das er dann nicht mehr arbeiten ging, und sich Zeitweise wieder zurück zog. Er hat sich auch Hilfe gesucht, geht zum Therapeuten.
Im Dezember zog er sich immer mehr zurück, Weihnachten haben wir noch zusammen verbracht. Seit dem ist der Kontakt immer weniger geworden. Er ist auch nicht mehr zu uns gekommen. Er hat mir paar Nachrichten geschickt und gesagt, dass es ihm Leid tut, er mir aber nicht das geben kann was ich mir wünsche. Ein paar Tage später haben wir telefoniert und da hat er mir gesagt dass er keine Beziehung führen kann, das er grad nicht in der Lage ist, er uns aber sehr lieb hat. Es kam dann noch zu einem persönlichen Gespräch wo er mir erzählt hat was grad in ihn vor geht und es nicht an uns liegt. Er möchte sich weiterhin mit uns treffen, schon alleine wegen den Kindern, aber auf eine freundschaftliche Basis.
Ist es normal dass er grad so auf ich bezogen ist ? Beim persönlichen Gespräch kam immer ich muss, ich, ich, ich. .
Naklar mach ich mir Gedanken wie es weiter gehen soll auch mit den Treffen. Ich lass ihn Zeit bis er auf mich zu kommt. Auch wenn es mir sehr schwer fällt und es weh tut. Auch die Kinder vermissen ihn. Das nächste Problem ist, das er wieder zur Arbeit geht, was mich natürlich freut, nur dass wir uns auf Arbeit begegnen könnten, was auch schon vorkam. Mehr als Hallo kam von uns beiden nicht.
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, wie ich mit der Situation zurecht kommen kann und ob das ich-Bezogene normal ist.
Vielen Dank

05.02.2021 20:06 • x 1 #1


Kate
Hi,
ich denke, und das ist meine persönliche Meinung, die Beziehung ist vorbei. Er ist allerdings zu feige es zu sagen, deshalb spricht er um den heißen Brei herum. Würde ihm was an Euch liegen, würde er sich anders verhalten.
Blick in die Zukunft und warte nicht auf ihn, er wird nicht kommen.

Liebe Grüße Kate

05.02.2021 20:32 • x 2 #2


A


Hallo Mamamam,

Hilfe, Freund zieht sich zurück

x 3#3


M
Hi Kate,
danke für deine ehrliche Meinung. Mit diesem Gedanken beschäftige ich mich ja auch die ganze Zeit, dass die Beziehung vorbei ist und er es nur nett ausdrücken wollte.
Ander Seits, seh ich wiederum wie er leidet, dass hab ich beim persönlichen Gespräch gesehen. Er ist selbst ein Trennungskind und sieht so viele Parallelen bei meinem Sohn, dass er diese mit Hilfe seines Therapeuten bearbeiten muss, er sagte zu mir da kommt so viel hoch von früher und er noch nicht weiß wie er damit umgehen soll. Ich will ihn die Zeit geben, die wr braucht. Er ist ein toller Mensch. Naklar hoffe ich, dass ich mich da nicht täusche.

06.02.2021 08:18 • x 3 #3


Kate
Das tut mir auch ehrlich leid für Dich. Natürlich kann es auch immer wieder besser/gut werden. Ich lese hier in dem Forum ganz viel von exakt Deinem Problem, und ich habe leider noch nicht gelesen (oder ich habs nicht mitbekommen) wie es wieder wurde wie es mal wahr. Oder aber es wird nicht geschrieben.
Ich schreibe das ziemlich oft, in einer langjährigen Beziehung stehen die Chancen viel besser, dass alles wieder wird, aber bei solch kurzen Sachen sehe ich das immer ein bisschen kritisch.
Und ich vermute mal, Du leidest mehr unter der vermeintlichen Trennung als er. Auch wenn er es beteuert.
Es heißt auch immer vom Therapeuten, treffen sie keine wichtigen Entscheidungen während einer Akutphase. Ich denke, dass könnte auch ein Grund sein, weshalb er so schwammig daher redet und nicht weiß was er will.

Liebe Grüße

06.02.2021 09:13 • x 3 #4


M
Danke Kati,
es hilft mir ungemein darüber zu schreiben. Leider habe ich auch in den anderen Forums nichts gefunden, wie es weiter ging. Naklar ist es anders wenn man länger zusamnen ist oder sich was gemeinsam aufgebaut hat. Ich werde auf jeden Fall weiter berichten. Könnte auch für andere Betroffene hilfreich sein.

06.02.2021 10:00 • x 2 #5


E
Liebe Mamamam,

es tut mir sehr leid für dich, aber ich sehe das auch so, dass er keine Liebesbeziehung mehr will.

Und, entschuldige bitte die klaren Worte, aber:
Er zeigt es sehr deutlich. Und er hat es deutlich gesagt.
Und er leidet an seiner Geschichte, nicht an der Trennung von euch. Sonst käme er zu euch.

Das tut dir weh und deswegen saugst du alles auf, was du an ihm an postiven Zeichen dir und deinen Kindern gegenüber entdeckst. Und interpretierst es anders und hoffst.

Ich kenne das von mir selber auch sehr gut. Oft genug erlebt.
Und jahrelang dran gelitten, vor Angst, Scham, Verzweiflung.
Heute weiß ich, dass es mein Wunsch war, geliebt zu werden, nicht verlassen zu werden.
Es hat mit Vergangenheit und Eltern zu tun.

Bitte überlege dir, warum du eine Beziehung mit Jemanden wünschst, der keine mit dir möchte.
Kann das Glück für euch beide bedeuten?

Meine Empfehlung:
Achte, respektiere sein Bedürfnis nach Trennung, Rückzug und seine Entscheidung. Nimm ihn ernst damit.
Lass ihn los und wende dich dir selber zu, kümmere dich gut um dich und um deine Kinder und helfe euch allen beim Trauern, dass diese Hoffnung, auf eine glückliche Beziehung und einen Ersatzvater mit diesem Mann sich nicht erfüllt hat.

Liebe Grüße, joline

06.02.2021 10:02 • x 4 #6


ZeroOne
Hallo @Mamamam !

Was in deinen Freund tatsächlich vorgeht, kann man als Außenstehender mit den wenigen Infos kaum bis gar nicht einschätzen.

Aber was das Ich-Bezogene betrifft, kenne ich das als bekanntes Problem. Da treffen oft plötzlich ganz neue, total unterschiedliche Welten aufeinander: die des Betroffenen und die des Angehörigen.

Diese Ich-Bezogenheit erlebt man als Angehöriger oft besonders extrem, weil es neu ist. Der Betroffene erkennt selbst, oder lernt in der Therapie, was ihm nicht gut tut, wo er handeln muss und setzt das im Idealfall in seinem Leben auch um.

Oft ist die Schieflage auch dadurch entstanden, dass sich der Betroffene zuvor zu wenig um seine eigenen Bedürfnisse gekümmert hat, sondern zu viel um die anderer, weshalb er von den Angehörigen zu diesen Zeiten auch als besserer Mensch wahrgenommen wurde, der sich kümmert und da ist.

Und wenn der Betroffene dann plötzlich anfängt, sich mehr um seine Bedürfnisse und seine Genesung zu kümmern, dann kommt dieser rasche Wandel bei den Angehörigen oft als Egoismus an, obwohl sich der Betroffene jetzt nur das in sein Leben holt, was er vielleicht schon lange gebraucht hätte.

Davon abgesehen denke ich aber, dass dein Freund ziemlich klar zum Ausdruck gebracht hat, wie er sich die Zukunft vorstellt - und das mehrfach (Nachrichten, Telefon, persönliches Gespräch):

Zitat:
Er möchte sich weiterhin mit uns treffen, schon alleine wegen den Kindern, aber auf eine freundschaftliche Basis.


Ich kenne ihn nicht und kann daher nicht einschätzen, ob er die freundschaftliche Basis ernst meint, oder das nur ein (vermeintlicher) kleiner Trost für dich sein soll, oder ob er das nur wegen den Kindern tut, weil er selbst bei dem Thema Trennungskind vorbelastet ist.

Aber ich denke, so wie du es kurz beschrieben hast, hat er seine Entscheidung verbindlich getroffen, was eine Beziehung betrifft.

Halt die Ohren steif!

LG
ZeroOne

06.02.2021 10:31 • x 2 #7


selly
Also ich kenne das was Du @Mamamam
Schreibst und erlebte es alles bei meinem Freund (wie wohnen auch nicht zusammen)
Er ist immer wieder schwer depressiv. Aber in den guten Phasen ist er ganz normal und alles ist traumhaft schön und einfach stimmig. Er denkt dann in den guten Phasen auch immer, dass er das nächste mal schafft das dunkle Loch aufzuhalten, er ist sich ganz sicher, aber es klappt nicht und er ist auch jetzt wieder in so einer kalten distanzierten Phase und im Rückzug, kann auch keinerlei Emotionen zeigen.....

Nach der letzten langen depressiven Episode,erklärte er mir dass er wir lahmgelegt war und alles In frage stellte, sich selber vor allem, aber auch wenn er es nicht zeigen konnte und einfach wie handlungsunfähig war, hat er mich trotzdem immer geliebt und auch oft geweint.

Wir hatten dann 6 tolle Monats und ab November ging es wieder los. Weil er leider die Therapie wieder mal abbrach.

Ich weiß nicht wie lange es diesmal so geht, aber er meldet sich regelmäßig , was er beim letzten Mal nicht schaffte. Aber er ist ein anderer Mensch in der Depression.

Aber dass er Dich nicht mehr will, würde ich niemals so pauschal sagen, weil ich es anders erlebte und du es hier im Forum auch bei dem einen oder anderen lesen kannst, dass es an der Depression lag und die Liebe es aber überstanden hat.

Eine Depression dauert aber eben lange....Monate mindestens....
Man muss für sich schauen ob man die Geduld aufbringen möchte und vor allem ob der andere denn seine Therapie durchzieht. Denn sonst wird es schwer

06.02.2021 14:17 • x 1 #8


M
Ich danke euch allen sehr.
Noch möchte ich ihn nicht aufgeben, ich möchte ihn zeigen dass ich für ihn auch in schwierigen Zeiten für ihn da bin. Auch wenn er es nicht annimmt bzw er für sich die Beziehung als beendet sieht.
Die freundschaftliche Basis möchte er, weil er mir grad nicht die Nähe und Zuneigung geben kann. Sich zurück zieht weil er sont oll gegenüber uns werden kann, möchte seine schlechte Laune nicht an uns auslassen, dass haben wir nicht verdient.
Ich weiß, dass man viel hinein interpretieren kann. Mein Herz sagt bleib stark und gib ihn die Zeit. Denn seine letzten Worte waren er macht kein Strich unter die Beziehung und auch kein Hacken. Was anderes kann ich in diesem Moment nicht machen, ich muss stark für die Kinder sein, denn sie leiden sehr darunter. Haben Verlustängste, weil sie immer wieder im Stich gelassen wurden. Bei ihm haben sie das erste mal halt bekommen.

@ZeroOne ja, so war es auch. Er hat sich wirklich viel um uns gekümmert, hat sich gedanken über und mit uns gemacht. Wollte dass es uns gut geht. Er hat auch viel von uns zurück bekommen. Nun ist er an einem Punkt wo er mit Hilfe der Therapie kommt, dass er nun mehr auf sich schaut. Was brauch ich, was will ich....

06.02.2021 14:59 • x 1 #9


A


Hallo Mamamam,

x 4#10


E
Liebe Mamama,
gerne. Alles gute für dich und die Kinder!
Ich klinke mich hier wieder aus.
Liebe Grüße, Joline

06.02.2021 19:56 • x 1 #10

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