Hilft Psychotherapie wirklich bei einer schweren Depression?

Für mich ist einfach schwer vorstellbar, dass man mit psychotherapeutischen Mitteln auf die Depression, auch auf die sozusagen von innen kommende einwirken kann.

Prof. Bauer, Psychiater in Freiburg, vertritt in seinem Buch, das Gedächtnis des Körpers die Auffassung, dass es den Begriff der endogene Depression eigentlich nicht gibt. Er glaubt, dass jede erste Depression durch eine schwerwiegende Belastungssituation ausgelöst wurde. Da die erste Depression jeder weiteren Depression den Weg bahnt, kann es zu wiederholten Depressionen kommen, wobei die Auslöser immer geringfügiger werden. Ach, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Hat bei Euch nachweislich schon eine Psychotherapie geholfen bei einer schweren Depression?

Viele Grüße sendet Mona, die nicht weiß, ob sie eine Psychotherapie machen soll.

Hallo Mona 1,

Hilft Psychotherapie wirklich bei einer schweren Depression?

Hallo,
hatte eine mittelgradige Depressive Episode und mir hat die Therapie (Gestalt) sehr geholfen.
Bin zwar erst 5 Monate ohne Antidepressiva, aber die hab ich dafür einfach ohne Ausschleichen von einem Tag auf den anderen abgesetzt.
Ich bin überzeugt, dass die Therapie zu einem sehr sehr großen Teil zu meiner Genesung beigetragen hat.

Gerade heute hatte ich wieder ein schlimmes Erlebnis, das vor einem Jahr noch eine Einlieferung nötig gemacht hätte. Heute hab ich nur ganz kurz depressiv reagiert und mich nach einer halben Stunde wieder selbst beruhigt. Konnte zwar nichts umsetzen von den Inhalten aus der Therapie, aber sie waren unmittelbar nach der Vorfall präsent und das hat mir die Bewältigung maßgeblich erleichtert.

Hallo,
mein erstes burn out und die folgende Depression habe ich ohne Medikamente und ohne Therapie ausgesessen. Das war ein Fehler.

Dieses Mal habe ich mir ( burn out und mittelgradieg Depression) sofort Hilfe gesucht und mache nur Therapie. Habe keine Medikamente genommen, da ich überzeugt bin, dass Antidepressiva nur die Gefühle unterdrücken. (Das ist meine persönliche Meinung!)

Ich mache eine kognitive Verhaltenstherapie und bei mir hat sie sehr geholfen. Mein Therapeut hat mich im Prinzip alles alleine erarbeiten lassen. Er hat mir immer nur Empathie entgegen gebracht, auf die Sprünge geholfen und mir die Richtung gewiesen. Aber alle Erkenntnisse und neuen Denkmuster musste ich mir selber erarbeiten. Das hat fast ein Jahr gedauert, bis ich wieder Licht am Horizont sah und ich endlich morgens immer öfter mit guten Gedanken aufgewacht bin.

Ich denke, es ist sehr wichtig, dass man auch wirklich will und mitarbeitet, nicht aufgibt und am Ball bleibt. Mein Therapeut sagte: Therapie findet in der Zeit zwischen den Therapiesitzungen statt, indem man die neuen Erkenntnisse im Alltag anwendet. Das war für mich lange Zeit sehr schwierig, aber eines Tages hat es Klick gemacht.

Und man muss dann auch beständig weiter an sich arbeiten nach der Therapie. Ich glaube, bei mir wird das lebenslang nötig sein.

Ja, ich denke, Psychotherapie ist unerlässlich bei einer Depression, weil nur damit kann man die Gründe und Ursachen dafür finden und dann hat man vielleicht die Chance, sein Leben zu ändern, Auslöser zu vermeiden. Und auch die Chance, den evtl. nächsten Schub frühzeitig zu erkennen und sofort Hilfe zu suchen.

Viele Grüsse von Anika

Hallo Mona1,

habe alle Beiträge durchgelesen.

Bei mir hat die Psychotherapie gar nichts gebracht. Ich leider unter einer schweren Depression. Warte jetzt auf die Genehmigung der nächsten 20 Stunden. Vielleicht waren die ersten 25 Stunden auch zu wenig dafür gewesen.

Würde an deiner Stelle eine Therapie machen. Vielleicht bringt sie bei dir etwas. Wer es nicht versucht kann es nicht wissen.

Gruß
Hamsterbacke