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Hochbegabung und Depression

Mas83
Hallo ihr Lieben.

Ich halte es kurz, da gerade meine ganzes Geschriebenes verschwunden war:s.

Wir haben unsere Tochter auf Hochbegabung testen lassen (alle Zeichen waren da und es gab viele Probleme in der Kita) und ich habe mich danach direkt mittesten lassen.

Fazit : Wir sind beide hochbegabt.

Ich bin Ende 30 und gerade sehr verwirrt über mein eigenes Ergebnis.

Meine Frage:
-ist oder war jemand in derselben Situation?
- Wie habt ihr euch gefühlt?
- war waren eure nächste Schritte?
- kann der hb eine Mitgrund für die Depression sein? (Jahren lang Unterforderung)
- wäre es möglich die hb ein zu setzen um die Depression zu mildern oder auf zo lösen?

Vielen lieben Dank!

LG
Mas

01.06.2020 14:16 • #1


mutmacher
Ist beides -Segen und Fluch. In der Schule Unterforderung und Langeweile, Alltagsleben auch nicht immer unproblematisch. Die HB einsetzen um eine Depression zu mildern - weiß nicht, ob das funktioniert. Die Intelligenz läuft über den Geist (Gehirn und Gene), die Depression betrifft die Psyche.
Aber vlt. gibt es auch andere Erfahrungen.

01.06.2020 14:36 • x 1 #2


A


Hallo Mas83,

Hochbegabung und Depression

x 3#3


Alexandra2
Liebe Mas,
ich erhielt die Diagnose Hochbegabung in einer depressiven Krise mit 30 Jahren und musste mich da erstmal rauswühlen. Zunächst war ich überfordert, beides unter einen Hut zu bekommen. Es ist megafrustran, etwas Schwieriges lesen zu wollen und die mentalen Fähigkeiten reichen bei weitem nicht aus. Konzentration und Gedächtnis waren katastrophal, das stand der Hochbegabung im Weg.
Viele Jahre später habe ich endlich meinen Herzenswunsch, zu studieren, berufsbegleitend erfüllt. Da hat die Hochbegabung sehr geholfen: schnelle Auffassungsgabe, meist tiefes Verständnis der jeweiligen Materie, komplexes Denken in Hochgeschwindigkeit und natürlich die Motivation. Das hat dazu beigetragen, trotz der damaligen Lebenssituation (alleinerziehend mit krankem Kind) viel zu erreichen. Das war schon ein Kraftakt und ohne Hochbegabung hätte ich es nicht geschafft.
Für mich ist wichtig, das Gebiet der Hochbegabung einzugrenzen, um davon zu profitieren. Und es stellte sich schnell heraus, daß Lernen ohne zu büffeln und Hingabe zur Intuition zentrale Bereiche sind.
Hochbegabung und Hochsensibilität kommen oft zusammen, so daß die Glücklichen auch von ihrer überfeinen Wahrnehmung profitieren können. So habe ich mehrere Leben gerettet, weil ich fühlte, über hunderte Kilometer Entfernung, da stimmt etwas nicht. Es ist skurril und seltsam, aber besser geht es, wenn ich diese Fähigkeiten akzeptiere. Dann schwindet meine Unruhe.
Inwieweit sich das differenzieren lässt vom Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom vermag ich nicht zu sagen. Der Flow, dh sich intensiv versenken in ein Themengebiert, kommt auch beim Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und zugleich der Hochbegabung vor. Das Buch von Csikszentmihalyi gelesen in den 1980ern hat sehr geholfen zu verstehen, da er viele Bücher herausgebracht hat, kann ich nur auf das erste Buch (?) verweisen.
Die Depression verstehe ich immer noch als Bremse und auch Ausdruck der Überforderung. Die Depression gibt das Tempo vor, das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom die Machbarkeit und die Hochbegabung die Neugier, den Wissensdurst. In welcher Verhältnismäßigkeit Deine Symptome vorkommen, kann ein Hinweis sein, welchem Impuls nachgegangen werden kann, ohne krank zu werden. Also tut es Dir gut, Dich mental zu fordern oder ist das Zuviel und die Depression tritt auf den Plan... Dieses Ausbalancieren ist ein laufender Prozess, auch sich mit Unangenehmem zu identifizieren, um sich nicht zu überfordern, was in meinem Fall sofort eine depressive Verschlechterung bedeutet.
Das Kennenlernen der neuen Gegebenheiten ist auf jeden Fall spannend und braucht Zeit, nimm sie Dir.
Liebe Grüße
Alexandra

01.06.2020 16:00 • x 2 #3


maya60
Zitat von Mas83:
Meine Frage:

Hallo Mas, bei den beiden zertifizierten Hochbegabten meiner Familie kann ich sagen, dass sie keine psychischen Erkrankungen haben, Nerds sind und ein großes Empathiemanko haben. Das will und kann ich nicht allgemein setzen, vor allem nach dem, was Alexandra ja auch berichtet und was ich von mir Empathin selber kenne.
Ich wollte bei meiner ADHS-Diagnostik meinen IQ-Wert nicht wissen, aber der Doc meinte, ohne meine hohe Intelligenz wäre ich wohl bei meiner krassen ADHS-Ausprägung in der Gosse gelandet.


-ist oder war jemand in derselben Situation? ja

- Wie habt ihr euch gefühlt? Das schöne Gefühl, nicht viel lernen zu müssen, kenne ich gut. Mein Mann arbeitet immer auf den letzten Drücker, berichtet davon, dass es öde war, wenn man mehr weiß als der Lehrer. Bei mir haben sich auch 2 Deutschlehrerinnen entschuldigt, dass sie mir den normalen Unterricht zumuteten, wo sie mir als Erzählerin doch absolut nichts beibringen können. Das erste Mal im 3. Schuljahr.
Mein Mann und mein Schwiegervater hatten nur wenige Freunde und die Frauen flogen auch nicht gerade sofort auf sie, weil sie solche sozial unbeholfenen Nerds mit seltsamen Themen waren. Ich allerdings bin ja eher der Freak und war immer gesellig bis ich meine Diagnosen bekam.


- war waren eure nächste Schritte? Nichts besonderes, denn wir wurden durch unsere Bildungsbürgereltern immer eh auf Trab gehalten mit vielen Themen.

- kann der hb eine Mitgrund für die Depression sein? (Jahren lang Unterforderung) - denke ich nicht, weil die HB einem ja gerade andauernd 1000 neue Ideen eingibt und man sowieso ein reicheres Innenleben hat als dass man vom Außen abhängig wäre. HB macht ja aktiv, nicht passiv konsumorientiert.

- wäre es möglich die hb ein zu setzen um die Depression zu mildern oder auf zo lösen? Ja, die Vorlieben ausleben, bestätigen, loben, ausbauen. Bei mir war es Schreiben und Lesen über Gott und die Liebe, bei meinem Mann und Schwiegervater alles, was berechnet und konstruiert werden kann und alles, was sie interessant finden, was eine Menge ist und vor allem aus dem Buch: Sachen, die keiner wissen will. Laut meinem Mann stammen meine Interessen allerdings auch aus dem Buch: Keiner fragt, maya antwortet.

Ich meine, dass es mit der HB ist wie mit der Hochsensibilität. Das ist keine Krankheit, keine Diagnose im Krankheitssinne, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal wie z.B. auch die Introversion oder Extraversion.

Alles, was mir meine und meinem Mann und Schwiegervater ihre Intelligenz und meine Hochsensibilität im Leben einbrockten, ist aus der Geschenkeecke. Wir machten alle 3 Karriere, nur ich brach sie ab, weil ich zu überreizt war. Alles, was mir mein ADHS einbrockt, nur teilweise. Und über Depression brauchen wir im Geschenkesinn kaum zu reden.

Hast du noch mehr Fragen? Meine schräge Verwandtschaft inklusive mir stehen gerne als Modell zur Verfügung.

Liebe Grüße! maya


02.06.2020 08:12 • x 2 #4


Alexandra2
Keiner fragt, Maya antwortet
Herrlich
Ach so, das kenne ich auch, und sich dann nicht bremsen können

02.06.2020 09:12 • x 3 #5


maya60
Zitat von Alexandra2:
Keiner fragt, Maya antwortet
Herrlich
Ach so, das kenne ich auch, und sich dann nicht bremsen können




Keiner fragt, Maya und Alexandra antworten im Sprechdurchfall.

02.06.2020 09:28 • x 2 #6


Mas83
Ihr seid super, danke! Ich antworte später ausführlicher
Lg

02.06.2020 12:55 • x 2 #7


Mas83
Zitat von mutmacher:
Ist beides -Segen und Fluch. In der Schule Unterforderung und Langeweile, Alltagsleben auch nicht immer unproblematisch. Die HB einsetzen um eine Depression zu mildern - weiß nicht, ob das funktioniert. Die Intelligenz läuft über den Geist (Gehirn und Gene), die Depression betrifft die Psyche.
Aber vlt. gibt es auch andere Erfahrungen.


Das hört sich nicht gut an, Mutmacher! Ich hoffe, du hast für dich auch positive Erfahrungen gemacht. Meine kleine Tochter macht jetzt leider schon negative Erfahrungen und ich frage mich deshalb auch, ob meine Depression vielleicht auch mit der Hb zusammen hängt.

Ist die Psyche aber nicht das Gehirn und die Gene? Ich habe immer verstanden, dass die Depression durch ein fehlende Stoff im Gehirn, bestimmte Erfahrungen und genetisch bedingt sein sollte. Aber vielleicht liege ich da falsch? Bin ernsthaft interessiert in deiner Antwort.

02.06.2020 18:33 • #8


Mas83
Zitat von Alexandra2:
Liebe Mas,
ich erhielt die Diagnose Hochbegabung in einer depressiven Krise mit 30 Jahren und musste mich da erstmal rauswühlen.

wie hast du das gemacht? Hast du mit Leute darüber gesprochen? Wieso stand es bei dir im Raum?

Zunächst war ich überfordert, beides unter einen Hut zu bekommen. Es ist megafrustran, etwas Schwieriges lesen zu wollen und die mentalen Fähigkeiten reichen bei weitem nicht aus. Konzentration und Gedächtnis waren katastrophal, das stand der Hochbegabung im Weg.

Oh ja! Ich vergesse auch soviel! Echt frustrierend!

Viele Jahre später habe ich endlich meinen Herzenswunsch, zu studieren, berufsbegleitend erfüllt.

Das freut mich! Was hast du studiert? Hast du das während der Depression geschafft?

Da hat die Hochbegabung sehr geholfen: schnelle Auffassungsgabe, meist tiefes Verständnis der jeweiligen Materie, komplexes Denken in Hochgeschwindigkeit und natürlich die Motivation. Das hat dazu beigetragen, trotz der damaligen Lebenssituation (alleinerziehend mit krankem Kind) viel zu erreichen. Das war schon ein Kraftakt und ohne Hochbegabung hätte ich es nicht geschafft.

Da bewundere ich dich für!

Für mich ist wichtig, das Gebiet der Hochbegabung einzugrenzen, um davon zu profitieren. Und es stellte sich schnell heraus, daß Lernen ohne zu büffeln und Hingabe zur Intuition zentrale Bereiche sind.
Hochbegabung und Hochsensibilität kommen oft zusammen, so daß die Glücklichen auch von ihrer überfeinen Wahrnehmung profitieren können. So habe ich mehrere Leben gerettet, weil ich fühlte, über hunderte Kilometer Entfernung, da stimmt etwas nicht. Es ist skurril und seltsam, aber besser geht es, wenn ich diese Fähigkeiten akzeptiere. Dann schwindet meine Unruhe.

Ich würde mich auch als hochsensibel sehen. Meine Mutter sagte mir früher schon, dass ich Atmosphäre und Laune usw sehr gut wahrgenommen habe. So was wie Leben retten hat es bei mir aber nicht gegeben (ausser, dass ich wohl mein eigenes Leben als Baby gerettet habe durch so lange so laut zu schreien, bis die Polizei kam). In der Klinik konnte ich bei bestimmten Personen nicht in der Nähe sein, weil deren Energie als sehr negativ empfand. Ich meine sogar mal eine alte Frau im Bus gesehen zu haben, die plötzlich wieder aufgelöst war. Ich war damals aber sehr ruhig. Heute versuche ich das rational weg zu denken.

Du hast aber auch viel Reizüberflutung, oder? Hat es bei dir abgenommen?


Inwieweit sich das differenzieren lässt vom Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom vermag ich nicht zu sagen. Der Flow, dh sich intensiv versenken in ein Themengebiert, kommt auch beim Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und zugleich der Hochbegabung vor. Das Buch von Csikszentmihalyi gelesen in den 1980ern hat sehr geholfen zu verstehen, da er viele Bücher herausgebracht hat, kann ich nur auf das erste Buch (?) verweisen.

Da kenne ich mich bei beide nicht aus...

Die Depression verstehe ich immer noch als Bremse und auch Ausdruck der Überforderung. Die Depression gibt das Tempo vor, das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom die Machbarkeit und die Hochbegabung die Neugier, den Wissensdurst. In welcher Verhältnismäßigkeit Deine Symptome vorkommen, kann ein Hinweis sein, welchem Impuls nachgegangen werden kann, ohne krank zu werden. Also tut es Dir gut, Dich mental zu fordern oder ist das Zuviel und die Depression tritt auf den Plan... Dieses Ausbalancieren ist ein laufender Prozess, auch sich mit Unangenehmem zu identifizieren, um sich nicht zu überfordern, was in meinem Fall sofort eine depressive Verschlechterung bedeutet.
Das Kennenlernen der neuen Gegebenheiten ist auf jeden Fall spannend und braucht Zeit, nimm sie Dir.
Liebe Grüße
Alexandra

Vielen lieben Dank! Das mit dem balancieren ist schwierig. Ich war die letzte 7 Jahre in einem Beruf wo ich geistig total unterfordert war. Allen haben aber gesagt, der Beruf wäre so praktisch, es war ein Festannstellung, es war nah und gut zu kombinieren mit einem Kind. Ich glaube aber, dass es ein Mitgrund war, das ich erkrankt bin. Ich bin jetzt über ein Jahr krank geschrieben. Ich lerne ein Musikinstrument, dass tut mir gut, ich habe eine online Weiterbildung von 2 Tagen gemacht, das war gut, aber die nächste Tage war ich kaputt. Ich habe ein (kurzes) Fernstudium und Prüfung gemacht und das war super. Jetzt habe ich aber auf nichts Lust und ein ganzes Studium würde ich nie wieder schaffen. Dafür fehlt mir die Energie.
Und ein anderes Beruf? Aber wie? Ich würde so oft ausfallen durch die Depression, ich würde nochmal nicht die erste Woche überleben .


Danke für deine Antwort!

02.06.2020 18:57 • x 1 #9


Mas83
@maya60, auf dich werde ich auch noch ausführlicher antworten! Jetzt bin ich zu müde. Ich musste auf jeden Fall sehr lachen, schon mal danke dafür!

02.06.2020 19:28 • x 1 #10


maya60
Hallo mal zwischendurch: Der Hauptunterschied zwischen Hochsensibilität und Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist, dass hochsensible Personen an keiner Aufmerksamkeitsstörung leiden.

Allerdings kann man hochsensibel sein und A.D(H)S haben wie ich.

Meine Reizoffenheit ist mein Hauptsymptom und die ist so gravierend schmerzhaft und krankmachend und selber ja schon krank, dass das mit HS nicht erklärbar war.

Mein Aufmerksamketisdefizit ist nicht mein Hauptsympton, wird auch verdeckt durch meine hohe Intelligenz und meinen Hyperfokus der ADHSler, ist aber deutlich da.

Alle meine Sinne außer dem Tastsinn sind so krankhaft und behandlungsbedürftig reizoffen, dass da HS als Erklärung nie reichte.

Meine empathische und spirituelle Hochsensibilität ist dagegen Null unerträglich schmerzhaft und Null krankmachend, sondern im Gegenteil eher heilsam und das ist eben das, was Hochsensibilität ausmacht - es ist keine Krankheit und es ist nicht krankmachend.

Krankmachend kann alles werden, was nicht berücksichtigt, was man selber braucht. Also, wenn introvertierte oder hochsensible Leute im Großraumbüro arbeiten, werden sie irgendwann womöglich durchdrehen. Womöglich auch nicht, weil sie Nerven wie Stahlseile haben.

Die allermeisten HSP treten nie in Foren hervor, weil sie ihr Leben mit ihrer Hochsensibilität im Normalobereich sehr erfolgreich leben. Darum ist HS ja auch nie genug erforscht worden, dass es wissenschaftlich anerkannt wäre, es ist eben kein Lebenshindernis. Im Gegenteil.

Das gilt für ADHS nur bei einem geringen Anteil. Die allermeisten leiden an den Symptomstärken wie ich und sind im Alltag ernsthaft dadurch gestört.

Das allerbeste Buch zur Hochsensibilität, wo sie ignoriert wird und darum krankmachend werden kann, ist für mich folgendes:

https://www.amazon.de/Die-Berufung-Hoch...919sr=8-4


Liebe Grüße! maya

03.06.2020 07:32 • x 2 #11


Alexandra2
Liebe Mas,
ich erhielt die Diagnose Hochbegabung in einer depressiven Krise mit 30 Jahren und musste mich da erstmal rauswühlen.

wie hast du das gemacht? Hast du mit Leute darüber gesprochen? Wieso stand es bei dir im Raum?
Die Hochbegabung hat ein Psychologe vorgenommen, als Voraussetzung für Therapieentscheidung. Er meinte, daß eine Hochbegabung öfter hinter einer Depression stecke.
Ich habe mit niemandem darüber gesprochen.



Viele Jahre später habe ich endlich meinen Herzenswunsch, zu studieren, berufsbegleitend erfüllt.

Das freut mich! Was hast du studiert? Hast du das während der Depression geschafft?
Ich habe ein berufsbezogenes Studium absolviert, das mich sehr interessiert hat. Die Motivation war also hoch.
In der Halbzeit des Studiums wurde mir in einer Klinik geraten, das Studium aufzugeben, weil ich wieder eine Depression hatte. Das kam gar nicht in Frage, weil vom Studienabschluss eine deutliche Gehaltserhöhung abhing, auf die wir angewiesen waren.


Für mich ist wichtig, das Gebiet der Hochbegabung einzugrenzen, um davon zu profitieren. Und es stellte sich schnell heraus, daß Lernen ohne zu büffeln und Hingabe zur Intuition zentrale Bereiche sind.
Hochbegabung und Hochsensibilität kommen oft zusammen, so daß die Glücklichen auch von ihrer überfeinen Wahrnehmung profitieren können. So habe ich mehrere Leben gerettet, weil ich fühlte, über hunderte Kilometer Entfernung, da stimmt etwas nicht. Es ist skurril und seltsam, aber besser geht es, wenn ich diese Fähigkeiten akzeptiere. Dann schwindet meine Unruhe.

Ich würde mich auch als hochsensibel sehen. Heute versuche ich das rational weg zu denken.
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die unerklärlich sind..... versuche Deine Wahrnehmungen zu akzeptieren. Sie sind sehr hilfreich für Dich und andere.
Es gibt interessante Seiten im Internet, schau Dich mal um.[/i][/i][/i][/i]
Du hast aber auch viel Reizüberflutung, oder? Hat es bei dir abgenommen?
Die Reizüberflutung korreliert mit dem Ausmaß an Streß. Dennoch gibt es so etwas wie eine Dauerüberflutung: bereits bei leisem Radio muss ich nach 30 Minuten ausschalten. Menschenansammlungen, Lärm kann ich von vornherein vergessen.
Manchmal habe ich eine Gedankenreizüberflutung, Gedanken überholen sich gegenseitig.
Jetzt habe ich viel Stress abgebaut und die Reizüberflutung setzt etwas später ein. Insgesamt ist es weniger geworden.
Liebe Grüße
Alexandra

03.06.2020 15:45 • x 2 #12


Mas83
Zitat von maya60:
Hallo Mas, bei den beiden zertifizierten Hochbegabten meiner Familie kann ich sagen, dass sie keine psychischen Erkrankungen haben, Nerds sind und ein großes Empathiemanko haben. Das will und kann ich nicht allgemein setzen, vor allem nach dem, was Alexandra ja auch berichtet und was ich von mir Empathin selber kenne.
Ich wollte bei meiner ADHS-Diagnostik meinen IQ-Wert nicht wissen, aber der Doc meinte, ohne meine hohe Intelligenz wäre ich wohl bei meiner krassen ADHS-Ausprägung in der Gosse gelandet.

Das ist krass!

-ist oder war jemand in derselben Situation? ja

- Wie habt ihr euch gefühlt? Das schöne Gefühl, nicht viel lernen zu müssen, kenne ich gut. Mein Mann arbeitet immer auf den letzten Drücker, berichtet davon, dass es öde war, wenn man mehr weiß als der Lehrer. Bei mir haben sich auch 2 Deutschlehrerinnen entschuldigt, dass sie mir den normalen Unterricht zumuteten, wo sie mir als Erzählerin doch absolut nichts beibringen können. Das erste Mal im 3. Schuljahr.

Wow, toll, dass sich die Lehrerinnen das zu dir gesagt haben. Fand du es auch toll? Oder wusstest du nicht was du damit anzufangen sollte? Ich hatte mal einen Englisch Lehrer und bei einem sehr wichtiger Prüfung über einem Buch, hatte er mir erst keine Note gegeben. Er behauptete, daß Geschriebene sei viel zu gut und ich könnte es nie selbst geschrieben haben. Auf meine Frage, was ich denn normalerweise für eine Note bekommen sollte mit der Prüfung, meinte er einen eins. Zwei Wochen später bekam ich eine zwei und auf meine Nachfrage, warum ich keine eins bekommen hätte, schnautzte er mich an mit:du hast doch jetzt was du wolltest. Danach habe ich mich nie mehr Mühe gegeben bei Englisch und dreier geschrieben. Deswegen finde ich es so toll wie deine Lehrerinnen reagiert haben.

Mein Mann und mein Schwiegervater hatten nur wenige Freunde und die Frauen flogen auch nicht gerade sofort auf sie, weil sie solche sozial unbeholfenen Nerds mit seltsamen Themen waren. Ich allerdings bin ja eher der Freak und war immer gesellig bis ich meine Diagnosen bekam.


Was meinst du mit Freak? Und die Diagnose Depression oder? Ich verstehe es nicht so ganz.

- war waren eure nächste Schritte? Nichts besonderes, denn wir wurden durch unsere Bildungsbürgereltern immer eh auf Trab gehalten mit vielen Themen.

toll!

- kann der hb eine Mitgrund für die Depression sein? (Jahren lang Unterforderung) - denke ich nicht, weil die HB einem ja gerade andauernd 1000 neue Ideen eingibt und man sowieso ein reicheres Innenleben hat als dass man vom Außen abhängig wäre. HB macht ja aktiv, nicht passiv konsumorientiert.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass du das nicht so siehst und so gefühlt hat. Ich glaube aber, wenn man keine gute Passung zwischen wie man ist und seine Umfeld hat, oder zwischen seine eigene kognitive und emotionale Seite, es zu Spannungen führt und damit Energie für sonstige Bereiche verschwendet wird. Ich möchte z. B. immer nett gefunden worden und habe mich immer nach unten angepasst. Ich weiß nicht ob dass so gesund sei. Konsumorientiert bin ich tatsächlich gar nicht.

- wäre es möglich die hb ein zu setzen um die Depression zu mildern oder auf zo lösen? Ja, die Vorlieben ausleben, bestätigen, loben, ausbauen. Bei mir war es Schreiben und Lesen über Gott und die Liebe, bei meinem Mann und Schwiegervater alles, was berechnet und konstruiert werden kann und alles, was sie interessant finden, was eine Menge ist
Das ist ein guter Tipp, danke! Hast du während deine Depression genug Kraft zu schreiben und zu lesen? Oder wie fühlst du dich dabei? Ich finde z. B. der Austausch hier sehr schön, habe aber oft gar nicht genug Energie vieles zu lesen oder zu antworten. Dabei kann ich desinteressiert rüberkommen, was ich aber gar nicht bin. Ich würde z. B. gerne öfters Tagebücher hier lesen, Leute unterstützen usw. Aber meistens schaffe ich das nicht.

und vor allem aus dem Buch: Sachen, die keiner wissen will. Laut meinem Mann stammen meine Interessen allerdings auch aus dem Buch: Keiner fragt, maya antwortet.
Da musste ich so lachen! Du darfst mir immer antworten wenn ich nichts gefragt habe haha!

Ich meine, dass es mit der HB ist wie mit der Hochsensibilität. Das ist keine Krankheit, keine Diagnose im Krankheitssinne, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal wie z.B. auch die Introversion oder Extraversion.

Alles, was mir meine und meinem Mann und Schwiegervater ihre Intelligenz und meine Hochsensibilität im Leben einbrockten, ist aus der Geschenkeecke. Wir machten alle 3 Karriere, nur ich brach sie ab, weil ich zu überreizt war. Alles, was mir mein ADHS einbrockt, nur teilweise. Und über Depression brauchen wir im Geschenkesinn kaum zu reden.
das kann ich nachvollziehen

Hast du noch mehr Fragen? Meine schräge Verwandtschaft inklusive mir stehen gerne als Modell zur Verfügung.


Du bist witzig, Maya! Vielleicht werden noch Fragen kommen. Schräg hört sich gar nicht so verkehrt an haha. Danke!

06.06.2020 17:08 • x 1 #13


Mas83
Und Maya und Alexandra, vielen lieben Dank noch für eure weitere Erklärungen! Glg

06.06.2020 17:11 • x 1 #14


Alexandra2
Liebe Mas,
Von Passung kann bei mir keine Rede sein. Die Depression wurde ausgelöst durch fortgesetzte Traumatisierung, die Hochbegabung hat mich vor dem Wahnsinn gerettet. Sie half, den Alltag und Schmerz abzuspalten durch Ablenkung und Abwendung vom Grauen.
Abzutauchen in viele Gebiete brachte Freude, weitere Neugierde und irgendwann Erfolge. Wenn man täglichem Hass ausgeliefert ist und kein kindliches Bedürfnis nach Zuwendung, Zugehörigkeit, Spaß, Sicherheit etc gestillt wurde, ist die Hochbegabung Rettung auf eine andere Ebene, eine Insel im Dunkeln. Es ist ein Ort der Ruhe, aber doch sehr einsam, isoliert auch dort. Das A D S half mit der Unruhe auch die Vereinsamung auszuhalten, durch das mentale Springen und fehlende Aufmerksamkeit konnte ich den Wahnsinn nicht fokussieren. Wenn der Schmerz Dir den Verstand raubt, ist das ein Segen.
Hochbegabung muss im Kontext gesehen werden.
Meine verfeinerte Wahrnehmung rettete mich oft vor der gewalttätigen Mutter. An der Haustür spürte ich meist schon, wie die Stimmung war.
Es ist spannend, davon zu erfahren, wie die Zusammenhänge bei anderen sind.
Liebe Grüße Alexandra

06.06.2020 21:12 • x 1 #15


maya60
Zitat von Mas83:
Wow, toll, dass sich die Lehrerinnen das zu dir gesagt haben. Fand du es auch toll? Oder wusstest du nicht was du damit anzufangen sollte?

Hallo Mas!

Irgendwie von allem 3 etwas. Ich wusste, dass ich gut erzählerisch schreiben konnte, es war mir aber auch peinlich, wenn ich damit an der Aufgabe einer anderen Textform vorbeischrieb und ich verstand nicht, warum Texte im Deutschunterricht- oder anschließend im Deutsch-Studium wie Objekte behandelt wurden und nicht zutiefst als Subjekte des Selbstausdruckes.
Ich hatte da also wirklich ein tragisches Verständnisproblem, so dass ich auch nicht mehr Deutschlehrerin werden wollte. Also der literarische Anspruch an Texte vermittelte sich mir nicht, nicht besonders intelligent, oder?
Aber die Lehrerinnen begriffen früher als ich, dass Schreiben für mich einzig und allein Selbstausdruck war, darum tat es ihnen so leid.


Ich hatte mal einen Englisch Lehrer und bei einem sehr wichtiger Prüfung über einem Buch, hatte er mir erst keine Note gegeben. Er behauptete, daß Geschriebene sei viel zu gut und ich könnte es nie selbst geschrieben haben. Auf meine Frage, was ich denn normalerweise für eine Note bekommen sollte mit der Prüfung, meinte er einen eins. Zwei Wochen später bekam ich eine zwei und auf meine Nachfrage, warum ich keine eins bekommen hätte, schnautzte er mich an mit:du hast doch jetzt was du wolltest. Danach habe ich mich nie mehr Mühe gegeben bei Englisch und dreier geschrieben. Deswegen finde ich es so toll wie deine Lehrerinnen reagiert haben. Ohne Worte

Was meinst du mit Freak? Und die Diagnose Depression oder? Ich verstehe es nicht so ganz.

Freak meine ich im verspielten Hippiesinn, wie er am Anfang war, als wir noch als Jugendliche der 70er Flowerpowerjahre an Love, Peace and Music glaubten und es noch nicht in S., D.rugs and Rock´n Roll umgeschlagen war. Ich war bis vor 3 Jahren sehr gesellig und unter Leuten und nicht wie die meisten Menschen mit meinen Diagnosen schüchtern, zurückhaltend und einsiedlerisch. Eremitisch bin ich erst jetzt und das sehr gerne. Darum machte ich ja auch keine Sonderling-Erfahrungen wie viele mit meinen Diagnosen. Mehr oder weniger depressiv waren fast alle Leute, fand ich. Allein durch die Kriegstraumata ganzer Generationen.

- kann der hb eine Mitgrund für die Depression sein? (Jahren lang Unterforderung) - denke ich nicht, weil die HB einem ja gerade andauernd 1000 neue Ideen eingibt und man sowieso ein reicheres Innenleben hat als dass man vom Außen abhängig wäre. HB macht ja aktiv, nicht passiv konsumorientiert.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass du das nicht so siehst und so gefühlt hat. Ich glaube aber, wenn man keine gute Passung zwischen wie man ist und seine Umfeld hat, oder zwischen seine eigene kognitive und emotionale Seite, es zu Spannungen führt und damit Energie für sonstige Bereiche verschwendet wird. Ich möchte z. B. immer nett gefunden worden und habe mich immer nach unten angepasst. Ich weiß nicht ob dass so gesund sei. Konsumorientiert bin ich tatsächlich gar nicht.

Ich weiß, was du meinst mit der fehlenden Passung. Das kann eine echte Falle im Leben werden, wenn alle Intelligenz und Kreativität nicht gegen die Fremdbestimmung ankommt, weil sie zu viele Stunden am Tag einfach frisst . Das war ja bei mir so mit der Familienmutter-Rolle. Große Liebe und Segen und Fluch und Falle gleichzeitig. Ich selber kam kaum noch vor.

- wäre es möglich die hb ein zu setzen um die Depression zu mildern oder auf zo lösen? [color=#0080ff]Ja, die Vorlieben ausleben, bestätigen, loben, ausbauen. Bei mir war es Schreiben und Lesen über Gott und die , bei meinem Mann und Schwiegervater alles, was berechnet und konstruiert werden kann und alles, was sie interessant finden, was eine Menge ist
Das ist ein guter Tipp, danke! Hast du während deine Depression genug Kraft zu schreiben und zu lesen? Oder wie fühlst du dich dabei? Ich finde z. B. der Austausch hier sehr schön, habe aber oft gar nicht genug Energie vieles zu lesen oder zu antworten. Dabei kann ich desinteressiert rüberkommen, was ich aber gar nicht bin. Ich würde z. B. gerne öfters Tagebücher hier lesen, Leute unterstützen usw. Aber meistens schaffe ich das nicht.

[i]Ich finde den Austausch hier auch gut und Schreiben und Lesen sind mir so wichtig wie das Atmen. Nur darum funktionieren sie allermeistens in der Depression auch noch. Aber das ist ja bei jedem sehr unterschiedlich. Viel Kraft habe ich nie.

Meine Hochsensibilität, meine Hyperaktivität und meine Intelligenz haben mir sicherlich alle Ideen, Kreativität, Hyperfokus und Lösungen im Leben ermöglicht, um irgendwie auf Umwegen und in Miniform und auf einzigartige Weise mein Leben doch zu leben. Aber der Schmerzpreis war immer sauhoch. Erst seit ich seit 3 Jahren sehr eremitisch lebe, nicht mehr.

Aber so kann ich jetzt erst leben - im Ruhestand. Vorher ging das nicht, weder von den Lebensaufgaben noch von meinen Lebenswünschen und Bedürfnissen her. Da hieß es jahrzehntelang Dauerdrenalin und Dauererschöpfung und heute bin ich u.a. froh, dass ich damals das gar nicht so bewusst auf dem Schirm hatte. Denn es gibt auch heute noch nicht Medikamente und Therapien, die mir mein Leben ermöglicht hätten.


Liebe Grüße! maya


07.06.2020 15:41 • x 3 #16


WhiteOwl
Zitat von Mas83:
Ist die Psyche aber nicht das Gehirn und die Gene? Ich habe immer verstanden, dass die Depression durch ein fehlende Stoff im Gehirn, bestimmte Erfahrungen und genetisch bedingt sein sollte. Aber vielleicht liege ich da falsch? Bin ernsthaft interessiert in deiner Antwort.

Hallo @Mas83 ,ich antworte mal ungefragt auf diese Frage ,
ich selbst bin eine HSP mit Hochbegabung und habe gelegentlich Depressive Phasen :
ich kann sehr vieles von den Beiträgen zu deinem Thema bei mir wiedererkennen !

Unsere Psyche wird von den Genen(Elternhaus , Umfeld) zwar sehr stark vorgeprägt, aber muss nicht vorbestimmt bleiben. Weil wir Einfluss darauf nehmen können. Meiner Erfahrung nach ist die Psyche sehr stark mit dem Gehirn verbunden , was erst widersprüchlich klingt . Der Sitz der Psyche befindet sich aber sowohl im Gehirn wie im Herzen , im Grunde im ganzen Körper .

Das Paradox scheint aber zu sein , das man mit heilsamen Gedanken die Gefühlswelt aufschliessen kann , indem wir lernen unsere Gefühle mitzuteilen .Das Gespräch wagen . Mir selbst hilft es ungemein mich darin zu üben , meine Gefühle in passende Worte zu kleiden . Man hat mir schon öfter gesagt ich könne mich gut in Worten ausdrücken, das war mir immer gar nicht bewusst ,das dies etwas besonderes wäre.

Jemand hat mir mal gesagt , das Gefühle eine Form , ein Kleid bräuchten, welches sie trägt. Sonst zerfliessen sie formlos wie Wasser ! Somit schliesse ich daraus , dass achtsames Denken über unsere Gefühle und Mitteilen derselben auch psychische Krisen abwenden könnte. Bei mir selbst gelang es ein paar Mal dass ich ein Abrutschen in die Depression verhindern konnte. Nur durch das genaue Schildern meiner negativen Gefühle, und den festen Entschluss nicht bis ganz nach unten ins Tal zu rutschen.
Depressionen werden auch durch schlechte Erfahrungen begünstigt, die Gene können dabei auch mitwirken . Bestimmte anregende , neugier weckende Stoffe im Gehirn sind zuwenig vorhanden, werden nicht genug nachproduziert ! Dies sind die Botenstoffe Noradrenalin ,Dopamin und Serotonin.
Alle drei sind Neurotransmitter und haben grossen Einfluss auf die Gesundheit ... Und jeder kann durch Ernährung , Verhalten und sein Gedankenleben direkten Einfluss auf diese nehmen .

Liebe Mas83 , ich hoffe meine Antwort kann dir weiterhelfen ,

08.07.2020 17:43 • x 3 #17


Mas83
Liebe @whiteowl, ich lese deine Beitrag erst heute. Du hast das sehr schön erklärt. Danke dafür! Ich hoffe, du bist jetzt in eine gute Fase.

Was ganz anderes, seid ihr auch ein Mitglied von Mensa oder ähnliches? Bringt das etwas?

Lg

19.07.2020 18:36 • x 2 #18


Kate
Zitat von Mas83:
Was ganz anderes, seid ihr auch ein Mitglied von Mensa oder ähnliches? Bringt das etwas?

Dazu könntest Du Dich auf deren Homepage informieren. Auch über Aufnahmekriterien, Mitgliedsbeiträgen Vorteilen etc. Es dient dem Austausch.
Wer hat denn die Testung bei Dir gemacht? Du brauchst ein besseres Ergebnis als 98% der restlichen Bevölkerung.
LG Kate

20.07.2020 07:47 • x 1 #19


Mas83
Zitat von Kate:
Dazu könntest Du Dich auf deren Homepage informieren. Auch über Aufnahmekriterien, Mitgliedsbeiträgen Vorteilen etc. Es dient dem Austausch.
Wer hat denn die Testung bei Dir gemacht? Du brauchst ein besseres Ergebnis als 98% der restlichen Bevölkerung.
LG Kate


Ich war beim Begabingsdiagnostiker und habe ein besseres Ergebnis als 98% der restlichen Bevölkerung. Das Ergebnis wird bei Mensa auch anerkannt.

Ich weiß, was die alles auf der Homepage haben, aber das ist natürlich auch Werbung und wollte mal nach eventuelle Erfahrungen fragen.

Soviel kann ich nämlich gar nicht machen mit meiner Depression.

Danke für dein Antwort!

20.07.2020 16:20 • x 2 #20


WhiteOwl
Hallo liebe @Mas83 , nein ich bin nicht bei Mensa , aber es hört sich interessant an . Ich mache mich mal schlau darüber . Wie ich darauf kam ,eine Freundin hat mich darauf hingewiesen das ich womöglich hochsensibel u. hochbegabt bin. Das wusste ich schon , nur mit der Hochbegabung hab ich gerade angefangen die zu entdecken. Den Verdacht hatte ich schon , obwohl meine Schulnoten nur durchschnittlich waren ! Ein Selbsttest auf Gimmemore.com ergab das Ergebnis hochbegabt . Das hat mich natürlich gefreut und bestätigt . Auch das so gut wie alle Verhaltensmerkmale derselben Veranlagung auf mich zutreffen , gibt mir die Möglichkeit mich besser zu verstehen ! Doch ich weiss gerade auch nur zu gut von den Schattenseiten dieser Veranlagung und gebe mein bestes um mit diesen zu leben ... Wie z.B das meine Gedanken einen so grossen Einfluss auf meine Gesundheit haben wie die Umwelt . Denn es heisst doch ,, die intelligentesten Menschen haben die lautesten Gedanken . Deutet die Zahl hinter Mas auf dein Alter hin ? Also ich bin Jahrgang 1984 , ich liebe diese Zahl , nicht nur wegen dem Film
Lg

21.07.2020 18:37 • x 1 #21


WhiteOwl
Zitat von Mas83:
Liebe @whiteowl, ich lese deine Beitrag erst heute. Du hast das sehr schön erklärt. Danke dafür! Ich hoffe, du bist jetzt in eine gute Fase.

Was ganz anderes, seid ihr auch ein Mitglied von Mensa oder ähnliches? Bringt das etwas?

Lg

Bin in einer Phase grosser Transformation ! Es passiert viel im Innenleben und aussen bei mir , und bin dabei meine Psyche und Körper neu zu programmieren/prägen ! Dazu brauche ich den Zugriff auf die grösste Kraftquelle , sie befindet sich tief im Innersten des Herzens und des Gehirns .

Es ist die grosse Reise zum eigenen verborgenen noch ungeborenen Wesen in uns ! Doch ebenso dort befinden sich die grössten Verletzungen, Traumata und Ängste. Sie wollen angeschaut , angenommen und durch unsere Liebe wieder erlöst werden . Unsere Liebe ist die Kraft , welche allein die Dunkelheit in uns erlösen kann . Liebe und das Licht der Bewusstheit ...
Lg White Owl

21.07.2020 18:50 • x 1 #22


A


Hallo Mas83,

x 4#23


M
Hallo Mas,
sollte das Thema für dich noch relevant sein: ich habe einen Eintrag im Forum Burnout erstellt zum Thema Burnout und Hochbegabung. Dort findest du meine Situation / Erfahrungen.
Ich war in einer ähnlichen Lage wie @ Alexandra02: Meine Hochbegabung hat mich nie beschäftigt und hat auch nie jemanden interessiert. Erst mit Ende 30, als klar war, dass etwas nicht mehr so läuft wie sonst, und als mein Burnout nicht mehr von der Hand zu weisen war, habe ich mir eine Psychologin gesucht, und angefangen, mich mit meiner Disposition zu beschäftigen. Diese betrachte ich weder als Segen noch als Fluch. Ich bin so, wie ich bin.
Was die Jobsituation betrifft, gebe ich dir recht: ich habe einen Beruf, den andere sehr wohl als intellektuell einstufen würden. Diesen empfinde ich selbst als körperlich anstrengend, aber sowohl intellektuell als auch emotional absolut unbefriedigend. Mit einem Wort: boring! Trotzdem habe ich mich darin aufgeopfert, was zu einer völlig abstrusen und auf den ersten Blick widersprüchlichen Situation führte: Erschöpfung + Bored-Out. Ja, das gibt es! Ich gelangte irgendwann an einen Punkt, wo ich einfach nicht mehr zu meiner ursprünglichen Arbeit gehen wollte. Leider muss das tägliche Leben (Essen, Wohnen, Versicherungen, etc.) finanziert werden, so dass sich nicht jeder erlauben kann, mehrere Monate krankgeschrieben zu sein. Ich versuche daher, einen Mittelweg zu gehen: Mein ursprünglicher Beruf ist mittlerweile mein Brotjob. Ich kann aber allen Betroffenen nur raten, sich nebenher ausreichend Zeit zu nehmen, für das, was sie tatsächlich interessiert, und was eine echte intellektuelle Befriedigung darstellt. Sonst ist eine Depression vorprogrammiert.

Was dein Kind betrifft: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es unheimlich wichtig ist, ein hochbegabtes Kind zu fördern. In meinem Fall hat nie jemand gefragt, nachgeforscht oder mich besonders gefördert. Alles ist immer so gut dahingelaufen, was dazu geführt hat, dass ich auch bei der Berufswahl keine besondere Unterstützung / Beratung hatte. Ich mache niemandem einen Vorwurf (ich bin in einer ländlichen Gegend aufgewachsen, in einer nicht-akademischen Umgebung und selbst meine Lehrer sind damals nicht auf mein Profil eingegangen). Aber im Nachhinein hätte ich nach dem Abitur von Vornherein einen anderen Beruf wählen sollen - einen, der meinem Profil besser entspricht.
Ich bin keine Psychologin, hoffe aber, dass meine Eindrücke dir helfen.
Alles Gute!

28.10.2020 16:58 • x 2 #23

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