Frederick1
ja ich bin auch hochsensibel. Und ich bin dankbar das ich das erkennen durfte. Denn wenn ich es weiß, kann ich besser damit umgehen. Auch ich nehme mein ganz normales Alltagsleben oft wie durch einen Verstärker wahr. Diese Geräusche, Klänge, Bilder, Farben, Stimmungen und Gefühle, Begegnungen und Gespräche. Diese ganzen Lebensimpulse empfinde ich als viel lauter und intensiver als andere Menschen, und entsprechend kann ich auch darunter leiden.
Diese ständige Reizüberforderung kostet viele emotionale Kraft, und so fühle ich mich oft schneller überfordert, gestresst, ausgelaugt, einfach am Ende, fertig.
Gerade wenn ein für mich anstrengender Tag zu Ende geht, dann sind auch meine Energiereserven am Ende. Dann gehe ich oft auch früh schlafen. Für Menschen, die nicht hochsensibel sind ist das oft schwer zu verstehen. Aber es bringt auch nichts mich da überreden zu wollen.
Am Besten tut es mir, wenn man man mich wie in meiner Depression annimmt und akzeptiert, mich einfach mal in Ruhe lässt, bis meine Batterien wieder aufgeladen sind.
Denn jeder Mensch kennt Situationen der Überforderung. Wenn mein Herz schneller schlägt, ich Schweißausbrüche bekomme, Hautrötungen, Verspannungen usw.Oder wenn ich das Gefühl habe, ausgeliefert und hilflos zu sein, gereizt, wütend usw.dann muss ich auf mich aufpassen.
Und wenn ich abschalten möchte, brauche ich absolute Ruhe. Um emotional runter zu kommen höre oder spiele ich ruhige Musik, lese ein leichtes Buch, oder Geschichten wo ich weiß, dass die ein gutes Ende haben.
Selbst mag ich hochsensible Mensche ganz arg, es sind oft sehr freundliche und liebevolle Menschen, die auch mal zuhören können, nicht immer reden müssen. Sie können sich so lieb und gut in mich einfühlen. Unsere Welt braucht diese Menschen ganz arg. Gerade viele Therapeuten sind hochsensibel, meiner auch, und der tut mir so was von gut. Der spürt genau wie es mir geht, hat immer wieder die richtigen Worte für mich.
Diese Menschen helfen sehr gerne. Aber leider wird unsere herzliche und respektvolle Art nicht respektiert. Du wirst oft missverstanden, abgelehnt, und weil wir eher ruhig sind, werden wir oft unterschätzt, aber auch mal ausgenutzt.
Und wenn wir uns aufgrund unserer Lebensgeschichte minderwertig und unsicher fühlen (voll zu Unrecht,)lassen wir uns oft ausnutzen.
Deshalb, hochsensibel sein ist keine Krankheit, sondern etwas voll Wertvolles. Nur müssen wir uns aber auch gut schützen, zu uns und unserem wertvoll sein stehen, uns nicht ausnutzen lassen. Wenn ich zu meinem hochsensibel sein stehe, stehen auch andere Mensche zu mir, akzeptieren mich.
Deshalb stehen wir zu uns und unserem hochsenibel sein, nehmen wir es an, sind wir dankbar, wir können und dürfen anderen Menschen helfen. Aber nicht über meine Kräfte hinaus.
viele liebe Grüße,
Frederick