oh vielen lieben herzlichen Dank,
ja wir dürfen zu treu zu uns stehen, zu unserer hochsensiblen Wesen. Wir müssen nicht etwas vorspielen, was ich in echt gar nicht bin. Ja es gibt Zeiten in unserem Leben, wo wir auch mal einen Kompromiss eingehen müssen, auch mal gelegentlich über meine Komforzone hinaus gehen. Aber damit wir nicht an den Erwartungen extrovertierter Menschen zerbrechen müssen, muss ich es lernen radikal ehrlich zu werden, radikal zu mir und meinem Wesen zu stehen.
Ehrlich zu meiner introvertierten Andersartigkeit und auch zu meiner Depression zu stehen, bedeutet für mich, mir selbst und anderen Menschen einzugestehen, wie ich empfinde und welche Bedürfnisse ich habe. Ich muss mich nicht in Notlügen verstricken, oder seltsamen Ausflüchten, wenn ich etwas nicht tun kann, oder mir gerade die Kraft dazu fehlt.
Da dürfen wir es wagen, unsere Wahrheit zu sagen. Von eher extrovertierten Menschen darf ich nicht erwarten, das sie meine Gedanken lesen können, denn das können sie in der Regel nicht, das weiß ich auch von meiner lieben Frau.
Mir treu zu bleiben, das ich immer wieder zu meinen Grenzen stehen darf. Wenn ich eine Pause brauche, dann brauche ich eben eine Pause. Wenn unser Mut wächst, können Masken fallen.Damit wir uns als Menschen immer mehr entfalten können, entfalten, auf unsere hochsensible Art und Weise, unser Wesen.
Mir selber treu sein heißt aber nicht, jetzt tue ich gar nichts mehr, ach weißt du, bin halt hochsensibel.
Wenn ich hochsensibel bin muss ich nicht in totaler Einsamkeit leben. Auch wir brauchen die Beziehungen zu anderen Menschen.
Aber es stimmt, stille Wasser sind tief. Oft erscheinen wir ruhiger und zurückhaltender. Und oft bleibt es verborgen, wie intensiv wir sein können, wiviele Ideen und Gedanken wir in unserem innersten Wesen bewegen.Deshalb werden wir auch oft falsch eingeschätzt. Weil wir so eine reiche und tiefe innere Welt haben.
Und wenn wir angegriffen oder verletzt werden, ziehen wir uns oft in unser inneres Haus zurück um uns zu schützen, unseren privaten Schutzraum. Selten reagieren wir wütend, wir sind eher distanziert. Andere Menschen meinen, bei uns ist alles wieder in Ordnung, doch eben nichts ist in Ordnung! Wir sind sehr tief verletzt, und wenn wir nicht auf eine gute Art und Weise mit dieser Verletzung umgehen können, uns irgendwie versöhnen, werden alte Verletzungen bei unseren Beziehungen immer wieder auftauchen.
Unser Lebensschiff ist eher ein Unterwasserboot. Wir leben gerne unter Wasser, wo wir ungestört und allein sein können. Wir suchen die Stille, die Ruhe, unsere Harmonie.
Unter uns hochsensiblen Menschen ist das klar, aber andere Menschen.
Da denken wir oft, oh wie oberflächlich sind diese Menschen, rücksichtslos, lieblos, schnell, gedankenlos usw.
Und die anderen verzweifeln an einem für sie rätselhaften Verhalten.
Von mir weiß ich, das Lebensflucht auch bedeuten kann, ich werde süchtig., ich fliehe der Realität meines Lebens.
Aber, ob hochsensibel oder anders, wir sind wie wir sind, und das macht das Leben doch auch wieder interessant.
Und deshalb finde ich es so was von wichtig, das wir innerlich immer stärker werden.
Gegen die Dunkelheit, gegen die Ängste, gegen eigene und fremde Kritik usw.
Unterschätze mich nicht, weil ich schweigsam bin,
ich weiß mehr als ich sage,
denke mehr als ich ausspreche,
und beobachte mehr als du denkst.
viele liebe Grüße,
Frederick
06.05.2019 17:44 •
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