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Hypochondrie besiegen ohne Therapie

Z
Ich leide inzwischen seit Jahren an einer (zugegeben selbst diagnostizierten) hypochondrie. Ich habe einige vergrößerte Lymphknoten, war damit bei mehreren Ärzten, welche mir mit mehrere Untersuchungen bestätigt haben, dass kein Grund auf Krebs Verdacht besteht. Warum sie größer sind, konnte man mir trotzdem nicht sagen. Immer wieder habe ich panikattacken wegen der Ungewissheit. Eigentlich würde ich mich gerne in Therapie begeben aber mir steht mein Beruf im weg. Ich bin angehende Lehrerin und würde durch eine Therapie meine verbeamtung auf Spiel setzten. Habt ihr Tipps wie ich es irgendwie allein schaffe? Icg halte das nicht mehr aus.

07.11.2019 00:01 • #1


mutmacher
hallo, Zweinona,
wundert mich etwas, dass sich auf Dein Problem niemand meldet, denn ich bin sicher, dass es einige Personen hier mit eben dieser Problematik gibt. Ich war früher auch Hypochonder (sehr schlimm sogar!), was sicher berufsbedingt war. Arbeitete jahrelang als medizinische Fachkraft und hatte prompt ähnliche Symptome wie einige unserer Patienten. Ich kann Deine Gefühle so sehr gut nachvollziehen. Oft denkt man an nichts anderes mehr, als sich ständig zu beobachten. Mit Deinen Lymphknoten würde ich mir nach so vielen Untersuchungen aber keinen Kopf mehr machen- ich glaube, das kannst Du wirklich getrost abhaken, die sind nun manchmal größer, was keine große Bedeutung hat. Sicher hat man Dein Blut untersucht und hätte da Auffälligkeiten gesehen, wenn etwas Ernsthaftes vorläge.
Letztlich ist es ja die Angst vor dem Tod, die den Hypochonder umtreibt. Ich habe mich damals in der ambulanten Hospizarbeit engagiert und auch mit Nahtoderfahrungen beschäftigt, das hat mir viele Ängste genommen. Aber auch mit zunehmendem
Alter wird man wohl gelassener und zudem bin ich als Rentnerin auch aus dem medizinischen Umfeld raus.
Wenn es Dich erleichtert, schreib einfach Deine Gedanken und Gefühle, dass man sich hier ein besseres Bild Deiner Probleme machen kann und Dich kann es etwas erleichtern.
Ganz liebe Grüße

07.11.2019 20:02 • x 1 #2


A


Hallo Zweinona,

Hypochondrie besiegen ohne Therapie

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Z
Vielen dank meine liebe für deine Antwort. Ich habe mir in den letzten Tagen auch viel Gedanken darüber gemacht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht die Angst vor dem Tod ist, die mich so unruhig macht. Ich stehe nur inzwischen mit beiden Beinen im Leben, ich habe den Mann kennengelernt, den ich heiraten werde und plane meine gesamte Zukunft im Moment. Der Gedanke das nicht erleben zu können und vor allem ihn und meine anderen lieben zurück zu lassen ist unerträglich. Mir wird jeden Tag mehr klar wie viel man im Leben verlieren kann. Meine hypochondrie beschränkte sich früher darauf, dass ich starke Angst hatte und regelmäßig meinen Körper untersuchte, nur leider habe ich mit dem Jahren immer stärker das Vertrauen in Ärzte verloren. Dadurch kann momentan niemand mehr meine Ängste stillen und das macht es schlimmer. Ich fürchte viel kann ich nicht tun aber alleine das aufschreiben und nette Nachrichten wie deine zu lesen ist schon hilfreich. Auch um mein persönliches Umfeld zu erleichtern.
Lg zweinona

07.11.2019 22:50 • #3


T
Hallo ihr Lieben, mir geht es auch so. Ich bin momentan leider wieder voll in diesem Angststrudel. Ich hatte vor einigen Jahren bereits eine sehr schlimme Phase, die ich aber zum Glück überwinden konnte. Damals trieb mich die Angst vor Krebs, ständig zu anderen Ärzten. Wurde das eine ausgeschlossen, hatte ich prompt ein anderes Symptom und natürlich einen anderen Krebs. Zudem habe ich damals auch noch extrem abgenommen, was meine Angst immer größer werden ließ. Irgendwann habe ich dann sogar einen AIDS Test gemacht, welcher natürlich negativ war. Jeder Arztbesuch war wie der Weg zur Schlachtbank.es war sooo furchtbar. Es ist einfach heftig was unsere Psyche auslösen kann. 5 Jahre hatte ich nun Ruhe davor, bis vor 3 Monaten, als mein Papa starb . Quasi fingen die ersten Symptome direkt mit seinem Tod an. Es gab aber so viel zu regeln, dass ich nicht extrem darüber nachdenken konnte, schließlich musste ich stark sein, für meine Mama. Ich hatte ständig Stiche im Bauch und Rückenschmerzen und es überkam mich leichte Angst, an der selben Krankheit zu leiden, wie mein Papa und diese wäre nun mal ein fast 100% iges Todesurteil. Ich habe mir aber eingeredet, dass es nur mein Kopf ist und sobald die Beerdigung vorbei ist, hört es sicher auf und so war es dann auch. Leider ging es vor 3 Wochen wieder los mit Bauch-und Rückenschmerzen wobei im Moment die Rückenschmerzen im Vordergrund stehen. Meine Angst ist nun sehr sehr groß, dass ich tatsächlich nun auch BSDK habe. Leider habe ich mich in der Zeit, als mein Papa krank war, sehr viel mit dem Thema beschäftigt und mich auch in einer Gruppe angemeldet . Ich habe alle Geschichten im Kopf, auch die, dass jemand ab und an nur ein Zwicken im Bauch hatte und nun auch diesen sch. Krebs hat.
Ich höre so doll in meinen Körper rein, dass jedes kleine Zipperlein Hitzewallungen und Panik auslöst. Ich rede mir ein, dass es sicher nur meine Psyche ist und dann kommt aber direkt wieder der Gedanke und was ist, wenn nicht?
Es zerfrisst mich. Am 18.11 habe ich einen Termin zur Blut- und Urinkintrolle. Ich werde auch fragen, ob ich einen Bauchultraschall machen lassen kann. Mal sehen.Ich hoffe, dass es irgendwann einfach wieder aufhört und ich wieder normal leben kann. Liebe Grüße

10.11.2019 10:29 • #4


mutmacher
Ich gehe so gut wie gar nicht mehr zum Arzt- nur noch zum Rezept abholen. Ich denke oft: Wer sucht, der findet (dann auch irgend was!) Also keinerlei Untersuchungen mehr- schon gar keine Vorsorge-Untersuchungen! Manchmal ist es unumgänglich, weil nach M.Basedow die Schilddrüse entfernt wurde u. ich täglich entsp. Pillen nehmen muss, genau wie BD-Tabletten- nehme ich auch brav ein, aber bitte bitte keine Untersuchung. Vorsorge-Gyn. schon gut 10 Jahre nicht mehr! Ich rede mir ein, dass es ja noch reicht, wenn`s echt weh tut- und damit war die Hypochondrie weg. Denke einfach nicht mehr nicht mehr an Körper und Krankheiten und alles läuft gut.

10.11.2019 23:33 • #5


mutmacher
sorry, im letzten Satz ist was doppelt gemoppelt--

10.11.2019 23:35 • #6


T
He, ich würde so gerne einfach nur wieder unbeschwert leben . Wir bauen gerade mein Elternhaus aus und ich habe mich so sehr darauf gefreut und jetzt wird die Freude mit bösen Gedanken an Krebs und Tod überschattet. Mir wurde auch vor 8 Jahren die komplette SD entfernt und BD Tabletten nehme ich auch. Schon deshalb wird eh alle Jahre ein Blutbild gemacht. Diese Zeit ist nun zufällig auch wieder ran. Ich weiß allerdings jetzt schon, dass selbst ein gutes Blutbild mich nicht beruhigt. Deswegen möchte ich einen Ultraschall. Ich denke, ich brauch es für mich um und da rauszukommen. Leider hatte ich irgendwann mal gelesen, dass man als Angehöriger nun eine 50% höhere Gefahr trägt, auch daran zu erkranken. Mein Kopf dreht sich und mein Magen auch. Mein Papa war immer positiv. ich gehe immer vom Schlimmsten aus. Das macht mich echt fertig.
Aber es tut wirklich gut, alles mal aufzuschreiben.
LG

10.11.2019 23:53 • #7

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