Cecile
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mein Titel sagt schon viel aus. Ich bin eine Art gegenteiliger Hypochonder. Ich sehne mich danach, krank zu sein und im Krankenhaus zu liegen. Mir ist bewusst, dass das rein die Suche nach Aufmerksamkeit, Liebe und Hilfe ist. Ich stehe beruflich unter extremen Druck (selbstständig als Alleinverdiener im fünfstelligen Bereich). Privat ist alles super, ich habe einen mich liebenden Ehemann und ein tolles Kind.
Dennoch: Ich leide seit ca. 15 Jahren an Depressionen. Diagnostiziert vor einem Jahr. Mittelgradige wiederkehrende Depression. Ich befinde mich seit einem Jahr in Therapie und bin medikamentös gut eingestellt. 60 mg Citalopram, 2x 50 mg Pregabalin und 1x 60 mg Amioxid.
Mein Problem ist nun aber, dass ich wirklich ständig daran denke und mich danach sehne, krank sein zu wollen. Wer von euch an der Hypochondrie leidet, der weiß, wie schlimm solche Gedanken sein können - ich habe sie nur blöderweise umgekehrt.
Es ist kein Münchhausen Syndrom, denn (noch) tue ich nichts, was Krankheiten erzwingt oder provoziert. Meine Gedanken kreisen nur andauernd darum und ich beneide alle Menschen, die krank sind, im Krankenhaus liegen.
Mir ist die Ursache wie gesagt vollkommen klar, mein Therapeut weiß auch Bescheid, aber er wüsste keinen Ansatz, so etwas zu therapieren, weil er nicht einmal weiß, ob es dafür überhaupt einen Namen gibt. Er kennt so einen Fall nicht. Für mich ist die Situation aber sehr schwer zu ertragen. Zu wissen, was das Problem ist und die Ursache zu kennen, aber der gesamte Kopf und Körper arbeitet gegen einen . ich weiß nicht, wie ich es ändern soll, dass ich diesen Drang habe.
Ich habe ehrlich gesagt auch Angst, dass es sich verschlimmert. Jede kleine Situation in Bezug auf Ärzten triggert mich extrem. Letztens hatte ich eine ambulante Mini-OP und mein Kopf ist quasi Amok gelaufen und hat sich die heftigsten Fantasien ausgemalt, in denen ich ständig erkranke, Autounfälle habe, Krebs bekomme usw. Hauptsache schlimm.
Es ist nicht der Wunsch zu leiden, darum geht es nicht. Es ist rein der Wunsch nach Erholung, ausruhen, Druck wegnehmen und auch Aufmerksamkeit (obwohl ich diese in meiner Familie wirklich genug bekomme, daher ist es eher die Erholung und Stressabbau, der mir fehlt).
Sämtliche Stressabbau-Taktiken mache ich bereits seit einem Jahr, vieles hat sich gebessert und der Druck hat sich massiv reduziert. Die Depressionen habe ich dank der Tabletten ebenfalls gut im Griff und habe nur manchmal ein Tief (wenn dann nur recht kurz). Doch diese Gedanken an Krankheiten .
Wer kennt so etwas vielleicht oder wüsste, wo ich in Sachen Therapie ansetzen kann? Mein Therapeut denkt, es ist einfach nur das Sehnen nach Ruhe und ich bin einfach nur erschöpft. Es ist aber mehr . es fühlt sich krankhaft an und das scheint er nicht so ernst zu sehen, wie es aber ist.