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Ich bin bipolar - suche Gleichgesinnte und Austausch

Orangia
Das ist ja aber toll, daß du so aktiv bist / sein kannst.
Ich könnte nicht berufstätig sein,
aber mir fehlen manchmal die Menschen.die Kollegen.
Dagegen bin ich viel allein, warte oft nur darauf, daß mein Mann vor der Arbeit kommt.
Wenn er da ist, geht es mir immer besser. Er ist ein Schatz. Da haben wir beide wohl Glück mit unseren Männern.
Meine Kinder sind 25 und 27, haben schon ihre eigene Familie. Wir haben aber einen guten Kontakt. Bin auch schon Oma.
Mein kleiner Enkel ist 7 Monate alt und einfach zu süß
Das tut mir immer gut, wenn wir sie besuchen, mal rauskommen, was anderes sehen und hören.
Ich verlasse das Haus nur sehr selten alleine, wenn, dann für einen Arzttermin.
Ich habe Angst, das Haus alleine zu verlassen, brauche immer eine Begleitung.
Meine Familie hat sich daran gewöhnt, das Mama so ist wie sie ist.
Was nicht heißen soll, daß sich daran nichts ändern kann.es hat alles seine Zeit.

28.10.2019 13:10 • x 1 #31


Bella72
ja ich habe mich immer wieder hochgerappelt, darauf bin ich schon stolz. Ich bin eine Kämpferin, Gott sei Dank.

wie lange geht das schon so bei Dir? Dass Du diese Probleme mit Haus verlassen usw. hast? Wie sieht Dein Tag so aus? Ich freue mich sehr für Dich, dass Deine Familie hinter Dir steht. Das ist SOO wichtig. Und herzlichen Glückwunsch zum Enkelchen, wie schön!
Mein Mann hat so viel mitgemacht, unglaublich. Mittlerweile ist er einfach am Ende glaube ich. Am Donnerstag muss er an der Bandscheibe operiert werden. Er ist oft aggressiv und gereizt, müde, erschöpft, typische Symptome für eine Depression bei Männern habe ich gelernt. Aber das würde er niemals zulassen. ER ist nur körperlich krank. Ich kann nur hoffen, dass ich jetzt wirklich zumindest mal über lange Jahre stabil bin, damit er sich erholen kann. Meine Gehbehinderung reicht schon.

28.10.2019 13:59 • x 1 #32


A


Hallo Bella72,

Ich bin bipolar - suche Gleichgesinnte und Austausch

x 3#3


Orangia
Eigentlich bin ich auch keine Memme, sondern hart im Nehmen. Außer diese psychischen Sachen, da bin ich hilflos.
Krank bin ich seit 2011, und die Angst, das Haus alleine zu verlassen habe ich seit 2015. Da war ich stationär in der Klinik, wegen Tavor-Entzug, Zeldox-Entzug und Lyrica-Entzug und AD-Wechsel. Das war ganz doll schrecklich. Eine schlimme, dramatische Zeit, hatte auch Suizidgedanken. Als Alternative habe ich noch Seroquel und Lithium bekommen.
Im Grunde ging es mir nach der Klinik schlechter als vor der Klinik. Bin dann zu meinem Psychiater vor Ort gegangen und habe darum gebettelt, das Lyrica wieder nehmen zu dürfen.
Tavor und Zeldox, davon war ich weg. 3 Kreuze mache ich da.
Wenn ich aus dem Haus gehe, allein oder in Begleitung, habe ich immer Angst zu weit zu gehen und dass ich dann den Rückweg nicht mehr schaffe, weil meine Beine mich nicht tragenwollen, ich unterwegs schlapp mache und den Rückweg nicht mehr schaffe.
Ich kann immer nur ein kleines Stück mit meiner Tochter und dem Lütten in der Karre spazieren gehen. Ich schäme mich dann immer dafür zu sagen .lass uns umdrehen
Zwei Mal war ich alleine zum Zahnarzt, aber der ist auch quasi um die Ecke.
Zu meinem Pyschiater fahre ich mit dem Taxi, obwohl man es zu Fuß erledigen kann. Fahre selber kein Auto mehr.
Ja, genug Beispiele aufgezählt, ich lebe schon recht eingeschränkt, hab mich dran gewöhnt.
Andererseits mag ich auch nicht aus dem Haus, weil ich mich gar nicht zeigen mag, was das Äußere betrifft
Ich bin zwar nicht ungepflegt, aber ich könnte mehr aus mir machen, so wie früher.
Keine flotte Frisur, keine schicken Klamotten, bin einfach ein bißchen langweilig geworden.
Ich war im Dezember 2018 zuletzt zum Friseur, da bekam ich einen Bob.inzwischen sind die Haare lang und ich trage einen Zopf, sehr zur Freude meines Mannes (endlich hast du lange Haare)
Ja und dann die Gewichtszunahme durch Lyrica und wohl auch Seroquel, 25 kg.
mag mich selber nicht, und mag mich deswegen auch nicht in der Stadt zeigen, wo jeder jeder kennt, Kleinstadt eben.
So, nun hab ich dich zugetextet.

Was meinst du mit Gehbehinderung ? Hattest du die schon immer ?

Alles Gute für die OP deines Mannes.

Ja, mein Mann hat auch viel mit mir ausgehalten, ein Wunder, daß er noch bei mir ist.
Er liebt mich irgendwie trotzdem, sagt er.

28.10.2019 15:19 • x 1 #33


Bella72
Liebe Orangia,

ich wollte nicht sagen, dass Du eine Memme bist, entschuldige bitte, das kam wohl falsch rüber.
Hast Du eine Idee, was Deine Krankheit ausgelöst hat? Was ist Deine genaue Diagnose? Scheinbar vermischen sich ein paar Krankheitsbilder oder?
Ich habe einige Mitpatienten erlebt, die große Probleme mit dem Tavor-Entzug hatten. Hut ab, dass Du das hin bekommen hast. Tavor ist Fluch und Segen zugleich. Mir hat es schon oft geholfen, die schlimmsten Tiefs zu überstehen. Und ich habe das Glück, mit dem Absetzen keine Probleme zu haben. Aber die meisten haben es.
Bist Du in Behandlung wegen Deinen Ängsten? Da kann man viel machen. Denn so wirst Du ja immer mehr eingeschränkt im Alltag. Das ist doch schade.
25 Kilo, Du Arme! Das ist echt schlimm. Ich kann Dich gut verstehen, dass Dich das hemmt. Das ist leider eine der blödesten Nebenwirkungen von Psychopharmaka. Ich traue mich kaum was zu essen, überlege bei allem ob ich das essen kann. nicht gut aber sonst würde ich sicher auch zunehmen.
Die Gehbehinderung ist Folge eines S.Versuches vom November 2016. Mein linker Fußheber ist gelähmt und somit kann ich nicht normal laufen. Seit 3 Jahren gehe ich an Krücken. Ich hatte ganz viele Brüche und Verletzungen, es ist eh ein Wunder, dass ich mich so bewegen kann. Ich arbeite ständig daran, wieder normal laufen zu können aber es ist mühsam.

Vielen Dank für die lieben Wünsche. Ich hoffe sehr, dass die OP erfolgreich ist und er endlich von seinen Schmerzen befreit wird. Und dann schicke ich in die Reha, zumindest ambulant, sonst drehe ich durch, wenn er den ganzen Tag zuhause ist
Liebe Grüße
Bella

29.10.2019 14:46 • x 1 #34


Orangia
Liebe Bella,
nein, ich bin nicht mehr in Behandlung. Ich gehe ein Mal pro Quartal zu meinem Psychiater, bekomme meine Rezepte und kann 10-15 Minuten mit ihm reden. er ist ganz okay. Bin zufrieden mit ihm.
Ich war viele Jahre in Psychotherapie, Verhaltenstherapie, tiefenpsych. Therapie, auch schon bevor ich 2011 die Diagnose bekam.
Jetzt mag ich nicht mehr reden, es ist alles gesagt, was es zu erzählen gab. Bin Therapiemüde.
Fragen wie was macht das mit Ihnen ? kann ich nicht mehr hören, werde direkt aggro.
Ich war schon immer ein Psycho, seit Kindesbeinen. Ich bin ganz normal trocken geworden, wie alle Kinder, aber als ich eingeschult wurde, fing ich an nachts einzunässen. Dabei ist es geblieben bis zum 21.Lebensjahr. Im Ernst.
Meine Mutter war mit mir beim KInderpsychologen, der war der Meinung ich sei zu sehr an meine Mutter gebunden und habe vor meinem Vater Angst. Stimmt aber nicht. Nachdem meine Oma gestorben war hatte ich immer Angst meine Mutter könnte auch sterben und hab viel geweint. Konnte auch nur im Hellen schlafen, weil da waren ja Monster unter meinem Bett.
Die ganze Nacht brannte das Licht. Das nur als Beispiel. Als Pubertierende litt ich stark unter PMS und war auch depressiv.
Als ich geheiratet habe, hast die Bettnässerei aufgehört.
Die Kinder waren 3 und 5, als mir alles zuviel wurde und ich eine Depression und Angststörung entwickelte und ständig irgendwelche Wirbelblockaden in HWS und BWS hatte. Auch wahrscheinlich psychosomatisch.
Da bekam ich zum ersten Mal Trevilor und es ging mir Jahrelang gut mit 150 mg.
Ich mußte mich mittags allerdings hinlegen, sonst hätte ich den Tag nicht überstanden.
Das ist so der Beginn meiner Laufbahn, ich könnte noch so viel schreiben.

Weißt du was bei Dir der Auslöser war ?
Es tut mir sehr leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin mit meiner neugierigen Frage.

Schicke du deinen Mann in die Reha, kranke Männer können anstrengend sein. Mein EX jedenfalls.
Ich bin allerdings immer froh, wenn mein Mann (2.Ehe) zuhause ist.
Wir können es gut miteinander aushalten, haben uns in 12 Jahren erst ein Mal gestritten.
Liebe Grüße
Orangia

29.10.2019 19:55 • x 1 #35


Bella72
Guten Abend,
ich mache auch schon seit vielen Jahren Therapie und habe wirklich viel gelernt und profitiert. Momentan mache ich nur Gespräche mit meinem Psychologen wenn es brennt. Meine Psychiaterin ist auch toll, sie spricht immer lange mit mir und hilft wo sie kann- alles nicht selbstverständlich.
Das mit dem Bettnässen ist ja echt krass. Du Arme.
Die Angst vor Dunkelheit habe ich bis heute bzw. schlafe ich am besten wenn irgendwo eine Lichtquelle ist und sei es nur eine Lampe draußen.
Bei mir war es klassisch: Trennung von einer großen Liebe, das erst mal auf eigenen Füßen, neue Wohnung, neuer Job.

Du bist mir nicht zu nahe getreten, kein Problem!
in 12 Jahren einmal gestritten? unglaublich
Liebe Grüße
Bella

29.10.2019 21:22 • x 1 #36


Orangia
Ja, wenn mein Mann nicht wär, wär ich nicht mehr. Da hab ich sehr viel Glück.
Wir sind auch mal unterschiedlicher Meinung, ganz normal, aber es fällt kein böses Wort,
kein böser Blick (das konnte mein Ex immer gut ), kein laut werden und sowas.

Wie ist es bei dir ? Warst du schon öfter manisch ? Weiß nicht wie ich mir eine hypomanische Phase vorstellen soll.
Hattest du schon mal einen schnellen Weschsel von mansich nach depressiv ?
Im Moment geht es mir ja relativ gut, kann so lange schlafen, bis ich von alleine wach werde, kein quälender Wecker.
Das tut mir ganz gut, besser in den Tag zu kommen
(gehe nachts mindestens 3 x zur Toi und liege oftmals länger wach)
Nehme mir für jeden Tag kleine Sachen vor, bin stolz wenn ich es geschafft habe und wenn nicht, dann ärgere ich mich.
Wie es langfristig mit mir weitergehen soll
Stehen bleiben ist jedenfalls keine Option.
Ich werde es weiterhin versuchen, das Haus alleine zu verlassen, oder mal eine Runde mit Hundi zu drehen, ich habe nur immer
Angst, die Strecke , die ich mir vorgenommen habe, nicht zu schaffen bzw. den Weg zurück nicht schaffe.
(konditionell und wegen Knie-Problemen)

Liebe Grüße
Orangia

30.10.2019 15:44 • x 1 #37


Bella72
Hallöchen,

mein Mann ist leider sehr schnell laut und aggressiv. Dabei ist er echt ein lieber Kerl, er hat immer zu mir gestanden, egal was war. Er wird morgen an der Bandscheibe operiert und ich hoffe, dass es ihm dann besser geht, denn Schmerzen machen ja auch aggressiv.
Eine Hypomanie kommt meist nach einer Depression, dauert nicht so lange und ist auch nicht so heftig. Ich hatte aber auch schon eine Manie vor einer Depression. Die Depressionen sind jedoch der Schwerpunkt bei mir, die sind wirklich schwerst. Einen schnellen Wechsel kenn ich eben nach einer Depression, wo es mir dann von heute auf morgen wieder gut geht. Andersrum kenne ich das nicht.

Ich denke, Deine Strategie ist gut. In kleinen Schritten, im wahrsten Sinne des Wortes. Wie wäre es mit Sport? Du könntest Dir einen Hometrainer kaufen wenn Du nicht raus gehen willst. Dann hast Du vielleicht nicht mehr soviel Angst, Du schaffst die Strecken nicht.

Oder besorg Dir Pilates oder Gymnastik Videos, das habe ich auch schon oft gemacht. Nebenbei nimmst Du vielleicht auch noch ab .
Liebe Grüße zurück

30.10.2019 16:03 • x 1 #38


Orangia
Hallo Bella,
mein Mann redet auch oft mit Engelszungen, ich solle mit ihm zum Sport gehen. Das nennt sich Reha-Fit.
Quasi ein Fitnessstudio für Kranke,Senioren oder Leute, die nicht in eine Mucki-Bude gehen wollen.
Wäre natürlich genau das Richtige. Wenn das Wörtchen wenn nicht wär
Schäme mich dann schon wieder (Elefanten-Turnen)
Ich muss das mal in Angriff nehmen, erstmal Sportkleidung und Sportschuhe besorgen. Nach dem Urlaub.

Liebe Grüße
Orangia

30.10.2019 16:32 • x 1 #39


Enija
Hallo
Ich habe auch eine bipolare Störung
Ich bin neu im Forum
Werde spöter mehr dazu schreiben
Freu mich auf den Austausch

31.10.2019 06:06 • x 3 #40


Bella72
Wo geht es denn hin in den Urlaub, Orangina? Den Schweinehund kenne ich mittlerweile auch ganz gut. Besorg Dir gute Klamotten in denen Du Dich auch gut fühlst. Dann wird das schon!
Liebe Grüße
Bella
@enjia, herzlich willkommen hier im Forum. Ich hoffe, Du profitierst davon!

01.11.2019 00:31 • x 1 #41


Orangia
Zitat von Bella72:
Wo geht es denn hin in den Urlaub, Orangina? Den Schweinehund kenne ich mittlerweile auch ganz gut. Besorg Dir gute Klamotten in denen Du Dich auch gut fühlst. Dann wird das schon!
Liebe Grüße
Bella
@enjia, herzlich willkommen hier im Forum. Ich hoffe, Du profitierst davon!


Wie sind gerade in Dänemark, haben ein kleines Ferienhäuschen

Von mir auch ein herzlich willkommen @Enija

Liebe Grüße
Orangia

01.11.2019 12:05 • x 1 #42


Bella72
@einija,
magst Du mir ein bisschen über Deine Geschichte erzählen? Wie lange bist Du schon krank? Wie wirkt sich die Krankheit auf Dein Leben aus? Hast Du Unterstützung?
Wir helfen hier gerne weiter!
Liebe Grüße von Bella

04.11.2019 20:17 • #43


Bella72
@ Orangia,

ich habe heute auch vor gehabt, endlich mal wieder ins Fitness-Studio zu gehen und was habe ich gemacht? Mich ins Bettchen gelegt und gedöst und es war soooo herrlich
Früher war ich eine richtige Sportlerin, bin sogar Halbmarathon gelaufen und einmal habe ich einen Triathlon mit gemacht. Gar nicht so übel gewesen. Und jetzt? Die Gehbehinderung macht alles sooo schwer. Ich brauche ewig um von A nach B zu kommen, habe Schweißausbrüche in Kaufhäusern, muss mich öfter mal hinsetzen usw. Wie eine alte Frau. Aber ich versuche mich damit zu arrangieren. Hilft ja nix. Mein Körper war total zerstört und ist im Grunde klasse, was er alles mitmacht und leistet. Dennoch will ich irgendwann wieder normal laufen können.
We will see
Beste Grüße
Bella

04.11.2019 20:22 • x 1 #44


A


Hallo Bella72,

x 4#15


Orangia
Wie sind diese Woche noch in Dänemark. Samstag geht es wieder nach hause. Wir haben kleine Ausflüge in umliegende Städtchen gemacht, wo ich mich auch immer zwischendurch setzen musste. Jede Bank war meine.
Aber war trotzdem sehr schön.
Als junge Frau war ich auch sehr sportlich, war schlank und durchtrainiert.
Du sicher auch. Das klingt ja toll was du da geleistet hast

05.11.2019 13:37 • #45

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