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Ich bin bipolar - suche Gleichgesinnte und Austausch

M
Hallo, ich bin neu hier im Forum und nutze diesen Beitrag gleich um mich vorzustellen und kurz über meine Situation zu berichten.
Einige Textstellen werden gleich sein wie von meinem anderen Beitrag.

Ich bin Marcel, 39 J alt. Bin mit meiner Frau seit knapp 20 J zusammen und seit 10 verheiratet.
Wir haben einen Sohn mit 7 J.

Vor 2,5 Jahren hatte ich Probleme mit Panikattacken wurde zumindest zu diagnostiziert. Hatte in der Zeit einen Suizidversuch Jedoch ohne Erinnerung daran.
Also, ich kann mich nicht daran erinnern, was ich da gemacht habe. War im Zuge einer Panikattacke mit Blackout.
War auch in Therapie (Psychiater und Psychotherapie) und bei einer Klin.Psych.Testung. Da wurden die Panikattacken bestätigt und die Sache war für alle gegessen und klar. Vielleicht hab ich bei der Testung nicht ganz ehrlich geantwortet, oder so geantwortet, dass nicht noch was anderes dazu kommt? Hab für ein paar Monate diverse Medikamente bekommen, viele mit unerträglichen Nebenwirkungen. Nach ein paar Monaten wurde alles abgesetzt bis auf Quetiapin 25mg zum schlafen.
Dann ging ich wieder arbeiten. War ca 5Monate im Krankenstand. Hatte seit dem Zwischenfall keine einzige Panikattacke mehr.
Wurde dann zunehmend deprimiert. Hab mich zurückgezogen, war teils wütend und auch fahrig, war auch manchmal aggressiv also verbal oder mein Auftreten. War aber nie körperlich aggressiv und Ich hab auch nicht gebrüllt oder so.
Viele Sachen hatte ich einfach nicht auf dem Radar. Meistens wurde es mir dann bewusst wenn ich Streit mit meiner Frau hatte und sie es mir dann gesagt hat. Dass war doch des Öfteren. Seit einiger Zeit Partnerschaftsprobleme. Aktuell weiß ich nicht, ob unsere Beziehung noch zu retten ist. (Da vielleicht meinen anderen Beitrag lesen, falls es wen interessiert).
Na gut, das ging/geht jetzt schon länger so.
Laut meiner Frau Zyklisch, Neutrale Phasen, gute Phasen, gereizte Phasen, dann wieder die Streit Phasen, häufig gefolgt von stark depressiven Phasen und dann noch die submanischen Phasen (Ich finde diese Phasen aber eigentlich sehr angenehm und empfinde es eher so, dass ich sehr gut gelaunt und energiegeladen bin, also kein Problem).
Auf Wunsch bzw Anraten meiner Frau bin ich dann im Februar nochmal zu einer klin.psych.Testung gegangen.
Ergebnis: Bipolar Typ2, Burnout (hatte ich überhaupt nicht am Schirm. Tendenzen zu Zwang, Paranoia und Borderline.

Bin jetzt wieder bei einem Psychiater in Behandlung und hab mit Psychotherapie begonnen.
Hab Medikamente bekommen, wobei sich die Einstellung eher schwierig gestaltet.
Aktuell hab ich 300mg Bupropion.
Das vertrage ich sehr gut. Ich hab aber echt keine Ahnung ob das überhaupt wirkt.
Zusätzlich nehme ich 400mg Lyrica am Abend und aktuell 50mg Quetiapin.
Hatte vor kurzem einen echt schlimmen Streit mit meiner Frau (da bei Interesse meinen anderen Beitrag lesen) seither funktioniert das mit dem schlafen nicht mehr wirklich. Komme mit der Medikationen auf ca 3-4h Schlaf.
Seit 2 Tagen hab ich das Problem, dass ich nicht einschlafen kann. Hab dann 1x Psychopax und gestern Xanors genommen um einschlafen zu können. Hab damit wenigstens ca 5h geschlafen.

Soviel mal zu mir
LG Marcel

25.04.2020 13:23 • #61


Bella72
@Marcel1981

sorry dass ich Dir noch nicht geschrieben habe aber ich hatte gerade selbst eine schlechte Phase. Wie geht es Dir mit der Diagnose Bipolar? Was hier wirklich schwieriger ist als bei manch anderer Erkrankgung ist die Einstellung der Medikamente, weil wir eben beide Seiten der Medaille haben. Es kann dauern, bis man die richtige Kombi findet und manchmal muss man auch was ändern. Ich nehme jetzt seit 1,5 Jahren Lithium und bin eigentlich ganz zufrieden. Kombiniert mit Venlafaxin und Lamotrigin. Quetiapin konnte ich nicht nehmen, weil es ich so müde gemacht hat.
Bringt die Psychotherapie etwas?
Kannst Du wieder besser schlafen?
Deinen Betrag zum Streit mit Deiner Frau muss ich erst noch lesen.
Viele Grüße

12.05.2020 09:03 • x 1 #62


A


Hallo Bella72,

Ich bin bipolar - suche Gleichgesinnte und Austausch

x 3#3


I
Hallo...
Ich schreib einfach Mal hier...da ich vor kurzer Zeit, die Diagnose bipolar herausstellte.
Seit 1996, ein paar Wochen noch der Geburt meiner Tochter, bekam ich eine sehr schwere Depression...keiner half mir. Ich zu so vielen Ärzten gegangen niemand nahm mich für voll. Endete in der Notaufnahme. Konnte Grad noch gerettet werden.
Und wurde in die Psychiatrie gesteckt. Der Horror meines Lebens, da waren nur Verrückte..
In meinen Augen. Gehörte ich jetzt auch dazu ? Irgendwann würde ich entlassen. Meine Freundin nahm mich auf, ich hätte das wieder getan. Meine Freundin hat mich 24 Sünden bewacht, beim aufs Klo gehen, duschen...solange bis wir einen Arzt gefunden hatten, der mir endlich sagen könnte, was mit mir los war.
Allerdings war das nur der Anfang. Seitdem hatte ich, wie aus dem Nichts immer wieder sehr schwere Depressionen. Therapien folgten..und KH Aufenthalte,
Es folgten noch zwei Suizid Versuche.

Das merkwürdige war...innerhalb von Sekunden, egal schwer die Depri war, Knopfdruck...ich war wie ausgewechselt, nichts zu spüren von einer Depression. Mir ging es blendet.
Das zog sich über Jahre hin. Behandelt nur Auf Depressionen.
Eine Depri hatte ich, wo das nicht passierte und ich mich rauskàmpfen musste.
Daraus wurde jedes Jahr mindest eine Depression.
Ich lehnte jede Hilfe ab..weil ich ja voll da war, und mich so super fühlte..
Alles war im Grünen...nur das ich oft ziemlich aggressiv war. So das ich meinem Chef, nach einer Streiterei, mit Dosenerbsen bewarf (Lebensmittelhandel).
Zum Glück wurde von einer Anzeige abgesehen...ich wurde so oft aus Arbeitsstellen geworfen, schneller als ich überhaupt drin war. Hab ich alles für normal gehalten...konnte nie meine Klappe halten.
Mir ging's gut...ich schaffe alles.
Bis die Depri wieder kam, und zwar rasend schnell. Innerhalb von 2-3 Tagen, ja war schwer depressiv.
Die letzte 8 Monate..wie ich das überlebt habe, weiß ich nicht.
Und plötzlich legte sich der Schalter wieder um.
Diesmal bemerkte ich das so heftig..mein Sohn stand neben mir, und war völlig irritiert. Wie ein neuer Mensch. Fantastisch.

Nur schlief ich, entweder gar nicht. Vom 30.06. bis heute 2 Stunden..das machte mich stutzig. Auch beim lesen, im Depriforum, konnte ich nichts derartiges finden.
Nun weiß ich, das es switchen heißt..bipolar.
Dieses Mal, sind die Symptome deutlich ausgeprägter.
Jedes Jahr hat mein Bruder mich mit Geld aus der sch. geholfen, da ich irgendwie immer Schulden machte...etc.etc. ich hab keine Ahnung wie. Fragen, von meiner Familie, diesbezüglich konnte nicht beantworten.
Jedenfalls habe ich tolle Ideen, was ich auch umsetzen will, egal welche Konsequenzen das nach sich zieht.
Meine Ärztin hat das nicht bemerkt, nur einmal meinte sie, ich hätte hypomane Züge, was eher harmlos ist.
Hab ich nicht für voll genommen...in meiner Euphorie..
Nun werde ich anderes behandelt. Mirtazapin wurde sofort abgesetzt, ich bin jetzt auf 100mg Lamotrigin...und werde engmaschig betreut.
Ich war erstmall baff...und habe Angst vor einer richtigen Psychose. Ein Freund hatte Dro.induzierte Psychosen und das kann ich meiner Familie nicht antun. Davor hab ich Angst die Kontrolle zu verlieren.
Habt ihr das auch mit den switchen ? Das ist so unheimlich, wenn man das weiß.

Das war lang, aber soviel rede ich zur Zeit auch...Bis ich nicht mehr weiß, um was es was es sich eigentlich handelte.

Liebe Grüße von
Iso

13.07.2020 13:24 • x 2 #63


I
Wie lange kann eine Manie dauern ?
Mit mir geht's erst schlecht wenn die Depri kommt....
Wie bemerke ich einen 'Normal- Zustand ?Hmm... Ich weiß es einfach nicht.
Kann das sein, das man nur in zwei Extremen lebt ?

13.07.2020 23:07 • x 1 #64


Bella72
@iso,

vielen lieben erstmal für Deine offenen Worte und Einblicke in Dein Leben.

So wie ich das lese, könnte es sein, dass Du eine Bipolar I Störung hast. Die zeichnet sich durch ausgeprägte Manien und Depressionen aus. So wie Du Dein Verhalten beschreibst, hast Du ausgeprägte Manien (Aggression, wenig oder kein Schlaf, viel reden, schnelle Gedanken usw. Wie lange dauern Deine Depressionen und was sind da die Hauptbeschwerden? Gibt es in Deiner Familie Menschen mit psychischen Erkrankungen? Gibt es Auslöser für die Depressionen und Manien oder kommen sie einfach so?

Ich bin Bipolar II und habe den Schwerpunkt auf Depression (ich wurde auch jahrelang nur darauf behandelt). Bei mir switcht es auch sehr schnell. Vor allem aus der Depression in die Hypomanie. Da habe ich schon völlig erstaunte Ärzte und Mitpatienten erlebt, die gar nicht glauben konnten, dass ich so schnell aus der tiefen Depression raus kam. Ich wache morgens auf und der Nebel und die Qualen sind einfach weg- ein UNGLAUBLLICH schönes Gefühl, eine Befreiung ohne Ende.
Zitat:
Wie bemerke ich einen 'Normal- Zustand ?Hmm... Ich weiß es einfach nicht.
Kann das sein, das man nur in zwei Extremen lebt

Ich denke schon, dass es auch Verläufe der Krankheit gibt, wo man nur zwischen Hoch und Tief pendelt und nicht mehr in den Normalzustand kommt, vor allem wenn die Medikamente nicht stimmen. Es gibt einige ganz gute Bücher, Fach-wie Lebensgeschichten zum Thema Bipolar, ich kann Dir gerne ein paar Titel empfehlen wenn Du magst.

Bei mir kommt auch die Depression relativ schnell. Allerdings habe ich mittlerweile ein ganz gutes Frühwarnsystem erarbeitet, das mich schon ein paar mal vor einer schweren Depri bewahrt hat. Ich habe eine sehr gute Psychiaterin und habe Jahrelang Therapie gemacht. Ich war auch schon in der Psychiatrie und dort konnte mir gut geholfen werden. Diese Krankheit begleitet einen leider ein Leben lang und man sollte nie die Medis absetzen. Das musste ich schmerzhaft lernen. Seit gut einem Jahr nehme ich jetzt Lithium, was ja das wirksamste Medikament bei Bipolar sein soll und ich habe den Eindruck, dass es wirklich hilft. Zusätzlich habe ich noch Venlafaxin und Lamotrigin. Aber langfristig soll nur noch Lithium bleiben.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Fragen beantworten - frag einfach weiter!
Liebe Grüße von Bella

15.07.2020 10:55 • x 1 #65


I
@bella...
sorry, das ich soo spät antworte. Ich musste damit erstmal klar kommen. Für mich war das ein Schock, gleichzeitig war ich irgendwie erleichtert...es erklärt so vieles.
Ich habe auch zur Ärztin gesagt, das es bei mir anders ist...die Depression, innerhalb von 2-3 Tagen schwerst depressiv...auch ohne Grund. Mir ist aber aufgefallen, das meine 1. und 2. Depression, nach der Geburt meiner Tochter und in der Schwangerschaft meines Sohnes auftraten. Das hatte aber auch ausschlaggebene Gründe.

Seit der 1. Depri, die mit einem von insgesamt drei Suizidversuchen endete...von einer Minute auf die andere, ein neuer Mensch. Ich konnte noch nicht Mal verstehen, das ich das zugelassen habe. Mein Baby, war zwischenzeitlich bei der Oma. Ich konnte kaum das Kind versorgen, hatte keine Gefühle mehr wie abgespalten. Ich konnte mich nicht wehren...egal wie ich mich angestrengt hab.

Jedes Mal waren die Depri's schwer..und jedesmal, kippte es in Sekunden ins Gegenteil...hab da keinen Zusammenhang gesehen.
Ich war immer euphorisch...und habe viel gemacht und getan..war gut drauf...bis zur nächsten Depression....und wieder von vorne...später auch ohne erkennbaren Grund
Therapien, KH Aufenthalte, brachten mir nicht viel, da ich aus der Depri ganz anders raus kam, als die anderen...da war ich einfach so wieder gesund... ist auch niemanden aufgefallen, obwohl ich das jedem Arzt mitteilte.
Da ist niemand drauf eingegangen
.
Bei meiner Ärztin bin ich seit 14 Jahren und der ist auch nichts aufgefallen ?!
Wären jetzt nicht die anderen Syntome aufgetreten und mein Schlaf wäre soweit ok gewesen, hätte ich gedacht normal
Allesdings war dieser Switch diesmal sehr deutlich spürbar...alles weg, auf einen Schlag...von Null auf 100 ein anderer Mensch..wie unheimlich, jetzt, wo ich das weiß.
Eine schwere Depression, bekam ich auch unter Medikamenten. Da war ja alles zu spät.
Medis hab ich auch einfach abgesetzt, warum soll ich das alles schlucken, wenn's mir nicht hilft ?! Ich fühle mich toll..und gesund.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich alles beantwortet hab.
Liebe Grüße von
Iso

20.07.2020 22:52 • #66


Bella72
@iso,
Guten Morgen,

ich bin erstaunt, dass Deine Ärzte und auch in der Klinik Deine Erkrankung nicht erkannt haben. Du zeigst doch typische Symptome .

Das heißt, Du nimmst aktuell keine Medis? Was ist denn die Diagnose Deiner Ärzte? Bei mir fing es mit den Depressionen mit 27 Jahren schon an. Vor und nach der Geburt war ganz ganz schlimm. Ich konnte mich die ersten Wochen nach der Geburt auch gar nicht um meinen Sohn kümmern. Und dann innerhalb von Tagen, konnte ich alles machen. So wie Du. Da war das Umfeld auch erstmal überfordert. Eine verrückte Krankheit. Aber seien wir dankbar, dass wir immer wieder aus diesen schlimmen Depressionen raus kommen. Da gibt es auch andere Fälle....

Ich muss Dir leider sagen, dass es nicht schlau ist, keine Medis bei der Krankheit zu nehmen. Das Absetzen führte bei mir immer früher oder später zu schwersten Depressionen.
Vielleicht solltest Du mal Kontakt zu Fachleuten aufnehmen. In München gibt es beispielsweise eine Fachstation für Bipolar
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Ins...index.html

Die hat auch in anderen Städten Stützpunkte. Das sind Ärzte und Psychologen, die sich auf diese Erkrankung spezialisiert haben und auch wissenschaftlich arbeiten. Vielleicht wäre das was für Dich. Denn diese Erkrankung ist wirklich gefährlich, kann ich Dir nur aus Erfahrung versichern. Und Dein Leben wäre sicher angenehmer wenn Du stabiler wärst. Es ist nicht einfach, die richtigen Medikamente zu finden aber wenn man gut eingestellt ist, kann man es wirklich gut sein. Lass Dich doch einfach mal beraten.
Hast Du Verständnis in Deinem Umfeld? Für Angehörige ist die Krankheit auch extrem anstrengend. Gerade die starken Schwankungen belasten und kosten viel Kraft. Im Grunde haben sie es ja mit 2 verschiedenen Personen zu tun. Wenn man nichts oder wenig über die Krankheit weiß, kann man es im Grunde nicht nachvollziehen. Und das führt natürlich zu Problemen und kann wiederum Dir schaden. Deswegen ist es sehr wichtig, sich über die Krankheit zu informieren. Ganz toll ist das Buch Bipolar, Leben mit extremen Emotionen von Eberhard J. Wormer, da ist die Störung sehr anschaulich beschrieben. Es ist von 2002 und nicht so leicht zu bekommen aber vielleicht bei eBay oder amazon,

Liebe Grüße von Bella

21.07.2020 09:03 • #67


I
@bella...
Hallchen...ich nehme derzeit Medikamente.
Wird halt ausprobiert.
Vorher Mirtazapin, wurde sofort abgesetzt...
Lamotrigin wurde schon eingeschlichen. Ab Freitag bin ich bei 150 mg.
Einige Bücher werde ich mir sicherlich zulegen..
Nur mein großer Sohn...sagte mir immer das ich Höhenflüge habe. Ich will dann alles auf einmal. Gebe viel Geld aus...das bekomme ich schon wieder rein...was nicht stimmt.
Ich will nen neuen Job suchen oder habe tolle Geschäftsideen...Irgendwie verstricke ich mich so, dass Schulden übrig bleiben.
Generell habe ich gute Ideen..zum Beispiell in der Wohnung...wo ich das jetzt aber weiß, nehme ich das was ich habe oder schon ewig machen wollte u kaufe nur Kleinkram..trotzdem hab ich zuviel ausgegeben...zum Glück fällt es mir oft noch auf....
In der Depression ist es genau umgekehrt. Ich verspreche diese oder jenes nicht mehr zutun. .wieder ne Therapie mache.
Ich will dann kein Geld ausgeben, habe regelrecht Verarmungswahn. Ich ziehe auch Klamotten an, die sonst gar nicht tragen würde, Falls ich überhaupt raus gehe..oder muss. Alles ist anders, ich spreche auch anders... drücke mich anders aus.
So unheimlich...alles

21.07.2020 12:34 • #68


Bella72
Dann ist gut! Medis sind echt wichtig. Frag doch mal nach dem Lithium

genauso ist, bei mir auch, 2 verschiedene Personen. Ich gebe auch viel Geld aus, rauche und trinke viel, bin ständig aufgedreht, alles geht mir zu langsam, wie so ein Rad, das in meiner Brust läuft und in der Depression schminke ich mich nicht mehr, habe auch Verarmungsängste oder dass ich meinen Job verliere, spreche anders, sehe anders aus.. ganz genau so

21.07.2020 12:58 • #69


I
@Bella72
Ich sehe auch anders aus..abgemagert...ein Gesicht ohne Emotionen.
Sogar die Haare sind in Mitleidenschaft gezogen...nicht schminken, kein Nagellack.
Ich rede anders...wenn ich überhaupt rede.
Sogar zu meinen Katzen verliere ich den Bezug...zu meinen Kindern, Freunden..ziehe mich vollkommen zurück...eine Person nervt mich besonders komm da hin...hier hin. Steht einfach vor meiner Tür...schickt mir ständig Post...Selbsthilfegruppe...diese Therapie, jene Therapie.
Die sieht nicht ich dazu überhaupt nicht in der Lage bin....sondern, damit beschäftigt bin, mir nichts an zutun...jeden verdammten Tag.
Dann schnippt irgendwann der Finger, alles wie weggeblasen...unfassbar

23.07.2020 13:05 • #70


I
Achso..
Lithium hatte ich schon als Verstärker.
Vertrage ich nicht...hab überall Schwellungen .besonders stark im Gesicht, sogar die Zunge war angeschwollen...würde sofort abgesetzt

23.07.2020 13:14 • #71


Bella72
oje, das hört sich nicht gut an! Schade aber Lamotrigin ist auch sehr wirksam

23.07.2020 14:51 • #72


Bella72
@Iso ,

ja aber diese Person will wahrscheinlich auch einfach nur helfen. Wie geht es Dir aktuell?

23.07.2020 14:52 • #73


I
@Bella72
Hallöchen....
Mir geht es sehr gut. Bin etwas ruhiger und nicht mehr so unsortiert.
Gedanken sind noch viele im Kopf...nur nicht so rasend.
Und...seit 3 Nächten schlafe ich zwischen 5 - 7 Stunden.
Allerdings will ich alles auf einmal...und zwar die Wohnung weiter renovieren.. Möbel aufbauen etc.etc...am besten vorgestern..
Kein unnötiges Geld ausgeben, fällt mir sehr schwer...aber es klappt, wenn ich mir dessen bewußt wird....Medikamente vertrage ich bisher sehr gut. KEINE Nebenwirkungen...das kenne ich nun gar nicht..aber super ^^
Liebe Grüße von
Iso

28.07.2020 16:54 • #74


Bella72
@Iso

Mensch, das hört sich ja richtig gut an!
Ich merke, dass Du Dich gut beobachtest. Das habe ich mir auch antrainiert. Und das ist wirklich ganz wichtig bei der Krankheit. Das Lamotrigin ist gut verträglich. Habe ich auch jahrelang genommen und nehme noch immer eine kleine Dosis. Wäre doch super, wenn es Dich stabil halten kann. Ich drücke Dir die Daumen.

Ich bin zur Zeit auch ein bisschen drüber. Aber besser so als drunter gell nur heißt es hier auch aufpassen. Auf Dauer zu wenig Schlaf, Zuviel Aktivität und Alk. sind gefährlich.

Ich wünsche Dir ein wunderschönes Sommerwochenende

31.07.2020 11:13 • #75


E
Wenn ich euch hier so lese . .

finde ich mich in vielem wieder. Aber Thema war das noch nie. Und ich bin ja in den letzten 20 Jahren durchaus einigen Therapeuten und Psychiatern mehr als nur über den Weg gelaufen.


Ich lese einfach mal weiter mit!

Danke für den Thread!

31.07.2020 11:43 • x 2 #76


Bella72
@ClaraFall

ich denke, dass viele Mischformen von psychischen Erkrankungen haben. Borderliner heißen ja genau deswegen so, weil man sie nicht in eine Schublade stecken kann.

Erzähl doch, wenn Du magst, in was Du dich wiederfindest. Und wie Du es erlebst. Würde mich freuen.

Einen schönen Sonntag!

02.08.2020 13:56 • #77


A
Zitat von Bella72:
Um es Euch leichter zu machen, hierzu Beiträge zu schreiben, erzähle ich vielleicht ein bisschen von mir. Ich habe die Krankheit seit 20 Jahren. Sie begann mit Depressionen und erst mit den Jahren kam die Diagnose bipolar. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf den Depressionen, die ...


Hallo Bella, ich bin das erste mal heute hier und finde mich in deinem Beitrag wieder.Noch fällt mir schwer, mich mit der Diagnose anzufreunden, aber es scheint wohl so zu sein.Schwere depressive Episoden (5- 8 Monate) und dann kommt eine Phase der Hypomanie ( 8-9 Monate) Bin gerade auf Mirtazapin.Würde gern mehr über deine Erfahrungen mit Lithium wissen.Was macht es mit dir? Kann es die Depression lindern, aufhellen oder hält es die Manie in erträglichen Maße? Eigentlich liebe ich die manischen Phasen, zumal sie nicht so sind, dass ich Haus und Hof verzocke und nach den harten Downs sehr willkommen von mir angenommen werden.Die harten Abstürze sind jedoch zu krass.Und ich suche sehr, etwas zu finden, was mich stabiler sein lässt. Für meine Kinder, für die es extrem herausfordernd ist.
Danke dir schon jetzt sehr für deine Antwort und wünsche dir eine entspannte Nacht.

13.02.2021 23:59 • #78


Bella72
Liebe Annemarieblau,

das hört sich wirklich sehr ähnlich zu meinem Verlauf an. Wobei meine Hypomanien nicht so lange dauern. Mirtazapin habe ich auch lange genommen. Ist super zum Schlafen, macht aber Heißhunger auf Süßes und somit Gewichtszunahme.
Ich habe mich - warum auch immer- jahrelang gegen Lithium gewehrt. Einige Mitpatienten haben erzählt, dass es schlimme Nebenwirkungen hätte. Bei Vielen löst es offenbar Zittern aus und Gewichtszunahme. Ich habe mich aber 2019 endlich drauf eingelassen und scheine ein Responder zu sein. Das heißt, ich vertrage es gut und es hält mich stabil. Es hätte mir vielleicht auch meinen schlimmen Suizidversuch 2016 erspart- aber gut. Das ist Vergangenheit. Bei Bipolar ist es DAS Mittel der Wahl. Ich bin auch Bipolar 2. Probier es aus. Vielleicht sprichst Du auch drauf an. Wie alt sind Deine Kinder? Ich führe ein fast normales Leben . Ich arbeite 25 Stunden, mache meine ganzen Therapien (ich bin ja behindert seit 2016), versorge meinen Sohn mit 8 Jahren, tue alles im Haushalt was ich kann und genieße mein Leben).
Wie geht Dein Partner damit um? Hast Du Unterstützung? 5-8 Monate Depression ist heftig. Vielleicht wäre das Lithium wirklich was für Dich.
Alles Liebe von Isabella

15.02.2021 16:05 • #79


A


Hallo Bella72,

x 4#20


Bella72
Hallo,

eine Frage: wer von Euch Bipolaren hat Suchtprobleme? Ich denke, dass es ein sehr typisches Symptom der Erkrankung ist. Würde mich über Infos freuen!
Liebe Grüße

01.03.2021 22:00 • #80

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