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Ich bin nur eine Pseudo-Patentante

blossom79
Hey,

ich bin ja praktisch eine Pseudo-Patentante vom Kind meiner Grosscousine.
Mein Patenkind ist jetzt 4 Jahre alt.
Ich hab noch nie was alleine mit ihr gemacht!
Wenn, dann nur als Babysitter wenn die Mutter eine Reitstunde hatte. Das dauert dann ne Stunde maximal. Wobei ich dann immer im Stall das Kind beaufsichtigt habe.

Ich komme mir doof vor - hätte ich einfordern sollen, dass ich das Kind auch mal alleine bei mir zu Hause habe für z.B. einen Nachmittag?

06.12.2022 15:49 • x 1 #1


M
Hallo blossom

Zitat von blossom79:
hätte ich einfordern sollen, dass ich das Kind auch mal alleine bei mir zu Hause habe für z.B. einen Nachmittag?

Einfordern finde ich schwierig aber hast du es den einmal angeboten ?
Habt ihr bevor du Patentante wurdest einmal besprochen was die Eltern von dir möchten ?
Möchten sie jemanden der begleitet oder jemanden der auf dem Papier steht. ?
Mit welchen Vorstellungen hast du die Patenschaft angenommen ?

Ich bin seit kurzem auch Patentante und seit zwei Jahren Oma .
Ich erlebe es so, man kann den Kontakt nicht fordern sich nur freuen wenn es klappt.
Manchmal ist es so das die Eltern einen nicht überfordern wollen wenn sie wissen das du nicht fit bist,
oder es nicht als selbstverständlich nehmen wollen das man hüttet

Da hilft nur das Gespräch.

Und dann ist da noch ein kleiner Zwerg der Signal gibt was er oder sie möchte.
Bis vor ein paar Wochen lehnte meine Enkelin jegliche Fremdbetreuung ab.

Erst seit Anfang Oktober kommt Oma auch oder sie will zur Oma fahren .

Sucht das Kind den Kontakt ?
Die Tochter meiner Freundin fordert mit ihren jetzt drei Jahren regelmäßig M anrufen und am Bahnhof abholen.
Dann kommt die Nachricht L hat in der Kita erzählt M kommt

Ich würde mit den Eltern sprechen aber nichts fordern.
Das ist das was mir spontan dazu einfällt.

06.12.2022 16:33 • x 5 #2


A


Hallo blossom79,

Ich bin nur eine Pseudo-Patentante

x 3#3


Schlüsselkind
Genau gerade mein Thema! (hab ich sogar vorhin mit meiner Psychotherapeutin besprochen.) Bin nämlich auch Patentante, scheine meine Aufgabe aber irgendwie ernster zu nehmen als die Eltern und finde das sehr schade. Mein Patenkind ist auch 4 Jahre alt.

Habe folgendes getan (mein Patenkind lebt sehr weit weg), regelmäßigen Kontakt per Videcall vorgeschlagen (mit Termin, bei uns ist es zwei Monate, da die Eltern das regelmäßiger zeitlich nicht schaffen). Ich sende zwischendurch auch Post, da das Patenkind sehr gerne Briefe und Karten erhält. Treffen ist natürlich persönlicher und schöner, aber bei uns schlecht umsetzbar.

Mich hat das auch lange beschäftigt, wie ich mich einbringen kann (und dann unzufrieden gestimmt, weil es von den Eltern aus nicht funktionierte) und dann habe ich ihnen eine Nachricht gesendet, dass ich mich gerne mehr einbringen möchte (mit zeitlichem Vorschlag) und wie wir das gemeinsam zukünftig handhaben können, damit beide damit zufrieden sind. (Naja, läuft nachwievor schleppend ihrerseits. K. A. warum man das dann so offiziell macht mit dem Amt. Sie hatten von Anfang an arg wenig Vorstellungen, aber eine gewisse Regelmäßigkeit im Kontakt mit dem Kind halte ich von Nöten, sonst macht es keinen Sinn.)

Wäre jetzt so mein Tipp an Dich, einfach mal Nachricht an die Eltern zu senden, letztendlich ist ja die Frage, ob für die Eltern umsetzbar und in Ordnung. Wenn sie dem zustimmen, kannst Du das ja regelmäßiger tun (so wie Du es dann für Dich schaffst). Finde es schön, dass Du Dich da sehr einbringst/Gedanken machst und bei örtlicher Nähe, würde ich auch Treffen bevorzugen.

06.12.2022 16:35 • x 5 #3


blossom79
Hallo ihr beiden!

Eure Erfahrungen und Antworten sind sehr hilfreich!
Auf dem Papier kann ich gar keine Patentante sein, da ich keiner Konfession angehöre. Leider wurde der Zwerg bisher auch nicht getauft (was die Eltern aber eigentlich anfangs geplant hatten).
Besprochen wurde im Vorfeld auch nichts. Ich wurde nur gefragt, ob ich Patentante sein möchte.
Der Zwerg liebt mich irgendwie abgöttisch, sie scheint andauernd nach mir zu fragen. Liegt wohl daran, dass ich ganz viel mit dem Zwerg spiele, wenn ich dort bin. Aber ich bin immer nur dort.
Anfangs hat mein Partner ab und zu versucht, Tipps zu geben (gerade als Zähne kamen oder wenn es um Bauchweh und so ging-mein Partner hat 2 Kinder). Aber meine Cousine war für jegliche Tipps nicht empfänglich! Auch nicht wenn es um das Thema Ernährung und Zuckerkonsum geht! Oder Töpfchentraining.
Sprich: Gute Ratschläge am besten runterschlucken. Kind 2-3 Stunden beschäftigen und dann wieder verschwinden.

Ich find das total doof-dass ich den Mund halten soll und nur tun soll, was Kind will. So habe ich mir eine Patenschaft nicht vorgestellt. Gerne wär ich mal mit dem Zwerg nen Nachmittag ins Spassbad gegangen-da gibt es ein ganz tolles Babybecken! Aber ohne die Mutter-keine Chance.

06.12.2022 17:12 • x 2 #4


Schlüsselkind
Zitat von blossom79:
Leider wurde der Zwerg bisher auch nicht getauft (was die Eltern aber eigentlich anfangs geplant hatten).


Ist bei mir auch so, kann das Kind vielleicht später mal selbst entscheiden, ob Taufe ja oder nein.

Zitat von blossom79:
Besprochen wurde im Vorfeld auch nichts. Ich wurde nur gefragt, ob ich Patentante sein möchte.


Auch bei mir so, die Aufgabenbereiche können sich ja noch entwickeln. Vielleicht mögen es die Eltern aber auch so wie es gerade ist und Du wächst da mit den Jahren auch immer mehr in die Rolle der lieben Tante, zu dem das Kind dann immer kommen kann, wenn es jemanden braucht. Ist doch schön.

Zitat von blossom79:
Sprich: Gute Ratschläge am besten runterschlucken.


Kann da nur für mich sprechen, aber Erziehungstipps gebe ich grundsätzlich nicht. Kommt sicherlich auch darauf an, wie die Eltern einen Tipp annehmen oder es wohlmöglich sogar als Kritik auffassen. Eine andere Freundin, die zwei kleine Kinder hat, fragt mich ab und zu tatsächlich auch mal um Rat, wie sie da mit den Kindern in Situationen umgehen kann, dann sage ich ihr auch gerne etwas zu. Ansonsten sehe ich das aber nicht als meine Aufgabe.

Zitat von blossom79:
Gerne wär ich mal mit dem Zwerg nen Nachmittag ins Spassbad gegangen-da gibt es ein ganz tolles Babybecken! Aber ohne die Mutter-keine Chance.


Vielleicht spielt das Alter des Kindes hier noch eine Rolle? Das kann sich ja mit älterwerden des Kindes noch ändern.

Ansonsten kannst Du ja mal nachfragen, warum es so ist, dass Du das für dich als bearbeitet aus dem Kopf hast?

Mit dem älterwerden des Kindes ist vieles was Aktivitäten angeht, bestimmt auch einfacher und nicht mehr so aufwendig zu handhaben für die Eltern. Und je nachdem, ob es das erste Kind für die beiden ist, spielen vielleicht noch Unsicherheiten oder Ängste eine Rolle.

06.12.2022 17:53 • x 1 #5


M
Zitat von blossom79:
Ich find das total doof-dass ich den Mund halten soll und nur tun soll, was Kind will. So habe ich mir eine Patenschaft nicht vorgestellt.

Ich würde es mit den Eltern besprechen . Frag nach was sie möchten und übernehme nicht die Erziehung des Kindes durch gute Ratschläge. Sorry wenn sich das hart anhört aber gerade beim ersten Kind lässt man sich uU nicht gern reinreden.

Du brauchst auch nicht nur zu tun was das Kind will die möchten sich ausprobieren und suchen ihre Grenzen.
Meine Enkelin weiß Zb das es bei mir nur ein paar Kekse im Schüsselchen gibt während sie Zuhause schon mal mit der Keks Tüte durch die Wohnung zieht. Das klappt gut .
Es gibt auch bei meinen Freunden klare Grenzen was ich mit mir machen lasse von der Kleinen und was nicht und das funktioniert auch. und das ist nicht immer identisch mit dem was mit den Eltern passiert.

Ich habe lernen dürfen Luft holen durchatmen , abwarten ob die Frage nach Hilfe kommt.
Wenn ich etwas neues probieren möchte Eltern fragen, Kind fragen und dann machen oder auch nicht. Anders geht es in meinen Augen nicht und nicht enttäuscht sein wenn es nicht klappt. Das ist nicht immer einfach aber man kann es lernen
ich helfe mir dann schon mal damit das ich mir denke Deine Zeit kommt noch

Auch ich bin konfessionslos und die Patenschaft habe ich nur übernommen da ich wusste das meine Freunde identische Vorstellungen und Werte haben wie ich, ohne ständig der gleichen Meinung zu sein.

Zitat von blossom79:
So habe ich mir eine Patenschaft nicht vorgestellt.


Wie hast du dir das den vorgestellt ?

06.12.2022 18:03 • x 4 #6


blossom79
Ihr habt recht, der Zwerg ist das erste Kind und wahrscheinlich haben die Eltern (besonders die Mutter) ziemliche Ängste. Sie ist schon ne Glucke…
Erziehungsratschläge möchte ich ja nicht einmal geben! Nur mal erwähnen, dass ich etwas nicht so gut finde oder wie ich es machen würde - eine andere Sichtweise erwähnen.

Ich zeige dem Zwerg schon auch Grenzen- und ich sage ihr auch, wenn ich was nicht toll finde (wenn sie z.B. ausrastet und die Legos rum schmeißt).

Ich hatte mir anfangs auch überlegt, mir einen Kindersitz fürs Auto zu besorgen-gebraucht natürlich. Gott sei Dank hab ich mir das Geld gespart.

Ich frag mal (wenn ich den Mut dafür habe) was sich meine Cousine unter einer Patentante so vorstellt. Könnte aber noch dauern

06.12.2022 18:28 • x 2 #7


B
Ich denke das Konzept der Patentante ist christlich und fußt auf keiner rechtlichen Grundlage. Daher ist ein hey als Patentante sehe ich das so und so und ich würde euch herzlich gern anbieten Mal nen Nachmittag auf das Kind aufzupassen. Wie seht ihr das? Wär das das? wohl die beste Wahl.

13.12.2022 11:12 • x 1 #8