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Ich bin wieder hier- oder doch nicht?

W
Hallo!
Seit Ende April habe ich mich nicht mehr gemeldet, weil es mir sehr schlecht ging. Im Mai bis
Anfang Juni hatte ich auf der Arbeit sehr viel zu tun und habe mehrere Großveranstaltungen mit letzter Kraft geschafft.
Danach war ich eine Woche an der Ostsee,
Trigger

hier wollte ich meinem Leben ein Ende setzen, ich hatte das so gewählt, weil mich dann keiner vermissen würde. Leider hatte ich mich bei der Soziotherapeutin verplappert und der sozial psychiatrische Dienst wurde eingeschaltet. Der wies mich in die Klinik ein, gab mir aber die Erlaubnis noch in Urlaub zu fahren, natürlich mit dem Versprechen, mir nichts anzutun und mich regelmäßig zu melden.

. Der Urlaub war absolut keine Erholung, immer wieder tauchten die S. . Gedanken auf.
von Mitte Juni bis zum 3. August war ich dann in der Klinik.
In dieser Zeit habe ich während eines Belastungswochenendes auch einen. Versuch begangen.
Ich bekam eine Verwarnung, durfte aber in der Klinik bleiben.
die ganze Zeit war es ein harter Kampf.
Ein Argument war: Sie haben doch unterschrieben, dass sie sich nichts antun, also verschwenden Sie keinen Gedanken daran. Das ist wie mit dem rosa Elefanten.
und das andere Argument: es ist halt ein Symptom der Depression.
Seit einer Woche bin ich jetzt wieder zu Hause. Hier habe ich dann auch erfahren, dass ich ausgesteuert bin und nicht mehr krankenversichert. Ich war jetzt bei der Agentur für Arbeit und habe diese Arbeitslosigkeit bei Arbeitsunfähigkeit (Nahtlosigkeits. ) beantragt. Da gilt es dann auch noch etliche Formulare usw. auszufüllen- damit fühl ich mich total überfordert.
Mein Fazit: ich fühl mich so, wie Ende Mai - ich kann nicht mehr.
wozu

11.08.2023 19:36 • x 10 #1


Lost111
Liebe @wozu ,

schön, dich wieder hier zu lesen!
Es tut mir leid, dass es dir nicht einmal ein bisschen besser geht.
Was mir dazu gerade noch einfällt: käme die Einrichtung einer rechtlichen Betreuung für dich in Frage?
Dann hättest du Unterstützung in allen Angelegenheiten, die dir schwer fallen/überfordern oder was auch immer.
Ist aber auch nur eine Idee, die mir gerade kam.

LG Lost111

11.08.2023 20:42 • x 3 #2


A


Hallo wozu,

Ich bin wieder hier- oder doch nicht?

x 3#3


Bondgirl
Hallo,
es tut mir leid dass es dir so schlecht geht.
Ich habe mal so einen Vertrag bei einem Erstgespräch unterschrieben. Fand es aber irgendwie bescheuert. Wenn man nur noch einen Ausweg sieht, glaube ich nicht, dass ein Stück Papier da irgendwas bewirkt...

Hast du Freunde oder Familie, die dir beim Ausfüllen helfen können?

12.08.2023 09:25 • x 1 #3


Dys
Zitat von Bondgirl:
Ich habe mal so einen Vertrag bei einem Erstgespräch unterschrieben. Fand es aber irgendwie bescheuert. Wenn man nur noch einen Ausweg sieht, glaube ich nicht, dass ein Stück Papier da irgendwas bewirkt...

Natürlich hat so ein Vertrag, den ich auch schon unterzeichnet habe, vielleicht für mich eher eine moralische Bedeutung, wenn ich mich an ein Versprechen halten will. Tatsächlich gehts hier aber auch um eventuelle Regressansprüche von Hinterbliebenen gegenüber dem Therapeuten, also eher um eine rechtliche Absicherung allgemein. Und Auch um die Frage, ob gegebenenfalls eine Zwangseinweisung in eine geschlossene Psychiatrie von Nöten wäre oder gewesen wäre. Fest steht aber, ich selbst kann hinterher ja nicht mehr belangt werden, wenn ich den Vertrag gebrochen habe.

12.08.2023 10:48 • #4


Bondgirl
Für mich wäre es auch ein Unterschied, ob ich meiner Familie oder Freunden das Versprechen gebe oder einem bis dahin völlig Fremden, von dem ich nach dem Erstgespräch, trotz Versprechen sich zu melden, nie wieder was gehört habe.
Für mich war es letztes Jahr im Urlaub auch am schlimmsten. Man hatte so gehofft dort Erholung zu bekommen und wieder mal irgendwas schönes zu spüren. Aber irgendwie war da nur weiter diese Leere...
Hast du denn jetzt weiter Therapie? Tagesklinik oder ähnliches?

12.08.2023 14:13 • x 1 #5


W
Ich bin noch in der Soziotherapie und hoffe, dass die mir beim Ausfüllen der Formulare helfen.
In Therapie bin ich nicht mehr, aber auf der Suche. Das ist auch ein fast aussichtslosen Unterfangen, außerdem, falls ich jemanden finden sollte, kann ich das ja gar nicht bezahlen, weil ich ja nicht mehr krankenversichert bin.
Die Sache mit dem Unterschreiben des Vertrages: ich wollte auf gar keinen Fall in die Geschlossene, das wäre auch ne andere Klinik gewesen, deshalb habe ich das unterschrieben. Im Nachhinein und wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich absprachefähig war.
Die gesamte Klinikzeit war ein einziger Kampf und der ist noch nicht vorbei.

12.08.2023 21:06 • x 3 #6


W
Die letzten Nächte waren nicht gut. Ich bin schon ganz bewusst spät (ca.1.00 Uhr)
ins Bett gegangen, doch sobald ich darin liege, fängt das Gedankenkarussell an. Heute morgen habe ich bis nach 3.30 Uhr gebraucht um einzuschlafen.
Mein SVV ist wieder extrem geworden, eigentlich hätte ich das nähen lassen müssen.
Ich fühl mich wie eine Figur, die zwischen allen Stühlen sitzt und keine Ahnung hat, welcher Stuhl der richtige ist.
wozu

14.08.2023 15:32 • #7


W
Ich krieg mein Leben nicht mehr hin.
Fühle mich so wie vor Beginn der Klinik.
Kann ich noch was tun?

16.08.2023 19:12 • #8


Moosgrün
du kannst versuchen, die hoffnung nicht zu verlieren, dass es wieder besser wird
und du kannst schauen, ob es irgendwenn oder irgendetwas gibt, der/das dir halt und unterstützung gibt

16.08.2023 21:07 • x 1 #9


Greta
Zitat von wozu:
Seit einer Woche bin ich jetzt wieder zu Hause. Hier habe ich dann auch erfahren, dass ich ausgesteuert bin und nicht mehr krankenversichert. Ich war jetzt bei der Agentur für Arbeit und habe diese Arbeitslosigkeit bei Arbeitsunfähigkeit (Nahtlosigkeits. ) beantragt. Da gilt es dann auch noch etliche Formulare usw. auszufüllen- damit fühl ich mich total überfordert.

Zitat von wozu:
Das ist auch ein fast aussichtslosen Unterfangen, außerdem, falls ich jemanden finden sollte, kann ich das ja gar nicht bezahlen, weil ich ja nicht mehr krankenversichert bin.

Wieso bist du nicht mehr krankenversichert?
Ausgesteuert bedeutet lediglich, dass du kein Krankengeld mehr bekommst.
Krankenversichert bist du aber auch weiterhin. Die Beiträge zur Krankenversicherung übernimmt bei Arbeitslosigkeit (auch im Rahmen der Nahtlosigkeit) die Arbeitsagentur.
Hast du keinen Anspruch auf ALG1 ist das Jobcenter zuständig und du bekommst Bürgergeld. Auch dann werden deine Krankenversicherungsbeiträge übernommen.

17.08.2023 02:13 • x 3 #10


W
Ja, das mag wohl so sein. Ich bin auch dabei einen Antrag auf Arbeitslosengeld zu stellen. In mir herrschte Panik und eine meiner Urängste (total zu verarmen) kam wieder hoch.
Mir ist das aber alles zu viel, ich fühle mich überfordert. Es sind so viele Baustellen, an denen ich arbeiten muss. Das Wichtigste ist sicherlich dieser Antrag, dann ist da aber noch die Therapeutensuche, und auch noch ein Antrag auf eine Reha.
Aber ich habe keine Kraft mehr. Ich bin seit 2 Wochen zu Hause und fühle mich schlimmer als vor dem Klinikaufenthalt. Ich weiß nicht mehr weiter und sehne mich nach einem ewigen Zuhause.
LG
wozu

18.08.2023 23:49 • #11


Greta
Zitat von wozu:
Mir ist das aber alles zu viel, ich fühle mich überfordert

Es ist ja auch wirklich viel im Moment
Weißt du denn schon, ob man dir in der Soziotherapie bei den Anträgen helfen kann?

Ansonsten gibt es vielleicht Unterstützung in deinem privaten Umfeld?
Hast du vielleicht einen Partner... Kinder... Geschwister... Freunde... also irgendjemand, der zusammen mit dir die Anträge ausfüllen könnte?

In vielen Orten gibt es auch Vereine und Organisationen, die kostenlose Unterstützung bei Behördenangelegenheiten anbieten.
Und speziell beim Reha-Antrag kannst du zudem die Hilfe der Beratungsstellen der Rentenversicherung in Anspruch nehmen:
https://www.deutsche-rentenversicherung..._node.html

Wenn man so viele Baustellen gleichzeitig zu bearbeiten hat, ist es völlig normal, dass man sich überfordert fühlt.
Man sieht diese ganzen Aufgaben wie einen einzigen riesigen Berg vor sich und denkt, dass man das alles unmöglich schaffen kann. Man ist quasi schon vom Hingucken erschöpft; der Kopf macht dicht und nichts geht mehr.

Vielleicht gelingt es dir aber, diesen Riesenberg in kleinen Schritten zu erklimmen und dich dabei wirklich immer nur auf den momentanen Schritt zu konzentrieren.
Was ist das Wichtigste? Der Antrag auf Arbeitslosengeld, schreibst du.
Und du hast recht, denn das ALG sichert dir dein Einkommen und deine Krankenversicherung.

Also fang mit dem Antrag auf ALG an.
Schritt 1: Schnapp dir das Formularpaket.
Es gibt darin zwei Formulare, die du gar nicht selbst ausfüllen musst: die Arbeitsbescheinigung und die Bescheinigung über die Versicherungspflicht.
Die Arbeitsbescheinigung leitest du an deinen Arbeitgeber weiter.
Die Bescheinigung über die Versicherungspflicht schickst du deiner Krankenkasse.
So, nun bist du diese Sachen schon mal los.
Erster Schritt geschafft.
Das Paket ist jetzt schon etwas kleiner.

Schritt 2: Überlege dir, wer dir bei dem restlichen Formular helfen kann. Am einfachsten ist es sicher, wenn du bei der Soziotherapie nachfragst. Wenn die das dort nicht können, so können sie dir aber sicher zumindest eine Stelle nennen, an die du dich wenden kannst.

Schritt 3: Antrag mit der gefundenen Unterstützung ausfüllen

Schritt 4: ausgefüllten Antrag an die Arbeitsagentur schicken

Fertig!

Ja, ich weiß auch, dass sich das oft leichter schreibt als es tatsächlich ist; gerade, wenn es einem, so wie dir im Moment, überhaupt nicht gut geht.
Aber du kannst das schaffen. Schritt für Schritt.

Liebe Grüße
Greta

19.08.2023 05:23 • x 3 #12


Fritz
Hi wozu

Bedenke, der Weg zum Tiefpunkt ist sehr, sehr grausam! Anders geht es halt nicht!
Das ist mir schon klar. Doch, erst erst, wenn man ganz unten ist, wird es wieder anders!
Es geht wieder aufwärts. Gott sei Dank!
Gib nicht auf! Jeder, der depressiv ist, kann das nachfühlen!
Bei mir war es so!

Vermutlich kannst du das noch nicht spüren. Vielleicht denkst du, ich kann mir das beim Besten Willen nicht vorstellen. So ein Schmarrn!
Einen anderen Weg gibt es halt nicht.
So wird es auch bei dir sein. Geduld, Geduld, Geduld.
Halte durch!

So war es bei mir und das wünsche ich auch dir!
Meine Einstellung!

19.08.2023 09:49 • #13


Greta
Zitat von Fritz:
Bedenke, der Weg zum Tiefpunkt ist sehr, sehr grausam! Anders geht es halt nicht!


Wie tief soll es denn noch gehen für die Threaderstellerin?

Dieses Forum soll Mut machen und Unterstützung geben!

Zitat von Fritz:
Einen anderen Weg gibt es halt nicht.

Da muss ich widersprechen!
Es gibt viele Möglichkeiten, die helfen, dass der Weg durch und aus der Erkrankung kein grausamer wird. Man muss sie aber auch nutzen. Und das tut die Threaderstellerin ja gerade, in dem sie sich in einer Klinik hat behandeln lassen, nun in der Soziotherapie ist, einen Therapeuten für sich sucht und sich hier im Forum mitteilt.
Es ist gewiss ein schwerer Weg, aber grausam muss er keineswegs sein.
Zitat von Fritz:
Bei mir war es so!

Und bei jedem ist es anders

19.08.2023 10:24 • x 4 #14


A


Hallo wozu,

x 4#15


hlena
Genau!
Es geht immer weiter,nur anders!

19.08.2023 16:48 • #15

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