Ich esse zu wenig und mein Körper hat Hunger

Sarah
Hallo,

mir fällt es sehr schwer, in diesem Board zu schreiben - warum auch immer...

Ich denke nicht, dass ich schon eine ES entwickelt habe, aber ich befürchte mich inzwischen gefährlich nahe an eine Magersucht zu rutschen. Früher habe ich mich in die Arbeit gestürzt, wenn es mir schlecht ging. Diese Möglichkeit habe ich mir durch einen Jobwechsel selber genommen. Nun merke ich selber, dass wenn ich mal wieder ein Tief habe, viel zu wenig esse, meine Gedanken aber fast permanent ums Essen kreisen. Meine letzte schlechte Phase hat mich fast vier Kilo gekostet, was ich aber selber nicht gemerkt habe. Mir wurde das ganze erst bewusst, als mich jemand darauf angesprochen hat und ich danach mal auf die Waage gestiegen bin. Ich glaube so wenig wie zur Zeit habe ich noch nie gewogen und das der BMI erstmals unter zwanzig gerutscht ist macht mir Sorgen.

Zwischenzeitlich ging es mit dem Essen wieder besser, jetzt läuft es seit ein Paar Tagen nicht so gut. Ich merke zwar teilweise, dass ich Hunger habe und das mein Körper Energie braucht, aber dann zu essen fällt mir unglaublich schwer. Und wenn ich esse ist es meist - objektiv betrachtet - zu wenig. Aber es reicht, dass ich mich überfressen fühle. Ich habe glaube ich weitestgehend das Gefühl für eine normale Essensmenge verloren.

Ich gehe inzwischen jedem Morgen angespannt auf die Waage. Einerseits habe ich Angst davor, dass es zu wenig ist. Und gleichzeitig genauso viel Angst, dass es zu wenig ist.

Hat vielleicht jemand von euch einen Tipp, wie ich mich vor einem weiteren Abrutschen schützen kann? Ich habe während eines stat. Aufenthalts eng mit essgestörten zusammen gelebt und weiß, wie schwierig, anstrengend und ätzend eine Essstörung ist. Oder mache ich mir vielleicht zu viele Gedanken, und ich bin noch weit, weit von einer ES entfernt?

Nachdenkliche Grüße

Sarah

08.06.2011 18:01 • #1


A
Hallo Sarah,

ob du auf dem Weg in eine Essstörung bist, kannst nur du selbst beantworten. Es ist sehr schwer, so ehrlich zu sich zu sein. Dass du hier schreibst deutet zumindest darauf hin, dass du besorgt bist.

Gewichtsabnahme unter Depressionen, Stress oder anderen schwierigen Lebensumständen muss nicht zwangsläufig eine Essstörung ergeben. Wenn dein Gewicht und die Waage aber so stark an Bedeutung gewinnen, solltest du aufmerksam bleiben. Bist du derzeit noch in ambulanter Therapie? Ich kann dir nur empfehlen, dich anzuvertrauen. Als selbst Betroffene weiß ich, wie schwer es ist, aus einem Leben, das sich nur noch um Ernährung, Sport und Gewicht dreht, wieder auszubrechen. Und je länger man es gelebt hat, desto härter ist die Veränderung. Wenn du also die Möglichkeit hast, dir Hilfe zu suchen, warte nicht ab, bis du tiefer drin steckst. Auch nicht, wenn du dich momentan albern fühlst, weil du gar nicht richtig krank bist. Der Weg nach unten ist kurz. Und zurück wird es ungleich schwerer.

Wenn du magst, erzähl uns hier gern weiter von deinem Weg.

Grüße; Anna

10.06.2011 07:04 • #2


A


Hallo Sarah,

Ich esse zu wenig und mein Körper hat Hunger

x 3#3


Sarah
Hallo Anna,

Danke für deine Antwort



Das ist der Punkt, an dem ich mir Gedanken mache. Mit Depressionen und Co. habe ich jetzt schon seit über 2 Jahren zu tun, was bisher aber nie zu Essensverweigerung geführt hat. Und was mir selbst auch mehr Sorgen als die Gewichtsabnahme macht ist die Intensität der Gedanken rund um Essen und Gewicht und das ich inzwischen selber teils das Gefühl für eine ausreichende Menge an Nahrungsaufnahme verloren habe.



Im Moment bin ich nicht wirklich regelmäßig in Therapie sondern hänge ich zwischen 2 Therapien. Meine TP läuft aus, aber ich habe mich inzwischen dazu durchgerugen, eine Analyse anzuschließen. Das heißt, dass ich bei meinem bisherigen Therapeuten nur noch ein Paar Stunden im Abstand von 3-4 Wochen habe und die Analyse jetzt erst mit mehrwöchigen Pausen anfängt, bis ein regulärer Platz frei ist.

Vor meinem bisherigen Thera habe ich das Thema verschwiegen. Ich weiß selber nicht genau wieso. Es war irgendwie mein Thema, dass ich nicht teilen wollte. Und ich war mir sicher, dass das Problem nicht so groß ist und das ich es selber in den Griff bekomme. Am Mittwoch hatte ich den zweiten Termin bei der zukünftigen Therapeutin und habe mich dort dazu durchgerungen, dass Thema zumindest anzudeuten. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich gerade in den letzten 2 Wochen das Gefühl hatte, dass mir das Problem aus dem Ruder läuft.... Aber bis ich regelmäßig mit einem Therapeuten daran arbeiten kann wird es wohl noch ein Paar Monate dauern.



Ich habe in meiner Zeit in der Klinik einige Leute mit ES kennen gelernt, einige von ihnen würde ich heute als Freunde bezeichnen. Dadurch habe ich eine Ahnung davon, wie sch*** ein Leben mit einer ES ist und das ich das eigentlich nicht wirklich will. Als ich am Montag einige von ihnen wieder getroffen habe gab es auch direkt einen Rüffel, als sie von meinem Gewichtsverlust mitbekommen haben. Denn sie wussten, dass ich schon vor einem Jahr ein Problem mit meinem Körper hatte und waren daher auch ziemlich schnell dahinter, dass da im Moment eine Entwicklung in die falsche Richtung läuft. Diese Kontakte sind für mich im Moment Gold wert - auch wenn sie eine Therapie mit Sicherheit nicht ersetzen können. Zum einen habe ich dadurch eine Kontrolle von außen, wenn ich selber irgendwann den Blick für das Problem verlieren sollte. Zum andern tut es gut, mit Leuten zu sprechen, die die Gefühle kennen...



Ich danke dir Ich hatte reichlich Hemmungen, hier in den Bereich zu schreiben. Denn im Vergleich zu den Problemen mit echten Essgestörten geht es mir ja eigentlich bombig - zumindest in Bezug aufs Essverhalten und Gewicht. Und ich hatte Bedenken, ob ich hier auch schreiben darf, wenn ich erst am Rande des Problems stehe

LG
Sarah

10.06.2011 08:50 • #3


A
Liebe Sarah,

leider geht es vielen so, dass sie das Problem nicht ernst genug nehmen; sich schämen, damit nach außen zu treten. Erst, wenn man bis auf die Knochn abgemagert ist, scheint eine minimale Berechtigung da zu sein, von Krankheit zu sprechen. In der Tat ist es heute so, dass fast jede Frau mit ihrem Körper hardert, Diätversuche unternommen hat oder gedanklich massiv vom Thema Ernährung beeinflusst wird. Daher traut man sich noch weniger, davon zu sprechen- es ist schon fast normal.

Dieser Gedanke, dass das Thema deins ist, dass du es für dich allein behalten möchtest, ist typisch. Essstörungen sind oftmals auch ein Wunsch nach Autonomie, nach etwas, dass wir allein für uns beanspruchen, was nur uns gehört und uns Halt gibt in dem Chaos, das uns umgibt und dass wir nur bedingt kontrollieren können. Lass dich davon nicht täuschen- es ist Teil der Krankheitsdynamik und hat leider meist nichts damit zu tun, dass du wirklich in der Lage bist, es allein in den Griff zu bekommen.

Halt uns auf dem Laufenden.
Grüße, Anna

10.06.2011 08:56 • #4


M
Hallo Sarah,
um es vorweg zu nehmen: Ich habe keine Erfahrungen mit ES. Ich habe allerdings mal eine harte Zeit durchgemacht und damals sehr viel Ärger und Stress gehabt. Wenn ich viel Ärger habe, wird mein Magen hart wie ein Stein und dann kann ich einfach nicht essen. Ich habe Kilo über Kilo verloren, konnte gar nicht so schnell neue Klamotten kaufen, wie es nötig gewesen wäre. Da der Ärger über eine lange Zeit ging, habe ich dann mein Traumgewicht erreicht ohne groß etwas dafür zu tun. Als sich mein Leben dann wieder beruhigt hat, habe ich wieder etwas zugelegt und mein Gewicht hat sich knapp über dem sog. Idealgewicht eingependelt, was mich aber nicht weiter stört. Obwohl ich mich manchmal zum essen gezwungen habe, war das keine ES.

Das kann bei Dir ja ganz anders sein. Wenn Du Dich in Annas Erklärungen wiedererkennst, solltest Du wirklich mit Fachleuten darüber reden.

10.06.2011 09:56 • #5


Sarah
Im Moment habe ich mich wieder halbwegs gefangen. Dass ich jetzt wieder arbeite hilft mir schon - wenn man täglich um halb eins mit den Kollegen zum Essen verabredet ist muss man sich wenigstens nicht selber dazu überreden. Wobei ich gestern einmal kurz davor stand, mit einer Ausrede das Essen abzusagen. Aber wirklich in Ordnung ist es nicht. Denn ich nehme zwar regelmäßg 3 Mahlzeiten am Tag zu mir, aber ich mache mir immer Gedanken ob es zu viel oder zu wenig ist. Ich gehe jeden Morgen mit einem Gefühl der Angst auf die Waage und fühle mich hin- und her gerissen. Einerseits sagt mein Verstand, dass ich wieder über eine gewisse Gewichtsgrenze kommen sollte, die ich mir selber als Minimum gesetzt habe. Andererseits habe ich auch Sorge, wieder zu viel Gewicht drauf zu bekommen. Also hänge ich dauerhaft unter dem Grenzwert.

Im Moment bin ich jedes Mal unsicher über die Menge die ich esse. Was ist normal, was ist zuviel, was ist zu wenig. Ich habe schon überlegt, ob ich ein Essenstagebuch mit Kalorien führen soll. Die Hoffnung: ich nehme eine vernünftige Menge zu mir und kann unbeschwerter Essen, weil ich nicht ständig darüber nachdenke, ob es zuviel ist. Meine Angst: ich verliere noch weiter die Kontrolle und setze mich durch das Aufschreiben selber unter Druck, immer weniger zu essen. Was meint ihr dazu?

Zitat von Annatomie:
leider geht es vielen so, dass sie das Problem nicht ernst genug nehmen; sich schämen, damit nach außen zu treten. Erst, wenn man bis auf die Knochn abgemagert ist, scheint eine minimale Berechtigung da zu sein, von Krankheit zu sprechen. In der Tat ist es heute so, dass fast jede Frau mit ihrem Körper hardert, Diätversuche unternommen hat oder gedanklich massiv vom Thema Ernährung beeinflusst wird. Daher traut man sich noch weniger, davon zu sprechen- es ist schon fast normal.


Diese Immer-wieder-Diät-machen-Schleife kenne ich auch. Aber im Moment ist es anders, ich kann auch nicht beschreiben wieso. Das man bei einer ES auch messbare körperliche Symptome hat, könnte ein Punkt sein.

Zitat:
Dieser Gedanke, dass das Thema deins ist, dass du es für dich allein behalten möchtest, ist typisch. Essstörungen sind oftmals auch ein Wunsch nach Autonomie, nach etwas, dass wir allein für uns beanspruchen, was nur uns gehört und uns Halt gibt in dem Chaos, das uns umgibt und dass wir nur bedingt kontrollieren können. Lass dich davon nicht täuschen- es ist Teil der Krankheitsdynamik und hat leider meist nichts damit zu tun, dass du wirklich in der Lage bist, es allein in den Griff zu bekommen.


Das mit der Autonomie kann ich für mich nicht wirklich sagen, beziehungsweise es fühlt sich nicht richtig an. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mir selber absichtlih schaden will - so habe ich es früher zum Beispiel mit dem Arbeiten gemacht und einzelne Male auch mit völlig irrsinnigen körperlichen Belastungen. Aber was mich im Moment so sehr in die Richtung treibt, weiß ich selber nicht genau.

Und im Moment hänge ich mitten in einem Therapeutenwechsel. Daher habe ich nur ca. alle 4 Wochen einen Termin bei der neuen THerapeutin, bis sie einen regulären Termin frei hat. Und in diesen einzelnen Stunden geht es im Moment eher um die Anamnese, die sie für das Gutachten braucht und nicht um aktuelle Geschichten. Also muss ich da im Moment irgendwie alleine mit zurecht kommen. Und vielleicht für mich - und mit Gedankenanstößen hier im Forum - herausfinden, wodurch ich mich im Moment in diese Richtung entwickele.

18.06.2011 10:08 • #6


M
Hallo Sarah,

ohne einen blassen Schimmer von ES zu haben, versuche ich es mal mit normalem Menschenverstand. Vielleicht ist es auch völlig falsch, was ich denke - ist nur so eine Idee .
Zitat von Sarah:
Essenstagebuch mit Kalorien
Das würde ich nicht für sinnvoll halten. Da setzt Du Dich nur unter Druck und beschäftigst Dich gedanklich wahrscheinlich noch häufiger mit dem Thema Essen. Ich würde versuchen, die Menge gefühlsmäßig zu bestimmen. Du mußt doch irgendwann mal wieder ein Gefühl dafür bekommen, wann Du gesättigt bist und bis dahin essen.

Ich denke da wahrscheinlich zu naiv aber so stelle ich mir das vor.

19.06.2011 13:20 • #7


S
Hallo Sarah,

auch ich kenne mich mit ES nicht aus, deshalb bin ich vorsichtig mit meinen Gedanken:

Zitat von Sarah:
Ich gehe jeden Morgen mit einem Gefühl der Angst auf die Waage und fühle mich hin- und her gerissen.

Vor was hast Du Angst? Dass Du zugenommen hast, oder dass Du abgenommen hast?
Gibt es denn bei Dir eine Gewichtsgrenze in Zahlen, über die Du auf keinen Fall kommen möchtest?

Wie wäre es, die Waage erstmal in einen Schrank zu verbannen?
So müsstest Du nicht immer wieder denken, dass Du etwas falsch gemacht hast und könntest Dich besser auf Dein Gefühl konzentríeren , was Dir gut tun könnte und was Dein Körper heute für Nahrung brauchen könnte.Jeden Tag aufs Neue!

Jeden Tag auf die Waage bedeutet doch unendlich viel Druck und Stress.

19.06.2011 14:02 • #8


Sarah
Zitat von Martina:
Ich würde versuchen, die Menge gefühlsmäßig zu bestimmen. Du mußt doch irgendwann mal wieder ein Gefühl dafür bekommen, wann Du gesättigt bist und bis dahin essen.


Ich habe ja ein Sättigungsgefühl - nur leider meist viel zu früh... Wenn ich zum Beispiel Mittags mit den Kollegen in die Kantine gehe fühle ich mich nach einem kleinen Salat (Blattsalate, Tomate, Gurke, mal ein bisschen Thunfisch etc.) total üüberfüllt. Daher geht mir teils auch Gewicht verloren, wenn ich nicht bewusst hungere. Und daher auch die Überlegung mit dem Esstagebuch.

Zitat von Sonnenblume20:
Vor was hast Du Angst? Dass Du zugenommen hast, oder dass Du abgenommen hast?
Gibt es denn bei Dir eine Gewichtsgrenze in Zahlen, über die Du auf keinen Fall kommen möchtest?


Mir ist sowohl in die eine als auch in die andere Richtung unwohl. Der Kopf sagt, dass ich bei einer Größe von fast einem Meter achtzig nicht unter ein Gewicht von einsechzig Kilo rutschen sollte. Der Bauch will aber nicht zunehmen - keine Ahnung warum. Ich halte mich weder in dick noch in dünn für liebens- oder begehrenswert. Warum sollte ich Angst vorm zunehmen haben? Alles sehr seltsam...

Zitat:
Wie wäre es, die Waage erstmal in einen Schrank zu verbannen?
So müsstest Du nicht immer wieder denken, dass Du etwas falsch gemacht hast und könntest Dich besser auf Dein Gefühl konzentríeren , was Dir gut tun könnte und was Dein Körper heute für Nahrung brauchen könnte.Jeden Tag aufs Neue!


Das Wiegen mache ich auch als Schutz vor mir selber. Ich habe mich über Monate nie gewogen. Irgendwann wurde ich von meinem Chef darauf angesprochen, ob es sein könnte, dass ich einiges abgenommen habe. Beim Gang auf die Waage habe ich selbst erschreckt - ich hatte fast fünf Kilo verloren ohne es zu merken. Davon habe ich mir jetzt ein Kilo wieder draufgekämpft. Essen hat im Moment selten was mit Genuss zu tun, sondern eher etwas mit Vernunft. Wobei es die letzten Tage besser ging.

22.06.2011 19:52 • #9


M
Zitat von Sarah:
Ich habe ja ein Sättigungsgefühl - nur leider meist viel zu früh...
Da wären doch mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag für Dich ideal. Wenn Du z. B mittags einen kleinen Salat gegessen hast, könntest Du doch 1 oder 2 Stunden später etwas Obst, ein paar Kekse oder Nüsse essen, oder? Hast Du bei der Arbeit zu viel Stress, sodaß Du das Essen einfach vergißt?

Und noch eine Frage: Kannst Du eigentlich eine organische Erkrankung ausschließen. Wir alle mit unseren psychischen Erkrankungen neigen vielleicht dazu, alles zu schnell auf die Psyche zu schieben .

Noch ne Frage: Bereitest Du für Dich zu Hause denn wirklich schmackhafte Mahlzeiten zu, etwas, was Du ganz besonders gerne ißt? Da langt man doch mehr zu, einfach weil es so lecker ist, hm?

23.06.2011 13:11 • #10


Sarah
Zitat von Martina:
Da wären doch mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag für Dich ideal. Wenn Du z. B mittags einen kleinen Salat gegessen hast, könntest Du doch 1 oder 2 Stunden später etwas Obst, ein paar Kekse oder Nüsse essen, oder? Hast Du bei der Arbeit zu viel Stress, sodaß Du das Essen einfach vergißt?

Bei der Arbeit esse ich eigentlich noch am regelmäßigsten. Am Schreibtisch bekomme ich schnell mal Kohldampf und der Ausflug am Nachmittag in den Keller zum Futterautomaten ist bei mir und meiner Kollegin inzwischen schon fast Tradition. Aber auch da ist es dann meist nur ein Duplo oder was anderes kleines - was mein Kopf dann trotzdem häufig mit schlechtem Gewissen quittiert...

Das Auslassen von Mahlzeiten habe ich eher, wenn ich nicht arbeite. Entweder ich vergesse einfach zu Essen. Oder ich denke daran und gehe dann mehrfach in die Küche, spüle, räume auf, mache den Tieren was zu futtern, hole mir einen Kaffee oder so. Wirklich was essen tu ich dann meist erst beim vierten oder fünften mal (ist geschätzt, ich habe noch nie gezählt).

Wobei es nicht an dem Alleine sein dort liegt. Wenn ich zum Beispiel bei Freunden, am Theater oder sonstwo bin erwische ich mich häufig, dass ich gemeinsames Essen meide.

Zitat:
Und noch eine Frage: Kannst Du eigentlich eine organische Erkrankung ausschließen. Wir alle mit unseren psychischen Erkrankungen neigen vielleicht dazu, alles zu schnell auf die Psyche zu schieben

Weitestgehend ja. Ich musste gerade für eine neue Therapiegenehmigung einen Konsilbericht anfertigen alles. Die Laborwerte fehlen noch, sonst ist alles tutti. Und als ich vor 2 Jahren zu den Hochzeiten meiner Depressionen fast permanent unten Magenkrämpfen/Überkeit/Sodbrennen litt wurde eine Spiegelung gemacht. Damals war alles unauffällig und es konnte auch kein Heliobacter in der Biopsie nachgewiesen werden. Daher kann ich mir nichts organisches vorstellen.

Zitat:
Noch ne Frage: Bereitest Du für Dich zu Hause denn wirklich schmackhafte Mahlzeiten zu, etwas, was Du ganz besonders gerne ißt? Da langt man doch mehr zu, einfach weil es so lecker ist, hm?

Eher selten. Zum einen kann ich im Moment selten mit Genuss essen - es ist eher eine lästige Pflicht. Daher macht mir auch die Beschäftigung mit Nahrungsmitteln nicht wirklich Freude - das war früher mal anders. Zum anderen finde ich es immer frustrierend, für mich alleine zu kochen. Denn das kann ich nicht wirklich - es bleibt meist ohne Ende übrig. Was aber noch mehr der Grund ist: gerade dann fühle ich mich extrem einsam.... Und wenn ich dann doch mal koche schlinge ich es meist schnell runter, weil ich dieses alleine am Tisch sitzen und Essen nicht kann. Und Freunde, die ich zum Essen einladen könnte, habe ich kaum...

25.06.2011 19:26 • #11


Sarah
Ich wollte nur kurz berichten, dass es i Moment eigentlich ganz gut läuft. Auch wenn ich immer noch sehr auf mein Gewicht bedacht bin bestimmen die Gedanken rund um Essen, Hungern und Gewicht nicht mehr so extrem mein Denken und handeln - zumindest nicht mehr permanent. Ich kann nicht wirklich sagen, woran diese Verbesserung liegt... Daher beäuge ich sie im Moment auch noch ein bisschen argwöhnisch. Aber es ist trotzdem schön, mal wieder ein Duplo ohne stundenlanges schlechtes Gewissen essen zu können

04.07.2011 10:44 • #12


Sarah
Im Moment weiß ich nicht, wo ich stehe. Da es mir insgesamt im Moment nocht so gut geht, wird auch das Thema essen irgendwie wieder problematischer für mich...

Was gut ist: ich habe wieder mehr Vertrauen in meinen Körper. Ich bekomme nicht bei jedem Mal Angst, unkontrolliert zuzunehmen, wenn ich mal eine normale oder gar ungesunde Mahlzeit zu mir nehme. Das klappt zwar nicht immer, aber doch immer mal wieder. Außerdem habe ich wieder mal mehr Spaß am kochen, was auch ein großer Fortschritt ist.

Was sich nicht verändert hat: ich habe immer noch Angst zuzunehmen. Ich habe einen relativ engen Gewichtskorridor, innerhalb dessen ich mich gut fühle. Wenn ich kurz drüber liege, geht es auch noch, wenn ich innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder drunter liege - was bisher auch immer geklappt hat. Aber der Gedanke, dass ich wieder soviel wiege wie früher, macht mir Angst - und auch zu der Zeit war ich normalgewichtig.

Was sich verschlechtert hat: zwischenzeitlich war ich eigentlich ganz zufrieden mit meinem Körper und meiner Figur. In letzter Zeit erwische ich mich aber immer häufiger bei dem Gedanken, dass ich dick und unförmig sei. Rein logisch weiß ich, dass das nicht stimmt. Und wenn ich mich dann vor den Spiegel stelle geht es meist auch wieder. Aber der nagende Gedanke und die Sicherheit kommt wieder häufiger.



**EVTL TRIGGER**

Was mir aber am meisten Sorgen macht und was sich vor allem in den letzten zwei Wochen immer häufiger einstellt sind Gedanken an eine Alternative zum Hungern. Ich habe ja wie oben geschrieben mehr Freunde am Kochen, Backen und auch Essen. Aber voll allem wenn ich mich sehr voll und satt fühle kommt manchmal der Gedanke, es wäre gut, alles wieder los zu werden. Dann könnte ich essen, müsste aber keine Angst vorm zunehmen haben. Mich zu übergeben käme nicht in Frage, da ich seit meiner Kindheit Angst davor habe. Es drängt sich jedoch manchmal der Gedanke auf, ich könne mir in der Apo ja einfach was zum Abführen holen. Und es ist wieder so wie mi dem Hungern vor ein Paar Monaten. Ich weiß, dass das gefährlich ist. Ist weiß, dass das nicht gut ist. Und daher widerstehe ich den Gedanken. Ich weiß, dass auch nur einmal ausprobieren gefährlich sein kann und ich damit einen Prozeß in Gang setzen könnte, über den ich vielleicht irgendwann die Kontrolle verliere. Das Problem im Moment ist, dass ich ein Laxantium aus normalen Gründen gut gebrauchen können. Meine Psyche macht mir gerade wieder zu schaffen - und das schlägt mir zum ersten Mal reichlich auf die Verdauung. Aber auch wenn es mir jetzt gegen die Bauchschmerzen helfen würde - wäre es nicht vielleicht der erste Schritt in eine völlig falsche Richtung?

15.08.2011 21:08 • #13


M
Zitat von Sarah:
Aber auch wenn es mir jetzt gegen die Bauchschmerzen helfen würde - wäre es nicht vielleicht der erste Schritt in eine völlig falsche Richtung?
Das ist die absolut falsche Richtung, aber das weißt Du ja selber, hm? Ich kenne mich mit ES nicht aus aber ich denke, dass es bei Deiner Vorgeschichte nicht relevant ist, auf welche Weise Du Deine Nahrung letztlich wieder loswerden willst, oder?
Gegen Dein Bauchweh kann ich Dir Milchzucker empfehlen, den bekommen sogar Baby's. Bei mir helfen auch immer eine Hand voll Pflaumen - ist ja auch gerade die Zeit dafür. Ein Glas lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen hilft gut oder etwas Leinsamen in ein Getränk oder Joghurt gerührt.

15.08.2011 21:22 • #14


Sarah


Ja, ich weiß um die Gefahr und versuche daher, vernünftig zu bleiben Manchmal habe ich das Gefühl, zwei Seiten in mir zu haben, die gegeneinander kämpfen. Die eine ist die Vernünftige, die durch die Mitpatienten in der Klinik weiß, wie schwierig, ätzend und gefährlich eine ES ist. Die andere drängt mich immer wieder in Richtung hungern, abführen oder erbrechen. Und ich stehe hilflos, genervt und verunsichert dazwischen und warte passiv und manchmal gleichgültig ab, welche Seite wohl gewinnen wird. Bei der Stimme der Vernunft weiß ich, was sie antreibt - mein Wissen über die ES. Aber ich weiß nicht, was mich immer wieder in Richtung einer ES treibt. Was der Grund, der Auslöser, der Hintergedanke ist. Ich habe ein Paar Ahnungen, was es sein könnte. Aber nichts, was ich wirklich greifen kann.

Heute nach dem Mittagessen hatte ich wieder das Gefühl, Nahrung loswerden zu müssen - ich hatte ausnahmsweise mal was anderes als Salat. Und zum ersten Mal habe ich versucht genauer hinzugucken, welche Gedanken und Gefühle da ablaufen. Es war zum einen ein Gefühl von - fast - Ekel. Ich fühlte mich schwer, träge, voll... Was aber noch stärker war, war die Vorstellung, dass eine Last von mir genommen würde, könnte ich die Mahlzeit wieder von mir geben. Die Vorstellung hatte etwas erleichterndes, befreiendes. Zwischenzeitlich kam auch der Gedanke, mir damit selber schaden zu wollen - eine Bestrafung? Und wenn ja - wofür? Was mich im Nachhinein verwundert hat war, dass es eigentlich keine Gedanken über das Gewicht gab - das ich die Nahrung los werden wollte, um nicht zuzunehmen. OK, den Käse hatte ich vorher von den überbackenen Cannellloni runtergekratzt - was aber eher daran lag, dass ich nicht so auf fetttriefenden Käse stehe

So viele Gedanken, die ich irgendwie fassen konnte, aber keine Ahnung, was ich damit anfangen soll

16.08.2011 19:49 • #15


Sarah


Es gibt keine blöden Fragen - und hier erst recht nicht



Ich habe mich lange Zeit gar nicht gewogen. Ich war nachdem ich in der Klinik mit dem Laufen angefangen habe halbwegs zufrieden mit meiner Figur - zumindest so zufrieden wie selten in meinem Leben zuvor. und Dank des neuen Jobs habe ich mich auch nicht mehr ständig von Pizza, Burger, Döner und Co. ernährt. Im Mau/Juni hatte ich mal wieder eine ziemlich schlechte Phase, in der vieles zusammen kam. Da ist mir aber nicht aufgefallen, dass sich irgendwas an meiner Esserei verändert hat - zumindest nicht bewusst. Irgendwann sprach mich mein Chef an, ob ich eigentlich noch essen würde - er hätte das Gefühl, dass ich einiges abgenommen habe. Daraufhin bin ich zum ersten mal nach Monaten wieder auf die Waage gestiegen - und war erschreckt, wie wenig es war. Da ist mir auch bewusst geworden, das sich mein Essverhalten verändert hatte - zu der Zeit habe ich auch den Thread hier gestartet. Ab da bin ich täglich auf der Waage gewesen, auch um mich vor mir selber zu schützen - denn das Gewicht durfte nicht weniger werden. Auch damals hatte ich die Stimme der Vernunft von der ich oben schrieb immer in mir. Irgendwann hat sich die Einstellung zum wiegen verschoben: die Angst vor dem zu wenig wurde weniger, die Angst vor dem zuviel wurde mehr.

Vielleicht wäre es wirklich mal einen Versuch wert, die Wiegerei erst einmal auf einmal die Woche zu reduzieren. Oder meinst du, dass dieser Kompromiss auch ein eher fauler Kompromiss wäre?



Die auch liebe Grüße. Und deinem pfeifenden Elch schicke ich jetzt mal ein tanzendes Kaninchen zur Gesellschaft

Sarah

16.08.2011 20:36 • #16


M
Sarah, ich glaube, Du hast alles immer noch recht gut unter Kontrolle, weil Du Dir viele Gedanken über die Zusammenhänge machst Die Idee, die Waage mal für eine Weile zu verbannen, halte ich für sehr gut. Da das ganze für Dich tragbar und praktikabel sein muß, wäre wiegen 1 x wöchentlich vielleicht ein guter Kompromiss.

Das Kaninchen ist soooo süß, wo gibt es das?

16.08.2011 21:01 • #17


Sarah
Zitat von Martina:
Das Kaninchen ist soooo süß, wo gibt es das?


In einem anderen Forum, in dem ich viel unterwegs bin. Wenn du magst kann ich dir mal eine Aufstellung von ein Paar Grafiklinks schicken, damit man sie hier auch nutzen kann

16.08.2011 21:05 • #18


M
Ja das wäre schön Sarah, ich liebe solche Sachen

16.08.2011 21:17 • #19


Sarah
Bisher hat der Vorsatz nur noch einmal die Woche wiegen nicht wirklich geklappt. Allerdings nicht, weil der Druck zu groß war, sondern wegen allmorgendlicher Verplanung Ich bin echt kein Morgenmensch und wenn ich im Halbschlaf morgens um Viertel vor sechs ins Bad torkle steige ich inzwischen automatisch auf die Waage Spätestens wenn ich an der Kaffeemaschine stehe kommt dann immer da war doch was-Gedanke . Wobei dann auch teils der Gedanke ist, dass es gut zu wissen ist, dass das Gewicht im Wohlfühlkorridor liegt. Oder das es gut zu wissen ist, dass ich knapp früber liege....

Ich habe die Waage jetzt gerade mal ins Schlafzimmer gestellt, um zumindest den Automatismus zu unterbrechen. Mal sehen wie es mir damit geht

23.08.2011 19:38 • #20


Sarah
Hallo Mooni,

danke für die Nachfrage

Es war schon komisch heute Morgen - was auch daran liegen kann das mir gerade meine Morgenroutine heilig ist. Ich entwickel mich erst nach ner Stunde und nem extragroßen Kaffee halbwegs zum Menschen Aber es waren auch die Gedanken da, was das Gewicht wohl mache. Ich habe überlegt, was ich gestern gegessen habe und ob das Gewicht wohl daher in Ordnung ist. Wobei ich heute Morgen eh angespannt war, da ich heute den vorerst letzten Termin bei der Analytikerin hatte, bevor sie ihr Gutachten schreibt.

Aber durch den vollen Schreibtisch im Büro war ich schnell abgelenkt. In der Analyse hat sich das Blatt dann gewendet. Es war ja die letzte Stunde vorm Gutachten. Und die Analytikerin war ja der erste Therapeut, dem ich von meinem Essproblem erzählt habe. Und sie hat mich dann noch mal auf das Thema angesprochen. Und es viel mir schwer darüber zu reden. Weil ich es nicht verstehe, warum dieses Problem zwischendurch so groß geworden ist. Weil es mir teils peinlich ist, dass ich mit Ende zwanzig und mit Wissen um die fiesen Seiten einer ES doch noch fast abrutsche. Und ich konnte irgendwie nichts von dem, was die Therapeutin sagte, so richtig an mich ran lassen konnte. Keine Ahnung wieso...

Gerade habe ich die Quittung dafür bekommen. Ich stand im Bad vorm Spiegel, um mich für den Abend fertig zu machen - ich wollte noch tanzen gehen. Und im Spiegel sah ich wieder den dicken Bauch, die wabbeligen Oberarme. Ich fühlte mich wieder so unwohl, unförmig, häßlich. Jetzt sitze ich immer noch in Schlabberhose hier unf weiß nicht, ob ich gehen soll. Einerseits will ich mich nicht von diesem schei. einschränken lassen - denn ich hatte mich echt auf den Abend gefreut. Zumal ich weiß, dass es objektiv nicht stimmt (siehe hier mit-salsa-tanz-zurueck-ins-leben-halte-aengste-jetzt-aus-t21004.html). Andererseits befürchte ich, dass der Abend zum Flop wird, wenn ich so dahin gehe...

Grmpf, warum muss das alles so schwierig sein

24.08.2011 19:49 • #21


M
Booooooooh, was bist du hübsch, schlank, schön, jung!!!!!

24.08.2011 22:04 • #22


Sarah
Ich grabe den Thread mal wieder aus...

Im Moment läuft eigentlich ganz gut mit der Esserei. Ich esse regelmäßig und es bestimmt auch nicht mehr so sehr mein Denken und fühlen. Ich lebe gut ohne tägliche Besuche auf der Waage. Aber natürlich ist nicht alles perfekt. Es gibt immer wieder Momente, in denen ich mich als zu dick und unförmig empfinde und mein Spiegelbild und Körpergefühl kaum ertrage. Und auch Tage, bei denen ich doch wieder viel darüber nachdenke, was ich gegessen habe, ob es zuviel oder das falsche war. Bei vielen Sachen habe ich immer noch die Kalorienzahlen immer im Kopf. Wenn die Waage dann doch mal was sagt, was mir nicht passt, bringt es mich kurz ins Straucheln. Und oft verbiete ich mir Lebesmittel, auf die ich eigentlich Lust habe. Aber es ist alles im Rahmen.

Was nicht so gut läuft ist mein Verhältnis zum Hungergefühl. Wenn ich Hunger empfinde (was dank regelmäßiger Mahlzeiten Gott sei Dank selten der Fall ist) habe ich das Gefühl, ihn bekämpfen und aushalten zu müssen. Dem Hunger nicht nachgeben zu dürfen. Wenn ich doch etwas esse, weil ich merke das ich wackelig auf den Beinen werde oder mir fast schlecht ist vor Hunger, muss es wenig sein. So wenig wie möglich. Und vor allem fühlt es sich ganz gewaltig nach Versagen an...

Ich weiß nicht, woher das kommt. Und was mir das sagen soll. Vielleicht ließt hier jemand mit und kann mir damit weiterhelfen. Ich kenne solche Empfindungen aus Berichten von magersüchtigen. Aber das bin ich nicht....

Verwirrte Grüße

Sarah

07.11.2011 22:12 • #23


A


Hallo Sarah,

x 4#24


Pyxidis
Hallo Sarah,

Zitat:
Was nicht so gut läuft ist mein Verhältnis zum Hungergefühl. Wenn ich Hunger empfinde (was dank regelmäßiger Mahlzeiten Gott sei Dank selten der Fall ist) habe ich das Gefühl, ihn bekämpfen und aushalten zu müssen.


ich bin nicht magersüchtig und kenne mich mit dem Thema Essen auch nicht aus, was mir aber aufällt ist, wenn Du Deinen Hunger bekämpfst und aushalten willst, kümmerst Du Dich in solchen Momenten überhaupt nicht um Dich, sondern behandelst Dich schlecht im Prinzip selbstverletzend. Hört sich krass an, ist aber meiner Meinung nach so. Der Hunger ist ein Bedürfnis von Dir und will liebevoll gestillt werden. Solange Du das nichts tust, behandelst Du dich schlecht und das hast Du nicht verdient.

Liebe Sarah, sei liebevoll zu Dir und esse was, wenn Du Hunger verspürst.

Viele Grüße
Scorpio

08.11.2011 10:56 • #24

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