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Ich finde keine guten Psychologen

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Von Charlyehr:

Hallo erstmal,

ich bin neu hier und wollte einfach mal runterschreiben wie es mir grad geht. Vor 5 min hat mir meine Freundin geschrieben, dass wir beide gefeuert wurden. Warum? Weiß ich noch nicht.

erst einmal zu mir: ich bin 17 Jahre alt, gehe in die 12. klasse, hab bald Abi und mir gehts ziemlich dreckig. Wann und wie alles angefangen hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht schon vor einigen Jahren, als ich anfing, mir meine Wimpern auszureißen und bis heute tue. Ich glaube, das nennt man Trichotillomanie. Aber deswegen bin ich nicht hier. Zumindest nicht hauptsächlich. Ich leide (vermutlich) an Depressionen. Ich schreibe vermutlich in Klammern, weil ich keine Diagnose von einem entsprechenden Arzt/Psychologen habe.

Seit einigen Monaten bekomme ich nichts mehr auf die Reihe. Ich heule scheinbar grundlos, ich wache morgens auf und frage mich, wozu ich überhaupt aufstehen soll, ich sehe mich im Spiegel und könnte mir ins Gesicht schlagen, ich gehe in die Schule und beziehe alles Negative auf mich, am Wochenende sitze ich stundenlang vor meinem Lernzeug und starre es einfach nur an, denke zu viel nach, oder garnichts, mich stresst einfach alles, Schule, Freizeit, Freunde, mein Leben. Im Oktober habe ich angefangen auf meinem Handy Abschiedsbriefe zu schreiben für die Personen die mir wichtig sind. Das sind ein paar wenige Freunde, mein Bruder und meine Mutter, wobei ich letzteren nie geschafft habe.

Mitte November dann habe ich 18 Epillepsie Tabletten geschluckt (ich hab die nächstbesten genommen, die gefährlich aussahen). Ich habe mich in meinem Zimmer eingesperrt, hab die Rollläden runter gemacht und seelenruhig diese Tabletten geschluckt. Es war unglaublich einfach. Es war ein Samstag morgen und irgendwann ist meine Mutter aufgestanden und hat Ewigkeiten an meine Tür geklopft. Ich hab das nicht mehr ausgehalten und hab sie irgendwann aufgemacht. Und dann ging alles ganz schnell, ich hab mich gezwungen zu erbrechen, meine beste Freundin (sie hatte etwas über meine Art zu schreiben zuvor bemerkt - sie ist eine seeeehr gute Freundin) hat Notarzt und Polizei gerufen,.

Sie haben mich nicht mitgenommen, weil ich bezüglich der Tablettenanzahl gelogen habe und meine Mutter Ärztin ist. Anschließend war ich aufgrund der Nebenwirkungen 2 Tage komplett ausgenockt, habe eine Matheklausur verpasst.
Soviel zu diesem Ereignis, aus dem ich eines definitiv gelernt habe: niemals, niemals mit Tabletten, mir gings nie beschissener - körperlich.

Nun ja, seitdem bin ich und meine Mutter auf der Suche nach einem Psychologen, was sich als sehr schwer herausstellt, da wir keinen guten finden. Meine Mutter selbst wusste bis zu dem Vorfall nichts von meinen Problemen. Das wollte ich auch absichtlich nicht, weil sie genug eigene Probleme hat. Und ich jetzt sehe, wie es sie fertig macht. Niemand wusste, wie es mir geht. Am ehesten noch meine beste Freundin, der geht es nämlich auch nicht besser. Immer diese verachtenden Blicke der Freunde, wenn du mal nicht so nett zu ihnen bist, weil es dir einfach nicht gut geht. Und niemand fragt, was los ist. Ob ichs dann erzählt hätte, ist eine andere Frage, aber es geht ums Prinzip.

Alle behandeln sie mich als wär ich eine Witzfigur, keine ernstzunehmende Person. Vielleicht liegt das an meinem ewigen Sarkasmus, mit dem ich meine wahren Gefühle scheinbar erfolgreich überspiele. Ja, ich bin irgendwie auch verhaltensgestört, weil ich meine Emotionen nicht so zeigen kann wie andere, das macht mich selbst am meisten fertig. Bis vor zwei Jahren wollte ich nicht mal von meinen Freunden umarmt werden, bzw. ich sie umarmen.

Und meine beste Freundin ist heute so weit, dass sie sich unter allen Umständen weigert, mich zu umarmen, weil es weird ist bei mir. Ja danke. Sie weiß nicht wie verletzend das ist, aber ich will sie auch nicht dazu zwingen. Und dann diese abfälligen Kommentare:,,haha Charly, du findest nie eine Freundin (ich bin gleichgeschlechtlich)
Wie aufbauend, danke Leute.

und dann immer wieder diese Frage:,,warum wenn ich erzähle, dass es mir schlecht geht. Warum bist du denn so antriebslos. Ja, was weiß denn ich? Sogar meine Schulpsychologin, vor der ich jetzt halb weglaufe, wenn ich sie sehe, um nicht mit ihr reden zu müssen.

ich könnte noch 10 Seiten mehr schreiben, aber ich glaub, auch jetzt liest schon keiner mehr mit, also beende ich das mal hier.
grundsätzliche Frage: habt ihr irgendwelche Tipps oder ähnliche Probleme?

24.01.2018 11:34 • #1


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Von Chris960:

Das Du auf der suche nach einem Psychologen und Hilfe bist, ist schon mal ein wichtiger Schritt. Ich denke, dass gerade der viele Schulstress und das Du Dich nicht jemanden voll aussprechen konntest einen erheblichen Einfluss auf Deine Gefühlslage hatten. Mir ging es auch zu meiner Abizeit richtig schlecht, da meine Krankheit mich voll im Griff hatte und bis auf 2 gute Freunde habe ich auch alle anderen verloren. Gerade das viele Grübeln ist aber in solchen Phasen eine Kette, die einen nach unten zieht. Wer sich zu viele Gedanken macht und viele davon negativ sind, prägt nur sein Unterbewusstsein mit dieser Einstellung und sieht die Dinge immer schlechter. Ich habe auch zu meinen Extremzeiten bis zu 14 Stunden damit verbracht über mein Leben und alles nachzudenken und habe nichts geschafft und war unglücklich. Indem ich mich dazu aufgefordert habe weniger über die Dinge nachzudenken, hat sich auch mein Verhalten mit der Zeit geändert. Gerade durch das Auseinandersetzen mit positiven oder schönen Erinnerungen kann man sein Denkverhalten positiv verändern. Auch die Dankbarkeit für sein Leben und alles was man hat helfen dabei. Ich würde Dir empfehlen nach einem Psychologen zu suchen und diesen zu wechseln, wenn Du das Gefühl hast, dass es nichts bringt. Auch im Internet gibt es viele Tipps um diese Antriebslosigkeit zu überwinden. Vielleicht könnte ein genaues Ziel Deine Motivation antreiben. Ansonsten gib nicht auf und scheue Dich nicht Leuten denen Du vertraust von Deinen Problemen zu erzählen. Liebe Grüße!

24.01.2018 11:34 • #2


A


Hallo Import,

Ich finde keine guten Psychologen

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Von Chris960:

Ach was ich noch vergessen habe: Nach Deinem Abschluss hast Du viel Zeit und kannst Dich erst einmal selbst finden. Diese Zeit wird Dir sehr viel nützen, solange Du irgendetwas machst.
Und lass Dir von keinem einreden, dass Du etwas nicht schaffst der nie jemanden findest.

24.01.2018 11:35 • #3


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Von bones:

Welch Raum suchst du denn einen Psychologe/in?

Chris hat da viele gute Aspekte geschildert,was gut tun würde. Da kann ich alles zustimmen.

Nun was ich aber dir auch sagen wollt:
Du schriebst oben im threads dass du Angst hast vor deiner Schulpsychologin hast. Brauchst du eigentlich in kleinster Weise. Weil du nicht ihr/dem erzählen muss. Das ist dir überlassen. Solltest du nicht reden, dann sag das. Zwingen kann man dich nicht dabei. vielleicht hilft dir das bisschen

24.01.2018 11:35 • #4


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Von Charlyehr:

Ich suche im Raum Münchner Westen. Und es sollte eine Frau sein, da ich zu Männern keinerlei Bezug habe (habe meinen Vater z.b. Seit 16 Jahren nicht gesehen)
Und ja, ich weiß, dass ich nicht reden muss, aber ich kann ja auch nicht einfach vorbei gehen und sie ignorieren

24.01.2018 11:36 • #5


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Von bones:

Es gibt für alle Bundesländer eine Liste von Psychologin. Frag deine Ärztin Mal danach. Da ich nicht aus München komm,kann ich dir da wenig behilflich sein.vielleicht kommt jemand hier aus Bayern und kann was dazu sagen.

Nun du brauchst ja nicht zu ignorieren. Verhalte dich einfach normal und sei freundlich. Damit tust du dir nur gutes.

24.01.2018 11:36 • #6


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Von Albarracin:

Hallo,

jede kassenärztliche Vereinigung bietet Suchmaschinen für die Arztsuche. Für Bayern ist es diese hier:
arztsuche.kvb.de/cargo/app/erweiterteSuche.htm

Hier kannst Du auch nach Fachärzten suchen. Was Du brauchst, ist kein Psychologe, sondern ein Facharzt für Psychiatrie, bzw. Nervenheilkunde oder auch psychotherapeutische Medizin. später dann benötigst Du einen psychologischen Psychotherapeuten.

Ob ein Arzt gut oder schlecht ist, läßt sich nicht nur fachlich bestimmen. Ein sehr wichtiger Teil des Behandlungserfolges resultiert auf soft skills wie Gefühlen, Vertrauen o.ä. Du wirst, evtl. schon beim Facharzt, aber höchstwahrscheinlich dann bei der Psychotherapie, dich darauf einstellen müssen, evtl. mehrere Personen auszuprobieren.Das ist auch durchaus möglich. Und mancher Mann kann als Arzt oder Therapeut durchaus sehr einfühlsam sein.

24.01.2018 11:37 • x 1 #7


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Von auferstehung:

Albarracin hat geschrieben:
Und mancher Mann kann als Arzt oder Therapeut durchaus sehr einfühlsam sein.

Das kann ich nur bestätigen. Ich habe in meiner Zeit der Erkrankung die Bekanntschaft diverser Therapeuten gemacht, darunter waren nur zwei wirklich gute eine Frau und ein Mann.

24.01.2018 11:39 • x 1 #8


A


Hallo Import,

x 4#9


H
Hallo zusammen,
ich war heute beim Facharzt für Psychatrie.
Dieser hat mir geraten einen Therapeuten bzw. Therapeutin aufzusuchen.
Er hat mir eine Liste von Therapeuten im Umkreis mitgegeben und mich schon mal auf lange Wartezeiten eingestellt.
Auf der Liste befindet sich eine Tel.nr. der kassenäztlichen Vereinigung die an 2 Tagen in der Woche eine direkte Verbindung
zu einem Therapeuten anbietet. Hier besteht dann auch schon die Möglichkeit mit einem Therapeuten zu sprechen und evtl. auch gleich einen Termin zu machen.

27.04.2018 13:25 • x 1 #9

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