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Ich fühle mich in einer Sackgasse und weiß nicht raus

Carola1
Hallo Zusammen,
Irgendwie stecke ich seit Jahren fest und komme nicht weiter.
Ich hatte von Anfang an ein sehr herausforderndes Leben und leide daher oftmals an Depression. Ich fühlte mich in meiner Familie immer irgendwie anders und überhaupt bin ich das immer gewesen. Egal wo ich war und bin begleitet mich ein Gefühl der und Einsamkeit und Leere. Mir fehlt so oft der Kontakt zu Menschen die mich auf einer tieferen Ebene verstehen.
Auch habe ich viel mit dem Thema Narzissmus in der Familie zu tun. Mehr und mehr erkennen ich bei meinem Partner narzisstische Züge und das erschreckende ist, dass er dabei meiner narzisstische Mutter sehr ähnelt.
Ich weiß, dass mir die Beziehung nicht gut tut, aber ich fühle mich so hilflos da raus zu kommen, da ich auch an starker Verlustangst und Zukunftängsten leide.
Ich habe Angst mich von meinem Partner zu trennen, da ich einfach keine Unterstützung habe. Ich bekomme regelrecht Panik davor.
Vor einigen Jahren als ich mich bereits von einem äußerst schwierigen Mann getrennt habe, war das ein großer Kraftakt. Ich war zwei Mal einige Monate in einer psychosomatischen Klinik und auch danach hatte ich zu kämpfen stabil zu bleiben. Ich fühle mich immer so als Einzelkämpferin und um mich herum läuft es bei allen anderen immer besser. Zumindest bei meinen Familienmitgliedern. Keiner hat so zu Kämpfen wie ich und deshalb können Sie mich auch überhaupt nicht verstehen und unterstützten. Sie sehen nur was ich falsch mache und verstehen nicht weshalb ich in einer schwierigen Beziehung bleibe. Ich habe oft Fluchtgedanken, am liebsten würde ich meine Sachen packen und weit Weg von Freund und Familie gehen. Leider habe ich keine Impuls wohin mit mir und mir fehlt der Mut aus diesem Dilemma raus zu kommen.
Vielleicht hat Jemand ein Tipp was ich tun könnte.
Durch die Beziehung von meinem toxischen Partner konnte ich mich gut vor meiner Familie angrenzen, weil wie gesagt sie setzen mich mit ihrer Unverständniskeit stark unter Druck.
Ich weiß, dass wenn ich mich von meinem Partner trenne, wird es wieder ein Kraftakt meine Familie fern zu halten. Praktisch tut mir beides überhaupt nicht gut. Weshalb ich am liebsten weit Weg ziehen würde. Aber dann würde ich mich auch wieder in die totale Einsamkeit begegnen.
Ich habe keine anderen Kontakte mehr. Die Coronakrise hat in meinem Leben alles durcheinander gebracht.
Ich habe mich total in die Beziehung meines toxischen Freundes geflüchtet.
Jetzt gerade erkenne ich immer mehr sein toxisches Verhalten, und habe so Aufwach momente, die ich vorher immer so weg geschoben habe.
Ich will nur noch raus. Leider arbeite ich gerade auch nicht.

09.07.2022 12:22 • x 5 #1


Tealight
Zitat von Carola1:
Ich fühlte mich in meiner Familie immer irgendwie anders und überhaupt bin ich das immer gewesen. E

Warum nur nimmst du Dich nicht so an, wie du bist. Anders zu sein, ist kein Fehler, solange man selbst mit sich zufrieden ist. Das eigene Wohlbefinden ist ausschlaggebend - außerdem bist du durch dein anders sein, etwas besonderes. Denk dir einfach, das du nicht mit der Masse schwimmst , ist Bereicherung für Dich...

Wenn du das Gefühl hast, auszubrechen aus deinem Alltagstrott - mach es, bevor Du es irgendwann ( eventuell ) bereust....

09.07.2022 14:12 • x 2 #2


A


Hallo Carola1,

Ich fühle mich in einer Sackgasse und weiß nicht raus

x 3#3


Carola1
Danke dir für deine Antwort. Hast schon recht ich muss mich wieder mehr annehmen lernen.

09.07.2022 22:09 • x 1 #3


Tealight
Zitat von Carola1:
Danke dir für deine Antwort. Hast schon recht ich muss mich wieder mehr annehmen lernen.

Unbedingt ....Jeder der nicht mit der Masse schwimmt, kann stolz auf sich sein ...

09.07.2022 22:41 • #4


Mit180gen0
Ich sage mir seit einigen Jahren: ich bin ich und ich bin anders als andere. Und das ist gut so!

Ich will gar nicht sein, wie andere. Warum denn?

Steh zu dir. Mache Dinge, die DU gut findest. Die DIR gut tun. Du musst das wahrscheinlich üben, aber dann wirst du feststellen, dass es super ist.

10.07.2022 07:22 • x 3 #5


Moody
Hallo Carola,

das ist eine sehr unangenehme Situation, sie gleicht einem Teufelskreis. Verlustangst, soziale Abhängigkeit vom Partner, mangelndes Verständnis seitens der eigenen Familie und noch eine toxische Beziehung... das ist verdammt viel auf einmal.

Ich glaube, es ist nicht nur so, dass Du mehr erlebt hast, als die Menschen Deines Umfeldes. Du scheinst mir tiefgründiger zu fühlen, mehr zu hinterfragen. Das ist schwierig, denn dadurch eröffnen sich Dir Welten, Themen, Möglichkeiten, die anderen ein Rätsel bleiben. Das ist eigentlich nichts Schlimmes, im Gegenteil, es ist eigentlich etwas Wunderschönes und Du kannst das Leben mit anderen Augen sehen. Aber wenn Du niemanden hast, der ebenso empfindet, fehlt Dir der Austausch, und das macht einsam und lässt einen verzweifeln.

Was Deine Partner betrifft, das Problem kommt häufig bei Menschen aus schwieriger Familie. Wir suchen uns oft Partner, die dem Elternteil ähneln, mit dem wir nicht klar kamen, der unsere Kindheit oder Jugend dominierte. Falsches Fangschema, aber wir werden immer wieder davon gelockt. Eine Bekannte sagte mal zu mir Eigentlich haben sich meine Partner immer mich ausgesucht, nicht ich mir meine Partner. Das trifft es recht genau, wenn man es mal durchschaut hat, so wie sie damals. Die Trennung wäre vermutlich, nach allem, was Du schreibst, sinnvoll. Aber die Einsamkeit wird Dir ebenfalls schaden, und es droht ohnehin, dass Du vor lauter Druck und Sorgen isolierst.

Nimm Dir Zeit. Such Dir Leute, mit denen Du reden kannst. Schau mal hier im Forum. Es gibt hier viele, die die Dinge anders sehen als andere. Das ist ein guter Ansatzpunkt. Tausch Dich aus. Und Tealight hat vollkommen recht, akzeptiere, wer Du bist. Denn nach allem, was Du schreibst, bist Du so, wie Du bist, viel interessanter als die, die Dich nicht verstehen können.

Noch ein Tipp am Rande: Solltest Du es Dir leisten können, buch Dir mal ein Zimmer oder eine Hütte am Waldrand. Schalt das Handy aus. Lies, höre Musik oder lieg einfach nur rum. Man muss nicht immer gleich weglaufen. Aber mal ein, zwei Tage niemanden hören und sehen tut Wunder.

Grüße
Moody

10.07.2022 12:24 • x 4 #6


Carola1
Hallo Moody, vielen dank für deine Antwort, du kannst meine Situation sehr gut nachvollziehen...
Der Spruch deiner Freundin passt tatsächlich sehr gut. Plötzlich stand mein Freund da ,hat mich schnell durch Lovebombing und tausenden tollen Versprechen von sich abhängig gemacht. Ich war durch meine Bedürftigkeit ein gefundenes Fressen für diese toxische Verbindung
Lange habe ich als Single also 3,5 Jahre durch gehalten, aber umso länger die Zeit verging fiel ich allmählich wieder in meine alten Muster zurück, das Alleinsein war für mich unerträglich. Obwohl ich damals viel mit Freunden und Bekannten unternommen habe. Naja dann fing Corona an.... Das hat nochmal ordentlich meine Abhängigkeit zum Partner verstärkt, weil man ja plötzlich keine Möglichkeiten mehr hatte auszugehen, sich abzulenken und war ohnehin durch Sozialdistanz isoliert.

Vielleicht sollte ich wirklich mal von allem eine Pause machen und nur für mich sein um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Es ist tatsächlich auch schon hilfreich hier im Forum Leute zu treffen die einen verstehen. Ich schaue mich hier wieder mehr herum und tausche mich gerne aus. Herzlichen Dank nochmal.

10.07.2022 17:29 • x 1 #7


Kitten
Hallo Carola1

Willkommen hier im Forum.
Dein Weg ist eigentlich klar vorgezeichnet, du hast es ausformuliert: Du willst weg von deinem Freund. Und zwar weit weg!
Bitte hole dir Hilfe, um diese aus deiner Sicht toxische Beziehung beenden zu können! Alleine wird es sehr schwierig und du wirst noch in 1, 2, 3 (?) Jahren mit ihm zusammensein. Das ist doch verlorene Zeit, oder?

Ich habe gerade eine Doku über Opfer von S.. / physischer oder subtiler psychischer Gewalt gesehen. Eine Betroffene hat diesen Rat mitgeteilt: Bitte teile dich unbedingt mit. Wenn keine (vetrauensvolle) Freunde vorhanden sind, dann gibt es andere Anlaufstellen dafür. Ich möchte dich dazu ermutigen, diesen Weg zu gegen, auch wenn es sehr schwierig ist!
Als 2. solltest du dir überlegen, dich von deiner Familie noch mehr zu distanzieren, wenn sie keine wohlwollende Gesinnung dir gegenüber hat. Notfalls auch bis zum Kontaktabbruch.

Ich wünsche dir alles Gute! Du bist stärker, als du denkst

10.07.2022 21:31 • x 2 #8


Carola1
Danke dir Kitten, ja ich habe auch das Gefühl es nur mit professioneller Hilfe da raus zu schaffen. Habe Gott sei Dank nächste Woche ein Termin bei einer Psychaterin, wo ich mein Anliegen besprechen kann.
Bis vor kurzem war ich noch in so einem Dämmermodus und habe alles von mir weg geschoben, bis er mir vor kurzem wieder sein wahres Gesicht gezeigt hat. Und überhaupt kein Einfühlungsvermögen für mich hat.
Er sieht mich nicht. Ja ich muss das raus...
Es bleibt mir da nichts anderes bei übrig.

10.07.2022 21:43 • x 3 #9


Carola1
Mit ist noch etwas eingefallen, wie ich mir unter anderem helfe da raus zu kommen.

Ich habe angefangen, eine Art Tagebuch zu schreiben, ich schreibe mir täglich auf wie ich mich in der Beziehung fühle. Des ist ja typisch in toxischen Beziehungen, dass man sich ständig Gedanken um seine Beziehung macht.
Ich schreibe mir sein Verhalten auf, alles was mich stört. Wo ich mich schlecht behandeln lassen habe, dass ich weiß wie ich mich meistens gefühlt habe. Im Fall der Trennung, führe ich mir das vor Augen. Um nicht wieder schwach zu werden. Und ihn komplett los zu lassen. Ich möchte diesen toxischen Kreislauf ein für alle Mal hinter mir lassen.
Ich weiß auch er wird alles versuchen um wieder zurück zu kommen. Und dann muss ich stark bleiben. Dafür das Tagebuch.

10.07.2022 22:58 • x 3 #10


Moody
Liebe Carola,

Deine Idee finde ich gut. Überhaupt ist es immer hilfreich, in schwierigen Situationen zu schreiben. Indem Du über das schreibst, was Dich bewegt, bannst Du es gewissermaßen auf Papier. Es entlastet.

Was Dich aber vor allem vor narzistischen Partnern schützt ist, wenn Du ein, zwei gute Freundschaften aufbaust. Das habe ich zuvor schon einmal angedeutet. Leute, die Dich auf der tieferen Ebene verstehen, die Du vermisst. Die Dir Rückhalt bieten, aber auch, und darauf möchte ich eigentlich hinaus, auch mal zurückmelden, wenn Du Dir etwas gerade mal nicht gefallen lassen solltest oder Du irgendwo schief liegst. Denn so, wie ich das verstehe, bist Du ziemlich orientierungslos und scheinst nicht immer einordnen zu können, was ein angemessenes Verhalten Dir gegenüber ist und was nicht. Es sind oft die Menschen um uns herum, die uns mit formen - und umgekehrt. Und auf diese Weise entwickeln wird unser Normensystem und unsere Verhaltensweisen. Deine Familie hat da offenbar schrecklich versagt und Dich so hilflos zurückgelassen. Das muss ausgeglichen werden.

Ok, das ist leichter gesagt als getan, ich weiß. Du schreibst ja selber, dass Du keine anderen Kontakte mehr hast. Aber ich denke, dies sollte unbedingt ein Fokus für Dich werden. Bitte denke einmal drüber nach.

Ansonsten hoffe ich, dass es ein wenig bergauf ging seit Deinem letzten Post.

Grüße
Moody

12.07.2022 19:12 • x 2 #11


A


Hallo Carola1,

x 4#12


Carola1
Vielen lieben Dank Moody,
das was du schreibst du hast vollkommen recht. Ich brauche ein zwei Leute die mir den Rücken stärken.
Ich lasse mir schon mein ganzes Leben viel zu viel Gefallen. Von meiner Familie wurde ich oft ausgenutzt und auch von Freunden wurde ich oft enttäuscht.
Ja meine Familie versagt da völlig, ich komme aus einer kaputten, dysfunktionalen Familie. Meine Mutter ist eine verdeckte Narzisstin, ihr leben lang das große Opfer und alle mussten sich immer um sie kümmern. Und tuen es heute noch. So ähnlich verhält es sich gerade auch mit meinem Partner.
Ich glaube ich habe insgesamt Angst mich neuen Bekanntschaften zu öffnen. Weil ich Angst habe wieder verletzt zu werden.
Ich bin sehr großherzig, ist ja eine schöne Eigenschaft nur ziehe ich vermutlich gerade damit Menschen an die mich brauchen und auch ausnutzen.
Ne Zeitlang hatte ich einige oberfläche Bekanntschaften, aber damit kann ich auch nicht mehr. Ich möchte nur Ich sein und nicht immer eine Rolle spielen.
Ich sollte wirklich wieder mehr unter neue Menschen, da ich in letzter Zeit viel zu sehr wieder auf meinen Partner fixiert war.
Mein Selbstwertgefühl ist gerade so im Keller, dass ich mich (fast) schlecht fühle hier in einem Forum zu schreiben und die Zeit von anderen netten Menschen beanspruche.
Vielen Dank Moody an dich und auch allen anderen Interessierten.

12.07.2022 20:46 • x 2 #12

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