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Ich gebe mich immer mehr auf

Nico698
Hallo,

ich bin Nico, 21 Jahre alt und habe gerade meinen Abschluss als staatlich geprüfter Erzieher gemacht.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich bin ständig nur alleine und enorm einsam, weil ich einfach nicht auf Leute zugehen kann. Ich kann weder Menschen ansprechen, noch Kontakte schaffen oder erhalten.

Ich habe keine Freunde und hatte noch nie ne Freundin.

Bis vor einem Jahr hatte ich noch 50kg Übergewicht. Das habe ich aber jetzt abgenommen und habe jetzt theoretisch Normalgewicht. Jetzt ist noch sehr viel Haut überall übrig. Es fühlt sich dadurch an (und sieht auch so aus), als ob ich immer noch dick wäre. (Krankenkasse zahlt in meinem Fall keine OP).
Mein Körper generell sieht echt kacke aus. Ich habe ein breiteres Becken und einen dicken Hintern.
Das insgesamt ist enorm unattraktiv und wirkt vermutlich auf so gut wie jedes Mädchen abstoßend.

Des Weiteren bin ich nicht gerade hübsch.
Die beiden Faktoren sorgen dafür, dass ich mich enorm hasse und große Aggressionen gegen mich selbst habe.

Die beiden Faktoren begünstigen meine Schüchternheit und meine soziale Angst noch enorm.

Selbst, wenn ich mich trauen würde, ich hasse Partys und gehe generell nie aus, weshalb ich niemals andere Menschen kennenlernen werde.

Das hat selbstverständlich zur Folge, dass ich mit 21 Jahren enorm einsam bin. Ich brauche einfach sozialen Kontakt und Liebe, habe und hatte es aber nie. Mittlerweile weiß ich nicht mehr weiter.
Ich hasse mich und alles an mir, mag es nicht, wenn Menschen mich ansehen, weil ich mich so hässlich und immer noch unförmig fühle.

Mittlerweile ist es so weit, dass ich mir schon mehrfach überlegt habe, ob es überhaupt noch Sinn macht oder ich meine belanglose Existenz nicht beenden und hoffen soll, dass alles im nächsten Leben besser wird.
Der einzige Grund, wieso ich es nicht mache, ist, weil meine Eltern viel zu viel Zeit und Geld in mich gesteckt haben.

Aber es gibt keinen Tag mehr, an dem ich glücklich bin oder irgendwas an mir gut finde.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin einfach so antriebsschwach und habe keine Lust mehr auf gar nichts.

Professionelle Hilfe möchte ich mir auch nicht suchen, weil ich erstens nicht drüber reden kann und zweitens niemand einen Erzieher einstellt, mit dessen Psyche was nicht stimmt oder gestimmt hat. Deswegen darf das auch niemand erfahren. (Meinen Job mache ich trotzdem gut und bewusst!)

Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Man könnte sich bestimmt selbst therapieren, um ein wenig besser klar zu kommen, aber ich halte das nicht mehr lange genug aus. In manchen Momenten sehne ich mich sogar schon fast nach denn Ende.

Ich möchte doch einfach nur glücklich sein.
Aber durch mein Aussehen und meine Art kann ich es einfach nicht. und werde es auch vermutlich nie können.

Ich kann doch nicht der einzige sein, dem es so geht. Sind hier noch mehr, was macht ihr dagegen?

Liebe Grüße
Nico

22.07.2019 17:05 • x 3 #1


A
Guten Abend, Nico!
Den ersten Schritt bist du ja nun schon gegangen und hast dich hier angemeldet. Hast sogar von dir erzählt. Prima!
Wie ist es denn in deiner Ausbildung gegangen? Da hast du doch auch täglich mit kleinen und großen Menschen zu tun. Wie seid ihr miteinander umgegangen?
Ich könnte mir vorstellen, dass da viele wohlwollende Worte dabei waren!

Bei mir ist es genau umgekehrt mit dem Körper. Ich habe immer noch, nach soo vielen Jahren, ein schlankes Bild von mir vor Augen und das passende gute Gefühl dazu. Auch wenn ich unterwegs bin. Dann sehe ich mein Spiegelbild im Schaufenster und wundere mich über das, was ich sehe.
Du hast von dir ein übergewichtiges Bild von dir in der Vorstellung.
Eine Angleichung der überschüssigen Haut kann nach meiner Info erst nach 2 Jahren Gewicht halten von der Krankenkasse übernommen werden. 50 kg in einem Jahr? Das ging aber schnell. Viel zu schnell für deinen Körper!
Du hältst dich für nicht hübsch genug? Dann versuche doch einfach mal zu lächeln. Ich weiß, das fällt schwer, wenn man sich in allem am Boden fühlt. Versuche es! Übe vor dem Spiegel und lächle dir zu! Ich selber habe erst vor wenigen Tagen kapiert, dass es der falsche Weg ist, den Körper zu bestrafen.
Um dir und deinem Körper was Gutes zu tun, solltest du nicht sagen, dass du keine Hilfe annehmen willst. Das ist ein wenig zu preiswert für dein noch junges Alter. Du brauchst Hilfe.
Ich habe vollstes Verständnis für deine Situation, für deine Verzweiflung, für deinen Widerstand. Hast du Vertrauen zu deinem Hausarzt? Mit ihm zu sprechen, wäre der nächste Schritt!
Alles Gute, und lass wieder von dir lesen!
LG von Mayke

22.07.2019 17:42 • x 3 #2


A


Hallo Nico698,

Ich gebe mich immer mehr auf

x 3#3


F
lieber Nico,

erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Und ich wünsche dir von Herzen, dass dieses Forum dir ein wenig helfen kann. Und gerade das Thema Beziehung ist für uns Menschen fast die größte Herausforderung die es gibt. Wie viele Trennungen, Leid, Schmerzen, Enttäuschungen.

Auf der anderen Seite sind gute Beziehungen eines von den schönsten Dingen in unserem Leben. Aber Freunde fallen leider nicht vom Himmel.

Beziehungen entstehen da, wo zwei Ich einander begegnen. Deswegen ist die Voraussetzung für eine gute Beziehung , die nicht nur oberflächlich sein soll, sondern auch tief, dass du dich dir selbst als Mensch bewusst bist. Das du dich einigermaßen so gut es geht, realistisch einschätzen kannst. Vermutlich bist du eher ein sensibler und ruhiger, von daher ein wertvoller Mensch, du hast einen Wert. Und du siehst doch gut aus. Was dir fehlt ist Selbstvertrauen und Liebe zu dir selbst. Da kannst du hier im Forum auch ganz viel Hilfreiches darüber lesen und lernen.

Nur wenn du dich selbst annehmen und lieben kannst, kannst du auch andere Menschen lieb haben und wertschätzen.

Das ist der erste Schritt. Bevor du eine Beziehung zu anderen Menschen aufbaust, brauchst du erst einmal eine Beziehung zu dir selbst.

Das du zu dir stehen kannst, zu deinen Stärken, aber auch zu deinen Schwächen. Das du dich kennst mit deinen Wünschen und Bedürfnissen, aber auch mit deinen Grenzen. Jeder Mensch hat seine Grenzen, kein Mensch ist perfekt. Ja es gibt Menschen die ihre Grenzen überspielen, aber auf Dauer merkst du es doch. Du darfst deine eigene Meinung haben und Überzeugungen, die du vor dir und anderen Menschen vertreten kannst.

Als Erzieher musst du ja auch stark sein, die Kinder in ihre Grenzen weisen. Und du kommst auch dort in Kontakt zu anderen Erziehern, euch verbindet doch schon etwas.

Doch wo Menschen zusammen sind, zusammen arbeiten gibt es auch Probleme, die du allein nicht hast. Bewusst einen anderen Menschen zu verletzen will vielleicht niemand, trotzdem passiert es. Wir alle sind begrenzte, fehlerhafte, unvollkommene Wesen. Und dadurch passieren Missverständnisse, Verletzungen, Trennungen usw.

Aber das Allerwichtigste ist erst mal eine Beziehung zu dir selbst, und aus dieser Beziehung zu dir selbst, Beziehungen zu anderen Menschen.

Habe Mut, stehe zu dir!


liebe Grüße,

Frederick

22.07.2019 18:01 • x 3 #3


Nico698
@Mayke1

Hallo!

Danke für die Antwort.
Wir gehen halt normal miteinander um.
Ich bin als Ansprechpartner für die Klienten da. Da ich in einem sehr guten Heim bin, ist das für die Kinder und Jugendlichen selbstverständlich.

Das ist kein Bild in meiner Erinnerung. Es ist leider eine Tatsache.
Hängende Haut, die weitaus mehr als eine Hand füllen, wenn ich sie in die Hand nehme.

Also ein Arzt, bei dem ich für eine Einschätzung war, sagte mir, dass keine gesundheitlichen Probleme auftreten und das deshalb nicht übernommen wird.

Ja, ging zu schnell. Das weiß ich. Nur hatte ich gehofft, Lebensqualität damit zu gewinnen. Und deshalb wollte ich schnell machen.

Ich versuche jeden Tag zu lächeln. Mache Fotos von mir, auf denen ich lächele. Aber die bringen absolut nichts. Ich finde mich immer noch hässlich.

Wenn ich mir Hilfe suche, kann ich mir direkt ein neues Arbeitsfeld suchen.
Kein Mensch würde sein Kind (ich auch nicht) bei einem Menschen in Obhut geben, der psychische Probleme hat oder hatte.
Außerdem kann ich einfach nicht drüber reden.

Diese Verzweiflung frisst mich auf. Ich halte das nicht mehr aus.
Ich habe leider zu keinem richtiges Vertrauen. Nicht so, dass ich das jemandem erzählen könnte.

LG

Nico

22.07.2019 18:06 • x 3 #4


Nico698
@Frederick1

Auch Danke für deine Antwort.

Wie soll ich das denn schaffen? Also mir selbst als Mensch bewusst sein?
Ich hasse mich selber abgrundtief.
Wie soll ich das denn schaffen, bevor ich komplett aufgegeben habe?

Es kommt mir so vor, als hätte ich einfach nicht mehr viel Zeit, weil es mir einfach von Tag zu Tag schlechter geht.

Und mich selbst lieben zu lernen dauert Monate, wenn nicht sogar Jahre.

LG

22.07.2019 18:10 • x 2 #5


Dakota
Du hast einen enormen Leidensdruck, lehnst aber Hilfe ab. Hm. Habe mal einen Spruch gelesen-es gibt tausend gute Gründe, alles beim Alten zu lassen, nur einen einzigen, doch endlich etwas zu tun-du hätst es einfach nicht mehr aus..
Frage (da ich Pragmatikerin bin): Meinst Du, Du schaffst es ohne professionelle Hilfe aus der Krise raus?
Was anderes-Attraktivität ist eine komplexe Sache. Sicher gibt es sowohl bei Männern als auch bei Frauen die Optiker, die mögen vielleicht eine bestimmte Figur bishin zu Haarfarbe, Augenfarbe etc. etc. Aber aus meiner Erfahrung heraus sind besonders die Menschen attraktiv und für das andere Geschlecht anziehend, die zufrieden mit sich sind, entspannt rüberkommen und Humor haben. Und ganz ehrlich-das ist alles unabhängig vom Aussehen. Es gibt so viele Menschen da draussen und Frauen für Dich, glaube mir. Es ist nicht das Aussehen, das Dir im Weg steht sondern ich denke eher Deine Unsicherheit und die Selbstakzeptanz, die im Moment leider nicht so ausgeprägt ist. Das kann aber wieder kommen.
Noch was-nicht so schnell aufgeben, wenn ein Arzt sagt, nee, die Kasse übernimmt das nicht etc. Noch ein Grund mehr, sich einen Psychotherapeuten zu suchen und auch die überschüssige Haut dort immer wieder zum Thema machen. Ich kenne zwei Leute, die ebenfalls extrem viel abgenommen hatten und in der Folge einen Hautüberschuss hatten, unter dem sie sehr litten. Die Kassen haben bei beiden OPs übernommen, nachdem ein Psychologe den Leidensdruck dokumentiert hatte.
Wegen Arbeit-wenn Du es nicht möchtest, muss kein Arbeitgeber erfahren, warum Du krank bist. Wenn Du Dich entscheiden solltest, in eine Klinik zu gehen, kann auch Dein Hausarzt bspw. Dich krank schreiben, so dass die Arbeitsunfähigkeit nicht aus einer Klinik kommen muss.
Ich hoffe, Dir geht es bald besser.

22.07.2019 21:06 • x 1 #6


Nico698
Hmm, okay.
Nur ich kann einfach nicht drüber reden. Ich weiß nicht wie.

Und sicher stimmt das.
Aber das dauert doch ewig, bis ich zufrieden mit mir bin und entspannt werde. Das ist doch nicht in ein paar Wochen erledigt. Das dauert Monate oder sogar noch länger.

22.07.2019 21:31 • x 1 #7


Dakota
Nico, ja, das dauert. Genau wie ein Baum, der wachsen muss. Er hat auch einmal klein angefangen.

22.07.2019 21:34 • x 2 #8


Nico698
Hm, okay

22.07.2019 21:40 • x 1 #9


Alexandra2
Lieber Nico,
Es ist super, daß Du 50kg abgenommen hast, Wahnsinn.
Deine Haut kannst Du mit regelmäßigem Schwimmen (Wasserdruck und Widerstand) und speziellen Cremes täglich angewendet, straffen. Ein Effekt dürfte ab ca 2 Wochen Anwendung auftreten.
Jeder Mensch hat unliebsame Dinge an seinem Körper und wir sollten lernen, ihn zu akzeptieren. Jeder negative Gedanke führt nur in eine sinnlose Negativspirale. Das zu verhindern ist manchmal schwierig, lohnt sich aber doch. Es tut gut, etwas gegen die schlechten Gedanken tun zu können. Das ist ein enorm wichtiger Baustein in der Verbesserung der Lebensqualität.
Nebenbei verbessert sich die Ausstrahlung, m.E. Das ist sehr wichtig, um Menschen kennenzulernen.
Optik war mir nie wichtig, die Ausstrahlung machts. Sei Du selbst, und es ist schön, auf andere zu treffen, die ebenfalls nichts vorgeben zu sein oder zu haben. Nur einer muss den Anfang machen, sich öffnen und eine respektvolle Haltung haben. Das machst Du sicher mit links durch Deinen sozialen Beruf
Eine Therapie hilft, sich selbst besser zu verstehen und neue Wege zu finden, diese auszuprobieren. Es ist sehr hilfreich, diese Therapie ist ein sehr wichtiger Baustein, damit ich klarkomme mit der Krankheit. Du kannst ja einfach probatorische Sitzungen zum Test vereinbaren und schauen, wie ein Gespräch auf Dich wirkt. Dabei wirst Du Unterschiede zwischen den Therapeuten feststellen . Derjenige, mit dem Du am leichtesten reden kannst, kann Dir helfen. Natürlich baut sich das nötige Vertrauen erst nach und nach auf.
Einsamkeit überwinden ist auch mein Thema. Regelmäßig Kontakte pflegen zB durch Schwimmen s.o., und anderen Aktivitäten wie VHS Kurs nachgehen, Verabredungen mit Familie, Telefonate etc., ist sinnvoll. Da findet sich etwas, musst Dich mal umschauen.
Liebe Grüße Alexandra

22.07.2019 21:44 • x 4 #10


F
lieber Nico,

als junger Mann ging es mir genauso wie dir. Außerdem ging mein Stimmbruch nicht weg. Wenn ich noch mit dreiundzwanzig Jahren in der Kantine etwas bestellte, brachte ich oft keinen Ton heraus, oder nur ganz seltsame Töne. Und alle um mich herum haben so was von gelacht, und mir war das furchtbar peinlich.

Erst als ich mit dann von zuhause ausgezogen bin, da wurde es besser. Weil da musste ich mich irgendwo behaupten, durchsetzen, ob ich wollte oder nicht.

Es ist wie ein kleines Samenkorn, es liegt am Boden, hat überhaupt kein Selbstvertrauen. Niemand glaubte das dieses kleine Korn einmal irgendetwas bewegt. Doch aus diesem kleinen Samenkorn wächst einmal ein wunderschöner großer Baum, ein Baum der Hoffnung, für Menschen so wie wir.

Oder ein Grashalm bricht den festen Asphalt auf, ein Sonnenstrahl bricht das Eis, ganz leis.

Und mit der Zeit spürst du, das es in dir wächst, wie du immer besser reden kannst, wie das Eis der Angst schmilzt.

Mit vierundzwanzig Jahren habe ich zum ersten Mal mit meiner Gitarre vor Menschen gespielt. Das war auch so eine Umbrucherfahrung.

Du vieles lieber Nico ist möglich wenn du an dich glaubst, wenn andere Menschen in Liebe an dich glauben. Du bist es wert, das man an dich glaubt. Auch wenn Tage kommen, wo nicht jeder Tag etwas großes ist. Muss auch nicht.


Ganz viele liebe Grüße,

Frederic

23.07.2019 14:13 • x 2 #11


Nico698
Danke für eure Antworten

24.07.2019 13:23 • x 2 #12


Dakota
@Nico698 : Wie läuft es denn so aktuell?
Habe auch nochmal darüber nachgedacht, was Du über Beziehung geschrieben hast. Finde es nicht ungewöhnlich, mit 21 noch keine Beziehung gehabt zu haben. Ich hatte meine erste Beziehung auch erst mit 22 oder 23. Ich denke, da bist Du nicht der einzige.

24.07.2019 14:42 • x 3 #13


LittleWing
Hallo Nico,

Du leidest sehr unter Deinem Äusseren,das Du subjektiv als hässlich betrachtest.
Wenn man Dinge nicht ändern kann,kann man sie radikal akzeptieren.
Das bewirkt ,dass man sie zwar immer noch nicht toll findet ihnen aber auch nicht mehr die Macht gibt,das ganze Leben zu bestimmen.

Meinst Du nicht,es gibt schlimmeres als überschüssige Hautlappen?

Stell Dir vor,Du wärst schwer Dro.abhängig,hättest Krebs oder wärst schwer behindert und rund um die Uhr auf Pflege angewiesen.
Dann würdest Du über Deine Hautlappen und Schüchternheit nur lächeln können.

Und nichtmal DAS wäre ein Grund zu verzweifeln,weil man lernen kann mit dem zufrieden zu sein,was das Leben einem schenkt.
Du bist körperlich gesund und alleine schon DAS ist ein grossartiges Geschenk!

Ich bin auch eher introvertiert und habe meinen Partner in einer Singlebörse kennengelernt.
Dort können auch schüchterne Menschen super einen Partner kennenlernen und mit der Zeit taut man dann von ganz alleine auf,das muss man gar nicht erzwingen.
Wenn die richtige Frau für Dich auf der Bildfläche erscheint,wird plötzlich alles ganz leicht denn was passt,das passt auch ganz ohne unser Zutun.

Eine Übung möchte ich Dir noch an´s Herz legen:

Wenn Du draussen unterwegs bist,schau Dir die Menschen bewusst an und dann wirst Du erkennen,dass 95 Prozent der Menschen äussere Makel haben.
Das ist also ganz normal!

Und: Unser Körper ist ein Teil von uns aber er macht uns nicht aus.
Er ist ein Gefäss für unsere Seele.

Es gibt unzählige Menschen,die nicht den Schönheitsmasstäben entsprechen und trotzdem bestechend attraktiv sind:
Dadurch,dass sie ihr Leben geniessen und sich ihre Schwächen und Makel grosszügig erlauben.
DAS macht anziehend,viel anziehender als ein perfekter Körper!

Und das kannst Du auch!
Fang am besten gleich damit an,Dein Leben zu geniessen,macht nämlich Spass!

28.07.2019 17:20 • x 4 #14


E
Zitat von Dakota:
Genau wie ein Baum, der wachsen muss. Er hat auch einmal klein angefangen.


Klasse Spruch

Den kann ich mir auch an meine Wand pinnen!

28.07.2019 17:30 • x 2 #15


LittleWing
Mir ist noch was eingefallen,was Dir sicher helfen kann.
Es handelt sich um Verhaltenstherapie.

Sicher,die Wartezeiten sind lang aber man kann auch Glück haben,dass es relativ schnell geht.

Mir selbst hat die Verhaltenstherapie einiges gebracht,vor allem im Bezug auf Selbsthass,den ich auch hatte.
Lass Dir von der Krankenkasse eine Liste mit Verhaltenstherapeuten in Deiner Region zuschicken und dann heisst es durchtelefonieren und sich auf Wartelisten setzen lassen.

Das kostet zwar Kraft und Nerven aber es lohnt sich.

In der Zwischenzeit kann ich Dir gerne per PN einige Strategien weitergeben,die meine Therapeutin mit mir durchgegangen ist.
Die sind etwas unkonventionell aber wirksam.

Es ist halt Arbeit an sich selbst,vor allem die Gedankenwelt wird Stück für Stück positiv beeinflusst.
Wie hier schon geschrieben wurde: es geht nicht von heute auf morgen aber das macht nichts.
Wichtig ist nur,dass man sich auf den Weg macht.

Ja,es ist auch anstrengend aber die Mühen werden belohnt,das kann ich Dir versprechen.

Möglicherweise kann Dir der Therapeut/die Therapeutin im Anschluss auch bescheinigen,dass die psychische Belastung aufgrund der Geschichte mit den Hautlappen dermassen belastend ist,dass die Krankenkasse dann doch reagieren muss.
(Ein Hausarzt sieht ja eher die Funktionalität des Körpers und weniger die psychischen Beschwerden).

Es wäre zumindest eine Chance.

29.07.2019 07:34 • x 3 #16


K
Hallo Nico,
ich sage Dir die ungeschminkte Wahrheit ohne Selentröstergefasel. Vergiß Deinen Job, deine schuldhafte Abhängigkeit von Deinen Eltern (typische Ausreden) und dein Selbstmitleid und vor allem, Dein ewiges aber, aber. ich kann doch nicht. Ich kann nicht heißt ich will nicht!
Ohne Therapie hast Du keine Chance! Am besten Langzeit-Soziotherapie. Glaub mir, ich habe genug eigene Erfahrungen gemacht. Was hast Du denn noch zu verlieren. Also, am besten erst mal in die Psychiatrie oder eine
psychotherapeutische Klinik und von dort aus die weiteren Schritte klären. Die können Dich am besten dabei unterstützen das Richtige für Dich zu finden und entsprechende Kontakte herstellen.


Liebe Grüsse K.

29.07.2019 19:35 • x 2 #17


Alexandra2
Lieber Nico,
Nur Du weißt, woran Du leidest. Wenn andere das kleinreden und/oder wissen, was gut für Dich ist, vergiss es. Zur persönlichen Entwicklung gehört, den Status Quo zu beleuchten und manches schmerzhaft nachzufühlen, um es zu verarbeiten. Wieviel, mit wem und wann-alles ist Deine Entscheidung. Das was für Dich passt, probierst Du, bist Du Deinen individuellen Plan aufgestellt hast. Maßstab ist ausschließlich Dein Wohlbefinden bzw gelindertes Leid, schrittweise immer weniger. Wenn Du einen Anfang gefunden hast, Dich mitzuteilen, bis Du auf dem Weg, mit den ersten Schritten Neuland zu betreten. Auch die weiteste Reise beginnt mit dem allerersten Schritt. Und jeder einzelne schafft Distanz zum Leiden.
Liebe Grüße Alexandra

29.07.2019 20:19 • x 1 #18


Nico698
Hey,

erstmal danke ich euch für eure Antworten. Ich weiß ja, dass ihr Recht habt.

Gibt schlimmeres, als ein komisch schiefes Gesicht und Hautlappen, ja. Nur ist das halt auch kacke.

Das ich mich jemandem anvertrauen müsste, ist mir klar. Aber die Frage ist dann, WIE soll ich mich jemandem anvertrauen, wenn ich zu keinem diesbezüglich Vertrauen habe? Wie soll ich mit jemandem, über so was persönliches reden und mich so angreifbar machen, wenn das Vertrauen fehlt.
Ich wüsste echt nicht wie. Und Augen zu und durch hilft da nicht.
Ich meine, ich finde es ernsthaft toll und ich bewundere euch, dass hier schon sehr viele so einen großen Schritt weiter gekommen sind und ihre persönlichen Strategien zur Bewältigung haben. Ehrlich.

Aber ihr habt doch auch mal angefangen.
Und ich denke nicht, dass man aus dem Nichts anfängt, sich Hilfe zu holen und eine Therapie zu machen, die dann neue Kraft gibt, um weiterkämpfen zu können.

Wenn ich so einfach sagen könnte Ich kann!, dann hätte ich mich hier nicht angemeldet.

Ich werde einfach ehrlich sein. Und ich hoffe, dass sich einige von euch dabei noch auf die eigenen Anfänge beziehen können und mich irgendwo verstehen:

Mir fehlt die innere Akzeptanz. Ich kann nicht akzeptieren, dass ich Hilfe brauche. Ich will keine Hilfe (brauchen). Auch, wenn ich es müsste. Und wie ich diese Akzeptanz herstelle ist mir ein Rätsel.

Ich hoffe, dass es nicht allzu wirr war, aber ich habe versucht, meine größten Gedanken mal irgendwie zusammenzufassen.

LG!

02.08.2019 00:11 • x 1 #19


djamila
Guten morgen ,
@Nico698 ,
meine ersten Anfänge waren Tagebuch schreiben . Denn es gab ja noch nicht so tolle Foren wie heute . Und Körpergröße war zu Klein , zu Unsicher , dann die Schuppenflechte die gar nicht Toll aussieht wenn sie Blüht . Vertrauen zu Menschen hatte ich auch nicht . Fokussiere dich in mehr auf deine Stärken . Wie hast du es geschafft so eine Tolle Ausbildung zu schaffen . Wo hast du die Kraft hergenommen soviel abnehmen. Dafür muss man ne menge Selbstdisziplin haben sich selbst auch beobachten können .
Auf Sport und Ernährung achten . Und ich sehe da ne Menge stärken . Du scheinst Kinder zu Mögen warum sonst hast du diesen Beruf gewählt . Mitgehen kann ich aber mit der Meinung das es auf die Gesamt Ausstrahlung ankommt . Und die Entwickelt sich im Laufe des Lebens auch aus den Erfahrungen die man macht .
Gib nicht auf . Liebe Grüße Djamila

02.08.2019 06:04 • x 2 #20


LittleWing
Logisch,man möchte am liebsten ohne Hilfe klarkommen,sich Hilfe zu holen ist allerdings eine Stärke und das müssen alle Menschen mal im Laufe ihres Lebens denn ein Leben ohne Krisen gibt es nicht.

Klar ist das Kacke mit den Hautlappen aber es ist nicht das Ende der Welt.
Ich lebe mit 35 kg Übergewicht seit 2 Jahren,auch kein Vergnügen manchmal aber ich kann meine Leben trotzdem in weiten Teilen geniessen.

Du hast zumindest schonmal eine sehr gute Vorraussetzung:
Bist sehr gut introspektionsfähig und weisst bereits genau,wo es hakt (u.a. Akzeptanz).
Manche tappen erstmal jahrelang im Dunkeln bevor sie überhaupt wissen,wo man ansetzen kann!

Ich hab da noch eine ganz andere Idee:

Könntest Dich evt. mal mit Buddhismus befassen.
Keine Angst,brauchst kein Buddhist zu werden aber die haben ganz tolle Ansätze zum Umgang mit Schmerz und Leiden.
Was einem zusagt,pickt man sich einfach raus.
Auch die Akzeptanz ist ein wichtiger Bestandteil,die Verhaltenstherapie hat einige buddhistische Ansätze übernommen!
Auf diese Weise kannst Du Dir viel selbst beibringen bis Du einen Verhaltenstherapieplatz gefunden hast und fängst dann schonmal nicht mehr bei null an.

Und immer einen Schritt nach dem anderen:
Nicht jetzt schon den Kopf zergrübeln,wie es dann wird,wenn Du die Therapie beginnst,ist alles nur Kopfkino und kommt meistens eh ganz anders als erwartet.

02.08.2019 06:05 • x 4 #21


Alexandra2
Moin Nico,
Ich verstehe Dich sehr gut! Mir ging es mal genauso wie Dir. Erst als ich Hilfe so dringend brauchte, daß mein Leben davon abhing, war ich bereit dazu, mir helfen zu lassen. Mein Vertrauen in Andere war gleich Null.
Jedoch lässt sich Schritt für Schritt Vertrauen aufbauen und Du kannst ja mal überlegen, welche Themen für Dich auch wichtig, aber weniger sensibel sind, wo Du weniger verletzlich bist. Und mit denen beginnst Du in einer Therapie. Wenn die Chemie zwischen Therapeut und Dir stimmt, fasst Du schrittweise Vertrauen und entlastest Dich.
Niemand kann gleich die schwierigsten Themen anpacken, zumal sie oft unbewusst rumdümpeln. Und für mich war es ein sehr langer Weg, Strategien, die zu mir passen, zu entwickeln. Daß ging für niemanden einfach so.
Die Alternative ist, solange zu warten, bis es Dir so schlecht geht, daß Du keine andere Wahl hast. Das kann ich nicht empfehlen.
Woran jemand leidet, ist höchst individuell und es steht mir nicht zu, das zu bewerten. Und diejenigen, die Hautlappen nicht so schlimm finden, können sie gerne selbst haben und ihre Aussage bitte auf sich beziehen. Mal sehen, ob sie das immer noch unwichtig finden? Es ist unnötig, das Leiden eines Anderen zu bewerten. Und Du solltest Dir diesen Schuh nicht anziehen, Nico.
Das was Dich beschäftigt, ist wichtig. Es ist Dein Leben, Dein Wohlbefinden und nur das zählt.
Liebe Grüße Alexandra

02.08.2019 06:12 • x 4 #22


LittleWing
Ich finde,Alexandra hat das sehr gut herausgearbeitet.

Ich möchte an diese Stelle gerne noch sagen,dass ich nicht herunterspielen wollte,worunter Du leidest.
Falls das so angekommen sein sollte,entschuldige ich mich dafür.

02.08.2019 12:33 • x 2 #23


Nico698
Danke euch.
Naja, also Stärken. Ich kann halt gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen und anderen Menschen Tipps geben. Hat mir bis heute aber auch nicht geholfen. Außer während meiner Ausbildung und der ganzen Praktika.

Ich habe die Kraft aufgebracht abzunehmen, weil ich mir und anderen Menschen besser gefallen wollte. Da wusste ich noch nicht, wie ich dann damit aussehe. Sonst hätte ich die Kraft vielleicht gar nicht aufbringen können.
Andere Stärken fallen mir nicht ein. Vor allem keine, die mir bei meinen nicht wenigen Problemen helfen.

Mir fällt es zu schwer.
Sobald ich anfangen muss, über etwas zu reden, dass zeigt, dass es mir irgendwo nicht gut geht, ist reden nicht mehr drinnen. Bei allen Dingen, wo es um meine Gefühle geht, vertraue ich keinem. Klar gibt es auch Punkte, die weniger sensibel bin. Aber nicht mal dafür vertraue ich wem genug.
Ich will mich nicht schwach machen, selbst wenn ich weiß, dass sowas eine Stärke ist. Ich will mich nicht so öffnen, eben, weil ich keinem vertraue.

Vielleicht ist das auch noch ein Grund. Das dauert Jahre und vielleicht möchte ich einfach nicht mehr so lange kämpfen.
Ich weiß nicht, was in meinem Kopf vor sich geht. Der Widerstand in mir ist riesengroß. Vor allem bei dem Gedanken, wie alt ich wohl bin, bis ich einigermaßen mit mir selbst klar komme und auf Menschen zugehen kann.

Ich schätze, ich werde wohl auch auf diesen sehr kritischen Punkt warten müssen und dann hoffen, dass ich die richtige Entscheidung treffe.

Aber ich danke euch wirklich für eure ganzen Vorschläge und Ansätze.

02.08.2019 16:55 • x 3 #24


Alexandra2
Lieber Nico.
Wie wärst mit nonverbaler Therapie bspw Kunsttherapie beim Ergotherapeuten. Das hilft auch zu stabilisieren und Ergotherapeuten finden den richtigen Zugang, so daß Du Vertrauen fassen kannst,
Liebe Grüße Alexandra

02.08.2019 19:02 • x 1 #25


Dakota
@Nico698 Du siehst, alle wollen Dir helfen und haben viele Tipps und Ideen. Nur leider ist nicht alles hilfreich oder erreicht einen, wenn es einem so schlecht geht.
Bei mir war es so, dass der Leidensdruck so groß war, dass ich mir Recht früh Hilfe holte (mit 16), aber ich habe in Kliniken auch Menschen kennen gelernt, die ein ähnliches Problem geschildert haben wie Du. Sie konnten/wollten nicht reden, was in der Gruppentherapie zu Konflikten fühlte. Am besten konnten sie wohl in Einzel-Gesprächen reden.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich davon keine Ahnung habe. Ich hatte dahingehend nie ein Problem. Mit einem aus der Klinik, der nicht reden konnte, hatte ich auch nach Entlassung noch eine Weile Kontakt und wir haben uns verabredet. Und bei ihm dachte ich ehrlich gesagt manchmal im Stillen der kommt überhaupt nicht mehr in die Spur. Er blieb arbeitsunfähig, ging kaum raus, erzählte dem Psychiater nicht, als es ihm wieder schlechter ging etc. Ich fand das alles ziemlich daneben, weil ich ihn nicht verstand (tue ich übrigens immer noch nicht), aber nach einem Jahr hieß es plötzlich er macht eine Umschulung und zieht sogar um und gab ne Art Abschiedsparty.
Verstehe einer die Menschen! Ich glaubte ehrlich gesagt nicht mehr an ihn, während er sich auf seine Art und Weise und in seinem Tempo stabilisierte.
Vielleicht finden sich hier ja noch andere Menschen, die auch Probleme haben mit Therapeuten zu reden und sich zu öffnen. Ich denke Du bist nicht der Einzige @Nico698.

03.08.2019 09:28 • x 2 #26


A


Hallo Nico698,

x 4#27


Nico698
Hoffe ich, danke

03.08.2019 17:42 • x 1 #27

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