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jetzt mache ich zigsten Versuch hier im Forum zu schreiben.
Es geht um meine Tochter. Sie ist dreizehn Jahre alt und geht in die achte Klasse. Vor zwei Jahren hat sie freiwillig die Schule gewechselt und damit fingen, glaube ich, ihre Probleme an. Sie geht jetzt mit ihrer, damaligen, besten Freundin in eine Klasse. Diese Freundin hatte natürlich auch schon andere Freundinnen in der Klasse mit denen meine Tochter mal besser, mal schlechter klar kam, aber richtig gemocht hat sie sie nie. Alles ging so einigermaßen und sie versuchte immer das Beste aus der Situation zu machen. Ich glaube, schon das hat sie maßlos überfordert. Ihre Freundin konnte schon damals meine Tochter nicht richtig verstehen und konnte ihre Sorgen und Bedenken nicht teilen.
Dazu kamen ihr erwachendes Interesse für Jungs und der erste Liebeskummer. Mit dem ersten richtigen Freund im Sommer letzten Jahres fühlte sie sich besser. Bis sie merkte, dass er nicht der richtige für sie war und sie gar nicht so in ihn verliebt war, wie sie dachte. Ich denke, sie war sehr von sich enttäuscht. Unerreichbare Jungs wurden ihr Ziel und es gab dann noch zwei Jungs, von dem der letzte ihr wohl sehr übel mitgespielt hat (auch in S. Hinsicht), allerdings redet sie nicht darüber, nicht mit mir und auch ihre beste Freundin wusste nichts davon. Ihr ganzen Kartenhaus brach endgültig zusammen als eine „Freundin“ ihr Handy in die Hände bekam und jedem der es hören wollte oder auch nicht hören wollte, sms Korrespondenz von diesen drei Jungs mit meiner Tochter vorlas. Alle habe zwar dieses Mädel verurteilt, auch ihre beste Freundin, aber sie galt von da an als *beep*.
Natürlich war sie wütend auf diese sogenannte Freundin und das fand ich auch sehr richtig. Ich habe mich auch sehr aufgeregt über diese Geschichte, weil es in die Intimsphäre meiner Tochter eingriff, die niemanden etwas anging. Ich hatte mich leider immer darauf verlassen, dass sie mir erzählt, wenn ihr etwas Schlimmes widerfahren würde. Sie hat es ja auch getan, sie hat mir von der Handygeschichte erzählt, aber nicht von dem Jungen oder wie sehr sie diese ganze Sache verletzt hat. Irgendwann in dieser Zeit (Januar/Februar) gab es dann einen großen Streit zwischen meiner Tochter und ihrer Freundin, da diese nicht verstehen konnte, warum sie nichts davon wusste und ihr die Freundschaft kündigte mit den Worten „mit so etwas wie dir will nicht mehr befreundet sein“. Sie hat sich einfach niemanden anvertraut und nie zeigen können, wie es um sie steht. Sie hat immer lieb gelächelt und hat so getan, als ob sie die Situation im Griff hat.
Irgendwann in dieser Zeit fing sie an sich zu ritzen und teilte mir in einem Brief mit, dass sie glaubt, sie bräuchte Hilfe. Zur meiner Entschuldigung muss ich sagen, damals Januar/Februar wusste ich von ihrem Ritzen noch nichts. Wir hatten ein langes Gespräch mit Kerzenschein, „Gibt Kraft“ Tee und Popcorn, was sie so sehr liebt. Es war ein wirklich schöner Nachmittag – für mich – heute glaube ich, er war für sie nicht so schön. Ich habe sie ernst genommen und mit ihr über ihre Probleme geredet und sie nicht kleingeredet, aber sie wollte, glaube ich, schon da andere Hilfe als meine und ich habe es nicht erkannt (ich mache mir wahnsinnige Vorwürfe deswegen).