Ich weiss nicht woran ich bei ihm bin - Trennung

E
Hallo Ihr Lieben,

ich bin gerade an einem Punkt wo ich nicht mehr weiter weis. Erst recht weis ich nicht mehr wo ich die Kraft her nehmen soll um meinem Mann beizustehen. Aber von vorn.

2002 lernte ich meinen Mann kennen er war sofort ein toller Ersatzpapa für meinen Sohn. Da ich selber nicht gerade die tollste Vergangenheit hatte, hatte er immer ein offenes Ohr für mich. Er erzählte mir das er an Depressionen litt und während einer Therapie und anschließender Reha sein tief überwunden hat.

Ich wußte das er darunter litt das meine Familie ihn ablehnte aber ich stand immer hinter ihm.
2006 haben wir geheiratet und unser Sohn erblickte das Licht der Welt. Ein weiterer Traum meines Mannes ging in Erfüllung als er endlich meinen Sohn Adoptieren konnte. Er war sich seiner Verantwortung sehr bewußt und hat einen Job angenommen der ihm gar nicht gefiel, nur um für uns zu sorgen.
Nach wie vor fand er keine Anerkennung bei meiner Familie, darunter litten wir alle!

2007 gab es einen großen Streit in meiner Familie, dass gab mir den Anstoß endlich selber eine Therapie zu machen um mit meiner Vergangenheit aufzuräumen. Bei der Therapie war es wie wenn man eine Nadel in einen Luftballon sticht. Es kam sehr viel zum Vorschein was ich selber ziemlich weit verdrängt hatte. Mein Mann stand mir die ganze Zeit bei ich konnte mich ausheulen und er hörte zu u.s.w.
Als ich dachte nun geht es Bergauf bermerkte ich Veränderungen bei meinen Mann er schimpfte immer mehr auf seinen Job,soziale Kontakte wurden immer mehr abgebrochen er war antriebslos und irgendwann ging er gar nicht mehr auf Arbeit was ich allerdins erst viel später erfuhr.
Irgendwann öffnetet er sich und ich half ihm einen Therapieplatz zu bekommen. Statt das es besser wurde, wurde es nur noch schlimmer. Vor sechs Wochen war es so schlimm das ich Ihm sagte wenn er sich nicht helfen lässt das ich mit den Kindern gehe. Am nächste Tag fragte er mich ob ich mit ihm gemeinsam zum Arzt gehen könne er möchte sich stationär helfen lassen. Als wir beim Arzt waren erfuhr ich erst das dieser schon seit einem Jahr versucht meinen Mann stationär einzuweisen.

Nun geht es in diesen sechs Wochen ständig Bergauf - Bergab. Mein Mann erzählt mir nicht viel und die Ärzte mit denen ich schon am ersten Tag reden wollte reden nicht mir. Ich weis einfach nicht woran ich bin ich weis nicht wie es weiter geht. Unsere Kinder fragen ständig wenn der Papa wieder nach Hause kommt und ich habe keine Antwort.
Nächste Woche wird der kleine 4 das ist nun der erste Geburtstag den er ganz bewüßt entgegenfiebert und der Papa wird nicht dabei sein. Ich weis ja nicht mal ob ich an diesem Tag in die Klinik fahren soll oder dem kleinen einen schönen Tag an seinem Lieblingsort mache.
Ich habe einfach so viele Fragen und finde keine Antwort.
Mein Mann fehlt mir so sehr und ich weis nicht wie ich Ihm helfen kann, wie ich unsere Familie wieder zusammen bekomme
L.G. Ela

22.09.2010 09:24 • #1


S
Hallo Ela,

auch an dieser Stelle ein herzlichen Willkommen.

Du schreibst nicht, wie lange sich dein Mann noch voraussichtlich stationär behandelen lassen will/muß.

Wie sieht er eure gemeinsame Zukunft? Kannst du mit ihm über deine Ängste reden und inwieweit meinst du, dass er sich wieder in den Alltag einfügen kann?

Generell braucht die Krankheit Zeit.

Ich wünsche dir Kraft und Durchhaltevermögen.

Serafina

22.09.2010 10:50 • #2


A


Hallo Ela8829,

Ich weiss nicht woran ich bei ihm bin - Trennung

x 3#3


E
Das ist ja gerade das Problem das ich nicht weis wie lange es dauern wird. Unser Haus arzt meinte das es einen Zeitraum von 3 Monaten bis zu einem 1 Jahr dauern kann.
Was die Zukunft angeht gebe ich mir alle mühe Perspektiven zu schaffen. Von anfang an war es unserer Traum einen kleinen Bauernhof zu betreiben. Ich habe durch Zufall die Möglichkeit bekommen einen Hof zu übernehmen wo ich nun gerade bei bin diesen Bewohnbar zu machen was zusätzlich an meinen Nerven zerrt.
Mit meinem Mann rede ich schon darüber was die Kinder und ich machen um für uns als Familie eine Perspektive zu schaffen. Allerdings versuche ich die ganzen Sorgen und Probleme die damit zusammen hängen von ihm so gut es geht fern zu halten.
Wenn es um die ganz persönlichen Sorgen und Probleme meines Mannes geht blockt er total ab. Er meint er versteht es selber nicht und seit Samstag macht er sich große Vorwürfe was er uns alles antun würde. Ich kann ihm tausend mal sagen das dies erstmal unwichtig ist und ich einfach nur will das er wieder zu sich selbst findet und wir wieder den Mann /Papa zu Hause haben wie er mal war.

Ich habe einfach nur Angst das ihm der Aufenthalt in der Klinik nicht hilft sondern eher eine Verwahranstalt dar stellt. Mir wurde zwar gesagt das dies die beste Klinik in unserem Umkreis ist, ich bin einfach nur so verunsichert.
Zuhause konnte ich aber auch nicht mehr die Verantwortung übernehmen jedes mal wenn er nicht an das Telefon gegangen ist hatte ich Angst das er sich was angetan hat.

Meine Hoffnung besteht jetzt darin das der Hof Bewohnbar ist wenn er wieder nach Hause kommt denn da hätte er erstmal eine Aufgabe.

L.G. Ela

22.09.2010 11:38 • #3


tobias77
Hallo Ela
ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Ich wünsche dir viel Kraft und gib die Hoffnung nicht auf.
Ich weiß, leichter gesagt wie getan, aber was bleibt denn anderes übrig.

LG Tobias

08.10.2010 13:56 • #4


K
Hallo ela...

Ich persönlich stecke ja nicht in deinem Mann drin, also kann ich nur schlecht beurteilen wie schlimm
er wirklich um ihn steht. Von meiner Klinikzeit (8 Wochen stationär in Lübben) kann ich nur berichten,
dass es zu jeder Tages- und Nachtzeit Ansprechpartner gab, genau aufgepasst wurde dass sich niemand was antut,
also denke ich, dass dein Mann in einer Klinik ganz gut aufgehoben ist.

Wenn ich mich versuche in deinen Mann hineinzuversetzen, kann ich mir vorstellen, dass er extreme Schuldgefühle
hat, weil er nicht der tapfere Familienpapi sein kann der euch ernährt und versorgt, das ist für einen Mann sicher
schlimm, weil es an seinem Selbstwertgefühl nagt. Gerade weil das seine Rolle ist, der starke Beschützer und
verlässliche Versorger zu sein, fällt es ihm sicher schwer seine Schwäche einzugestehen und dann noch darüber
mit dir zu reden, zu mal die meisten Männer Probleme haben Gefühle zu zeigen, zu zu lassen oder darüber zu reden.

Was mir allerdings mehr Sorgen macht als der Zustand deines Mannes, ist deiner. Ich kann mir vorstellen dass es
extrem zermürbend ist euer Leben aufrecht zu erhalten und sich dann noch zusätzlich um deinen Mann zu sorgen.
Du kannst und solltest deine Probleme nicht unter den Tisch kehren. Es ist falsch deinem Mann die starke Frau
vorzuspielen. Es nutzt euch beiden nichts wenn du fix und alle bist wenn er aus der Klinik kommt, einfach weil
du wie ein Roboter funktionierst und dich gezwungen siehst die komplette Verantwortung selbst zu tragen.

Gibt es nicht jmd der dir mit dem Bauernhof herrichten helfen kann, oder jmd mit dem du reden kannst?
Du musst dich dringend darum kümmern dass es dir selbst gut geht, damit du für deinen Partner da sein
kannst. Gib zumindest während dein Partner in der Klinik ist die Verantwortung für ihn für eine Weile ab.
Er ist dein Partner und nicht dein Kind, auch wenn das jetzt hart klingen mag.

Wäre toll wenn du noch mal ne Rückmeldung geben könntest wie es aktuell ausschaut mit dir und deinem
Partner.

Gruß. KiNjAl

23.11.2010 19:36 • #5

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