S
Savon
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Zunächst nochmal kurz zu mir. Ich bin 34, lebe in der Großstadt, sehe eigentlich ganz gut aus, habe einen festen verantwortungsvollen Job, keine Schulden, keine Alk. und habe mich bisher keinem Arzt, Therapeuten oder sonst wem geöffnet, da ich ganz blöd gesagt, gar nicht genau weiss was eigentlich mein Problem ist.
Ich bin eigentlich ein sehr humorvoller, schlagfertiger Mensch, habe prinzipiell auch kein Problem auf fremde Menschen zuzugehen, aber seit 12 Jahren falle ich immer weiter in ein Loch.
Los ging es als ich 2001 mich in eine Kollegin verliebte, die allerdings mit einen anderen Kollegen zusammen war, so dass ich das Ganze erstmal verdrängte, sie es aber doch irgendwie bemerkte und generell Beziehungen etwas locker sah und sich selbst mir näherte. Es kam zum Kuss und wir haben einmal miteinander geschlafen. Dann bekam sie aber doch kalte Füße und entschied sich für den anderen. Eine Welt brach für mich zusammen, aber das war sicherlich nur der normale Liebeskummer der dann auch verflog. Wir haben bis heute einen freundschaftlichen Kontakt und sie ist eigentlich die einzige die mir etwas bedeutet (mehr dazu später), völlig ohne Gefühle und ohne Probleme sie mit ihren heutigen Freund zu sehen, wenn auch nur sporadisch, das sie ein Stück weiter verzogen ist.
2003 lernte ich dann übers Netz jemand neues kennen, und da ging es dann auch langsam los, das ich mich veränderte ohne zu verstehen warum. Eigentlich war alles super, sie war toll, sah gut aus, sie war wirklich schnell in mich verliebt, wie ich später erfuhr, ich war einfühlsam, wir quatschten stundenlang im Mondschein und auch körperlich kamen wir uns schnell näher. Dennoch hatte ich, im nachhinein gesehen, immer das Gefühl mir fehlt etwas oder ich bin nicht gut genug für sie und so machte ich nach einen halben Jahr teilweise völlig bescheuerte Sachen, wie sie stundenlang zu ignorieren, alles doof zu finden, was sie natürlich sehr verletzte, ich aber (obwohl ich ein pfiffiges Kerlchen bin) nicht kapierte. Ich machte ihr auch nie irgendwelche Geschenke. Alles so kleine Sachen.
Ich muss dazu sagen, das ich meinen männlichen Freundeskreis nie wirklich gepflegt hatte, was ich jetzt sehr bereue, so dass wir uns auch täglich sahen, ich mich aber schämte ihr das klar zu sagen, sie es aber schnell merkte. Vielleicht auch ein Grund warum ich mich nie wirklich öffnen konnte. Jediglich mit einem weiteren Pärchen waren wir regelmäßig in Kontakt und fuhren auch zusammen in Urlaub.
Nach einem Jahr hatte sie allerdings genug denn sie hatte zufällig jemand anders kennengelernt, und erst jetzt merkte ich wie dumm ich war und die Versuche sie zurückzubekommen verpufften schnell. Insgeheim wußte ich ja nun, das ich selbst Schuld bin. Wir trafen uns dann noch zweimal, aber schon da merkte ich eine Leere in mir, einen Schockzustand ihre Distanz nun zu spüren so dass ich selbst weitere Treffen nicht ausgehalten hätte.
Ich hatte ein Jahr lang einen Schatz und hab es nie kapiert.
Seitdem ist meine Geschichte schnell erzählt. Ich konnte mir das nie verzeihen, verkroch mich immer weiter, die wenigen Kontakte die ich noch hatte waren mir egal, ich meldete mich nicht mehr und so war ich irgendwann alleine mit mir und meinem ständigen Kopfkino. Ich flüchtete mich in die Arbeit, war froh abgelenkt zu sein und ging möglichst spät nach Hause.
Auf Arbeit bin ich in leitender Funktion für 30 Mitarbeiter verantwortlich, was zwar stressig ist aber schon Spass macht und hier bemerkt man auch nicht meine Probleme, und Fragen nach privaten weiche ich aus oder lüge. Aber sobald ich zur Ruhe komm, wie am Sonntag, geht das Kopfkino wieder los.
Und so ist das eigentlich jetzt seit 10 Jahren, mal mehr, mal weniger, vor allem im Urlaub wie jetzt weiß ich gar nicht wohin mit mir. Ich langweile mich, ständig Fernsehen oder Internet kotzt mich an, einen wirklichen Urlaub mit wegfahren hatte ich seitdem nie. Ich würde gerne viele Dinge tun, aber alleine tue ich es nicht.
Einmal noch nahm ich meinen Mut zusammen, als ich eine Freundin meiner Cousine auf deren Geburtstagsfeier kennenlernte, ich mir ihre Nummer besorgte und wir uns auch zweimal trafen. Aber auch hier holte mich mein Kopfkino wieder ein, sie erzählte wo sie überall war, und ich konnte nur mit meinem Witz agieren aber selbst eigentlich nichts besonderes berichten so dass ich selbst den Kontakt wieder abbrach.
Und je länger das dauerte umso weniger hatte ich Mut mich wieder anderen zu nähern. Immer wieder spiele ich das Ganze schon vorher durch, was sage ich wenn die Frage kommt, wieviele Freunde ich habe, wo ich zuletzt im Urlaub war, was ich so gerne in der Freizeit mache. Ich hätte nie eine wirkliche Antwort und ein Lügengerüst aufbauen, nur um sie ins Bett zu bekommen, ist absolut nicht meins.
Klar, sind jetzt sicherlich die ersten Tipps wieder raus zu gehen, Kontakte zu knüpfen, es weiter zu versuchen, aber für mich wäre das immer nur schauspielern, mich verstellen, etwas vorgeben was ich nicht bin. Und wie gesagt immer die Angst vor normalen Fragen, die für mich aber keine sind.
Und wenn ich doch ehrlich wäre, hätte ich Angst vor komischen Blicken, abwenden des Gegenüber, was mich vielleicht noch weiter runter ziehen würde und den Mut völlig verlieren würde. Also meide ich es, obwohl sicher immer Chancen da wären.
Meine Eltern leben getrennt, meinen Vater treffe ich regelmäßig, meine Mutter hat einen neuen Freund mit dem ich mich gut verstehe und ich habe noch eine Schwester die alle sich zwar ständig wundern warum ich nie ein Mädel anschleppe, aber was wirklich mit mir los ist ahnen sie vielleicht nur. Und ganz ehrlich ist mir das sogar egal wenn ich selbst sie mal mehrere Wochen nicht sehe, obwohl das nicht so sein sollte.
Wirklich bedeuten und nicht egal was sie macht ist ausgerechnet die Freundin von 2001, zu der ich wie gesagt noch Kontakt habe, und der ich zumindest oberflächlich angedeutet habe wie es mir wirklich geht aber sie selbst genug Probleme und eben eine feste Bindung hat, so dass hier natürlich keine große Hilfe kommen konnte.
Da ich wie gesagt doch ein pfiffiges Kerlchen bin, bekomme ich also bewusst alles mit, obwohl ich mir wünschen würde das es nicht so wäre, und weiss doch nicht was ich tun soll und ob das ewig so weiter gehen wird.
Das solls zunächst erstmal gewesen sein.
Savon
Ich bin eigentlich ein sehr humorvoller, schlagfertiger Mensch, habe prinzipiell auch kein Problem auf fremde Menschen zuzugehen, aber seit 12 Jahren falle ich immer weiter in ein Loch.
Los ging es als ich 2001 mich in eine Kollegin verliebte, die allerdings mit einen anderen Kollegen zusammen war, so dass ich das Ganze erstmal verdrängte, sie es aber doch irgendwie bemerkte und generell Beziehungen etwas locker sah und sich selbst mir näherte. Es kam zum Kuss und wir haben einmal miteinander geschlafen. Dann bekam sie aber doch kalte Füße und entschied sich für den anderen. Eine Welt brach für mich zusammen, aber das war sicherlich nur der normale Liebeskummer der dann auch verflog. Wir haben bis heute einen freundschaftlichen Kontakt und sie ist eigentlich die einzige die mir etwas bedeutet (mehr dazu später), völlig ohne Gefühle und ohne Probleme sie mit ihren heutigen Freund zu sehen, wenn auch nur sporadisch, das sie ein Stück weiter verzogen ist.
2003 lernte ich dann übers Netz jemand neues kennen, und da ging es dann auch langsam los, das ich mich veränderte ohne zu verstehen warum. Eigentlich war alles super, sie war toll, sah gut aus, sie war wirklich schnell in mich verliebt, wie ich später erfuhr, ich war einfühlsam, wir quatschten stundenlang im Mondschein und auch körperlich kamen wir uns schnell näher. Dennoch hatte ich, im nachhinein gesehen, immer das Gefühl mir fehlt etwas oder ich bin nicht gut genug für sie und so machte ich nach einen halben Jahr teilweise völlig bescheuerte Sachen, wie sie stundenlang zu ignorieren, alles doof zu finden, was sie natürlich sehr verletzte, ich aber (obwohl ich ein pfiffiges Kerlchen bin) nicht kapierte. Ich machte ihr auch nie irgendwelche Geschenke. Alles so kleine Sachen.
Ich muss dazu sagen, das ich meinen männlichen Freundeskreis nie wirklich gepflegt hatte, was ich jetzt sehr bereue, so dass wir uns auch täglich sahen, ich mich aber schämte ihr das klar zu sagen, sie es aber schnell merkte. Vielleicht auch ein Grund warum ich mich nie wirklich öffnen konnte. Jediglich mit einem weiteren Pärchen waren wir regelmäßig in Kontakt und fuhren auch zusammen in Urlaub.
Nach einem Jahr hatte sie allerdings genug denn sie hatte zufällig jemand anders kennengelernt, und erst jetzt merkte ich wie dumm ich war und die Versuche sie zurückzubekommen verpufften schnell. Insgeheim wußte ich ja nun, das ich selbst Schuld bin. Wir trafen uns dann noch zweimal, aber schon da merkte ich eine Leere in mir, einen Schockzustand ihre Distanz nun zu spüren so dass ich selbst weitere Treffen nicht ausgehalten hätte.
Ich hatte ein Jahr lang einen Schatz und hab es nie kapiert.
Seitdem ist meine Geschichte schnell erzählt. Ich konnte mir das nie verzeihen, verkroch mich immer weiter, die wenigen Kontakte die ich noch hatte waren mir egal, ich meldete mich nicht mehr und so war ich irgendwann alleine mit mir und meinem ständigen Kopfkino. Ich flüchtete mich in die Arbeit, war froh abgelenkt zu sein und ging möglichst spät nach Hause.
Auf Arbeit bin ich in leitender Funktion für 30 Mitarbeiter verantwortlich, was zwar stressig ist aber schon Spass macht und hier bemerkt man auch nicht meine Probleme, und Fragen nach privaten weiche ich aus oder lüge. Aber sobald ich zur Ruhe komm, wie am Sonntag, geht das Kopfkino wieder los.
Und so ist das eigentlich jetzt seit 10 Jahren, mal mehr, mal weniger, vor allem im Urlaub wie jetzt weiß ich gar nicht wohin mit mir. Ich langweile mich, ständig Fernsehen oder Internet kotzt mich an, einen wirklichen Urlaub mit wegfahren hatte ich seitdem nie. Ich würde gerne viele Dinge tun, aber alleine tue ich es nicht.
Einmal noch nahm ich meinen Mut zusammen, als ich eine Freundin meiner Cousine auf deren Geburtstagsfeier kennenlernte, ich mir ihre Nummer besorgte und wir uns auch zweimal trafen. Aber auch hier holte mich mein Kopfkino wieder ein, sie erzählte wo sie überall war, und ich konnte nur mit meinem Witz agieren aber selbst eigentlich nichts besonderes berichten so dass ich selbst den Kontakt wieder abbrach.
Und je länger das dauerte umso weniger hatte ich Mut mich wieder anderen zu nähern. Immer wieder spiele ich das Ganze schon vorher durch, was sage ich wenn die Frage kommt, wieviele Freunde ich habe, wo ich zuletzt im Urlaub war, was ich so gerne in der Freizeit mache. Ich hätte nie eine wirkliche Antwort und ein Lügengerüst aufbauen, nur um sie ins Bett zu bekommen, ist absolut nicht meins.
Klar, sind jetzt sicherlich die ersten Tipps wieder raus zu gehen, Kontakte zu knüpfen, es weiter zu versuchen, aber für mich wäre das immer nur schauspielern, mich verstellen, etwas vorgeben was ich nicht bin. Und wie gesagt immer die Angst vor normalen Fragen, die für mich aber keine sind.
Und wenn ich doch ehrlich wäre, hätte ich Angst vor komischen Blicken, abwenden des Gegenüber, was mich vielleicht noch weiter runter ziehen würde und den Mut völlig verlieren würde. Also meide ich es, obwohl sicher immer Chancen da wären.
Meine Eltern leben getrennt, meinen Vater treffe ich regelmäßig, meine Mutter hat einen neuen Freund mit dem ich mich gut verstehe und ich habe noch eine Schwester die alle sich zwar ständig wundern warum ich nie ein Mädel anschleppe, aber was wirklich mit mir los ist ahnen sie vielleicht nur. Und ganz ehrlich ist mir das sogar egal wenn ich selbst sie mal mehrere Wochen nicht sehe, obwohl das nicht so sein sollte.
Wirklich bedeuten und nicht egal was sie macht ist ausgerechnet die Freundin von 2001, zu der ich wie gesagt noch Kontakt habe, und der ich zumindest oberflächlich angedeutet habe wie es mir wirklich geht aber sie selbst genug Probleme und eben eine feste Bindung hat, so dass hier natürlich keine große Hilfe kommen konnte.
Da ich wie gesagt doch ein pfiffiges Kerlchen bin, bekomme ich also bewusst alles mit, obwohl ich mir wünschen würde das es nicht so wäre, und weiss doch nicht was ich tun soll und ob das ewig so weiter gehen wird.
Das solls zunächst erstmal gewesen sein.
Savon