Immer allein zu Hause - keinen Sinn mehr im Leben

A
Hallo Miteinander!
Ich bin neu hier, heisse Annette, bin 43 Jahre, Mama von zwei Jungs (3 und 13), verheiratet
mit einem sehr geduldigen, liebenswerten Mann.
Ich leide eindeutig an Depersonalisation und es hat lange genug gedauert, mir das einzugestehen.
Ich würde aber sagen, dass das von einer starken Depression und Angstzuständen kommt.
Momentan ist der Tag für mich die Hölle.
Angefangen hat alles, als meine Mutter vor ca. 1 Jahr starb. Die Besuche im Krankenhaus und das Mitbekommen, wie
sie langsam stirbt, hatten mich ziemlich fertig gemacht. Doch, als sie starb, war ich erleichtert.
Wochen später wachte ich eines frühs auf und mein ganzer Körper war in einem schockähnlichem Zustand, so, als
würde ich mich riesig erschrecken, alles zappelte in mir, brannte, stach, pochte, eine eisige Angst kroch hoch.
Dann fragte ich mich ständig: Wer bin ich eigentlich? Wer ist die Stimme da oben im Kopf? Ich etwa? Wo im Körper bin
ich? Seitdem beobachte ich ständig alle Bilder ,die ich so bekomme aus dem Kopf, die Stimme, die da spricht usw.
Schwer zu beschreiben, aber sehr quälend. Ich kann doch nicht nur meine Gedanken sein? Wenn das eine Weile so geht,
steigert sich das in Panik und quält mich, als wäre der Teufel in mir und würde mit Vergnügend diese Gedanken produzieren, nur um mich f ertig zu machen.
Ich fühle mich auch sehr depressiv, bin den ganzen Tag alleine zu Hause und sehe überhaupt keinen Sinn mehr in meinem
Leben. NIcht mal mehr meinen kleinen Sohn kann ich in den Kindergarten fahren, weil ich unterwegs Panik bekomme. Dazu haben sich noch Herzrhythmusstörungen (gesundes Herz) gesellt und als würde alles noch nicht reichen, Ohrgeräusche.
Wenn ich mich mal ausruhen will, geht das fast gar nicht mehr ohne Beruhigungstablette.
Seit November versuche ich, einen Termin beim Psychiater zu bekommen. Aber, das ist ja noch schwerer, als ich mir
das vorgestellt habe. Die Psychiater haben bei uns Hochkonjunktur und vor Ende Februar darf ich da gar nicht anrufen.
Meine Hausärztin weigert sich, Psychopharmaka zu verschreiben.

Würde mich freuen, mich hier ab und an mal mit jemanden auszutauschen.

Bis dann

Liebe Grüsse von

Annette

16.02.2009 10:31 • #1


S
Hallo Annette,

sei herzlich willkommen hier bei uns.

Bleib dran und nimm dir vor, dass du so schnell wie möglich eine Therapie beginnst. Bevor eine Diagnose gestellt ist, kann dir dein Hausarzt auch keine Medikamente verschreiben.

Hast du eine Idee, was du selbst bis zum Beginn einer Therapie ändern könntest?

Ich hoffe, du findest hier noch viele Anregungen und Unterstüzung.

Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Serafina

16.02.2009 13:04 • #2


A


Hallo Annette,

Immer allein zu Hause - keinen Sinn mehr im Leben

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N
Hallo Annette,
ich kann deine Gedanken darüber, wer du eigentlich bist, sehr gut nachvollziehen. Gedanken dieser Art haben mich jahrelang gequällt. Ich bin dadurch beinahe wahnsinnig geworden (vielleicht war ich das sogar).
Ich habe jeden Gedanken in mir über Jahre akribisch beobachtet und fragte mich: Wer diese Gedanken denkt und wie sie überhaupt entstehen. Gleichzeitig beschäftigte mich die Frage, wer diese Gedanken sieht und wo dieser Sehende ist usw... Ich könnte jetzt unendlich weiter schreiben, denn meine Krankheitsgeschichte ist elendig lang.
Stattdessen möchte ich dir Mut machen und berichten, dass es gute Heilungschancen für dich gibt. Denn auch mir wurde nach vielen Leidensjahren geholfen. Ich war 2010 in einer Klinik. Nach der Entlassung habe ich einen guten Psychiater und eine tolle Psychotherapeutin gefunden, die mir sehr gut helfen.
Ich stellte diese Fragen auch in meiner Therapie (wer oder was bin ich eigentlich?) Meine Therapeutin ist der Meinung, dass es alles im Gehirn entsteht, somit sind wir, mit all unseren Gedanken, Wahrnehmungen und dem Bewusstsein, tatsächlich das Gehirn. Das mag für einige unbefridigend sein, doch mich beruhigt diese Vorstellung und vermittelt mir Sicherheit.
Ich finde es sehr gut, Menschen mit ähnlichen Problemmen hier zu treffen und sich austaschen zu können. Denn auch ich bin viel für mich allein und habe leider zu wenig Bekannte. Ich habe aber glücklicherweise eine tolle Familie (tollen Ehemann und zwei Kinder).
Liebe Grüße udn hoffentlich bis bald!

03.07.2012 11:41 • #3


Pyxidis
Hallo Natie,

Annette war das letzte Mal am 26.02.2009 hier angemeldet. Ich bezweifle, daß Du noch eine Antwort von ihr erhalten wirst. Sei deshalb bitte nicht enttäuscht, wenn sie Dir eben nicht mehr auf Deinen Beitrag antwortet.

Viele Grüße
Pyx

03.07.2012 12:01 • #4

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