Matteo
Hallo zusammen, ich begrüsse euch alle recht herzlich und erzähle euch die Geschichte meiner Depression. Ich komme aus der Schweiz aus dem Grossraum Basel.
Meine Geschichte ist sehr umfangreich und begann im Januar 2001. Diese Geschichte hat mir und meiner Familie sehr viel abverlangt. Ja Angst und Verzweiflung sind die Merkmale dieser Zeit und sie betrifft mich auch heute noch in meiner Krankheit der Depression.
Es begann in unserer Firma, als in der Abteilung Unruhen ausbrachen und schliesslich der Abteilungsleiter seines Postens enthoben wurde.
Ich als Stellvertreter, musste diesen neuen Leiter einführen in den gesamten Arbeitsbereich, weil ich diesen Posten nicht anstrebte und ich mich zu überfordert fühlte.
Nun von 2 Bewerbern wurde schliesslich die 2. Person nach einer langen Einführungszeit eingestellt. Nun am 8.Mai 2001 wurde die Einsetzung geplant und so gehandelt. Aber meine Nerven waren zum Zerbersten gespannt. Schon eine Woche vor diesem Datum begann die ersten Panikattacken. Also bei der Einsetzung des neuen Abteilungschef, ist alles über mir zusammengebrochen. Eine Panikattacke löste die andere ab. Ich glaubte, dass ich sterbe und ich weinte nur noch. Ich konnte nicht mehr vor meine Leute treten. Ich glaube der neue Chef, hat sich durch die Leute gekämpft und hatte in der Abteilung Hilfe gefunden.
Ich sprach nur noch kurz mit dem Betriebsleiter und dann auf dem schnellsten Weg zum Psychiater, der nach der Anamnese und Untersuchung eine sehr schwere Depression diagnostizierte, mit starken Panikattacken.
Anschliessend verbrachte ich die freigewordene Zeit, 3-4 Monate in einer Tagesklinik bis zum ersten Eintritt in eine Klinik im Juli desselben Jahres. Zusätzlich in 2 langen Klinik Aufenthalten bis im Februar des folgenden Jahres. Aber leider änderte sich mein psychischer Zustand nur wenig. Also kehrte ich wieder in eine Tagesstruktur zurück.
Im Oktober 2002 erhielt ich wegen meiner sehr schlechten Verfassung, von meiner Klinikpsychiater die 1. EKT-Behandlung, (ELEKTRO-KRAMPF-THERAPIE) aus einer Serie von 12 Behandlungen, wöchentlich je 3 Behandlungen . Ich war mit dieser Behandlung einverstanden. So liess ich es auch zu und unterschrieb. Schon im Verlauf der Therapie spürte ich zunehmende Verbesserungen meines Zustandes. Und tatsächlich waren die 5-6 folgenden Jahre die schönsten, ja die glücklichsten Jahre meines Lebens.
Doch dann war es, langsam zwar, aber kontinuierlich gekippt. Im Jahre 2012 hatte ich wieder Klinikaufenthalte und ich war in einem desolaten Zustand. Die Ärzte versuchten in einer 2. EKT-Serie meine psychische Gesundheit zu verbessern. Der Erfolg war nicht wirklich durchschlagend, denn nach einem Jahr war ich wieder so weit, wie zuvor. Am Ende des Jahres 2013 erfolgte dann die 3. Serie EKT, stationär und ambulant, wie in der Serie vorher.
Doch plötzlich merkte ich, dass das Erfolgsergebnis rückläufig war, oder anders ausgedrückt, nach jeder Behandlung wurde es schlechter. Nach einem Gespräch mit meinem Psychotherapeuten, wurde die Behandlung gestoppt.
Danach verbesserte sich 2014 meine psych. Gesundheit zusehends, aber leider nicht mehr in dem Sinne, wie erwünscht. Dazu kam dann auch noch eine soziale Phobie, welche mich hinderte, um Menschen zu sein.
Also mein Leben ist wieder stumpfer geworden. Seit mehr als einem Jahr, habe ich mich eingeschlossen in unserer Wohnung und begebe mich nur noch hinaus, um zum Hausarzt, zur Psychotherapeutin und in die Therapie gehen.
Die aus der Situation heraus entstanden Krankheitssymptomen, der aus der Corona-Problematik entstandenen Angst um die aufgeheizte Politiker-Gezerre um das Coronavirus, macht mich krank.
Meine psychische Verfassung und die oben erwähnten Probleme, haben den Grad meiner Depression erneut hoch gesetzt
Nun hat mich meine Psychotherapeutin erneut in eine psychiatrischen Klinik angemeldet und ich werde nächstens dort einziehen.
Matteo