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Innere Leer überwinden - wie schaffe ich das?

S
Hallo Antagonist,

Zitat von Antagonist:
wie ich in meinem Vorstellungspost schon erwähnte, leide ich an starken Leeregefühlen, Lustlosigkeit und Desinteresse.

Zitat von Antagonist:
Denn im Grunde leide ich ja nicht.

Das widerspricht sich doch ein bisschen.

Du schreibst, Du hast dieses Desinteresse, Lustlosigkeit und Leeregefühl.
Leidest Du darunter, dass es so ist? Wünscht Du Dir etwas anderes?
Oder ist dieser Zustand für Dich so O.K.
Dann allerdings gäbe es ja auch keinen Grund, zu einem Arzt zu gehen, wenn es Dir damit quasi gut geht.

Es könnte doch ein Ziel sein, diese Leere und Lustlosigkeit loszuwerden, natürlich nur, wenn Du sagst: Ich will es loswerden, mein Leben soll wieder lebendig werden.
Und daran kann man dann arbeiten.

Wenn es Dir aber quasi so gefällt, wenn Du gar nichts daran ändern möchtest, dann kann natürlich auch der beste Therapeut nichts machen.

Die Idee von Sarah würde ich Dir auch vorschlagen. Gehe mal zu einem Psychiater, der genauer diagnostizieren kann.

22.08.2011 14:18 • #16


Antagonist
Also ich versuche es mal zu beschreiben. Diese Leere ist ein Zustand, in dem es mir weder schlecht noch gut geht. Ich habe keinen Gemütszustand. Ich kann es nicht mit gefallen oder nicht gefallen bewerten, denn beides trifft nicht zu. Es ist stillstand, Schwebe, das fehlen von allem. Ich weiß nicht, ob ich mein Leben wieder füllen kann oder will. Im Grunde weiß ich nicht wirklich, was oder ob ich etwas will. Es ist manchmal so, dass mich diese Leere erdrückt, an anderen Tagen ist es so, als ob einfach alles an mir vorbei rast und ich davon gar nichts mitkriege. Weil es mir nicht schlecht geht heißt das ja nicht, dass ich nicht weiß, dass dieser Zustand nicht normal ist. Natürlich muss ich nicht zu einem Arzt gehen, da ich kein Leid erfahre, andererseits brauche ich auch nicht weiter existieren, wenn sich in mir nichts regt, ich nichts erreichen will und mir nichts etwas bedeutet.

Sarah: Der letzte wollte es tiefenpsychologisch angehen, davor waren beide Analysten. Und ja, ich fand eigentlich auch - obwohl ich keine große Erfahrung habe - dass das alles ziemlich schnell vorbei war. Ich weiß nicht, ob sie mein Problem richtig erkannt haben. Sie dachten wohl, mein Problem wäre, ein Ziel zu erreichen. Doch verstanden sie wohl nicht, dass mein Problem eher ist, dass ich keine habe. Einen Termin bei einem Psychiater habe ich nun gemacht, vielleicht erkennt der ja etwas anderes als mein Hausarzt.

JeanLucca: Wir haben das Thema Alk. nie lange besprochen. Ich hab halt gesagt, wann und wieviel ich trinke, aber weiter wurde darauf nicht eingegangen.

Sonnenblume: Du hast vollkommen Recht, die Aussage führt in die Irre. Ich hätte schreiben können: Meine Sympthome sind ein starkes Leeregefühl, Lustlosigkeit und Desinteresse. Denn Leid ist tatsächlich nicht vorhanden. Allerdings halt auch nichts anderes. Eine andere Möglichkeit wäre, dass ich Leid gar nicht mehr wahrnehme und doch leide. Ein Leben auf der Nulllinie, das trifft es gut.

22.08.2011 15:58 • #17


A


Hallo Antagonist,

Innere Leer überwinden - wie schaffe ich das?

x 3#3


L
hallo du

auch in mir ist seit Jahren eine UNENDLICHE Leere , eine UNENDLICHE Müdigkeit. Mein Ziel ist sehr einfach :

Ich will wieder Freude spüren ! Spaß haben ! Herzhaft Lachen können ! Überhaupt wieder richtig fühlen und empfinden !

vielleicht wären das ja auch für dich Ziele die du erreichen möchtest.

Den so wie ich JETZT bin existiere ich zwar aber ich lebe NICHT.

little-tiger

22.08.2011 16:55 • #18


Antagonist
Nun, little-tiger, das Gefühl der Freude ist mir fremd geworden. Wenn ich mich versuche, daran zu erinnern, kommt kein Gefühl in mir hoch. Es ist, als ob ich dann nur sehe, das ich mal gelächelt habe. Aber das löst in mir nichts aus. Es ist, als kenne ich Gefühle nicht mehr und müsste sie, wenn überhaupt, alle neu erlernen. Das ist nun halt ein Prozess, der schon seit sehr vielen Jahren stattfindet. Gefühle und auch Mitgefühl entfernten sich langsam aber stetig aus meiner Existenz.

22.08.2011 17:34 • #19


soulmate88
Hallo, mir geht da gerade was durch den Kopf.
Vielleicht willst du keine Gefühle spüren?
Wurdest du schonmal enttäuscht von jemandem, den du sehr geliebt hast - oder hast diesen Menschen verloren? Also ich meine hast du in irgendeiner Hinsicht irgendwo hinein so viel positive Energie gesteckt und am Ende hat es sich nicht gelohnt und deine Gefühle haben sich zum Negativen gewendet?
Oder andersrum - wenn du positive Gefühle hattest - hast du vielleicht im Überdruss gelebt woraus dir ein Strick gedreht wurde o.ä.? (Mir fällt kein richtiges Beispiel ein...)
Ist jetzt nicht so leicht zu beschreiben, ich hoffe du weißt was ich meine. Einfach dass du lieber gar nichts fühlen willst als alles auf einmal und extrem - und du so die Gefühle unbewusst unterdrückst?! Also dass tief in dir eigentlich eine riesen Angst steckt?

22.08.2011 20:31 • #20


Antagonist
Nun ja, das weiß ich nicht. Enttäuscht wurden wir alle sicher mal. Natürlich wurde auch ich schon enttäuscht, von Menschen, die ich mochte. Daraus habe ich gelernt, nicht mehr so viel in andere zu investieren und mich nur auf mich zu verlassen. Dennoch hatte ich damit noch Gefühle.

22.08.2011 21:13 • #21


J
Hallo Antagonist,

die Leere ist ein mir bekannter Zustand. Ich lebte damit seit vielen Jahren. Hing im Sessel, ging lustlos auf Feiern und war schnell wieder weg. Viele Deiner Schilderungen sind mir vertraut.

Ich stelle die Frage von soulmate88 von einer anderen Seite: Was erwartest Du vom Leben? Welche Erwartung erfüllt sich nicht?

Ich habe für mich lernen müssen, das meine Erwartungen so hoch waren, sind - das ich nur scheitern konnte und in ewiger Unzufriedenheit verweilte. Ich lerne langsam kleine Brötchen zu backen und mich daran zui erfreuen. Ich tue die Dinge, auf die ich Lust habe - ein Bad, Dinge die ich in meiner Jugend gern gemacht habe. Da wo mich keiner halten konnte (16 -20 ).

Und eine andere Sache kommt als Energiespender zurück. Ich treffe Entscheidungen und sorge damit für mich. Das kann ich jeden Tag tun. Ich darf nein sagen, ich darf ja sagen und ich darf es einfach auch so stehen lassen. Ich darf mich auch mal einen Tag hängen lasse und genieße das.

Ich habe meine Erwartungshaltung an das Leben geändert - ich bin mitten dabei. Was tut Dir gut und was hast Du für Dich getan? Es geht bergauf und bergab. Aber es gibt kleine Momente - da ist Licht. Und über die darf ich mich freuen, die genieße ich.

Liebe Grüße
Jadel

22.08.2011 21:26 • #22


Antagonist
Ich lebe nicht mit Restriktionen. Ich habe schon sehr früh gemacht, was ich wollte und gelassen, was ich nicht wollte und mich sehr früh schon selbst bestimmt. Das mit den Erwartungen ist nunmal so, dass ich gar keine mehr habe. Weder große, noch kleine. Und ich weiß auch nicht mehr, welche ich mal hatte.Ich stehe quasi auf der Stelle. Will nirgendwo hin und will auch nicht hier sein. Das Leben ermüdet mich jeden Tag etwas mehr.

Musik ist das einzige, das ich genießen kann, also höre ich dementsprechend viel. Aber sonst ist da nichts. Weder so einfache Dinge wie ein Bad, noch menschliche Gesellschaft oder ein Erfolgserlebnis. Das alles gibt mir nichts mehr.

22.08.2011 21:38 • #23


Sarah
Was ich mich gerade frage: was erwartest du dir von diesem Forum? Alle Vorschläge und Anregungen scheinen dir nicht so recht zu passen...

22.08.2011 21:45 • #24


Antagonist
Diese Frage habe ich schonmal beantwortet... Es ist nicht so, dass sie mir nicht passen, ich kenne die nur alle schon bzw. habe sie schon probiert. In den vielen Jahren kriegt man so gut wie jeden dieser Voirschläge ein dutzend Mal zu hören, das wisst ihr sicher alle aus eugener Erfahrung. Ich dachte, dass es hier vielleicht Dinge gibt, die ich noch nicht gehört habe. Erwartungen habe ich natürlich keine. Es ist eine Möglichkeit, mehr nicht. Das Forum wird mich wohl kaum heilen. Wenn es zu nichts kommt, ist es auch egal. Zeit genug habe ich ja.

22.08.2011 22:18 • #25


J
Zitat von Antagonist:
Es ist nicht so, dass sie mir nicht passen, ich kenne die nur alle schon bzw. habe sie schon probiert.


Gute Nacht Antagonist,

ich mag rufen .... Hey .... und? Es gab nichts was Dich begeisterte? Weshalb warst Du dagegen? Wofür hast Du gemacht was Du wolltest? Du hast gemacht was Du wolltest!

Lass uns knobeln wo der Hase sich versteckt?

Was für Musik hörst du gerne?

Also jetzt
viele Grüße Jadel

22.08.2011 22:41 • #26


soulmate88
Ganz ehrlich - wie sollen wir dir hier helfen wenn du selbst nicht weißt was du willst?
So viele Ansätze und wir sind noch keinen Schritt weiter. Sorry aber ich glaube einfach in der jetzigen Situation können wir dir nicht helfen. Es ist erstmal an dir deiner selbst bewusst zu werden - deine Identität musst du schon selbst finden und alles was zu einer solchen gehört, Ziele etc... LG

22.08.2011 23:25 • #27


Antagonist
Joa, genau das sagen die Therapeuten auch. Dann ist dafür vielleicht einfach keine Lösung zu finden. War auch nur ein Versuch.

Macht's gut.

23.08.2011 01:42 • #28


JeanLucca
Hallo Antagonist.

Zitat von soulmate88:
Ganz ehrlich - wie sollen wir dir hier helfen wenn du selbst nicht weißt was du willst?
Hast Du darauf gewartet? Es erwartet das es kommt?

Zitat von Antagonist:
Dann ist dafür vielleicht einfach keine Lösung zu finden.
Doch. Nur eben kommt diese Lösung nicht von aussen sondern schlummert schon in Dir. Es gilt den Aktivierungscode zu finden.

Und wie wäre es wenn Du nach dem Auschlussverfahren handelst? Die Dinge weglässt die dafür stehen das sich das eigene Körpergefühl verändert? All die Symptome von denen Du berichtest können auch durch Alk. ausgelöst/begünstigt/verstärkt werden.

Depression und Alk. ist ja so eine Mischung die vieles verschwimmen lässt. Ein Weg kann sein das eine abzulegen um dann das andere in den Fokus zu bekommen.

Lieben Gruß, JeanLucca

23.08.2011 05:24 • #29


A


Hallo Antagonist,

x 4#15


Antagonist
Hallo JeanLucca,

nein, ich habe gar nichts erwartet. Es war, wie ich inzwischen schon öfter schrieb, eine Möglichkeit, die ich wahrnahm. Das Forum war eine Idee, weil ich bei einem Radiobeitrag zwischen einer Musiksendung davon hörte, dass es Foren zu dem Thema Depression gibt. Ich habe es versucht und ich lese hier nunmal das selbe, was ich schon gesagt bekam, es hilft mir nicht weiter.
Wir drehen uns im Kreise. Diese einfachen Dinge, auf die man im Laufe der Zeit kommt, habe ich natürlich alles schon durch. Aber es bringt tatsächlich nichts, wenn ich alle 2 Posts das wiederhole, was ich schon schrieb und auch alle 2 Posts das selbe von verschiedenen Leuten geschrieben bekomme.
Das ist ohne jeglichen Vorwurf gemeint. Aber es ist ja klar, dass mir Dinge, die ich schon weiß, nicht weiterhelfen, wenn sie mir bisher nicht halfen. Es wäre auch sinnlos euch sowas wie Oh ja, darauf bin ich noch nie gekommen! zu schreiben und dann wieder abzuziehen.

Ich kann den Alk. natürlich weg lassen, das tue ich sehr oft. Dann ertrage ich das Nichts. Es ist nur deutlich einfacher mit und ich habe nicht immer die Kraftreserven dafür. Ich weiß nicht, was genau Du mit ausschließen meinst. Ich könnte noch die Musik weg lassen, dann wäre alles weg, zu dem ich noch irgendwie einen Kontakt aufbauen kann.

Das alles hier ist ja keine Verpflichtung. Ich erwarte nicht, dass ihr mir die Lösung präsentiert, die mir die ganze Zeit gefehlt hat. Genau so wenig fühlt ihr euch verpflichtet, mir zu schreiben, wenn ihr es als sinnlos erachtet. Es war ein Versuch und damit hat es sich auch schon.

Gruß

Antagonist

23.08.2011 05:50 • #30

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