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Innere Leer überwinden - wie schaffe ich das?

JeanLucca
Hallo Antagonist.

Zitat von Antagonist:
Er sagte mir halbherzig,...
Aha.
Na ja, wie auch immer.

Zitat von Antagonist:
...ich könnte es weiter mit Therapie versuchen, ...
Genau das wolltest Du ja nicht - weitermachen wie bisher.
Irgendein Interesse hast Du ja, wenn auch ein sehr pragmatisches. Sonst wärst Du gar nicht zum Psychiater gegangen und sonst würdest Du nicht hier schreiben.
Auf Deiner Suche nach einem Neuen Weg wäre jetzt meine Idee das Du konsequent und mit professioneller Hilfe erstmal den Alk. absetzt. Auch wenn er nach der Leere kam, verstärkt er sie immens.
Wie der Weg für Dich aussehen kann erfährst Du hier Suchtberatung. Die stellen für Dich auch den Antrag auf eine stationäre Therapie.

Lieben Gruß, JeanLucca

06.09.2011 06:40 • #46


J
Hallo Antagonist,

sorry für späte Antwort, war länger nicht da.

Zitat:
Ich weiß wohl um meine Fähigkeiten, doch sehe ich noch immer keinen kausalen Zusammenhang zu meinem Musikgeschmack.


Ich sage es so herum. Du hast ein Interesse. Du kannst es anderen Menschen mitteilen. Das sind zwei Dinge, die Dein sind. Ein Interesse - und Du kannst es mitteilen. Andere haben vielleicht auch den Musikgeschmack oder möchten sich über diese Richtung unterhalten, etwas fragen. Kennst Du solche Menschen? Es gehört zu Dir. Und es gibt noch andere Dinge die Du gerne tust.

Zitat:
Eloquent war ich eigentlich schon immer, da ich es für wichtig halte, mich ausdrücken zu können.


Auch das finde ich bemerkenswert. Du weisst, wie Du bist und warum. Du stehst dazu.

Ich mußte mal eine Liste aufstellen, was kann ich, was kann ich nicht? Auf Deiner Liste würden bei mir schon mal 3 Dinge stehen, die Du auf der Haben Seite hast.

Zitat:
Demut ist mir fremd.

Ooh, das kenne ich. Dinge die mir fremd waren, die ich nicht verstand, wies ich ab. Ich benutzte meinen Dickkopf nicht, um sie zu hinterschauen. Als ich es tat, es war ein Stück Arbeit, und sich eines von vielen Dingen mir erschlossen hatte - war es ein Gewinn. Mein Interesse an anderen Dingen kehrte wieder.

Als ich bin gespannt auf ein WiderLesen.
Viele Grüße Jadel

06.09.2011 21:03 • #47


A


Hallo Antagonist,

Innere Leer überwinden - wie schaffe ich das?

x 3#3


Antagonist
JeanLuca: Wenn ich den Alk. weg lasse, ist eben nur noch die Leere da, wie vorher auch. Ich sehe da keinen Vorteil.

jadel: Nein, ich kenne keine Menschen, die meine Musik hören und ich habe auch keine Ambitionen, über meine Musik reden zu müssen. Jeder kann hören, was er will, das interessiert mich nicht weiter. Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich noch deutlicher werden kann. Ich habe kein Problem mit mir. Ich brauche keine Liste meiner Fähigkeiten, ich weiß, was ich kann und was nicht. Aber das hat eben KEINEN Einfluss auf meine Lage. Und Du erzählst von anderen Dingen, die ich gern tue. Was wäre das? Ich habe gesagt, was ich gern tue. Ich höre gern Musik und koche gelegentlich. Fertig. Mehr Dinge sind da nicht. Und so eine Liste musste ich explizit noch nie aufstellen. Wozu auch?
Demut ist mir fremd, weil ich sie befremdlich ist. Ein Charakterzug der schwachen, dummen, folgsamen wertlosen Menschen für mich. Da könnte ich auch direkt mein Hirn abschalten und eine Religion suchen. Nein, auf diesem Niveau brauchen wir gar nicht weiter korrespondieren.

07.09.2011 00:35 • #48


JeanLucca
Hallo Antagonist.

Zitat von Antagonist:
Ich sehe da keinen Vorteil.
Na, keine Ahnung ob das eine typische Einstellung bei einer schweren Depression oder bei Abhängigen oder anderen Krankheitsbildern ist.
Empirisch bewiesen ist aber, dass jeder Mensch sein eigenes Tempo hat um Hilfen zuzulassen.

Ein Antidepressivum hilft mir auch nicht wenn ich es nehme und abwarte ob sich mein Lebensinhalt wie durch ein Wunder verändert. Es ist ein Werkzeug das mir hilft Fähig zu sein Veränderungen zu schaffen. Vorausgesetzt ich bin bereit dazu.

Trocken zu sein ist ein Werkzeug um Fähig zu sein Veränderungen zu schaffen. Vorausgesetzt ich bin bereit dazu.

Den Mut, Veränderungen im Leben zuzulassen, muss man erstmal haben. Den hatte ich lange auch nicht. Ich habe mir aber, als meine Zeit gekommen war, Werkzeuge genommen und es zugelassen das mir Therapeuten beim Nachdenken was ich verändern kann helfen durften.

Ich glaube ganz fest das Deine Zeit kommt und wünsche mir für Dich das sie da ist bevor Du Deine Therapie (Warteliste) beginnst und Du keinen persönlichen Tiefpunkt erlebst der körperliche Schäden zur Folge hat. Die sind dann durch nix mehr reparabel.

Lieben Gruß, JeanLucca

07.09.2011 11:39 • #49


R
Hallo, ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und kann es kaum glauben wie sehr ich mich darin widerspiegel.
Ich wollte schon eine persönliche Nachricht schicken, bist Du hier noch existent?

09.09.2011 18:06 • #50


Antagonist
JeanLucca: Du nennst es Mut, für mich war es nie etwas unselbstverständliches. Wie ich schon schrieb, probierte ich eine Menge aus. Vor Antidepressivum, mit Antidepressivum, vor Alk., mit Alk.. Aber das habe ich alles schon ein- oder mehrfach hier in diesem Thread geschrieben, daher habe ich langsam das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen.


Rubie: Ich schaue selten noch hier herein. Was wolltest Du mir denn mitteilen?

12.09.2011 03:52 • #51


JeanLucca
Hallo Antagonist.

Zitat von Antagonist:
... daher habe ich langsam das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen.
Ja, aber jeder dreht seine eigenen Kreise. Ich habe auch meinen Kreis.

Mit Mut meine ich, eine Ausfahrt aus dem Kreisverkehr zu nehmen und auf ihr weiterzufahren. Und nicht nach 100 Metern umdrehen um wieder in den alten Kreisverkehr zu kommen.

Wir haben Dir hier einige Ausfahrten an Deinen Kreisel gebaut - abbiegen musst Du alleine.

Lieben Gruß, JeanLucca

12.09.2011 08:12 • #52


J
Hallo Antagonist,

Es gibt ein Lied der Gruppe Silly : Die Ferne (http://www.ostmusik.de/die_ferne.htm)

Und ich hab' den folgenden Text im Sinn. Die Leere, lieber Antagonist, ist mir ein allzubekannter Ort. Keiner verstand meine Leere, Sehnsucht nach Leben, nahm sie wahr. Meine Musik holte mich immer wieder zurück an den Ort der Leere. Ich wollte nicht mehr. Ich begann meine Grundsätze zu hinterfragen. Und es ergaben sich Lichtscheinchen. Und das obige Lied rief in mir die Worte hervor.:

Die Leere
Die Leere ist ein schöner Ort.
Ist Sie da, dann ist sie da.
Die Leere könnte da sein
wo ich nicht bin.

Ich geh so gerne in die Leere
sie ist mir ein so vertrauter Ort
sie lockt mich immerzu
ich geh nicht fort.

Die Leere ist ein Schreckensort
wo ich bin da ist auch sie
Die Leere ist mir vertraut
dorthin geh ich wieder

Die Leere ist ein dunkler Ort
andere sind nicht im dunklen Ort
wie komm ich hier raus
helft mir?

Die Leere bleibt ein dunkler Ort
jeder Vorhang dunkelt sie ab
Heb ich den Vorhang
Was erwartet mich? - Ein Lichtscheinchen, vielleicht?

Eine gute Nacht Jadel

13.09.2011 21:08 • #53


Antagonist
Hm nein, das klingt mir viel zu romantisiert. Die Leere in mir ist nicht schön, nicht dunkel, nicht schrecklich. Sie ist einfach da, ohne irgendein Gefühl. Einfach nur leer.

15.09.2011 16:51 • #54


Nogua
ich denke, wenn es wirklich einfach nur leer ist, hast du dann nicht eventuell diesen Zustand erreicht wonach die Meditierenden streben? Gedankenleere, Abwesenheit von allen Reizen...Hört sich doch gar nicht mal so schlecht an. Vorurteilslosigkeit, Gleichwertigkeit, Gleich-Gültigkeit.

15.09.2011 18:17 • #55


Antagonist
Ich denke nun, ich belasse es dabei. Das hier führt zu nichts und da bin ich schon.

16.09.2011 04:03 • #56


Nogua
Das tut mir leid. Wegen mir mußt du nicht aufhören zu schreiben. Ich kann mich aus deinem Thread auch einfach raushalten.
Ist schwierig das Leben. Wir alle versuchen unseren Weg dadurch zu finden. Viel Glück auf deinem. Vielleicht schaut ja ein wenig davon in dein Nichts.

16.09.2011 11:33 • #57


J
Hallo Antagonist,

heuer - ich finde den Gedankengang von Nogua naheliegend. Von außen betrachtet ist es tatsächlich so. Einfach sein, da sein - Ziel der Meditation. Aber, wie Du sagst, das ist Dir zu viel. Also gibt es irgendwas was Du an Stelle der Leere haben möchtest. Eine Sehnsucht. Die zu benennen ist Dir nicht möglich. Wenn es wirklich so wäre, wie Nogua beschreibt, dann könnte die Leere vom Samen der Zufriedenheit überwachsen werden.

Zitat:
Hm nein, das klingt mir viel zu romantisiert. Die Leere in mir ist nicht schön, nicht dunkel, nicht schrecklich. Sie ist einfach da, ohne irgendein Gefühl. Einfach nur leer.


Auch wenn das romantisch klingt, das wäre ein erster Baustein, der Leere ausfüllen kann. Und wenn Deine Leere einfach nur das ist, dann ist das doch schön. Das ist doch gut - keine schlechten Gefühle. Das ist doch schon was Gutes.

Mein Thera ist an mir ebenfalls verzweifelt und es gipfelte in dem Ausspruch: Es macht Ihnen Spaß sich in Ihrer Einsamkeit zu suhlen. Ich hätte ihn .... können. Aber wie sagt der Graf in einem Lied sinngemäß, Dinge können nur heilen, wenn es wehtut. Das mein Thera das noch einmal zu mir sagte, wollte ich nicht, das fand ich blöd. Ich tue es heute auch noch, dann geht es mir aber nicht gut. Das gehört dazu.

Jetzt bin ich einfach mal eloquent und wünsche eine Antwort von Dir.

Liebe GRüße
Jadel

17.09.2011 12:04 • #58


Antagonist
Es ist, als würde ich gegen Wände reden.

Ich sage, dass da keine Sehnsüchte oder dergleichen sind und ein paar Antworten später schreibt man mir, dass da eine nicht zu benennende Sehnsucht wäre. Das Argument, es seie doch gut, wenn ich keine schlechten Gefühle zu haben, ist auch selbsterklärend schwachsinnig.

Wie kann etwas schön sein, wenn ich nichts empfinde? Man könnte sich auch darüber freuen, dass man zwei Arme hat, anstatt nur einem. Wenn man sich so leicht erfreuen könnte, gäbe es wohl keine Depressionen auf der Welt. Den Vergleich mit dem suhlen in der Einsamkeit kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe nun inzwischen mit einer neuen Therapeutin über das alles gesprochen und auch sie sagte mir, dass man da nichts machen kann. Ich hätte ja kein Ziel, keine Träume, keine Wünsche, keine Ideen und auch keine Lust, daher kann man mir nicht helfen. Es bleibt bei der Diagnose Lebensüberdruss.

Damit schließe ich das Thema nun für mich und auch hier ab und werde sehen, wie lange sich dieses Leben noch hinzieht.

29.09.2011 23:31 • #59


A


Hallo Antagonist,

x 4#15


M
Hallo Antagonist,

Zitat von Antagonist:
Es ist, als würde ich gegen Wände reden.

Ich sage, dass da keine Sehnsüchte oder dergleichen sind und ein paar Antworten später schreibt man mir, dass da eine nicht zu benennende Sehnsucht wäre. Das Argument, es seie doch gut, wenn ich keine schlechten Gefühle zu haben, ist auch selbsterklärend schwachsinnig.

Da gehst Du vielleicht ein bischen zu weit. Es tut mir ja leid, dass wir nicht perfekt sind aber Du solltest auch bedenken, dass ALLE die hier lesen und schreiben ja auch Betroffene sind. Jeder auf seine Weise. Und manch einer ist da vielleicht nicht immer in der Verfassung, Deinen kompletten Thread zu lesen.

Falls einer der anderen user irgendwo eines Deiner Statement überlesen haben sollte, entschuldige ich mich dafür. Hab ein bischen Nachsicht mit uns.

Zitat von Antagonist:
Es bleibt bei der Diagnose Lebensüberdruss.
Hm, wenn die Thera Dir auch nicht helfen kann, dann weiß ich es auch nicht...

30.09.2011 15:49 • #60

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