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Innere Leere, Blockade & Tränen auf Arbeit - Burnout?

N
Hallo,
es fällt mir unheimlich schwer hier die richtigen Worte zu finden und mich zu öffnen.
Ich fang einfach mal an zu schreiben und hoffe auf ein offenes Ohr bzw. Hilfe.

Ich bin 40 Jahre alt, hab zwei Kinder und bin verheiratet.
Eigentlich müsste alles perfekt sein - habe Familie, lebe in einem schönen Häuschen, hab Arbeit und bin eigentlich gesund. Wobei das gesund wohl nicht ganz zutrifft - körperlich und äußerlich mag das wohl den Anschein haben, aber seelisch geht es mir be.

Hatte immer mal wieder im Büro heulanfälle, aufgrund von stress, Überlastung, Termindruck.
Gestern bin ich kurz vor Feierabend zusammengebrochen, es ging nichts mehr, eine völlige Blockade.
Hab nur geweint und hab nix mehr auf die Reihe bekommen. Selbst den Rechner hab ich nicht aus bekommen. Hab mich leer und wie ein Versager gefühlt. Wäre am liebsten in Grund und Boden verschwunden. Fühl mich schwach und wie ein nichts. Hab doch sonst immer alles irgendwie geschafft!?!

Es hat sich sehr viel Arbeit auf meinem platz angehäuft, ich habe sehr betreuungsintensive und schwierige Kunden, der Termin- und Zeitdruck ist immens. Und das als Teilzeitkraft
Dann noch der Druck die Kinder pünktlich um 15 Uhr aus dem KiGa zu holen, wobei hier manchmal meine Mom aushilft. Gott sei dank. Aber dann sitze ich noch im Büro und schaffe weiter.

Hab ein großes Problem, kann sehr schwer Arbeit abgeben, da ich versuche alles perfekt zu machen und die Kontrolle zu behalten.

Ich arbeite 20 h die Woche laut Vertrag, in einem Dienstleistungsunternehmen - in der Sachbearbeitung/Auftragsannahme und -Betreuung. Wobei ich eigentlich Mediengestalterin bin.
Bin erst seit der zweiten Elternzeit (Wiedereinstieg im Sep. 2017) in der Abteilung eingesetzt worden.
Eher unfreiwillig, das ich nicht 100%ig glücklich bin, ist in der GF bekannt. Es wurde immer wieder versucht Änderungen im positiven Sinne für mich herbeizuführen, diese hielten aber nicht lange an und oft fiel alles wieder in alte Muster zurück. Trotz öfteren sagen, dass es mir langsam zu viel wird und ich sogar schweren Herzens Arbeit abgewiesen bzw. Verweigert habe (in den letzten zwei Wochen). Wurde ich ignoriert bzw. nicht erhört.

Eigentlich funktioniere ich nur noch, was leben ist, frage ich mich mehr oder weniger in letzter Zeit öfter?
Das leben zieht eher an mir vorbei, zu Hause versuche ich meine Pflichten als Mutter und Ehefrau zu erledigen und bin froh wenn ich abends endlich im Bett liege. Da dreht sich dann das Gedankenkarussel und die Frage nach dem nächsten Tag - was erwartet mich, was hab ich zu erledigen.
Ich fühle mich wie ein Roboter oder Zombie. Bin die meinte zeit gereizt, traurig und lustlos.
Was ich leider oft zu Hause rauslasse.

Heute früh bin ich schon mit einem Stein im Magen auf die Arbeit gefahren und hatte einen Kloß im Hals.
Kaum im Büro, musste ich wieder weinen, es ging wieder nichts. Hab Hyperventiliert - kribbeln und Taubheit in den Fingern, meine Brust schnürte sich zu und hatte mächtig Druck auf dem Herzen.
Meine Kollegin (eine gute Freundin), hat mich geschnappt, in die Kantine gebracht und mich erst mal in den Arm genommen. Sie kennt das Problem, hatte selbst vor ein Paar Jahren einen Burnout, war in Therapie.
Sie riet mir sofort zum Arzt zu gehen und mich erst mal krank zu schreiben. Und mir Hilfe zu holen.
Ich habe heute Nachmittag noch ein Termin bei meiner Hausärztin.

Hoffe Sie hat ein offenes Ohr für mich und Verständnis. Spüre das ich Hilfe brauche und selbst es nicht schaffe aus dem Loch zu kommen.

27.02.2020 14:00 • x 1 #1


Blume71
Herzlich Willkommen NitiB,

sehr gut kann ich Dich verstehen. Auch mir ging es vor ein paar Jahren ähnlich.
Es ist eine gute Entscheidung, sich der Hausärztin anzuvertrauen. Am besten erzählst Du ihr alles, was Du oben berichtet hast und sie kann einschätzen, ob es sich um ein Burnout handeln könnte.

Eine Krankschreibung, um zur Ruhe zu kommen, tut Dir bestimmt gut.
Mir hat u.a. eine Mutter-Kind-Kur geholfen.

Alles Gute Blume

27.02.2020 14:27 • #2


A


Hallo NitiB,

Innere Leere, Blockade & Tränen auf Arbeit - Burnout?

x 3#3


N
Hallo Blume,

lieben Dank für deine Antwort.
Entschuldige meine etwas verspätete Antwort, musste mich sortieren und zur Ruhe kommen

Meine Ärztin hat mich vorerst für zwei Wochen krankgeschrieben.
Es geht bei mir in Richtung Burnout/Erschöpfungssyndrom.

Eine Mutter-Kind-Kur ist in die Wege geleitet, hoffe das die Kasse es bewilligt.

Muss versuchen nicht weiter in das Loch zu fallen und wieder anfangen zu leben, nicht nur zu funktionieren. Ich bin ein sehr organisierter Mensch und versuche alles perfekt zu machen, 120% und mehr zu geben. Das muss ich ändern, aber leichter gesagt als getan.

Jetzt werde ich versuchen etwas Schlaf zu finden, hoffe das Johanniskraut hilft etwas.
Wünsche eine gute Nacht.
LG

05.03.2020 23:33 • x 1 #3


Hoffnung21
Hallo NitiB
Ja, das hört sich schon sehr nach Erschöpfungsdepression an. Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass du deine 120% runterschrauben musst. Allein ist das sehr schwer bis unmöglich. Bitte such dir einen Psychotherapeuten dafür. Nimm dir soviel Zeit, wie du brauchst und vergiss erst mal die Arbeit.
Alles Gute
Eis

06.03.2020 00:30 • x 3 #4


kate4455
Hallo NitiB,
herzlich willkommen und klasse, dass du schon die ersten Schritte in die Wege geleitet hast! Du hast den ersten Schritt auf deiner Abenteuerreise gewagt, das ist großartig!
Ich kann dich total gut verstehen! Als ich in den Burnout kam wurde mein Sohn gerade eingeschult und ich habe vorher im Verkauf gearbeitet auf Provisionsbasis in Teilzeit, mit dem Druck, die Familie mitzuernähren weil mein Mann finanziell leider nicht so viel beigetragen hat. Das alles hat mich extrem belastet. Hinzu kam die nicht verarbeitete Trauer vom Tod meiner Mutter ein paar Jahre zuvor, ein unerfüllter Kinderwunsch und der blöde Drang zum Perfektionismus - nur um gefallen zu wollen - verrückt echt!
Jetzt rückblickend wundert es mich nicht, dass ich zusammengebrochen bin.
Ich kann dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass es einen Weg raus gibt aus dem Burnout und der Erschöpfung und dass du genau richtig gehandelt hast. Nimm dir bitte ALLE ZEIT DER WELT, um wieder gesund zu werden. Du brauchst das jetzt und du hast es dir auch verdient. Deine Seele benötigt dringend deine Zuwendung. Auch deine Wünsche und deine Bedürfnisse wollen genährt werden.
Die Mutter-Kind-Kur wird definitiv klappen, das steht jeder Mutter per Gesetz zu! Ich war auch drei Wochen dort und es hat mir und meinem Sohn echt gut getan. Auch das Zusammensein mit Gleichgesinnten beruhigt. Das Gefühl zu sehen - ich bin nicht allein mit meinem Problem!
Ich habe gerade noch ein Bild, das ich dir gerne mitgeben will. Stell dir vor, du bist auf ein Schiff gestiegen, das dich zu neuen Kontinenten bringen wird, das dir eine neue Welt zeigen wird. Du weißt noch nicht, was du alles erleben wirst, aber du weißt, dass sich die Reise für dich lohnen wird. Anfangs fühlt sich der Seegang noch wackelig an, aber du wirst dich an die Fahrt gewöhnen, die Ruhe genießen lernen und neue Welten und Kulturen entdecken. Und wenn du zurück bist von deiner Reise, bist du ein anderer Mensch, du bist zentrierter, wieder mehr in deiner Mitte und ganz nah bei dir angekommen. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute, Mut und Zuversicht. LG

10.03.2020 15:03 • x 2 #5

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