Wasserflasche92
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eigentlich schreibe ich hier nur für nen Austausch mit Leuten die ähnliche Probleme habe. Also ich suche nicht nach den üblichen Hilfestellungen aka Psychotherapie/Psychopharmaka/Sport/ die man nach bisschen Recherche überall findet. Nach 6 Jahren der Außeinandersetzung mit psychischen Störungen, vielen Psychaterdiagnosen, Therapiestunden, könnte ich fast schon nen Bachleor in der Psychologie anfangen *Ironie*. Würde ich nie wollen.
Mein Problem ist, dass ich schleichend ab 13-14~ Jahren immer mehr die Lust am Leben verloren habe. Bin mittlerweile 20 (man wird ja auch nicht mehr jünger).
Aber zuerst mal ein paar Diagnosen zur Übersicht:
- Depression
- Soziale Angststörung
- Schizoide PS
Wobei ich zur Sozialen Angststörung sagen muss, dass sie mich in jungen Jahren sehr verfolgt hat, aber mittlerweile echt keine Problematik mehr ist. Die üblichen Dinge kann ich problemlos (Friseur, Einkaufen,Präsentationen,. ), genau so fallen mir Bewerbungsgespräche nicht mehr so schwer. Ich hab das vermeidende Denkmuster schon länger abgelegt und tuh die Dinge einfach, die mir in den Kopf kommen.
Das eigentliche Problem ist diese Lebensunlust/Motivationslosigkeit.
Was natürlich noch dazuspielt, dass ich nicht wie andere den wirklichen Drive dazu habe Frauen kennenzulernen.
ich hatte 3 Beziehungen angefangen, aber jedes mal aufgehört, weil ich mich in meiner Freiheit stark eingeschränkt gefühlt habe und auch nach dem S. immer den Gedanken hatte: Das soll es jetzt gewesen sein? Dafür diese Mühe? Mein Interesse an Beziehungen/S./Liebe war nach den ersten Malen weg. Ich hatte die Hoffnung, dass das doch die Lösung sein muss: jeder spricht davon, die tollste Nebensache der Welt. Die Liebe sei die Erfüllung, der Lebenssinn. Ich habe mich da aber auch eher von gesellschaftlichen Vorstellungen leiten lassen: man müsse eine Partnerin haben, Kinder haben,. Ich sehe die Liebe schon seit jüngeren Jahren als dummes Konstrukt, das nicht existiert, eine Illusion bleibt, aufbereitet durch Medien. Viele glauben daran, sehen die Erfüllung, aber im Endeffekt bleiben wir Menschen ichbezogen.
Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich kein Interesse an Beziehungen habe und auch kein Problem damit habe.
Vieles habe ich versucht. Viele nette Familienmitglieder haben versucht mich einzugliedern. Angefangen von Konzerten, Partys, jahrelanger Besuch des Fitnessstudios, monatelanger Laufsport, viele Kinobesuche, viele Urlaubsreisen, viele Unternehmungen. Ich habe übers Internet sehr nette Menschen kennengelernt, die mich akzeptiert haben wie ich bin. es mangelte aber an Interesse meinerseits mit diesen was zu tun bzw. diese regelmäßig zu treffen. Ich sah einfach keinen Sinn dahinter.
Auch in der Schule bin ich wohl für meine Gefühlskälte und starker Distanziertheit bekannt. Kaum Emotionen, keine Reaktion auf Kritik, totaler Einzelgänger. Durchschnittsschüler. In bestimmten Gebieten überdurchschnittlich (Mathematik/Rechnungswegsen/Informatik) und ansonsten Durchschnitt. (Geschichte Deutsch lassen grüßen )
Meine Freizeit besteht eigentlich nur daraus, mich irgendwie abzulenken. Aber selbst da fällt es schwer. Mein Job als Programmierer den ich bald antreten werde (derzeit allg. Abitur), an dem habe ich schon lange kein großes Interesse mehr: es boten sich aber keine Alternativen. Für Medizin hätte ich einerseits keinen NC dafür (Motivationslosigkeit) und eben auch keine Motivation zu lernen. Ich strebe auch nicht nach dem gesellschaftlichen Prestige, der ist mir mit der Zeit auch egal geworden. Meine damalige Ehrgeizigkeit geht auch langsam dahin (ehemaliger Hauptschüler der sich zum Abi durchboxt. Durchschnitt von 4,5 auf der Grundschule)
Irgendwie will ich oft auch gar nicht mehr zu dieser Gesellschaft dazugehören. Wenn ich mir Menschen so anschaue, mich eingeschlossen, dann kriege ich da sehr oft das Kotzen. Gefüllt von heuchlerischen Menschen, gefüllt von Armut, Gewalt und Konsum. Das Internet öffnet da leider auch viele sehr detailierte Einblicke wenn es darum geht was Falsch in unserer Welt läuft, wir Menschen es aber ausblenden und uns dann an Tagen wie diesen als Gutmenschen darstellen lassen.
Ich sehe immer diesen Konsum den alle betreiben um sich der Sinnlosigkeit zu betäuben. Den habe ich auch oft betrieben, aber irgendwie ist der nicht mehr so mein Fall: aber was bleibt mir sonst noch so an Alternativen übrig. Den Sport denn ich angefangen hatte um mir antidepressive Wirkungen zu versprechen, ja den habe ich auch nach jahrelanger konstanter Aktivität abgebrochen.
Was mir bleibt, ist letztendlich Nichts. Es ist ein Abwarten, ein sich ziehendes Altern.
Suizid kam nie in meine Gedanken, aber was mich stört ist, dass die bewusste Beschäftigung die Zeit unendlich erscheinen lässt, die man absitzen muss. Die Ablenkung durch Dro., Konsum, Kinder und Karriere ist wohl die einzige Lösung um diese sinnlose Zeit des Lebens zu überbrücken? Wozu Kinder zeugen? Ist es nicht ein bisschen selbstsüchtig Kinder in dieses grausame System zu setzen, nur um sich selber der Sinnlosigkeit, der Depression, zu entziehen?
Ich sehe schon, ich schweife ein bisschen ab.
Ich wünsche euch einen schönen MIttwoch. Ich hoffe dass mein Beitrag hier nicht negativ ankommt. Es ist einfach die ehrliche Darlegung meiner Gedankenwelt, die man so im realen Leben nie darlegen könnte.