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Irrealer Lebensweg

AmyAluka13
Ein neues Hallo in die Runde,

mein Thema steht ja schon im Betreff; Mein Leben fühlt sich einfach nur noch total irreal an und ich weiß momentan einfach nicht mehr weiter. Mein Kopf fühlt sich nur noch leer an (so wie auch alles um mich herum) und mir fehlt derzeit sehr viel Energie, deshalb hoffe ich, dass sich dieser Text noch einigermaßen verständlich liest. Momentan befinde ich mich irgendwo in einer starken Trauerphase, bin aber auch gleichzeitig sehr emotionslos, da ich eigentlich keine Kraft mehr habe, um solche Emotionen noch zu empfinden. Es hört sich zwar in diesem Kontext völlig sinnlos an, aber ich habe (wie wahrscheinlich hier schon einmal geschrieben) eine gewisse Sympathie zu einer Person vom Amt entwickelt. Ich bin jetzt nun vor ca. einem Jahr in eine Obdachlosenunterkunft gezogen, und einen direkten Bezug zu anderen Menschen hatte/habe ich nicht, was auch bis heute nicht meine Beschwerde ist, da ich mich auf Grund meinen Erfahrungen selbst dazu entschlossen habe, alleine ohne Kontakte zu leben. Die Person um welche es hier geht, war eine Zeit lang vom Ordnungsamt und für mein Wohnproblem zuständig. Da ich eine Zeit lang sehr viele Probleme in der Unterkunft hatte, führte ich regelmäßige Gespräche mit ihm, um nach anderen Lösungen zu suchen. Leider habe ich aber schon beim ersten Gespräch gemerkt, ihn toll zu finden. Dieser Mann wirkte auf mich irgendwo einfach ausgesprochen intelligent, und ich persönlich weiß bis heute noch nicht, woran das lag, habe mich aber einfach stark von dieser Aura angezogen gefühlt. Dieses Gefühl hatte sich natürlich mit der Zeit verdoppelt, da ich mich von wirklich sehr wenigen Menschen überhaupt zwischenmenschlich angezogen fühle und ich auch recht selten so ein Interesse überhaupt entwickle.

Die Problematik in der Unterkunft habe ich ihm mit dem Ziel einer Lösung immer schriftlich per Email geschildert, worauf er sich vor erst immer bei mir bedankte. In den weiteren Gesprächen aber fing er dann immer irgendwo an zu schmunzeln, bis ich eben auch das Gefühl bekam, er würde mich heimlich auslachen (später habe ich dann somit die ganze Zeit an ihn gedacht, um mir nicht zuletzt rein aus meiner empfundenen Interesse heraus ein genaueres Bild machen zu können). Um mich recht kurz zu halten; Ich habe ihm dann einfach per Email geschrieben, das ich ihn rein zwischenmenschlich interessant finde und auch nachgefragt, ob er sich vorstellen könnte, mit mir eines Tages freundschaftlich in Kontakt bleiben zu wollen. Kurz danach bekam ich eine neue Einladung für einen neuen Termin, aber keine konkrete Antwort auf dieses Thema. Erst als ich auf Grund meiner Verunsicherung das Thema noch einmal anging, hatte er bei dem nächsten Gespräch seine Kollegin dazu geholt und wirkte stark irritiert. Seine Kollegin meinte dazu, das ich eine Frau wäre und ihr Kollege eben ein Mann, obwohl ich aber nie irgendetwas von Liebesgefühlen berichtet habe (wo so eine Irritation noch legitim gewesen wäre). Bei weiteren Nachfragen wie ich das Ganze verstehen soll, reagierte er dann plötzlich derartig pampig und schilderte mir, sich nicht mehr alleine mit mir (und auch nicht mehr in seinem eigenen Büro) in einem Raum befinden zu wollen, und das man eben auf gewisse Fragen keine Antwort bekommt. Das Ergebnis; Ich fühle mich nun als derartig willig hingestellt, auf Grund dieser Aussagen, auf diese ich keine Antwort mehr bekomme. Nun wurde mein Fall einfach ohne weiteres an seine Kollegin abgegeben und ich fühle mich (auch wenn dieses Gefühl ja eigentlich in Bezug eines Amtes irrelevant ist) von Heute auf Morgen total abgewürgt. Das Blatt hat sich einfach von null auf Hundert gewendet und so wie mich dieser Mann ganz am Ende dann einfach so angepampt hatte (Ergo; Er ist genervt von meinem Gedöhns und ihm würde das Wasser von meinen Nachfragen wie ich ihn verstehen soll bis oben stehen) möchte ich fast meinen, das er einen Hass auf mich entwickelt hat. Da er mir seine Antwort auf seine Irritation emotional und nicht einfach durch Worten geschildert hatte, stehe ich bis heute vor einem Rätsel, da ich fremde Emotionen einfach nicht genau einschätzen kann, da diese mich vollkommen überfordern. Ich kam nun einfach zu dem Entschluss, dass dieser Mann total überfordert von mir war (genauso wie ich eben von seinen veränderten Gesten überfordert war) was mich natürlich im Nachhinein stark verletzte. Da mein Fall nun abgeben wurde, macht das Ganze natürlich keinen Sinn mehr, aber es hat in mir erhebliche Spuren hinterlassen und mein Vertrauen in andere Menschen ist komplett inexistent geworden.

Ich habe nur noch das Gefühl, völlig überflüssig geworden zu sein. Beispiel; Ich betrete eine Bibliothek und bekomme sofort das schlechte Gewissen, ich würde dort nur jeden stören. Natürlich ist das Ganze regelrechter Quatsch, aber ich fühle das seit dem instinktiv aus dem Bauch heraus und kann nicht mehr anders agieren. Die äußerlichen Reize sind sogar so massiv für mich geworden (vor allem weil ich in einer lauteren Gegend lebe und es gerade einfach keine anderen Lösungen gibt) das ich einen chronischen Tinnitus bekommen habe, welcher psychosomatisch auf Stress reagiert. Heute war es draußen sogar so erheblich (ich habe überall nur schreiende Kinder gehört) das ich vollkommen aus dem Bauch heraus einfach bis zu der Unterkunft gesprintet bin, um mich in Minuten schnelle abschotten zu können. Ich hatte mit diesem Mann (auch wenn es wirklich nur die Unterkunft betraf und sonst nichts anderes) bei aller Problematik eigentlich immer sehr gelassene Gespräche geführt. Ich glaube auch, dass auch letztendlich dies der gewisse Faktor war; Ich habe mich nach jemanden gesehnt, mit dem ich nicht immer über irgendetwas diskutieren muss. Es ist zwar überinterpretiert und sinnlos, aber ich habe es einfach so wahrgenommen; Trotz das alle Gespräche bei ihm wirklich nur oberflächlich und fachlich waren, lief ich mit neuer positiver Energie wieder zurück in die Unterkunft.

Nun geht für mich dieses Leben (auch wenn es ja eigentlich total sinnlos war) wieder genauso irreal weiter -wenn nicht noch irrealer als zuvor. Dieser Mann vom Amt hat einfach mein komplettes Weltbild durcheinander gebracht, weil ich nun zum ersten mal den Mut dazu gewonnen habe, mir ein zu gestehen, mir einfach mal so etwas wie eine Beziehung zu wünschen. Ich habe dies einfach daran gemerkt, wie gut es mir tat, einmal mit einen mir sympathischen Mann kommunizieren zu können (was eben so selten ist). In Bezug seiner Tätigkeit muss ich das Ganze natürlich wieder abhaken, was ich auch im Nachhinein getan habe, aber allerdings nun mit der schweren Folge, das in mir irgendeine Sehnsucht erweckt wurde, welche ich niemals haben wollte und meines Erachtens nach auch keinen Sinn ergibt (und natürlich die komplette Ungewissheit über seine Handlung). Mein Kopf fühlt sich nur noch leer an und dadurch, das ich mich durch Ohropax durchgehend von lauten Reizen abschirmen muss, lebe ich praktischerweise nur noch mit meinem Tinnitus, den ich habe. Überall wo ich auch hingehe, kommt das symbolische Abbild in mir auf, als würde mein Körper meine Seele von A nach B transportieren müssen. Ich habe einen geregelten Alltag und von außen betrachtet scheint auch immer alles in Ordnung zu sein, aber innerlich lebe ich einfach nicht mehr. Ich stehe jeden Tag aufs neue auf und gehe in die Bibliothek, obwohl ich aber eigentlich keine Kraft mehr habe und sich dieses Leben total irreal anfühlt. Eigentlich sollte ich total übermüdet sein und Pläne schmieden, wie ich dieses Leben einfach so schnell wie möglich beenden kann, anstatt dessen gehe ich zum Jobcenter und suche auch aktiv nach Hilfe (nun nehme ich bald an einer Maßnahme teil), doch tue dies eigentlich ohne Hoffnung. Ich fühle mich nur noch wie eine Maschinerie welche total in das Leere läuft. Ich bin sogar zu dem Entschluss gekommen (so seltsam sich das auch anhören mag) das ich es nicht einmal schaffe, mein Leben zu beenden. Diese Erkenntnis mag paradox sein, aber ich habe das Gefühl, als würde meine eigene innere Stärke um mich herum einen Käfig aufbauen, während ich mir sogar wünsche, akute Suizidgedanken zu haben, da ich eigentlich alles um mich herum nur noch los haben möchte. Ich bin einfach der Meinung, meine Energie vollkommen für irgendeine Zukunft zu verschwenden, welche es diese ganze Mühe einfach nicht mehr wert ist. Ich war schon oft kurz davor, mein Leben beenden zu wollen, und habe mich kurz bevor der Zug schon abgefahren wäre wieder umentschieden, und das nicht einmal durch irgendeinen Grund. Ich habe sogar das Gefühl bekommen, dafür von manchen Ärzten belächelt zu werden, weshalb ich mich immer tiefer für meine Person schämen muss. Und eigentlich ist genau dies der Knackpunkt meiner Reizüberflutung; Ich schlage mit der Faust schon seit Jahren wortwörtlich gegen eine Wand aus Stahl, fühle mich wie eine Maschinerie, werde immer wieder auf das Neue total abgewürgt und belächelt, und nicht zuletzt versinke ich einfach nur noch in diesen psychosomatischen Phantomgeräuschen, um zumindest keine äußerlichen Reize mehr ertragen zu müssen.

Ich habe zwar Hilfen an denen ich mich auch wende, aber ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch großartiges tun soll, wenn mein Vertrauen schon so stark gebrochen ist, sich alles irreal anfühlt und ich einfach das Gefühl habe, jeden zu überfordern, und das nicht einmal wirklich zwischenmenschlich, da ich mittlerweile stark kompensiere, um in meiner Fassung nicht mehr auf zu fallen. In eine Klinik gehe ich auf Grund meines entstandenen Tinnitus auch nicht mehr, da ich weiß, das ich dort auf Grund den sozial sehr engmaschigen Gegebenheiten sensorisch nur noch mehr unter Druck geraten würde, und auch mit Medikamenten machte ich nur schlechte Erfahrungen mit sehr beeinträchtigenden, körperlichen Nebenwirkungen, obwohl ich körperlich eigentlich kerngesund bin, und diese körperliche Gesundheit gerade vollkommen ausgeschöpft und beansprucht wird, weshalb mich irgendwelche Nebenwirkungen wieder total einschränken würden. Mich macht das alles einfach nur noch total fertig, auch weil ich dazu verbal einfach keine richtigen Worte mehr finde (im Falle noch einen Psychotherapeuten gefunden zu haben, welcher noch Patienten aufnimmt)

Falls dieser doch recht lange Text hier zu überflüssig ist, kann er gerne wieder gelöscht werden.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

LG Amy

07.12.2019 00:34 • #1


F
Hallo Amy,

manchmal muss man in die Klinik gehen, nur um am Leben zu bleiben.

Dann gehts irgendwie weiter.

Ich wünsche dir den Mut dazu!

07.12.2019 03:31 • x 1 #2


A


Hallo AmyAluka13,

Irrealer Lebensweg

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F
Objektiv betrachtet läuft Dein Leben nicht irreal, sondern es ist ein Leben ohne Hoffnung und ohne . Halt. Du suchst den Halt von Außen, doch Du solltest den Halt in Dir suchen, indem Du in Harmonie mit Dir selbst kommst. Denke nicht so sehr, was andere Menschen von Dir denken oder ob sie Dich störend empfinden, denn das ist zunächst irrelevant. Du suchtest Halt bei Deinem Sachbearbeiter, er hat Deine Signale falsch gedeutet und vermutete, dass Du eine Beziehung suchst. Da er das nicht wollte, hat er sich so brüsk Dir gegenüber verhalten, um einen gewisse Distanz herzustellen.
Das kommt heutzutage überall vor.

Bedenke immer, dass Du Deine Entscheidungen für Dein Leben selbst treffen solltest. Lässt Du Andere für Dich entscheiden, so entscheiden sie in ihrem Sinne nicht in dem Deinigen.

Du solltest also Halt in Dir finden, Dir ein Ziel setzen,. welches Deinen Begabungen entspricht. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, um nicht nur inneren Halt zu finden. Gerne könnte ich Dir detaillierte Vorschläge unterbreiten, sofern Du das möchtest, da ich nicht das Recht habe, mich zu sehr in Dein Leben einzumischen Aber gut finde ich es schon euinmal, dass Du die Medikation ablehnst, die aufgrund der Nebenwirkungen Dir eher schaden als nützen wird.

07.12.2019 13:59 • x 1 #3


F
Ich bin ganz deiner Meinung!
Die Klinik hält dich (vielleicht) am Leben, aber entscheiden und raus finden was zu deiner Genesung passt musst DU. Ich habe die ganzen Hilfen einschließlich Medikamenten als Blumen gesehen, wo ich mir die Schönsten (die für mich passensten) raus gesucht habe und mir mit den Jahren einen schönen Strauß gebunden habe, bei dem aber immer wieder auch alte Blumen aussortiert werden und ab und zu neue dazu kommen. NIEMAND hat das Recht dir vorzuschreiben, was dir gut zu tun hat!

Ich wünsche dir viiiiiiiiiiiiiiiiel Kraft. und vor Allem, dass du liebe Menschen findest, die dich auf DEINEM Weg unterstützen.

07.12.2019 15:12 • x 1 #4