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Ist das schon ein Burnout oder schwere Depression?

Oljafrie32
danke für deine lieben worte. Bei mir ist es so eine agetierte depression. Ich bin so unruhig obwohl ich lieber entspannen würde.
Mich hasse ich nicht,das früher der Fall. Aber jetzt weis ich dass ich nichts dafür kann das ich es habe. Gerade weil ich immer alles für andere perfekt machen wollte. Denn ich fühle mich gut wenn ich anderen was geben kann aber dabei habe ich vergessen mich zu bremsen.
Ich bin nur so verzweifelt aber ich weis es geht weiter.

Wie lange leidest du schon an depressionen?
lg

11.02.2019 18:59 • x 1 #16


Alexandra2
Liebe Oljafrie,
Oh ja, diese Wut kenne ich. Raus damit, rennen, Dein Bett prügeln, schreien.
Teilweise kommt das vom Antidepressivas, 'Impulskontrolle' schwierig. Aber wenn Du aktiv Deine Wut loswirst, wird es besser.
Ungeduld ist mein zweiter Vorname, auch ein Grund wieder schnell wütend zu werden, auch Antidepressivas.
Dann kam das Burnout, das in einer schweren Depression mündete, angetrieben vom Antidepressivas.
Medikamentenumstellung in der Klinik von Venlaflaxin 275mg auf Elontril 150mg, hilft gegen beides:Antidepressivas+Depression. Ein Versuch mit Ritalin endete in fiesen Tiefs (suizidal), Elontril wurde verdoppelt, Lithium dazu, das hält die Stimmungsschwankungen halbwegs. Ja und vor kurzem extreme Wechsel von Agitation und Antriebslosigkeit. Sehr merkwürdig. Lithium wurde erhöht, jetzt geht es mir besser.

Also die für mich richtigen Medikamente haben geholfen. Und kleine Antidepressivas Trainings, wie mich zu strukturieren. Die Erfolggsserlebnisse sind dann unabhängig von anderen entstanden. Sehr angenehm.
Es gibt Ergotherapie für ADSler, das soll helfen. Ich musste das abbrechen, weil es mir zu schlecht ging. Und kann Dir dazu nichts berichten.
Aber für mich klingt Deine Lage nach 'Oberhand' des Antidepressivas, was die Depression beeinflusst.
Es wird wieder besser, besonders, wenn man selbst etwas tun kann. Was könnte das sein?
Liebe Grüße
Alexandra2

11.02.2019 19:27 • x 2 #17


A


Hallo Oljafrie32,

Ist das schon ein Burnout oder schwere Depression?

x 3#3


F
liebe Oljafrie,

du selbst leide ich jetzt schon über dreißig Jahre an der Depression. Aber am schlimmsten für mich ist, das ich immer verbitterter wurde. Aus der Enttäuschung in der Depression, von meinem Leben, wurde ich verbittert. Und das tat mir selbst und meiner Familie gar nicht gut.

Weißt du, die Wurzel der Verbitterung siehst du ja nicht, sie steckt ja in der Erde. Und mit der Zeit wächst da die Wurzel der Verbitterung, und alles in deinem Leben wird verbittert. Du siehst alles nur noch negativ, alles ist nur noch Mist.

Und dann entsteht irgendwann einmal die Frucht der Verbitterung, und die schmeckt wirklich bitter, für mich und andere Menschen. Als ich das und meine Familie gemerkt habe, wollte ich das natürlich sofort verändern.

Ich lebe ja auch in der heutigen Welt, im Jetzt und Hier, und da muss ja alles schnell gehen. Aber so eine Frucht, egal welche, die braucht Zeit zum Wachsen. Und auch Zeit, das die nicht mehr weiter wächst.

Aber heute hat man ja keine Zeit mehr, alles muss immer schneller gehen.

Du dann habe ich mir aber echt mal Zeit gelassen, das diese Verbitterung, die Enttäuschungen im meinem Leben, das ich mich dazu gestellt habe, mich damit versöhnt. Und seither geht es mir echt besser. Ich habe gemerkt, Leben ist was ganz Tiefes, und auch diese Depression steckt ganz tief in uns drin.

Und es genügt nicht, so mal eine schnelle Behandlung, und dann muss es aber sofort besser werden.

Seither versuche ich auch bewusster zu leben, mein Leben auch mal von Herzen zu genießen.


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

11.02.2019 19:32 • x 4 #18


Acon
Liebe Oljafrie32,

ADHS und Depressionen sind ein seltsames Paar. Auf der einen Seite steht die Unrast und die Ungeduld und auf der anderen Seite die Antriebslosigkeit und die Traurigkeit. Deshalb kann ich Deine Stimmungsschwankungen absolut nachvollziehen. Du bist wütend weil Du Dich gefangen fühlst. Du bist wütend, weil Du so bist wie Du bist. Bitte lass diese Wut nicht an Dir aus, Du bist nicht Schuld. Es dauert Jahre, bis es zum Burn out kommt. Gönne Dir darum auch die Zeit und die Geduld diesen Zustand zu überwinden. Ich war damals auch so verzweifelt, so wütend nichts dagegen tun zu können. Es hat fast 5 Jahre gedauert mich wieder zu stabilisieren und zu akzeptieren, dass ich nicht mehr das leisten kann, was ich vorher machen konnte. Ich habe damals meine Verbitterung gegen mich gerichtet. Habe gedacht, dass jeder mir was böses wollte, habe die Welt nur in schwarzen Farben wahrgenommen. Stand vor kurzem wieder in dieser Situation und konnte gerade noch rechtzeitig den Anker werfen. Jetzt fange ich wieder an mir Zeit für Hobbys und meine Freunde zu nehmen. Wie Alexandra 2 schon schrieb überlege was kannst Du tun, Dir gutes tun, was Deine Ungeduld beschäftigt.

Liebe Grüße
Andrea

11.02.2019 21:22 • #19


Oljafrie32
Also auf mich bin ich nicht bse,denn ich kann nichts dafür dass es so ist.
Zitat von Acon:
ADHS und Depressionen sind ein seltsames Paar. Auf der einen Seite steht die Unrast und die Ungeduld und auf der anderen Seite die Antriebslosigkeit und die Traurigkeit

genau dass ist es.
Ich weis nicht ob das medikament noch mal erhöht wird oder ob wir was anderes versuchen, es ist nicht so dass das venlafaxin nicht hilft aber eben nicht genug um stabil zu sein. und vorallem wenn es erstmal bergab geht dann auch bis zu äußersten, und das liegt an der blöden Periode. ich habe es schon mit der pille versucht aber leider wurde ich davon noch depressiver.

12.02.2019 07:38 • x 1 #20


Oljafrie32
hallo
Zitat von Alexandra2:
Venlaflaxin 275mg auf Elontril 150mg, hilft gegen beides:Antidepressivas+Depression. Ein Versuch mit Ritalin endete in fiesen Tiefs (suizidal), Elontril wurde verdoppelt, Lithium dazu, das hält die Stimmungsschwankungen halbwegs. Ja und vor kurzem extreme Wechsel von Agitation und Antriebslosigkeit. Sehr merkwürdig. Lithium wurde erhöht, jetzt geht es mir besser.

Also nimmst du jetzt das Elontril 300mg und Lithium?
und damit kommst du zurecht?
Welche probleme hattest du denn beim venlafaxin?

12.02.2019 07:41 • x 1 #21


Alexandra2
Liebe Oljafrie,
Venlafaxin wirkte sehr gut, bis das langsam aufhörte. Das einzige für mich ausreichend wirksame Medikament. Es ließ nach, wie so viele Antidepressiva.
Elontril half nach und nach gegen die unendliche Erschöpfung.
Nach dem Ritalin war ich instabil, da bekam ich Lithium dazu. Das hat mir sehr geholfen, überhaupt Psychotherapie zu machen. Und aktiv zu werden- trotz der schrecklichen Erschöpfung. Für mich ist das die beste Kombination. Liebe Grüße

12.02.2019 08:02 • #22


Oljafrie32
Wie lange hast du denn das Venlafaxin genommen?
Ich habe das Gefühl das mein Nervensystem einfach mit meinen stimmungen überfordert ist. Es ist egal was ich mache, es reagiert einfach sehr empfindlich auf alles. und ich bin schon bei 300mg bei venlafaxin.
Der Neurologe empfiehlt mir auch Ritalin aber ich genau vor sowas angst was du beschreibst.
wie lange hast du das Ritalin genommen und hattest du die nebenwirkungen(Suizidale gedanken) bekommen?
LG

12.02.2019 10:03 • #23


Alexandra2
Liebe Oljafrie,
Das Venla habe ich ca. 2 Jahre genommen, bis die Wirkung nachließ. Ich ging dann in die Klinik, das Absetzen dauerte 6 Wochen, m. E. zu schnell. Die Symptome verstärkten sich natürlich wieder, dazu kam die Absetzreaktion. Ich hatte fürchterlichen Schwindel, ging immer an der Wand lang.
Das RItalin wirkte schnell, die Tiefs kamen ca. nach drei Wochen. Das Schlimme war, daß meine Stimmung prompt unvorhersehbar abstürzte. Es traten Suizidgedanken, 'von außen' auf mich eindonnernd, auf und versetzten mich in Panik.
Ich kann nur jedem empfehlen, der eine schwere Depression hat und die Medikamente wechseln muss, in die Klinik zu gehen. Das Auftreten 'alter Symptome' kann nur dort abgefedert werden. 1xwöchentlich Therapie ist dann viel zu wenig Hilfe.
Mich wundert, daß Dein Arzt nichts von der Möglichkeit, in die Klinik zu gehen, gesagt hat.
Liebe Grüße
P.S. ich bin kein ängstlicher Typ, aber jetzt kann ich nur sagen 'Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste'

12.02.2019 10:34 • x 2 #24


Liselotte
da hast Du wirklich recht, meine Liebe.
Mein Probiermedikament hat mich total niedergebrettert.

Morgen werde ich das mal meinem relaxten Psychater mitteilen.
M.
werde langsam wieder etwas redegewandter.
Der Besuch da endet auf keinen Fall mit neuem Rumprobieren.
Ich reagiere so extrem auf Medikamente, vielleicht auch weil meine Mutter, Krankenschwester, medikamentenabhängig ist und war.

Die ist und war echt nicht mehr zurechnungsfähig.

12.02.2019 10:50 • x 1 #25


Alexandra2
Oh oh, daß manche Ärzte wie an der Wursttheke meinen, 'ach wir nehmen mal das', ist bedenklich. Ich meine immer ' über meinen Alabaster Körper bestimme ich', was schon zu Konflikten geführt hat. Egal, ich will nichts ausbaden, was ich mir nicht selbst eingebrockt habe.
Das schlechte Befinden durch Medikamentenwechsel ist kein Spaziergang, ich sehe Dich und alle anderen Erfahrenen jetzt nicken.
Wir wissen vorher nie, wir das ausgeht. Und allein die Tatsache, wir versuchen es mal so, halte ich persönlich für fahrlässig.
Ich freue mich sehr, daß Du Liselotte bergauf gehst und es Dir besser geht

12.02.2019 11:06 • x 2 #26


Y
Vielleicht habe ich einfach Glück gehabt, ein bisschen war ich auch Versuchskaninchen die Nebenwirkungen waren halbwegs erträglich, nur das Ergebnis war nicht akzeptabel. Jetzt nehme ich Elontril 300 mg und komme damit ganz gut zu recht. Kurzzeitig hatte ich noch Lithium dazu, habe ich dann abgesetzt, hätte die Nieren geschädigt.
Es ist medikamententechnisch bestimmt noch Luft nach oben. Ich will mal Schüssler- Salze dazu packen, mal sehen, was mein Psychiater dazu sagt.

12.02.2019 11:24 • x 3 #27


Pilsum
Hallo Oljafrie,
Zitat:
Aber jetzt weis ich dass ich nichts dafür kann das ich es habe.


Nun, es kann sein, dass Du nichts dafür kannst, dass Du das hast.
Mit Deiner Art zu denken und Deinem Verhalten kannst Du jedoch Deine
Symptome bestimmt abschwächen.
Zitat:
Gerade weil ich immer alles für andere perfekt machen wollte. Denn ich fühle mich gut wenn ich anderen
was geben kann aber dabei habe ich vergessen mich zu bremsen.


Ich finde, hier beschreibst Du, warum Du eventuell an Deinem Burnout beteiligt bist.
Es schadet Dir enorm, wenn Du auch nur versuchst, alles perfekt zu machen.
Es ist auch gut, wenn Du versuchst anderen etwas zu geben.
Vor allem Dir solltest Du jedoch immer selbst einiges geben.
Erst kommst Du dran und dann die Familie. Kennst Du dieses Prinzip?
Gesunder Egoismus kann man das nennen.
Dies kannst Du auch im Familienleben weitgehend leben.

Viele Grüße

Bernhard

12.02.2019 11:25 • x 1 #28


Alexandra2
Ylvie: meine Nieren waren auch mal gesünder, aber der Nephrologe gibt grünes Licht. Es beruhigt nur halb, zum Lithium habe ich keine Alternative. Ich kenne mich mit der Dosierung nicht aus, was 'normal' ist, finde aber 600mg hört sich viel an. Elontril allein reicht nicht aus. Und MIT diesen Medikamenten habe ich sowas wie 1/4 Alltag.
Wieviel Lithium hattest Du? Und macht das Absetzen neue Symptome?
Liebe Grüße

12.02.2019 11:40 • #29


A


Hallo Oljafrie32,

x 4#15


Y
Alexandra, ich weiss nicht mehr, wieviel Lithium ich hatte, aber bestimmt nur eine geringe Dosis, es sollte aufgestockt werden, wenn ich es vertrage. Das Absetzen machte keine neuen Symptome. Danach hatte ich noch Valdoxan 25mg versucht, da meinte dann meine Leber, nein danke.
Solange es irgend geht, möchte ich nichts nehmen, was Organe angreift, wo die Werte jetzt noch ok sind.
Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste , auch meine Devise.
Liebe Grüsse

12.02.2019 11:58 • x 2 #30

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