Zitat von Ell: Diese Aussage empfinde ich persönlich schon als abwertend. Es könnte sein, dass es all zu viel Metaebene in dem Kontext Depression ist....
Eventuell findest Du meine Aussagen als abwertend, weil Du das so empfinden willst. Daran kann ich nichts ändern. Die Kernfrage ist, laut Themen Titel, ist Genesung von Depression doch Willenssache?
Wäre es nicht so, dann könnte ja mit fug und recht behauptet werden, derjenige will nicht genesen, wenn keine Genesung in Sicht ist. Ohne Genesung zu wollen, würde wohl auch nicht an diese gearbeitet werden, wenn kein Zwang zu dieser Arbeit bestünde.
Es wäre dann also so, dass jemand Medikamente gegen die Depression nimmt, obwohl er nicht genesen will, eine Therapie besucht obwohl er nicht genesen will, andere Verfahren ausprobiert obwohl er nicht genesen will. Natürlich lässt menschliches Verhalten auch jede Sinnlosigkeit zu, aber da ist meine These, dass dies eher die Ausnahme ist.
Also, natürlich ist es Willenssache, sich behandeln zu lassen. So wie es Willenssache ist, nicht in der Depression verharren zu wollen. Allerdings muss es kognitiv gegeben sein, es tatsächlich selbst zu wollen. Psychosen oder eine tatsächliche Erkrankung des Geistes, können natürlich dagegen wirken, dass ein „eigener freier Wille“ diesbezüglich rational genug sein kann.
Das ist aber nicht das Thema. Denn das hier jeder wohl rational weiß was er will, zeigt sich ja (obwohl ich da falsch liegen könnte) dadurch, das jeder der hier etwas schreibt, es tut, weil er es will und kann. Wollte er es nicht, würde hier nichts zu lesen sein. Könnte er es nicht, obwohl er wollte, würde hier auch nicht zu lesen sein.
Aber initial scheint ja jeder der hier schreibt, den eigenen Willen zu haben, dies zu tun. Willenssache eben.