Ist meine Mutter schuld an meiner Krankheit?

N
Hi,

seit einer weile habe ich einen sehr guten therapeuten. Ich hatte erwartet, als ich ihm von meinem svv erzählt habe, dass er, wie es in vielen anderen therapien läuft mit vorschlägen für skills oder anderen methoden, den druck zu mindern oder zu unterbrechen aufwartet, aber weit gefehlt.
er hat sich stattdessen strait dran gemacht, mich gedanklich da hin zu schieben, wo der konflikt in mir entsteht, der letztlich in für mich bis dato unberechenbaren situationen den druck auslöst.
Über skills und ihre möglichkeiten kann ich ja selbst genug lesen, und mit einer derartigen antwort hat er diese variante auch schnell abgewunken, und mich damit, wie ich heute weiß sehr gut eingeschätzt.
was ich im laufe der letzten sitzungen herausgefunden habe, die letzte dazu war gestern abend, wer auf welche weise die ursprungsperson für mein svv ist.
meine mutter.
eine person, der ich bisher schon einige emotionen hätte entgegenbringen müssen, es aber nie getan habe. eigentlich nur schuldbeschwerte zuneigung und liebe, aus schuldgefühlen entstandene subjektive verbundenheit, die nur deswegen mein ganzes leben funktioniert hat, weil früher nichts anderes, selbstständigeres zugelassen wurde, und ich mir als erwachsene gedankengänge, wie ich sie jetzt habe nicht mehr erlaubt habe.

aber der selbsthass, wut und verachtung auf mich selbst, die ich immer wieder empfinde, und die mich in svv-zwang versetzen, finden bei ihr den ursprung.
und langsam fange ich an, etwas faszinierendes zu entdecken.
wenn ich die letzten male den drang zum schn**d*n empfunden habe, diese wut und diesen hass auf mich selbst, habe ich mir sie ins gedächtnis gerufen, mit all den vorwürfen, der enttäuschung und all den unterdrückten gefühlen, die ich langsam zu entdecken beginne.
Ich werde wütend, und ich merke den hass in mir aufsteigen, so stark, dass ich zu zittern anfange, aber es ist nach außen gerichtete wut, aggression, die von mir weggelenkt ist.
und der druck gegen mich selbst verschwindet tatsächlich.
und das phenomen ist tatsächlich jedes mal reproduzierbar.
kennt das jemand von euch?
wenn dieser druck entsteht, sich die person ins gedächtnis rufen, die ihn so negativ geprägt und so weit getrieben hat, wut und aggression gedanklich dorthin lenken, als skill sozusagen?
wenn ich von so vielen hier lese, die von stricken über chili bis hin zu igelbällen alles mögliche als skill verwenden, um diese kette zu unterbrechen, und mir dann meine methode anschaue frage ich mich, mach ich etwas falsch? oder habe ich einfach nur durch glück plötzlich die richtige und ursachenverbundene methode gefunden, den svv-druck zu unterbrechen?

Nachdenkliche grüße,
Nephele

18.02.2010 21:06 • #1


N
Liebe Nina,

ok, korrektur, noch klappt es nicht immer.
die nötige energie für die wut muss man erst mal aufbringen.
und ich stell gerade fest, wenn diese wut zu stark wird, macht in mir etwas wieder dicht, und ich steh am anfang.
aber ein fortschritt ist es trotzdem.

du hast recht, mein thera war ein totaler glücksgriff.
leider ziehe ich in den nächsten wochen von hier weg und muss daher bei ihm abbrechen.
bekümmert mich schon sehr, weil ich nicht hoffe, noch mal so schnell so ein glück zu haben.
aber zumindest weiß ich durch ihn, was mir an einem therapeuten und der kommunikation und verständigungsebene wichtig ist.

problem an skills, wie sie so weit bekannt sind ist nur, dass ich einen sehr objektiven teil in mir habe, der mich zwar nicht vor dem schn**d*n schützt, aber mir bei skills immer wieder sagt, dass es nur eine ersatzhandlung ist, die mich vom ursprung ablenken soll.
Und damit ist der erhoffte effekt total im eimer.
weil ich mir eben dieser ersatzhandlung als solcher zu sehr bewusst bin.
daher hab ich so leicht die befürchtung, ist nur ursachenforschung ohne jekliche hilfsmittel die einzige lösung für mich.
gibt es einen weg um den gedankengang herum, dass man sich mit skills nur selbst betrügt?

Liebe grüße,
Nadine

19.02.2010 15:31 • #2

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