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Affäre am selben Wohnort / Haus verkaufen?

E
Hallo Tag, hallo Leute!

Fühl mich hundsmiserabel. Hab gestern stimmungsmäßig einen Rückfall erlebt. Leute aus dem Nachbardorf haben mich im Small-Talk auf mein noch nicht bezugsfähiges Haus angesprochen, das ich gebaut habe und wieder verkaufen will. Ich bin einfach nur noch fertig mit diesem Thema. Ich habe es letztendlich gesprächsmäßig nicht geschafft, meinem Gegenüber klar zu machen, dass ich darüber nicht reden will und hab mich ausfragen lassen. Es ist zum Kotzen. Warum fällt es mir so schwer, Grenzen zu ziehen und mich selbst damit zu schützen?

Wie soll ich denn nur erfolgreich Verkaufsverhandlungen führen, wenn ich so mies drauf bin? Ich hab echt Angst, mir zieht es im Moment den Boden unter den Füßen weg.

Hab mich heute morgen in der Arbeit wieder krank gemeldet. Gestern vor dem Triggerereingis hatte ich noch überlegt, ob ich nicht doch auf Arbeit gehen soll. Ich denke, ich hab richtig entschieden, weiter daheim zu bleiben, fühl mich trotzdem schlecht dabei. In solchen Momenten würde ich am liebsten die Flucht ergreifen, aber es nützt ja nichts. Egal, wohin ich geh, ich nehme mich überall hin mit, mitsamt meinen Problemen.

Geht es euch auch so? Wenn ich in solchen Krisen stecke, fühle ich mich total blockiert, kann kaum einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn vernünftig handeln.

03.07.2023 10:46 • #16


E
Hallo, ist da jemand da draußen, der sich mit mir unterhalten will?

03.07.2023 10:55 • #17


A


Hallo Ex-Mitglied,

Affäre am selben Wohnort / Haus verkaufen?

x 3#3


E
Ich bin dankbar für alle ehrlichen Kommentare und Sichtweisen, die ich schon bekommen habe und hoffe, das der Austausch mit euch nicht abreißt - freue mich über jede weitere Antwort und Meinung .

03.07.2023 11:22 • #18


Jedi
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe es letztendlich gesprächsmäßig nicht geschafft, meinem Gegenüber klar zu machen, dass ich darüber nicht reden will

Das kann ich gut verstehen, da es Menschen gibt, die eine Gabe besitzen, sie können gut manipulieren.
So können sie einen anderen Menschen so an ein Gespräch binden, dass man ins reden kommt, ohne es wirklich
zu wollen.
Dies scheint Dir auch passiert zu sein u. mache Dir jetzt da auch keine Vorwürfe.
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Zitat von Ex-Mitglied:
hab mich ausfragen lassen. Es ist zum Kotzen. Warum fällt es mir so schwer, Grenzen zu ziehen und mich selbst damit zu schützen?

Wenn man gerade in der Psyche sich nicht so stabil fühlt, dann haben solche Menschen es mit ihrer Manipulation
recht leicht. Grenzen setzen zu können, auch dies ist ein Lern- u. Übungsprozess !
----------------
Zitat von Ex-Mitglied:
Momenten würde ich am liebsten die Flucht ergreifen,

Zitat von Ex-Mitglied:
Egal, wohin ich geh, ich nehme mich überall hin mit, mitsamt meinen Problemen.

Wohin möchtest Du auch gehen ?
Selbst am anderen Ende der Welt, werden Dir Deine Gedanken weiter etwas über Deine Probleme zum
Nachdenken senden.
So bleibt einem nur, ein erwachsenes Verhalten u. somit sich seinen Problemen zustellen !
-----------
Zitat von Ex-Mitglied:
Wenn ich in solchen Krisen stecke, fühle ich mich total blockiert,

Das ist ein völlig normales Gefühl u. gerade dann braucht es unsere Selbstfürsorge !
Die Selbstfürsorge kann dabei helfen, diese Blockade mit aufzulösen.

03.07.2023 12:04 • x 3 #19


Ziva
Zitat von Ex-Mitglied:
Wie soll ich denn nur erfolgreich Verkaufsverhandlungen führen, wenn ich so mies drauf bin? Ich hab echt Angst, mir zieht es im Moment den Boden unter den Füßen weg.

Du hattest oben geschrieben, dass es schon eine potentielle Käuferin gibt.
Das ist doch schon ein erster kleiner Lichtblick.

Bleib bei den Verhandlungen ganz Du selbst. Ich würde dir allerdings raten, komplett auf private Ausführungen - warum du verkaufst - zu verzichten. Das geht einen Interessenten nichts an. Dort steht ein neues Haus, bezugsfertig und du kannst sicher alle Unterlagen von Baufirmen etc. vorlegen. Was gibt es da groß zu verhandeln? Ich weiß, versuchen will das sicher jeder. Aber niemand hat das Recht darauf zu erfahren, warum du verkaufst.

Versuche beim nächsten Small-Talk für dich einzustehen und teile neugierigen Menschen mit, dass du über das „Warum“ nicht sprechen wirst, du dich aber freust, wenn sie jemanden kennen, der eine neue Bleibe sucht und deinen Kontakt weitergeben. Dann verabschiedest du dich.

Das mag „hart“ klingen, aber so achtest du auf dich und gehst blöden Fragen aus dem Weg. Ein schlechtes Gefühl brauchst du dann nicht zu haben.

Könntest du den Verkauf nicht auch über einen Makler laufen lassen? Fällt mir grad so ein.

Viele Grüße zu dir,
Ziva*

03.07.2023 12:15 • x 3 #20


Jedi
Zitat von Ziva:
Versuche beim nächsten Small-Talk für dich einzustehen

Zitat von Ziva:
Das mag „hart“ klingen, aber so achtest du auf dich und gehst blöden Fragen aus dem Weg.

Ein schlechtes Gefühl brauchst du dann nicht zu haben.

Stimmt alles
@Ziva hat recht - schlechtes Gefühl raus - Selbstfürsorge rein !

03.07.2023 12:30 • x 1 #21


E
Liebe Ziva,
danke für deine wertvollen Tipps. Ich habe immer wieder in meinem Leben gemerkt, dass der Hang bei mir, mich für meine Entscheidungen, Vorstellungen, Ideen, Fehler ... zu rechtfertigen, tendenziell stark ausgeprägt ist. Ich erkläre mich viel zu oft. Das weiß ich, eines meiner Baustellen, die von mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit herrühren.

Zitat von Ziva:
Aber niemand hat das Recht darauf zu erfahren, warum du verkaufst.

Das stimmt und ich werde deine Worte beherzigen, wenn ich diese Woche mit der potentiellen Käuferin telefoniere. Wenn der Hausverkauf mit dieser Dame nicht zustande kommt, dann überlasse ich die Sache einem Makler.




Zitat von Jedi:

hat recht - schlechtes Gefühl raus - Selbstfürsorge rein !


Heute mittag weiteren Schritt in Richtung Selbstfürsorge unternommen - bin erneut zu meinem Hausarzt gegangen und hab mir meine Krankmeldung um eine Woche verlängern lassen.

Außerdem rede ich bei meinen Vorgesetzten in der Arbeit nicht mehr um den heißen Brei rum, sondern spreche die Diagnose Depressionen auch aus. Das kostet mich zwar immer noch Überwindung, aber ich denke, dass ist der einzig richtige Weg, damit umzugehen.

Wie seht ihr das? Wie ist eure Erfahrung? Wie habt ihr es gemacht?

Vielen Dank für die Antworten und aufmunternden Worte und Anregungen
Das tut sooooooooooooo gut. Hört ja nicht damit auf

Viele liebe Grüße an dich Ziva, Jedi und allen anderen Leuchtraketen

03.07.2023 16:02 • x 3 #22


Jedi
Zitat von Ex-Mitglied:
Heute mittag weiteren Schritt in Richtung Selbstfürsorge unternommen

Mega
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Zitat von Ex-Mitglied:
nicht mehr um den heißen Brei rum, sondern spreche die Diagnose Depressionen auch aus.

Finde ich richtig u. damit vermeidet man unnötige Spekulationen.
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Zitat von Ex-Mitglied:
Wie seht ihr das? Wie ist eure Erfahrung? Wie habt ihr es gemacht?

Ich habe auch mit offenen Karten gespielt u. habe damit gute Erfahrungen machen können !

(Aber auch Vorsicht ist manchmal geboten, je welchen Job oder auch Vorgesetzte od. Chefs man hat) !

03.07.2023 19:29 • x 1 #23


Ziva
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe immer wieder in meinem Leben gemerkt, dass der Hang bei mir, mich für meine Entscheidungen, Vorstellungen, Ideen, Fehler ... zu rechtfertigen, tendenziell stark ausgeprägt ist. Ich erkläre mich viel zu oft. Das weiß ich, eines meiner Baustellen, die von mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit herrühren.

Ich kann das sehr gut verstehen. Ich bin dir in dieser Hinsicht sehr ähnlich.

Aber wir schaffen es auch irgendwann mal, dass wir uns nicht mehr erklären müssen. Daran glaub ich ganz fest.

03.07.2023 20:10 • x 3 #24


E
Kennt ihr das Gedicht Der Panther von Rainer Maria Rilke? Dieses Gedicht hat mich in meiner Schulzeit fasziniert und stark beeindruckt. Ich konnte die Gefühle des Tieres so stark nachempfinden, weil ich mich in meinem Grundgefühl auch oft so eingesprerrt und gelähmt gefühlt habe.

Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manschmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf - Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

04.07.2023 10:38 • x 1 #25


E
Hallöchen euch allen!

Habe gestern mit der Schwiegertochter meiner potentiellen Käuferin für mein Haus telefoniert. Vor dem Telefonat habe ich mir Stichpunkte gemacht, was ich sage. Dein Ratschlag, Ziva, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, private Ausführungen zu vermeiden haben dazu beigetragen, dass ich das Gespräch mit einem guten Gefühl beendet habe. Ein Hoffnungsschimmer am Horizont!
Nächste Woche treffe ich mich vor Ort mit dem Leuten am Haus. Mal sehen, ob wir ins Geschäft kommen.

Ich lese im Moment viel in den Beiträgen über praktische Hilfen zur Überwindung einer Depression und frage mich, in welchem Stadium der Krankheit ich mich befinde. Rausgehen, Freunde treffen, Gespräche führen, Hobbies nachgehen, geschweige denn der Arbeit, geht nur spärlich bis gar nicht.
Eigene Familie hab ich keine, Eltern sind nicht mehr und der Kontakt zu meinen zwei Brüdern ist schlecht.

Ich bin jetzt seit zweieinhalb Wochen im Krankenstand. Was hat sich getan? Ich gehe offener mit meinen Depressionen um, tausche mich aus, nehme mir mehr Zeit für mich und meine Themen, übe mich in Selbstfürsorge.
Wovor hab ich noch Angst? Vor Situationen, die mich verunsichern und mich wieder aus der Bahn werfen - ja, davor hab ich Angst. Und das ich über meine Anspruchshaltung, jetzt gehe ich meine liebenswerten Kreativfelder an mithilfe von Tagesklinik und Therapie und das muss diesmal 100 protzentig funktionieren, auf Dauer, stolpere und es mich dann wieder derbröselt.

Just in dem Moment flüstert mir mein Schutzengel ins Ohr: Pack deine Badehose ein, nimmm dein inneres Kind und dich mit und ab in die Therme. Das mache ich jetzt auch.

05.07.2023 13:28 • x 2 #26


Jedi
Zitat von Ex-Mitglied:
Wovor hab ich noch Angst?

Vor Situationen, die mich verunsichern und mich wieder aus der Bahn werfen - ja, davor hab ich Angst.

Angst solltest Du nicht davor haben - villt. eher Respekt.
Ja u. so sind auch meine pers. Erfahrungen, es wird diese Situation geben, wo Du Dich verunsichert fühlen
wirst. Die lassen sich auch nicht gänzlich vermeiden .
Doch Du wirst lernen, mehr u. mehr solche Situationen anzunehmen (keine Angst aufkommen zulassen) u.
damit einen angemessenen Umgang zu finden.
Die Angst vor der Angst, dass es in der Regel, was uns blockiert u. verunsichert.
----------------------------
Zitat von Ex-Mitglied:
Und das ich über meine Anspruchshaltung, jetzt gehe ich meine liebenswerten Kreativfelder an mithilfe von Tagesklinik und Therapie und das muss diesmal 100 protzentig funktionieren,

Formuliere es einmal anders: Und das ich über meinen Wunsch, gehe jetzt meine liebenswerte Kreativfelder an,
mit Hilfe von Tagesklinik u. Therapie !
Klingt villt. etwas anders, wie Anspruchshaltung u. muss zu 100% funktionieren.

05.07.2023 14:36 • x 2 #27


Uerdinger
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe immer wieder in meinem Leben gemerkt, dass der Hang bei mir, mich für meine Entscheidungen, Vorstellungen, Ideen, Fehler ... zu rechtfertigen, tendenziell stark ausgeprägt ist. Ich erkläre mich viel zu oft. Das weiß ich, eines meiner Baustellen, die von mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit herrühren.

So geht es mir komplett auch Connie, ich kann mich da sehr hineinempfinden.
Bleib am Ball.....

05.07.2023 15:12 • x 2 #28


Ziva
Zitat:
Habe gestern mit der Schwiegertochter meiner potentiellen Käuferin für mein Haus telefoniert. Vor dem Telefonat habe ich mir Stichpunkte gemacht, was ich sage. Dein Ratschlag, Ziva, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, private Ausführungen zu vermeiden haben dazu beigetragen, dass ich das Gespräch mit einem guten Gefühl beendet habe.

das freut mich wirklich sehr für dich!

05.07.2023 15:55 • x 3 #29


A


Hallo Ex-Mitglied,

x 4#15


E
Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da,
habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar.

Bin heute mit ganz doofen Beklemmungsgefühlen aufgewacht. Nicht gut. Vielleicht lag es auch daran, dass mich die Beiträge aus dem zweiten Forum zu meinem Thema, in dem ich bin, aufgewühlt haben. Seid ihr auch in mehreren Foren?

Ich bin am Überlegen, ob ich am Montag wieder für die letzten 3 Wochen des Schuljahres in die Arbeit gehe. Einerseits hab ich Angst davor, mich damit zu überfordern und unangenehmen Fragen zu begegnen (was hast du denn gehabt? was ist denn jetzt mit deinem Haus?), andrerseits lenkt mich die Arbeit auch von meinem Grübeln ab. Was mache ich bloß?

Kennt ihr auch das Gefühl, dass man sich so deplaziert vorkommt, wenn es einem schlecht geht und man ist dabei unter Menschen? Derweil ist es doch so wichtig, dass man sich nicht isoliert. Ich finde diesen Balanceakt echt schwierig.

Freu mich von euch zu lesen!

07.07.2023 11:47 • x 2 #30

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