Kann man reden verlernen?

@Moosgrün
Danke Dir.

Birga, ich habe auch Positives heute zu berichten. Ich hatte Reden auch verlernt, war lange Monate stumm wie ein Stein, der einfach nur müde und schwer war. Langsam langsam kommt da was wieder. Ich will noch nicht jubeln, erstmal weiter schauen, aber heute war an der Kasse von der Dro. etwas anders. Es war banal (für andere), aber mich hat es sehr berührt. Ich konnte die letzten Monate kaum für mich einstehen, nichts sagen. Habe heute einen Gutschein für meine Schwester geholt, weil die hat auch eine schwere Zeit aus ganz anderen Gründen. Da hat die Dame an der Kasse den in einen schönen Umschlag getan, da habe ich mich gefreut. Dann habe ich gesehen, dass der Umschlag einen kleinen Schmutzfleck hat und habe sie sofort gebeten, mir einen neuen zu geben. Also höflich und direkt, aber ohne groß zu erklären oder so. Hat sie auch gemacht. Klingt banal, aber das habe ich viele Monate nicht hinbekommen. Beim Bäcker hab ich mal einen Donut bekommen, da war ein Stück angeknackst von der Schoki und ich habe es nicht geschafft wie andere zu sagen, dass ich einen schönen Donut möchte. Da war ich sehr traurig und dachte mir Du schaffst gar nichts mehr, bist dir nichts mehr Wert, ....
Es ist seltsam, aber heute habe ich etwas gesagt.

Hallo Birga,

Kann man reden verlernen?

@Dakota
Das ist eine große Leistung und ich freue mich sehr für Dich
Lass es für normale Menschen banal klingen.
Hier wird sich richtig mit gefreut

Heute ist wieder ein Tag wo Alles zusammen bricht.Nach Ewigkeiten musste ich fluchtartig den Supermarkt verlassen.Panikattake.Bei der Arbeit völlig überfordert.So langsam weiß ich nicht mehr wo ich die Kraft, für den nächsten Tag nehmen soll.Ständig will jemand Etwas von mir.Meine Mutter ist überfordert mit meinem dementen Vater,mein Sohn hat Probleme und braucht ständig Hilfe und mein Mann und ich haben kaum Zeit füreinander.

@Birga Moin, das ist echt schwierig, was du da so durchmachst, es ist kaum Energie in einem und ewig muss man liefern. Du musst vielleicht noch etwas egoistischer werden, mehr an dich denken, dir Zeit für dich bzw. euch schaffen. Es ist ja keinem geholfen, wenn du dich für andere aufreibst und irgendwann niemanden mehr helfen kannst.
Denk an DICH, das hast du dir ganz sicher verdient!
Lieben Gruß, Piet

@Piet
Ich danke Dir für Deine herzlichen Worte.Du hast durchaus Recht.Mein Problem ist,dass ich noch nie an mich gedacht habe.Ich war mein Leben lang für andere da.Mein Sohn hat sehr schlimm ADHS,ich kämpfe seit fast 30 Jahren mit Depressionen und Angst.Meine Eltern haben mich immer sehr unterstützt und jetzt brauchen Sie mich.Mein Sohn hat in den letzten drei Jahren Sein komplettes Leben an die Wand gefahren und ich habe Ihn Anfang des Jahres von der Straße geholt.Sein Vater und mein Exmann, hatte nie ein gutes Verhältnis zu Ihm.Jetzt ist mein Sohn zu mir und meinem Mann gezogen.Seit drei Monaten hat Er in der Nähe eine eigene Wohnung.Er ist Alk. und hat gerade Seinen ersten Entzug in einer Klinik gehabt.Das belastet mich alles extrem.Ich kann doch nicht nur zusehen...Aber im Moment bin ich restlos überfordert und habe das Gefühl, dass keine Kraft mehr vorhanden ist.Körperlich komplett kaputt gearbeitet,
immer Schmerzen und die Seele verzweifelt.

@Birga O.k., das hört sich alles echt übel an und ich kann auch verstehen, dass dich das belastet und du nicht nur zusehen kannst mit deinem Sohn. Aber vergiss nicht DEIN Leben! Du hast genauso das Recht, einigermaßen glücklich und zufrieden zu sein. Und du bist NICHT für das Leben der anderen verantwortlich, das sind erwachsene Menschen, auch wenn dein Sohn immer dein Kind bleibt. Schaffe dir zumindest bitte jeden Tag eine Zeit, die du nur für dich nimmst und kümmere dich nur um dich und gönn dir was, was dir gut tut. Und sprich sonst noch Verwandte bzw. Bekannte an, die euch unterstützen oder sprecht mit eurem Arzt, dass ihr Unterstützung benötigt mit dem Sohn. Ich drück dir echt die Daumen, lieben Gruß, Piet

@Piet
Danke Dir,
zum Glück unterstützt der Hausarzt uns.Freunde sind leider alle weg und Verwandte sind alle weit weg oder schon sehr alt.

Manchmal Frage ich mich, wie lange ich das Ganze noch aushalten muss.

Guten Morgen Birga,
Du kannst nicht nur zusehen, das ist richtig. Aber dein Sohn ist erwachsen und allein für sein Leben verantwortlich. Er benötigt Unterstützung und die kannst du ihm auch geben. Nur, Du musst auch an dich denken, gut für dich sorgen.
Jeden Tag immer wieder eine kleine Auszeit, Zeit die nur dir gehört, wo du etwas machst, das dir gut tut.
Man kann lernen auch an sich zu denken und es nicht als egoistisch zu empfinden. Das ist es ganz und gar nicht. So ist meine Erfahrung.
VG moosgrün

@Moosgrün
Danke für Deine Worte.
Ich muss versuchen
endlich mal an mich zu denken.

Zitat von Birga:

Manchmal Frage ich mich, wie lange ich das Ganze noch aushalten muss.

Du musst das so lange aushalten, bist DU was änderst....Es wird niemand kommen, dich an die Hand nehmen und dich da rausholen. Ich weiß, das klingt hart, ist aber leider der Weg....

@Piet
Ich weiß...Aber der Akku ist leer

Hallo Birga,

@Birga Dann sprich mit deinem Arzt über eine Kur, damit du aus deinem Umfeld und wieder etwas zu Kräften kommst! Nur warten, bis es noch schlimmer wird, ist keine Option!