Ja, man kann ja nicht immer erklären und reden. Mein Partner weiß viel über die Krankheit, auf der anderen Seite will ich aber auch nicht, dass er das ganze Ausmaß sieht/erlebt ... Beispiel: Momentan sieht es in meiner Wohnung übel aus ... überall Geschirr, Müll, Wäscheberge, ... Kartons von Fastfood ... Ich selbst war seit Tagen nicht duschen ... Ich will nicht, dass mein Partner mich so sieht.
Man muss dem Partner nicht alles erklären, manchmal will man es auch nicht, aber bestimmte Sachen, die eine:n belasten, die kann man ja konkret ansprechen. Z.B. wollte mein Partner es mal nicht akzeptieren, dass ich gesagt habe wir können uns heute nicht sehen, denn ich habe so viel zu erledigen. Da fragte er was denn alles und meinte es sicherlich gut. Es waren alltägliche Banalitäten - für eine:n Gesunde:n. Päkchen von der Post abholen, Müll wegbringen, Einkauf, ... Er wurde fast sauer und meinte, das könne er doch alles in 30 Minuten für mich erledigen. Das hat mich fertig gemacht, weil ich das selbst schaffen wollte. Habe viel geweint und ihm erklärt, dass ich in der Depression doch auch was schaffen will und wenn es nur das Alltäglich ist ...
Wenn mir jemand sagen würde Reiß dich mal zusammen. etc., dann würde ich bitten, dass diese Person das nicht mehr sagt, weil es mich extrem unter Druck setzt. Die Person muss es ja nicht verstehen, aber akzeptieren wäre gut. Wenn ich mich in Angehörige versetze ... dann kann ich aber auch nachvollziehen, dass es sehr schwer für sie ist. Der geliebte Mensch ist krank, lustlos, traurig, lächelt nicht mehr, ist für keine noch so gute Idee zu haben ... Es muss schwer sein, da nicht selbst die Hoffnung zu verlieren.
27.10.2023 15:21 •
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