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Kein Antidepressiva hilft - Was gibt es noch für Möglichkeiten?

Irgendeine
Hallo,

mir geht es jetzt schon seit Monaten schlecht geht und ich bin mittlerweile ziemlich verzweifelt bin. Ich habe schon so viele Medis durch und nichts hat dauerhaft geholfen.

Bis jetzt habe ich folgende Medikamente ausprobiert:

Antidepressiva
- Sertralin - 6 Wochen dauerhigh
- Citalopram - hat mich nur müde gemacht + Suizidgedanken ausgelöst
- Venlafaxin - hat bei jeder Dosiserhöhung für ca. Wochen geholfen, dann war wieder alles beim alten
- Elontril - hat über einen längeren Zeitraum halbwegs geholfen. Seit Monaten habe ich das Gefühl, dass es nichts mehr bringt und es abgesetzt.
- Valdoxan - keinerlein antidepressive und nur eine geringe schlaffördernde Wirkung
- Mirtazapin - super Schlafmedi, sonst kein wirklicher Effekt

Neuroleptika
- Neurocil - ebenfalls gut zum Einschlafen
- Promethazin - hilft bei mittelhohen Anspannungszuständen
- Dipiperon - hat schnell an Wirkung verloren
- Truxal - ich bin fast im Stehen eingeschlafen
- Ciatyl - massive Diskynesien + eine solche bleierne Müdigkeit, dass ich nach einer Dosis 2 Tage durchgeschlafen habe
- Melperon - ebenfalls Diskynesien

Benzodiazepine
- Tavor - das einzige Medi, was auch bei extrem hoher Anspannung wirkt
- Diazepam - beruhigend, aber macht sehr müde

Schlafmedis
- Zopiclon - ich habe davon zwar geschlafen, mich morgens aber gefühlt, als hätte ich die Nacht durchgemacht

Stimmungsstabilisierer
- Lamotrigin - das einzige Medi, was ohne krasse NW eine relativ gute Wirkung hat

ADHS-Medikamente
- Medikinet - mäßig gute Wirkung
- Attomoxetin - keine Wirkung
- Elvanse - von allen 3 noch das Beste, allerdings heftige NW

Aktuell nehme ich noch Elvanse, Lamotrigin, Mirtazapin, Primidon und Propranolol (die letzten beiden gegen die Nebenwirkungen vom Elontril und Elvanse).
Neben den Medis insgesamt 9 Monate Psychiatrie und 2 ambulante Therapien.

Ich weiß nicht mehr weiter. Nichts hilft dauerhaft. Weiß noch jemand Rat?

15.03.2021 20:31 • #1


Kate
Zitat von Irgendeine:
Ich weiß nicht mehr weiter. Nichts hilft dauerhaft. Weiß noch jemand Rat?


Ich kann Dir nur sagen, Du bist nicht die Einzige hier der es so geht. Den Rat hätte ich auch gern.
Liebe Grüße Kate

15.03.2021 20:38 • x 2 #2


A


Hallo Irgendeine,

Kein Antidepressiva hilft - Was gibt es noch für Möglichkeiten?

x 3#3


M
Hi,

ich kenne jetzt deine Lebensgeschichte nicht. Was ist der Grund für deine Depressionen? Suchst du auch nach Therapien oder explizit nur nach einem Medikament? Ich frage, weil ich gerade ein Therapie-Buch durcharbeite, das ich Stand heute empfehlen kann (finales Urteil steht aber noch aus).

15.03.2021 21:03 • x 1 #3


Irgendeine
Zitat von Michi87:
Was ist der Grund für deine Depressionen?

Es sind nicht nur Depressionen, sondern auch noch BPS, ADHS und eine Essstörung. Die Kombi macht eine Therapie schwierig. Es gibt wohl mehrere Gründe: u.a. Mobbing, sowie psychische Gewalt und s*x**ll* Übergriffe durch meinen Ex.
Zitat von Michi87:
Suchst du auch nach Therapien oder explizit nur nach einem Medikament?

Ich suche jetzt gerade hauptsächlich nach Medis, weil es mir in meinem momentanen Zustand unmöglich scheint, eine richtige Therapie überhaupt durchzustehen.

15.03.2021 21:09 • #4


bones
Es gibt ja noch trizyklische Antidepressiva wie trimipramin, dass sehr geforscht und gut sein soll. Mir hat es geholfen in hoher Dosis. Und fördert sogar noch den Schlaf. Dann wäre mirtazapin überflüssig. Oder halt mao-Hemmer wie jatrosom oder moclobemid. Wie das aber auf deine anderen medis auswirkt, kann ich kein Urteil bilden.

Oder vielleicht mal in Erwägung ziehen und zu überlegen, ob eine ekt oder andere Methoden in Frage kämen.

15.03.2021 21:27 • #5


Irgendeine
Zitat von bones:
Es gibt ja noch trizyklische Antidepressiva wie trimipramin, dass sehr geforscht und gut sein soll.

Wirkt das denn auch antriebssteigernd?
Zitat von bones:
Oder halt mao-Hemmer wie jatrosom oder moclobemid. Wie das aber auf deine anderen medis auswirkt, kann ich kein Urteil bilden.

Das wäre noch eine Möglichkeit. Dann müsste ich aber alle anderen Medis ausschleichen. Würde ich angehen, wenn es helfen würde.
Zitat von bones:
Oder vielleicht mal in Erwägung ziehen und zu überlegen, ob eine ekt oder andere Methoden in Frage kämen.

Für meine Psychiaterin ist alles gut, so lange ich es schaffe, zur Arbeit zu gehen. Sie glaubt mir nicht, dass es mir absolut beschissen geht, egal, was ich ihr erzähle.
Und wenn sie es dann mal glaubt, ist ihre einzige Lösung, dass ich halt in die Klinik gehen soll.
Ich bin mittlerweile so weit, dass ich das auch gerne machen würde, aber dann bin ich meine Stelle (bin noch in der Probezeit) los.

15.03.2021 21:43 • #6


O
Ach du, sch....

Das tut mir so leid für Dich.
Dass Du nicht einfach zwischendurch eine gute Zeit durchlebem darfts...

Bestimmt hast Du's schon geschrieben, aber gibt es keinen anderen Psychiater, der mit Dir arbeiten kann?

Ich wünsche Dir das Allerbeste!

Lg

15.03.2021 21:57 • x 2 #7


Irgendeine
Es gibt eine andere Psychiaterin, die meine BeWo-Betreuerin mir empfohlen hat. Sie macht jetzt auch dort einen Termin für mich, aber das wird wohl noch bis Juni dauern.
Ich werde morgen zu meiner Psychiaterin gehen (brauche eh Rezepte) und nach einem Notfalltermin fragen. Ich kann echt nicht mehr und habe mittlerweile auch wieder ziemlich starke Gedanken, die ich nicht haben sollte.

15.03.2021 22:04 • #8


O
Das ist gut!

Passe auf Dich auf und tue Dir Gutes, soweit möglich.

Und den blöden Gedanken glaube nicht.
Ich habe mir in dem schlimmste Zuständen immer wie ein Mantra vorgesagt:Das bin nicht ich, das ist nicht echt, das ist die Krankheit...

15.03.2021 22:20 • x 1 #9


Irgendeine
Zitat von ohneFunktion:
Passe auf Dich auf und tue Dir Gutes, soweit möglich.

Ich gebe mir Mühe, aber die Motivation ist einfach nicht da. Ich kann momentan einfach nicht mehr.
Diese innere Leere ist kaum auszuhalten. Wenn ich mich wenigstens schlecht fühlen würde. Schlecht fühlen, ist immer noch besser, als gar nichts fühlen.
Zitat von ohneFunktion:
Und den blöden Gedanken glaube nicht.
Ich habe mir in dem schlimmste Zuständen immer wie ein Mantra vorgesagt:Das bin nicht ich, das ist nicht echt, das ist die Krankheit...

Ich spiele mal wieder das Zeitspiel.

15.03.2021 22:27 • #10


Alexandra2
Hallo Irgendeine,
Mit einem guten Psychiater lässt sich bestimmt mehr für Dich erreichen. Ich kenne auch diese ewig lange Dunkelheit der schweren Depression. Neben der Höchstdosis Venlaflaxin 275mg (es gibt aber Patienten, die noch mehr bekommen) und Lithium als Verstärkermittel half/hilft Ergotherapie (DBT) und Eingliederungshilfe, alles zusammen brachte die langsam die Wende.
Venlaflaxin musste dann in der Klinik ausgeschlichen werden (Wirkungsverlust) mit verheerenden NW, aber danach gings los mit Elontril (Höchstdosis) plus Lithium. Nach 4 Jahren konnte Lithium wieder abgesetzt und Elontril halbiert werden.
Als Bedarfsmedikation habe ich Promethazin, Quetiapin (jetzt zum Schlafen) und Tavor.
Das Elontril hilft gegen die Depression und das A D S zugleich. Die einzige Möglichkeit für mich, halbwegs in die Spur zu kommen, denn Medikinet half nicht, weil ich zeitgleich einen Magenschutz nahm und Ritalin hat mich an den Rand des Wahnsinns gebracht.
Aber zuallererst brauchst Du einen guten Arzt. Und eine Therapeutin. Deine jetzige Ärztin kann Dir ja zusätzlich Ergotherapie verschreiben und Du gehst zu einer mit Traumabehandlung. Sie stabilisieren mich sehr, ich wusste nicht, wie hilfreich das ist.
Das sind jetzt viele Infos, wenn Du mehr wissen möchtest, schreibe mir ein PN.
Liebe Grüße Alexandra

15.03.2021 23:05 • x 1 #11


Irgendeine
Hallo
Zitat von Alexandra2:
Neben der Höchstdosis Venlaflaxin 275mg (es gibt aber Patienten, die noch mehr bekommen)

Ich hatte 300mg....
Zitat von Alexandra2:
Das Elontril hilft gegen die Depression und das A D S zugleich.

Bei mir hilft es halt gegen weder noch.
Zitat von Alexandra2:
Die einzige Möglichkeit für mich, halbwegs in die Spur zu kommen, denn Medikinet half nicht, weil ich zeitgleich einen Magenschutz nahm und Ritalin hat mich an den Rand des Wahnsinns gebracht.

Medikinet ist der selbe Wirkstoff, wie Ritalin. Es hat bei mir nicht all zu viel gebracht.
Zitat von Alexandra2:
Aber zuallererst brauchst Du einen guten Arzt. Und eine Therapeutin

Ja, das stimmt. Aber beides ist vor Mai/Juni leider nicht absehbar...
Zitat von Alexandra2:
Deine jetzige Ärztin kann Dir ja zusätzlich Ergotherapie verschreiben und Du gehst zu einer mit Traumabehandlung.

Ich hatte mal Ergotherapie. Das hat leider nicht wirklich was gebracht. Und das mit der Traumabehandljng verstehe ich jetzt nicht so recht.

Es tut mir leid, wenn das alle sehr negativ und nach Ausreden klingt. Es fällt mir momentan einfach extrem schwer, irgendwas positiv und für erreichbar zu sehen. Ich bin aktuell froh, wenn ich den Tag überstanden habe.
Heute ist es echt schlimm. Normalerweise hilft es, wenn ich was geraucht habe. Aber heute sind die Gedanken trotzdem noch da. Ich quäle mich durch jeden Tag und ich weiß nicht, wie lange ich das aushalte. Dieser Druck, nicht krank werden zu dürfen, macht mich wahnsinnig.

16.03.2021 01:21 • #12


bones
Zitat von Irgendeine:
Wirkt das denn auch antriebssteigernd? Das wäre noch eine Möglichkeit. Dann müsste ich aber alle anderen Medis ausschleichen. Würde ich angehen, wenn es helfen würde. Für meine Psychiaterin ist alles gut, so lange ich es schaffe, zur Arbeit zu gehen. Sie glaubt ...


Nein leider nicht. Die meisten trizyklische Antidepressiva haben nur eine stimmungsaufhellende wirkung.

Moclobemid ist zwar antriebsteigernd, aber nicht so stark wie jatrosom. Wenn du die anderen medis nicht brauchst, wäre sowas ne gute Option meiner Meinung nach.

Das mag zwar teilweise nur richtig sein, was deine Ärztin sagt. Aber irgendwann kommst du an einen pkt, da gehts dann nix mehr oder bricht zusammen. Und dann? Die Frage ist eher, wie weit man da gehen sollte, um nicht schlimmes bzw schlimmste zu gelangen.

16.03.2021 01:42 • #13


Irgendeine
Zitat von bones:
Nein leider nicht. Die meisten trizyklische Antidepressiva haben nur eine stimmungsaufhellende wirkung.

Ich bräuchte leider beides
Zitat von bones:
Moclobemid ist zwar antriebsteigernd, aber nicht so stark wie jatrosom. Wenn du die anderen medis nicht brauchst, wäre sowas ne gute Option meiner Meinung nach.

Jatrosom ist wegen der einzuhaltenden Diät keine Option, das das man eh schon restriktives Essverhalten noch verstärkt.
Zitat von bones:
Das mag zwar teilweise nur richtig sein, was deine Ärztin sagt. Aber irgendwann kommst du an einen pkt, da gehts dann nix mehr oder bricht zusammen. Und dann? Die Frage ist eher, wie weit man da gehen sollte, um nicht schlimmes bzw schlimmste zu gelangen.

Ich bin schon oft zusammengebrochen. Das weiß sie auch. Genauso, wie sie weiß, dass ich immer (im wahrsten Sinne des Wortes) bis zum Umfallen gearbeitet habe. Bei all meinen Klinikaufenthalten habe ich bis zum Tag der Aufnahme gearbeitet bzw. bin zur Schule gegangen. Manchmal sogar noch am selben Tag.

16.03.2021 12:17 • x 1 #14


A


Hallo Irgendeine,

x 4#15


Alexandra2
Liebe @irgendeine, warum tust Du Dir das an? :shock:

Zitat von Irgendeine:
Ich bin schon oft zusammengebrochen. Das weiß sie auch. Genauso, wie sie weiß, dass ich immer (im wahrsten Sinne des Wortes) bis zum Umfallen gearbeitet habe. Bei all meinen Klinikaufenthalten habe ich bis zum Tag der Aufnahme gearbeitet bzw. bin zur Schule gegangen. Manchmal sogar noch am selben Tag.

16.03.2021 14:37 • x 3 #15

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