Zitat von nudel1301:Hallo Knoten.
Ich danke Dir für deine Antwort.
Ja dann weist Du ja wie es ist mit einem Muttersöhnchen zusammen gewesen zu sein. Ich würde das gerne auch so mit diesen Zeilen zitieren, aber irgendwie bekomme ich das nicht so hin. Geht halt auch so.
Nach meiner Scheidung hatte ich die Schnauzte gestrichen voll von Männern, wollte und konnte aber auch irgendwie nicht alleine sein. Ich hatte ja immer Menschen um mich rum. Plötzlich war es so still. Keine Arbeit mehr, alle wendeten sich von einem ab. Kein Geld und keine Bleibe. Wie schon geschrieben, wenn meine Eltern mich nicht finanziell unter die Arme gegriffen hätten, wäre ich sonst wo gelandet.
Das Gefühl des allein sein ist mir auch bekannt. Es braucht eine Weile, bis man sich selbst genug ist und die Ruhe um einen herum zu nehmen weiß.
Zitat von nudel1301:Mit dem Kinderwunsch. Na ja, es lag an beiden, obwohl mein Ex mir nachher immer gesagt hat, das ich keine richtige Frau bin. Ich habe Endometriose. Habe sechs Bauchspiegelungen hinter mir und zwei Leib Schnitte. In einer Not OP hat man mir den linken Eierstock entfernt, weil er mit dem Darm zusammen gewachsen war und der Darm zu platzen drohte. Der Samen meines Ex Mannes war zu langsam. Es hatte alles eben nicht sollen sein. Wir hatten schon einen Adoptionsantrag gestellt und kurz vor unserer Trennung meldete sich die Adoptionsstelle das wir ein Baby adoptieren konnten. Mein Ex wollte nicht mehr und für mich brach eine Welt zusammen.
Ganz so krass war es bei mir nicht. Meine Ehe ist aber letzten Endes auch an dem Kinderwunsch und einer Reihe von künstlichen Befruchtungsversuchen gescheitert. Mann Ex-Mann konnte mit der Situation des Sper. abgebens nicht mehr umgehen und für mich waren die Schmerzen, die das entnehmen von Eizellen mit sich brachten, einfach nicht mehr auszuhalten.
Wir haben Heute noch ein sehr gutes Verhältnis zueinander.
Zitat von nudel1301:
Das meine Eltern auf mich sauer sind,wegen der Scheidung ist, weil sie total streng katholisch sind. Mein Vater hat mir das anfangs besonders oft unter die Nase gerieben. Ich bin mit meinem jetzigen Mann nur Standesamtlich verheiratet, weil es anders ja nicht mehr ging. Mein Vater hat zu mir und anderen ja mal gesagt, das ich ja nicht richtig verheiratet bin.
Paradoxer Weise ging es meinen Eltern Anfang der sechziger Jahre ähnlich... Nur das damals die katholische Kirche einer Trauung zugestimmt hat, wenn wir Kinder katholisch getauft werden. Die evangelische Kirche wollte meine Eltern nicht trauen. Geschieden waren sie vorher jedoch nicht. (21 und 22 Jahre)
Dieser Gedanke scheint bei vielen älteren Menschen noch so verankert zu sein, was das Verhalten deines Vaters jedoch in keinster Weise rechtfertigt.
Zitat von nudel1301:
Unser neues Haus hat nicht mit der Finanziellen lager zu tun. Als wir es gekauft haben, war der Zinssatz sehr niedrig und daher die monatliche Belastung geringer als bei dem alten Haus.
Es war alles ander, als die Kids noch kleiner waren. Also wie sie noch im KiKa waren. Wir sind sogar mit den beiden in Urlaub geflogen, obwohl mein Mann nur in den Sommerferien Urlaub bekommen hat (Bauferien). Heute sind wir froh, wenn wir alle zwei drei Jahre mal Ferien auf den Bauernhof machen können.
Es begang alles so nach und nach als sie eingeschult wurden. Dann fing es an mit den Hobbys, die kosten wurden immer mehr und die Ansprüche der Kids auch, obwohl wir nicht alles durchgehen lassen und erlauben. Ich bin sehr sparsam und habe anfangs auch gebrauchte Klamotten gekauft bzw. ersteigert. Jedes Kind bekam kurz vor Schulwechsel einen eigenen PC, dann wollten sie ein Händy mit whats app, weil alle kids das ja heute habe. Das sind alles Kosten. Dann gingen Haushaltsgeräte kaputt (Waschmaschine, Trockner) .Drei Brillenträger in der Familie. Ich die teuerste variante Gleitsicht Brille. Meine Tochter hat dieses Jahr eine Zahnspange bekommen. Vor ca. fünf Jahren bekam ich auf einmal Probleme mit meinen Backenzähnen. Nie große Probleme mit den Zähnen gehabt. Nie Klammer oder sonst etwas getragen. Ich war nur noch Dauergast beim Zahnarzt. Zysten op. Man musste mir den linken unteren Kiefer aufschneiden und zwei Zysten entfernen. Zwei Backenzähne mussten mir gezogen werden und durch ein Implantat ersetzt werden und einige Zähne mussten überkront werden. Das haute natürlich alles schön ins Geld und mein Mann war begeistert. Ich habe dann, als meine Tochter kurz vor dem Schulwechsel stand, jeden Tag am nachmittag oder Abend in einer Arztpraxis geputzt. So zwei, drei Stunden täglich. Mein Sohn blieb meistens allein zuhaus und meine Tochter ging anfangs mit oder kam nach der Schule da an, weil es in der Nähe war und ich das auch vorab abgeklärt hatte. Ich habe das knapp 2 Jahre gemacht, aber nachher wegen mobbing und weil ich in den zwei Jahren nur 10 Tage Urlaub hatte, die Praxis hatte nie zu, da es drei Ärzte waren die sie bei Urlaubszeit abwechselten. Auch wenn eines der Kids krank war, musste ich spät abends kommen, obwohl beim Einstellungsgespräch alles anders besprochen wurden ist.
Geldsorgen sind oftmals Beziehungskiller Nummer 1. Die Gedanken wie es weitergehen soll, woher man das Geld für dies und das bekommen soll...
Gleitsichtbrille und Zahnarztkosten können wirklich verdammt teuer sein. Hab auch gerade erst eine Gleitsichtbrille bekommen. Die Zahnarztkosten für Überkronungen liegen bei mir allerdings 3 Jahre zurück.
Zum Glück hatte ich zu dieser Zeit schon eine Zahnzusatzversicherung, die hat mir eine Menge Geld gespart. Die 30€ im Monat ist es mir Wert.
Je älter die Kinder werden, desto höher werden die Ansprüche. Vielleicht solltet ihr die Kiddis mal ein bisschen für ihr Geld arbeiten lassen... Haushaltsarbeit kann da schon eine Menge Verständnis hervorbringen. Nur wer sich sein Geld verdienen muss, lernt es auch zu schätzen. Gartenarbeit und Auto sauber machen sind auch so Arbeiten, die ein Teenager durchaus machen kann.
Sprich, die Handykosten können auch im Haushalt erarbeitet werden. Denk mal darüber nach. Viele Teenager tragen Zeitungen aus oder gehen mit Hunden Gassi, um ein paar € zu verdienen.
Meine Eltern hatten 2 Geschäfte. Taxe und Gaststätte. Da gab es immer was zu tun. Aber ich habe dadurch das Kochen und Reinigen gelernt. Sie haben manchmal über die Stränge geschlagen, was uns Kindern nicht so gut tat, aber ich denke man kann da ein gutes Gleichgewicht finden.
Zitat von nudel1301:Habe dann aufgehört und versucht etwas für Vormittags in Teilzeit zu finden. Eine Bekannte hat mich dann gefragt, ob ich Interesse hätte, bei zwei Dänischen Familien zu putzen, die hier stationiert sind. Begeistert war ich nicht, aber mein Mann sagte ich soll es doch wenigstens versuchen. So bin ich im Haushalt gelandet und ich bin damit auch nicht glücklich. Beide machen die Woche über nichts im Haushalt und erwachten von mir, das ich 4 Stunden bei dem einem und in vier bis fünf Stunden bei dem anderen alles komplett mache. Und das sind oft keine schönen Sachen, besonders die Sanitär anlagen. Solange ich nicht anderes finde, muss ich es durchhalten. Aber in meinem alter ist es auch sehr schwer, etwas zu finden und wenn man dann auch noch in der Bewerbung schreibt, das man noch zwei Teenies hat, ist es ganz aus.
Es gibt da ein Portal, in dem man nach kleineren Jobs suchen kann. Ich schick dir den Link per PN, da wir hier keine Links dulden.
Zitat von nudel1301:Mit meinen Blasenprobleme.Es war bzw. ist definitiv nicht auf physischer Natur. Ich habe nach den ganzen OP`S und den beiden Kaiserschnitten jedesmal einen Katheter gelegt bekommen. Nach der Geburt meiner Tochter hatte ich immer wiederkehrende BE und es wurde immer schlimmer. Nach einem langen Leidensweg hat der Urologe dann festgestellt das ich eine Verengung der Harnröhre habe. Bin dann operiert wurden. Danach war es immer noch nicht besser und die Harnröhre wurde gedehnt. Und ich bekomme jetzt jedes Jahr eine Spritze. Dadurch ich es erheblich besser geworden und ich bekomme so ca. 2 mal im Jahr mal eine BE. Muss natürlich öfter zur Toilette als ein gesunder Mensch.
Seit über einem Jahr muss ich jetzt ständig in der Nacht zur Toilette. Habe auch Rückenschmerzen, die sich von Monat zu Monat verschlimmern. Nach etlichen Arztbesuchen( Urologen,Frauenarzt, Orthopäden, Neurologen,Hausarzt), hat mein Orthopäde, nachdem ich eine Nervenmessung beim Neurologen gemacht bekommen habe, die Vermutung, das ich einen Bandscheibenvorfall habe. Weiß ich erst seit Dienstag. Muss jetzt zu einem anderen Neurologen, der bestimmte Untersuchungen noch machen muss. Das zu allem auch noch.
Die Rennerei von Einem Arzt zum Anderen kann sehr kräftezehrend sein. Doch es ist positiv, wenn endlich der Grund der Schmerzen gefunden wurde.
Ständige Schmerzen können auch in eine Depression führen.
Eigentlich habt ihr einen Grund zum Feiern, da endlich festgestellt wurde, woher die Schmerzen kommen. Das ist doch ein guter Schritt voran, in ein normals Leben zurückzufinden. Versuch dir die guten Seiten vor Augen zu führen. Ein positives Denken kann eine Menge bewirken, auch wenn es manchmal schwer ist die positiven Seiten zu finden.
Ich habe immer eine Münze in der Tasche und wann immer ich anfange in negativen Gedanken abzurutschen, versuche ich die andere Seite der Medaille zu finden. Es ist mir wie ein kleiner Talisman geworden.
Zitat von nudel1301:Vielleicht ist mein Mann deshalb auch so zu mir. Ich bestehe ja nur aus Krankheiten und jammere nur herum. Außerdem hat mein Mann für die Kids einen monatlichen Vertrag festgelegt, der gespart wird. Für Führerschein und später ein Auto. Da die Kids ja nicht wie wir früher mit 16 in die Lehrer gehen. So bleibt für uns ende vom Monat nur das Nötigste für Lebensmittel usw. übrig. Für uns als Paar machen wir nichts mehr, weil es zu teuer ist.
Jetzt habe ich wieder soviel geschrieben. Mano.
Danke fürs lesen.
Die Nudel
Ich denke schon, dass dein Mann sich ein bisschen aufgrund dessen so verhält. Er steht dem Ganzen hilflos gegenüber, da er zwar weiß, dass es dir nicht gut geht, aber er kann dir nicht helfen. Zumindest was deine Schmerzen und dem Druck, der dadurch auf dich entsteht, angeht. Er erinnert sich bestimmt immer wieder an die Zeit zurück, in der alles noch gut war.
Männer neigen dazu Lösungen finden zu wollen, die Lösung kann er dir aber nicht geben und so kann es sein, dass er sich in seiner Hilflosigkeit in sich zurückzieht.
Auch die Geldsorgen liegen sicher schwer auf seinen Schultern.
Ihr lebt in einer wirklich schweren Situation, für beide Seiten. Vielleicht leidet dein Mann genauso wie du, zumindest psychisch, und kann es nicht zum Ausdruck bringen. Hast du ihn je danach gefragt, wie er es schafft mit der Situation umzugehen? Ein gemeinsames Verständnis und ein Austausch der Gefühle könnte euch weiterbringen.
Mein Lebensgefährte hat auch erst lernen müssen mit mir und meinen ständigen Stimmungsschwankungen umzugehen. Ich sage ihm, wenn ich einfach mal wieder rumjammern muss! und gleichzeitig auch, dass das absolut nichts mit ihm zu tun hat. Er lässt mich dann jammern, bis es mir nach einigen Tagen wieder besser geht. In meiner rumjammerzeit habe ich auch oft Schmerzen, vor allem im Rücken. Das Päckchen zu tragen, wie es im Volksmund heißt....
Meine Medaille liegt in diesen Tagen oft in meiner Hand und gibt mir das Gefühl, dass es doch die andere Seite auch noch gibt.
Ein reiß dich zusammen hilft dir nicht weiter, auch deinem Mann hilft es nicht weiter. Ich kann euch nur ans Herz legen miteinander zu sprechen. Wenn du dich das nicht traust, hilft es auch einen Brief zu schreiben, in dem du alles erklärst ohne ihn dabei anzugreifen. Ein liebevoll geschriebener Brief kann Klarheit verschaffen, und, ein Brief erwartet nicht eine Direkte Antwort, was einer Konfrontation aus dem Wege geht.
Auch das ist oftmals eine Eigenart der Männer. Sie fühlen sich in die Enge getrieben, wenn alles auf einmal auf sie einprasselt. So zumindest habe ich es immer wieder in verschiedenen Gruppen Therapien von Männern erzählt bekommen.
Wenn du den Weg eines Briefes wählen solltest, erwarte nicht, dass dein Mann darauf sofort reagiert und alles sofort anders wird. Über soviel Informationen und Gefühlen braucht es Zeit zum verstehen und verarbeiten.
Ein gesagtes Wort kann nicht zurück genommen werden, ein geschriebener Brief kann noch mehrfach vom Verfasser (vor dem überreichen), als auch vom Empfänger gelesen werden.
Und an die Männer, die dies vielleicht lesen sollten, nein, ich schere euch nicht alle über einen Kamm.
(Knoten: Leerzeilen zur besseren Lesbarkeit eingefügt)