FrolleinMau
Wie ich schon öfter geschrieben habe, klage ich gegen die Rentenkasse beim Sozialgericht. Ich muß zu vier verschiedenen Gutachtern - Sozialmediziner, Nervenarzt, Orthopäde und Schmerzarzt.
Im EU-Rentenvorverfahren war ich bereits bei einer Gutachterin, einer Neurologin, aufgrund dessen wurde mein Antrag auf EU-Rente abgelehnt, weil ich mich noch in einem Behandlungsverfahren befand, von dem man evtl. von einer Verbesserung ausgehen könnte.
Sämtliche, mich betreuenden Ärzte wurden wieder und wieder angeschrieben, obwohl der Psychiater dringend zur EU-Rente geraten hat, der Schmerztherapeut ebenfalls und meine Psychologin, müssen nun diese vier Gutachten erstellt werden. Meine Hausärztin sagte letztlich, dass sie das schon bald nicht mehr ertragen würde, dass sie laufend etwas für mich ausfüllen müsse (kriegen die nicht Geld dafür?)
Das erste Gutachten hatte ich bei der Schmerztherapeutin, das lief recht gut, ich fühlte mich ernst genommen. Was sie jedoch daraus macht, steht für mich in den Sternen.
Gestern hatte ich dann das Gutachten beim Orthopäden und das hallt heute noch nach, weil ich diesen Menschen überhaupt nicht verstehen konnte. Mir ist klar, es muß mein Gesundheitszustand und meine Belastung überprüft werden, nur geht das nicht einfach mal ohne verbales Unverständnis? Oder bin ich grad wieder nicht richtig?
Der Arzt fragte, ich erzählte und er fragte nach jedem Satz von mir: Warum ist das so? Irgendwann knallte mein Hirn so auseinander, dass ich einen Weinkrampf kriegte. Ist das Sinn der Sache? Bei einem Psychiater könnte ich das ja noch verstehen, aber bei einem Orthopäden, der meine Beweglichkeit begutachten soll? ...
Z. B. sagte ich ihm, dass ich abends, wenn ich zur Ruhe komme, Juckattaken an den Händen und Füssen hätte, mich dann blutig kratze und oft Atosiltropfen nehmen müsse. Und er fragte mich, was der Dermatologe dazu sage? Ich sagte ihm, dass da nichts sei, dass ich damit nicht zum Dermatologen müsse, das sei nervlich bedingt, deshalb habe mir der Psychiater Atosil verschrieben. Seine Frage lautete dann: Warum juckt das denn so? ... und so ging das immer weiter. Fragen, die ich einfach nicht beantworten konnte und er wollte auch meine Erklärung nicht annehmen, dass mich das so sehr stresse, wie er frage.
Er sagte mir, ich solle das Heulen sein lassen. Das würde mir ja auch nicht helfen. Das machte mich noch mehr fassungslos. Zumal ich mir verboten habe, bei diesen Ärzten zu weinen. Nur leider schaffte ich das nicht.
Was ich auch nicht verstehe, diese Gutachter kriegen meine Akte ja übermittelt, dort stehen ja auch die Diagnosen. So eröffnete die Schmerztherapeutin, dass sie sich von der Akte nicht beeinflussen ließe, sie mache sich selbst ein Bild. Ich sagte ihr, das sei ja auch völlig in Ordnung.
Und der nächste Satz, der folgte, legte wieder den Finger in meine Wunden. Sie habe gelesen, ich hätte ein traumatisches Kindheitserlebnis hinter mir. Kaum hatte sie das ausgesprochen, flossen bei mir die Tränen, obwohl ich das alles nicht will. Ich fragte sie, warum das sein mußte, sie hätte das doch gelesen und ich würde darüber nichts mehr sagen. Das akzeptierte sie dann. Nur ich frage mich, wie oft ich noch durch dieses Höllental gehen muss? Sie war recht betroffen und der Termin verlief weiterhin gut, wie ich es oben beschrieben habe.
Meine Nerven liegen ganz schön blank, diese Warterei macht mich mürbe.
Falls die EU-Rente tatsächlich bewilligt wird, ist das ganz schön hart erarbeites Geld ...
LG
Angelika