Hey liebe Svennel,
ich les dich grad hier.
Es freut mich irgendwie so richtig für dich, dass es so schnell schon los geht. Das war so ja gar nicht in deiner Zeitplanung.
Ich verstehe, dass es dich verunsichert und du dir nun alle möglichen Gedanken und Sorgen machst. Angst vor dem Unbekannten finde ich mit das Gemeinste, weil ja doch - auch wenn man Erfahrungsberichte liest oder geschrieben bekommt, ist es am Ende ja doch immer wieder etwas anders.
Ich versuche mal deine Fragen mit meinen Erfahrungen zu beantworten.
Zitat:Was ist wenn ich mich mit den Mitpatienten nicht verstehe?
Da werden ja ein paar mehr Mitpatienten sein und sicher, ging oder geht es einigen ähnlich wie dir. Jeder sucht irgendwie Anschluss, weiß aber nicht so recht, wie man auf den Menschen zugehen soll. Mir hat in den ersten Tagen in der Klinik geholfen, dass ich einen Paten hatte. Jemand, der schon etwas länger da ist und sich gut auskennt. Ich konnte meine Patin immer ansprechen, sie hat mir alles gezeigt, ist mit mir zusammen zu den Mahlzeiten gegangen und so habe ich auch andere Mitpatienten kennengelernt. Sicher ist das am Anfang noch alles etwas steif, aber ich glaube, dass man gut ins Gespräch kommt, weil ja doch irgendwie der ein oder andere aus einem ähnlichen Grund dort ist wie du. Jeder versteht ausserdem, wenn du mal alleine sein möchtest und es gibt immer wen, der für dich da ist, wenn du jemanden brauchst.
Zitat:Gefallen mir die Therapieangebote?
Verstehe ich mich mit den Therapeuten?
Es kann durchaus sein, dass du dich mit dem einen Therapeuten besser austauschen kannst oder ein besseres Vertrauensverhältnis aufbaust, als mit dem anderen. Bei mir gab es immer Möglichkeiten zu tauschen, wenn es die Kapazitäten zuließen. Es bringt am Ende ja nichts, wenn du dich nicht öffnen kannst und deine Zeit dort nur absitzt, weil du mit dem Therapeuten nicht zurecht kommst. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass in der TK, in der ich war, alle am gleichen Strang gezogen haben und ich es sehr gut fand, in den verschiedenen Therapieangeboten die Möglichkeit hatte, mit allen Therapeuten zu arbeiten. Du wirst sicher einen Bezugstherapeuten bekommen. Aber alle anderen sind auch für dich da.
Angebotsmäßig - man muss sich vielleicht einfach drauf einlassen. Ich hatte in der Zeit Nordic Walking, was ich als Sport echt total dämlich fand. Ich fand es am Ende aber richtig gut, weil ich merkte, worauf es ankommt. Also, auch wenn da was ist, was dir vielleicht erstmal nicht gefällt - gib nicht auf und schau es dir ein paar Mal an. Und wenn es dir echt nicht zusagt, dann zwingt dich auch niemand zu etwas.
Zitat:Wie sieht der erste Tag in der Klinik aus? Welche Untersuchungen werden vorgenommen?
Ou, ich muss nachdenken.
Der erste Tag bei mir - das war so.
Ich musste zu 8:00 Uhr dort sein. Habe dann direkt meinen Paten bekommen - wir haben dann zuerst gefrühstückt.
Dann hatte ich mein Aufnahmegespräch und hab enorm viele Unterlagen bekommen. Ich musste dort meine Lebensgeschichte aufschreiben - dafür hatte ich 2 Wochen Zeit glaub ich. In der ersten Woche hatte ich noch kaum Therapieangebote, ausser die Achtsamkeit am Morgen vor dem Frühstück und die Nachmittagsrunde bevor es nach Hause ging. Also man könnte sagen, die erste Woche war sehr chillig, einfach auch damit man selbst erstmal ankommt und sich auf sich konzentrieren kann.
Untersuchungen waren bei mir: EKG, Blutdruck messen, Wiegen und Blutabnahme.
Zitat:Ich muss und möchte mich das erste Mal in meinem Leben öffnen schaffe ich das?
Lass dir Zeit und gib dir Zeit. Versuch dir selbst keinen Druck zu machen.
In den Gesprächen mit deinem Bezugstherapeut kannst du alles sagen und auch nichts.
Wenn du kein Thema hast, dann ist das nicht schlimm. Im Gespräch wird das erarbeitet.
Bedenke immer eines. Jeder der dort ist - egal wie lang vor dir - ob eine Woche oder sieben Wochen - jeder hat sich ähnlich gefühlt wie du dich fühlst. Die Menschen dort werden Verständnis haben.
Fühl dich fest gedrückt*
Nina