Zitat:Und wer dein Freund ein Neonazi wäre, wäre auch das deine Entscheidung. Deine Eltern müssen ihn nicht adoptieren, aber sie müssen es akzeptieren. Das ist ihre Aufgabe als Eltern. Es ist nicht die Aufgabe als Tochter die Eltern glücklich zu machen. Es ist die Aufgabe der Eltern gut für ihr Kind zu sorgen und dass es glücklich wird. Wenn du selber mal Mutter bist, dann ist es deine Aufgabe dein Kind glücklich zu machen. Aber nicht umgekehrt.
Das Glücksgefühl wird sich einstellen, wenn du deinen eigenen Weg gehst und nicht denen deiner Eltern. Das hat was mit Reife zu tun. Ich habe einen ähnlichen Prozess auch durchgemacht und der hat im Moment zur Folge, dass ich mit meinem Vater keinen Kontakt habe. Das ist schmerzhaft aber auch gut so. Denn er hat auch keinen Respekt vor mir (genauso wie deine Eltern anscheinend) und nimmt mich nicht als erwachsene Person wahr.
Zwischenmenschliche Beziehungen dürfen einen aber auch nicht zerstören. So dick kann Blut nicht sein. Es hat auch niemand hier gesagt, dass du mit deiner Familie brechen sollst.
Ich sehe bestimmte Punkte klar anders als du. Ich sehe es halt nicht so, dass Eltern einzig und allein dazu da sind alle Schritte ihre Kinder respektieren und akzeptieren zu müssen und dafür zu leben einzig und allein die Kinder glücklich zu machen. Eltern haben auch ihre Vorstellungen, ihre Normen, Werte, Traditionen, Familienbündnisse etc die schon seit Jahrzehnten vor den Kindern existiert haben und sie wahrscheinlich teilweise bis in den Tod mitnehmen wollen.
Genau wie du propagandierst, dass Kinder nicht das Eigentum ihrer Eltern sind und nicht tun müssen, was sie wollen, propagandiere ich auch, dass auch Eltern nicht das Eigentum ihrer Kinder sind und nicht tun müssen, was die Kinder gerne hätten.
Ich hab hier auch mehrfach gesagt, dass ich bereits meinen eigenen Weg gehe, dass mich keiner zum Studium gezwungen hat und ich hab hier auch mehrfach gesagt, dass meine Eltern auch mit einer Ausbildung zufrieden gewesen wären ohne Studium. Ich hab auch bereits andere Dinge getan, die ihnen nicht in den Kram gepasst haben und bin zum Bsp. von zu Hause ausgezogen, sonst wäre ich mittlerweile verheiratet, hätte Haus und Mann und hätte ihren Weg durchgezogen, den sie gerne gesehen hätten. Bis zu einem gewissen Grad geht das auch.
Jetzt kommen wir wieder zum X-ten Mal zu meinem Punkt:
Dir geht es besser ohne Vater.Schön, wenn du nach 2 bis 3 Jahren Therapie darauf gekommen bist. Ich bin schon jenseits der 10 Jahre fast ununterbrochen in irgendwelchen Therapien gewesen.Geholfen hat bisher kaum etwas langfristig. Ich muss entscheiden ob es mir ohne Freund besser geht oder ohne Familie und wie ich hier bereits gesagt hab, ist wahrscheinlich die Antwort, dass egal wie ich mich entscheide keine Glücksgefühle sich einstellen werden.
Gerade die Jenigen unter euch, die selbst krank sind, sollten es einfach kennen, dass man oftmals gefühlstaub ist und irgendwelche Änderungen an dem sozialen Umfeld nicht unbedingt zu dem Effekt führen, dass sich gleichzeitig an der Gefühlswelt sich auch etwas ändert. Die Ursachen meiner Krankheit sind nicht nur einzig und allein das soziale Umfeld (Ich hatte bereits erwähnt, dass meine Beziehung zu meinem Freund funktioniert und meine Freunde auch zu mir halten und meine Eltern auch länger im Jahr im Ausland leben, meine Arbeit klappt auch, mit meinem Studium komme ich zurecht eben als kurze Zusammenfassung zum Thema soziale Komponenten), die Ursachen meiner Krankheit sind zum Bsp. auch körperlicher Natur, sprich bei mir haben auch verschiedene Medikamente noch nicht wirklich langfristig gewirkt,obwohl ich es nötig hätte, damit sich körperlich auch was ändert und sich die Emotionen in geregelte Bahnen rücken lassen.
Chemische Prozesse im Gehirn, die nicht richtig funktionieren und/oder hormonelle Störungen, haben nichts mit irgendwelchen Reifeprozessen zutun.
Genau gesagt könnte es auch passieren, dass irgendwelche Medikamente bei mir langfristig anschlagen und ich dann feststelle, dass meine Beziehung zu meinem Freund nichts Richtiges ist und Lehramt ein toller Beruf ist und ich jetzt völlig falsche Entscheidungen treffe, die absolut unnötig gewesen wären.
Wo wir dann bei JeanLuccas Punkt wären:
Unterdrückte Gefühle sind schlecht, aber was macht man, wenn man nichts so wirklich empfindet? Wie kann man da Entscheidungen treffen, die gut für einen sind?
@Martina
Es nervt aber wenn man sich 100 Mal wiederholen muss, obwohl ich jetzt mindestens 3 Mal gesagt hab, dass keiner mich zum Lehramtsstudium gezwungen hat