Bäumchen
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Nachdem ich länger nicht mehr hier war und noch nichts über meine Geschichte erzählt habe, dachte ich mir, ich schreib hier einfach mal etwas über mein akutestes Problem von allen, über meinen Freund und mich.
Ich bin jetzt seit knapp 11 Monaten mit meinem aktuellen Freund zusammen. Die Beziehung läuft sehr gut. Wir verstehen uns und führen eine Wochenendbeziehung. Aktuell planen wir unseren Sommerurlaub und alles scheint prima zusein. Es scheint nur so...
In mir drinnen brodelt es. Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht einmal womit ich anfangen soll. Zuerst einmal war da die Geschichte mit meinem Ex. Mit ihm war ich rund 13 Monate zusammen. Zumindest dachte ich so, bis ich herausgefunden hab, dass er woanders noch eine andere schwangere Freundin hat und ich hab ihn in den Wind geschossen.
Kurze Zeit später lernte ich halt meinen jetzigen Freund kennen. Wir waren zuerst befreundet und ich hab nicht sofort nach einem Ersatz gesucht.
Ihr müsst wissen, ich bin schon seit meiner Pubertät seit über 10 Jahren depressionskrank. Also quasi schon fast mein halbes Leben lang mit meinen 26 Jahren.Zuerst habe ich gar nicht begriffen, was mit mir los ist..irgendwann schon und hab mehrfach halbherzige Versuche unternommen, dies in den Griff zu bekommen,jedoch hat sich bisher kaum etwas daran geändert und ich habe mehr oder weniger nach mehreren Therapien und Medikamenten resigniert.
Aber um nochmal auf das eigentliche Thema zu kommen:
Dadurch, dass ich halt krank bin, hab ich ständig Probleme damit, meine Gefühle zu durchblicken.Manchmal bin ich emotionslos, manchmal bin ich völlig emotional geladen und weine grundlos. Dem entsprechend frag ich mich ständig, was mich an meine Mitmenschen bindet. Sei es jetzt im Freundeskreis, sei es jetzt bei meinem aktuellen Freund. Ich hab Angst, dass ich Liebe mit emotionaler Abhängigkeit verwechsel, manchmal wäre ich am liebsten mein ganzes Leben lang völlig alleine ohne emotionale Bindungen, manchmal kann ich aber auch so gar nicht ohne ein soziales Umfeld. Ich hinterfrage immer alles in meinem Leben. Am meisten hinterfrage ich meine Gefühle zu anderen. Dies verursacht Probleme, weil ich halt manchmal Angst habe mein Umfeld auszunutzen und natürlich meine Beziehung zu meinem Freund damit strapaziere.
Eine zusätzliche Komponente wäre halt auch noch die Sache mit meinem Ex. Bis heute ist der Kontakt nicht vollständig erloschen.
Ich weiß, dass ich ihn eigentlich hassen sollte, nachdem was er mir angetan hat,vorallem weil ich so etwas wie eine Eileiterschwangerschaft hinter mir hab, aber ich kann es nicht,weil ich blöderweise halt vieles von dem, wie er mir das erklärt hat, auf Grund meiner Krankheit nachvollziehen kann. Dem entsprechend dümpelt das vor sich hin, weil ich inkonsequent bin und er auch,obwohl seine Nochfreundin nichts von dem Kontakt zu mir weiß.Mein Freund jedoch schon.
Äußerlich herrschen geklärte Verhältnisse,jedoch verwirrt mich meine Gefühlswelt. Ich will meinen Freund nicht als Trostpflaster ausnutzen, er liebt mich über alles. Ich war schon so durcheinander als ich mit meinem Ex zusammen war und auch da hab ich mich immer gefragt,ob das jetzt nun Liebe ist oder bereits andere Komponenten eine viele größere Rolle spielen, wie Verlustängste, emotionale Abhängigkeit etc. Ich kenne ja die Symptome meiner Krankheit nur zu gut.
Vielleicht finde ich hier auch andere User, die das kennen und sich mit mir darüber austauschen wollen.
Liebe Grüße,
Bäumchen