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Kontaktabbrüche durch andere Menschen - warum?

R
@Pauline1962 . . . ja, diese Erfahrung musste ich auch machen, dass sich im Laufe meiner Erkrankung die wenigen Freunde abgewandt haben. Aus heutiger Sicht ein schleichender Prozess. Das Argument dann war es keine echte Freundschaft mag stimmen.
Vielleicht bin ich auch zu oldschool.
Oberflächliche Beziehungen kann und will ich nicht eingehen. Und eine Beziehung zu finden, die sich zu einer Freundschaft mit tiefen Wurzeln entwickelt, momentan wüsste ich nicht. Die schlechten Zeiten will kaum jemand. Davon gibt es bei mir aber reichlich.
Trotzdem mag ich die Hoffnung noch nicht aufgeben.

25.04.2022 10:14 • x 2 #16


Sifu
Zitat von Träumer59:
Hallo, wieder und wieder stolpere ich in meinem Leben über Kontaktabbrüche durch andere Menschen. Obwohl es natürlich verständlich ist, wenn jemand keine Lust mehr hat, so tut es trotzdem noch jedesmal irgendwie weh. Es sind nicht alle so, und ich kann durchaus gerne auch unverbindliche Kontakte haben. Aber ...

Das passiert mir aus immer häufiger. Mittlerweile habe ich nur noch Kontakt zu Leuten aus diversen Selbsthilfegruppen.

25.04.2022 12:38 • #17


A


Hallo Träumer59,

Kontaktabbrüche durch andere Menschen - warum?

x 3#3


Uriel
@Pauline1962 Na, meinen Pfleger kenne ich seit 4 Jahren. Er kommt immer im Spätdienst und kümmert sich um die Medikamente und natürlich darum, dass ich Ansprache erhalte.

Ich kenne seine Lebensgewohnheikten und er meine. Irgendwie haben wir gleiche Ansichten und ergänzen uns in anderer Hinsicht.

Ich habe Vertrauen zuu Ihm gewonnen und keine Angst mehr. Es ist also nicht ein völlig Fremder mit dem ich losgefahren bin. Wir sind freundschaftlich verbunden. Durch die Abende beim Wein und Kartenspielen haben wir uns richtig gut kennengelernt und wollen nächstes Jahr mal 4 Wochen nach Agost verschwinden. Die 2 Wochen sind jedenfalls wunderbar verlaufen.

Ja, das mit dem Alter ist schon ein Problem, aber er ist auch 65 Jahre, 2 Monate jünger als ich

Sportverein will ich jetzt mal versuchen, allerdings soll mein Goldie Uriel Sport treiben und ich so ein wenig nebenher. Beim Hundwport muss der Hundeführer immer irgendwie nebenher laufen.

So, nun bis später oder Hasta Luego

09.05.2022 07:29 • x 1 #18


Uriel
@Rahel Ich habe sehr oft schlechte Zeiten. Ich habe eigentlich nur zu den Mitarbeitern des Pflegedienstes Kontakt. Da gibt es aber kaum mal Freundschaften oder was man so unter Freundschaft versteht.

Ich suche eigentlich Leute in Berlin, mit denen man mal was anstellen kann. Zum Beispiel Spaziergänge mit dem Hund. Denn eins ist bei mir sicher: Bei mir geht alles nur mit meinem Goldie.

09.05.2022 12:32 • x 1 #19


Asche87
Hallo lieber Träumer,
erstmals muss ich sagen, dass auch du was wert bist. Und es geht nicht nur dir so.

Meine folgende Geschichte:
Schon sehr früh habe ich mich von meinen Eltern eher vernachlässigt gefühlt. Aber mit ca. 6 Jahren habe ich dann die Krankheit Epilepsie bekommen und da ging der Alptraum erst recht los. Die große Mehrheit der Schulkameraden und meiner 3 Geschwister distanzierten sich von mir. Die erwachsene Welt klärte auch nicht, den Nachwuchs, darüber auf bzw. lehnten mich teils selber ab.
In der Jugend dann, wo das Thema Beziehung interessant wurde, haben viele Jungs zwar Interesse gezeigt, aber sobald ich die Epilepsie erwähnte lehnten sie mich wieder ab. Bekam kaum, wenn überhaupt, mal die Chance zu zeigen, dass bei mir die Anfälle eher harmlos sind. Mindestens einmal haben gar die Eltern mich, ihrem Sohn, ausgeredet.
Heute spielt die Krankheit, bei mir, keine Rolle mehr dafür musste ich vor kurzem feststellen, dass mich wohl die Mehrheit der Gesellschaft trotzdem ablehnt, nun wegen meinen heutigen psychischen Probleme und meiner Erwerbsunfähigkeit. Da bin ich dann auch wieder psychisch ins tiefe Loch zurück gestürzt. Selbst meine Familie sucht kein Kontakt zu mir.

Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute und, dass doch noch viele schöne Momente, gemeinsam mit anderen Menschen, auf dich warten!

Ganz liebe Grüße
Asche87

09.05.2022 14:59 • x 2 #20


Sifu
Zitat von Asche87:
Hallo lieber Träumer, erstmals muss ich sagen, dass auch du was wert bist. Und es geht nicht nur dir so. Meine folgende Geschichte: Schon sehr früh habe ich mich von meinen Eltern eher vernachlässigt gefühlt. Aber mit ca. 6 Jahren habe ich dann die Krankheit Epilepsie bekommen und da ging der Alptraum erst recht ...

Oh je, das tut mir leid für Dich

09.05.2022 15:52 • #21


Asche87
@Sifu,

herzlichen Dank für dein Mitleid!
Wenn ich diese ganze leidvolle Sache wieder so realisiere kommt doch wieder der seelische Schmerz und die Tränen.
So viel Ablehnung ist grauenhaft.

Selbst bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hat es gedauert bis mich mal ein Arbeitgeber, trotz Epilepsie, annimmt. Nur deshalb musste ich dann auch, jeden Tag, noch eine volle Stunde Bahnfahren.

Deshalb auch kein Wunder das ich 2005, von Natur aus, schon gestorben wäre (bin mit Atemhilfe, im Krankenhaus, erwacht).

So ein schmerzhaftes Leben wünsche ich jedenfalls niemandem Anderes.

09.05.2022 16:10 • x 4 #22


Uriel
Ich habe unter anderem eine nsozuiale Phobie. Das heißt mich darf niemand anpacken. Menschen verstehen es leider falsch, wenn man sagt: Bitte nicht anfassen. Auch meine Eltern durften mich nicht anfassen, was sie sehr irritiert hat.

Ich bin ein Kumpel für jeden, der es möchte, aber anfassen ist nicht. Von daher stehe ich immer alleine da. Auf meiner Reise jetzt habe ich Menschen kennen gelernt, die das akzeptieren. Aber sie wohnen weit weg in Frankreich.

Hier gibt es wohl keinen, der gerne einen Kumpel mit Hund hätte und ihn nicht anfassen darf. Ich bin nämlich nicht auf der Suche nach einer intimen Freundin, sondern auf der Suche nach Menschen, mit denen man die Freizeit verbringen kann.

Es ist schmerzhaft, wenn man überall abgelehnt wird, weil man krank ist. Das kenne ich zur Genüge. Ich würde dir gerne Helfen, den Schmerz zu zügeln. Ehrlich, schreib mir eine PN oder Email. Wir können uns gerne mal unterhalten.

Lieben Gruß Alex

09.05.2022 16:50 • x 1 #23


Sifu
Zitat von Asche87:
@Sifu, herzlichen Dank für dein Mitleid! Wenn ich diese ganze leidvolle Sache wieder so realisiere kommt doch wieder der seelische Schmerz und die Tränen. So viel Ablehnung ist grauenhaft. Selbst bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hat es gedauert bis mich mal ein Arbeitgeber, trotz Epilepsie, annimmt. Nur ...

Im öffentlichen Dienst müßtest Du bevorzugt eingestellt werden.

09.05.2022 16:57 • #24


Asche87
@Sifu

Dankeschön!

09.05.2022 19:22 • x 1 #25


L
@Träumer59
hallo träumer,

ich bin auch so, ich kann mich schwer einlassen und bevor es zu nah wird, ziehe ich mich zurück obwohl ich mich genau über dasselbe ärgere. es ist total ambivalent, aber dein text rührt mich, denn er zeigt die eine seite. die andere habe ich auch. aus selbstschutz, damit menschen sihc um mich bemühen, weil ich als kind nicht wichtig war.

ein schei.. dabei sehnt sich doch jeder nur nach nähe und verstanden werden, akzeptiert wie man ist. und doch machen wir so oft alles wieder kaputt oder lassen es gar nicht beginnen.

ich hatte eine gute nacht, ich bin ohne tränen aufgewacht aber dieser post hat mich erwischt!

hab ein schönes wochenende.

18.06.2022 12:31 • x 2 #26


A
@Uriel das kann oder will ich so nicht glauben!

Ich denke eher, dass es eine Frage des Umgangs mit dem Thema ist. Warum sollten es Menschen nicht akzeptieren, wenn Du ihnen von Anfang an klar machst, dass Du nicht berührt werden möchtest.

Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn Du mir das sagen würdest, dann wäre das so und gut wäre es.

19.06.2022 20:16 • x 2 #27


A
@Träumer59

Worum geht es da konkret?
Männer, Frauen? Verheiratete, Singles?

Diese Unterscheidungen sind wichtig, weil diese Menschen eventuell in einer anderen Lebenslage sind als Du. Und sie haben vielleicht alle nicht die Zeit für Unternehmungen, die Du selbst hast.

Eventuell missinterpretierst Du es, wenn einer sagt, dass er das Wochenende mit seinen Kindern verbringen möchte (und nicht mit Dir). Das hat dann nichts mit Dir zu tun, sondern damit, dass ihm seine Kinder wichtig sind.

Also, worum geht es konkret?

19.06.2022 20:22 • x 1 #28


T
@AnnaX es ging generell um Kontakte zu anderen Menschen, und zwar nicht nur um ein Wochenende sondern das komplette sich zurückziehen. Ich wollte einfach, dass auch mal andere auf mich zukommen und fragen, ob ich Zeit habe, aber das ist eigentlich nie passiert.
Mittlerweile ist das aber auch egal, ich investiere keine Energie mehr in Kontakte und habe gelernt, dass oberflächliche und kurzfristige Begegnungen auch schön sein können, ich mach jetzt nur noch mein Ding.

19.06.2022 21:04 • x 4 #29


A


Hallo Träumer59,

x 4#15


Josie1275
Ich hab in meinem Leben oft den Wohnort gewechselt und 2mal das Bundesland.
Soziale Isolation ist also kein Fremdwort für mich.

Ich gebe mir Mühe soziale Kontakte zu finden, aus denen dann vielleicht Freundschaften entstehen können.
Der Drahtseilakt zwischen aktiver Suche und nicht zu bedürftig zu wirken
stellt aber immer wieder eine Herausforderung dar.

Genau genommen habe ich eine Freundin seit 10 Jahren.
In dem Ort in dem ich jetzt wohne habe ich lose Kontakte zu 2 Nachbarinnen.

Ich befinde mich mit 46 Jahren in der Lebensmitte und leide seit 30 Jahren unter wiederkehrenden Depressionen.

Tja nur wie findet man die richtigen Leute für sich selbst?
Über Gemeinsamkeiten, Du hast nen Hund - ich auch ......... Ich hab Depressionen - du auch?

Es ist wirklich nicht einfach, denn keiner hat gerade auf mich/Dich gewartet.......
oder braucht gerade Dich/mich in seinem Leben und das obwohl soviele Menschen von sozialer Isoalation betroffen sind.
Nicht nur alte und kranke Menschen, auch ganz normale.
Es gibt Gruppen im Internet für alles mögliche sogar welche die Namen tragen wie gemeinsam statt einsam
und doch finden nur wenige Menschen zu einander und manchmal passt die Begegnung nur für einen Sommer/ ein Jahr
weil sich die Lebensumstände ändern.

Ich bin berentet und den lieben langen Tag zu Hause ........ aber zeitlich total flexibel.
Dann lerne ich z.b. berufstätige Menschen kennen, die mir dann sagen, ja aber abends um 20 Uhr
kann ich nicht mit Dir zum Zumba gehen, da hab ich schon Couch Time weil ich um 4Uhr aufstehe.
Oder eben auch Menschen, die aufgrund von Krankheit zu Hause sind, denen geht es aber viel viel schlechter als mir.
Ich suche + brauche jemand der mich eher antreibt / mitreißt und nicht jemand
der auf seiner ToDoListe abharkt (um sich gut fühlen zu können) es geschafft zu haben das Fenster zu öffnen........
das zieht mich eher runter statt hoch.


Nichts davon ist wertend gemeint .


Ich gebe meine Bemühungen nicht auf jemand zu finden, der zu mir passt.
Ende des Monat`s besuche ich mal eine örtliche SHG zum Thema Depression und
gründe im Herbst meine eigene mit dem Namen den ich so toll fand gemeinsam statt einsam.
Ich habe also im Moment alles andere als eine depressive Phase/Schub aber ich weiss auch der wird wieder kommen, allerspätestens im November.

Das war jetzt mal meine Eröffnung hier im Forum, habe mich eben erst registriert und werde meinen eigenen Strang zum Thema Partnerschaft eröffnen, wenn ich von der Ostsee zurück bin an die ich gleich fahre und auf die ich mich meist ein Jahr lang freue.

10.09.2022 02:35 • x 2 #30

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